Theodor Fontane - Frau Jenny Treibel (ab 17.06.2022)

  • ELFTES KAPITEL


    Ich meine mich zu erinnern der er ihr Großcousin ist. Aber ich bin nicht sicher. So oder so war das ja damals kein Hindernis. Mitunter sogar gern gesehen ....


    Ne verliebt ist Corinna mit Sicherheit nicht. Sie weiß nur was sie will und im mom bekommt sie das auch.

    Alle denken gleich an Jenny... :lol: Tja, das wird interessant. :lol:

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Zehntes Kapitel

    Gewundert hat mich, dass Jenny ausspricht, sie sei in ihrer Ehe nicht so glücklich wie gewünscht.

    Ich glaube, dass Liebe zur damaligen Zeit nicht wirklich eine Rolle gespielt hat; es ging den meisten Fällen eher um "Politik", d.h. welche Hochzeit mit wem für wen von Vorteil ist und wer davon profitieren kann (z.B. Jenny, die einen Fabrikanten geheiratet hat und somit die soziale Leiter hinaufgeklettert ist). Ist nicht romantisch, war aber wohl so. :-?

    Zu der damaligen Zeit war - zumindest in bestimmten Schichten - das Konzept der Liebesheirat nicht so verbreitet wie bei uns. Corinna und Leopold kennen sich zwar, doch wie gut? Sie siezen sich, aber auch das war üblich.

  • Elftes Kapitel

    Das Gespräch zwischen Corinna und der Schmolke fand ich im Vergleich zu den vorherigen bei den Gesellschaften recht erfrischend. Zu der Schmolke scheint Corinna eine enge Bindung zu haben, sonst hätte sie nicht zuerst ihr von ihrer Verlobung erzählt.

  • Ich finde es blöd, daß beide Eltern den Leopold so geringschätzen. Jetzt zieht der Vater auch noch über ihn her (S.124).

    Da muss ich dir aus vollem Herzen zustimmen. Die Eltern beklagen sich über ihre Söhne - Otte kommt zwar besser weg, wird aber auch kritisiert - aber sie tragen ja nun mal auch überhaupt nichts dazu bei, dass aus den beiden unabhängige, selbstbewusste und lebensfrohe Männer werden können. Jenny hält Leopold dermaßen unter dem Pantoffel und wundert sich dann, dass sie bestenfalls einen Pantoffelhelden bekommt. [-(

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Kapitel 11

    Auch ich habe nicht den Eindruck, dass Corinna wirklich verliebt ist; auch glaube ich nicht, dass sie übermäßig glücklich ist, was sie dennoch sein könnte, denn immerhin hat sie sich mit dem Mann verlobt, den sie sich angeln wollte und der ja auch objektiv gesehen, wie @Isabella1978 auch schon sagte, ein durchaus guter Fang ist (abgesehen natürlich von seinen Charakterschwächen :wink:).


    Alle denken gleich an Jenny... :lol: Tja, das wird interessant. :lol:

    Das ist ja eigentlich kein Wunder, nachdem sie die titelgebende Person des Buches ist :P


    Ich glaube ja, dass wir noch überrascht werden, was den Fortgang der Geschichte angeht. Vielleicht wird Jenny Corinna ja doch als Schwiegertochter akzeptieren? Und vielleicht will Corinna dann plötzlich nicht mehr? :-k

    Da bleibt uns nur eins: weiterlesen :loool:

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Das ist ja eigentlich kein Wunder, nachdem sie die titelgebende Person des Buches ist :P

    Mit alle meine ich alle im Buch. :wink:

    :| Ich hatte dich so verstanden, dass du meintest, dass alle anderen sofort darüber nachdenken, was Jenny wohl denken und tun wird... Und ich meinte dann, dass es ja eigentlich kein Wunder wäre, dass sich alles um Jenny Treibel drehen würde, weil sie offenbar die wichtigste Person im Buch ist, nachdem es nach ihr benannt wurde...

    Habe ich jetzt für völlige Verwirrung gesorgt?!? ?(

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Mit alle meine ich alle im Buch. :wink:

    :| Ich hatte dich so verstanden, dass du meintest, dass alle anderen sofort darüber nachdenken, was Jenny wohl denken und tun wird... Und ich meinte dann, dass es ja eigentlich kein Wunder wäre, dass sich alles um Jenny Treibel drehen würde, weil sie offenbar die wichtigste Person im Buch ist, nachdem es nach ihr benannt wurde...

    Habe ich jetzt für völlige Verwirrung gesorgt?!? ?(

    Ich dachte du meinst alle hier in unserem Thread, ich meinte aber alle im Buch.

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Zwölftes Kapitel

    Erwartungsgemäß ist Jenny mit der Verlobung nicht einverstanden. Erschreckend finde ich, wie schlecht sie über Corinna spricht, obwohl sie bei ihrem Besuch zu Beginn der Romanhandlung doch recht freundlich klang.

    Treibel wird seiner Frau gegenüber erstaunlich deutlich.

  • Zwölftes Kapitel

    Erwartungsgemäß ist Jenny mit der Verlobung nicht einverstanden. Erschreckend finde ich, wie schlecht sie über Corinna spricht, obwohl sie bei ihrem Besuch zu Beginn der Romanhandlung doch recht freundlich klang.

    Treibel wird seiner Frau gegenüber erstaunlich deutlich.

    Also die Frau spricht nicht nur schlecht über Corinna sondern auch über ihre Söhne. Das sie in Ohnmacht fällt, habe ich schon vermutet. Ich halte es für gespielt. Die Frau ist noch böser als Alexis Colby im Denver Clan. :lol: Auch Manipulativ. Drama pur. Ich kann mir vorstellen, wie sie keifend vor dem Treibel stand. Ich fand gut, daß Treibel ihr mal die Leviten liest.


    Ich weiß nicht, ob es Streben nach oben ist. Hier geht es ständig um Poesie. Fühlt sie sich betrogen, das ihr Aufstieg in der Gesellschaft kein Glück, keine Zufriedenheit bringt?

  • KAPITEL 13

    Fühlt sie sich betrogen, das ihr Aufstieg in der Gesellschaft kein Glück, keine Zufriedenheit bringt?

    Ja ich denke das trifft es wohl ganz gut.... Sie scheint ja für den Alten Schmidt auch noch was zu empfinden so kommt das jedenfalls bei mir an.


    Ich finde diese Intrige die sie da nun spinnt unglaublich. Der Brief in Hildegard müsste eigentlich triefen vor schleim.... *schüttel*

    Das Helene nicht auf Leopolds Seite ist wundert mich ein bisschen aber dann fiel mir ein das sie ja auch gern hätte das er Hildegard heiratet.

    Denkt da jeder nur an sich und kein arsch an Leopold genau genommen nicht mal Corinna.

    Deren Vater fand ich in der Unterhaltung mit Jenny und corinna wieder super. :lol:


    Mal gucken wie es weiter geht das Buch ist ja fast durch.

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Dreizehntes Kapitel

    Für Jenny ist Hildegard das kleinere Übel. Sie will diese nun mit Leopold verheiraten.

    Sehr gelungen und humorvoll gestaltet finde ich die Reaktion des Professors bei Jennys Auftritt.

    Ja. Jenny dreht sich so alles hin, wie sie möchte. Ich fand auch die Szene mit Corinna gut. Der Vater positioniert sie wie eine Angeklagte auf dem Stuhl. Zwar liebt sie Leopold nicht wirklich, ist doch aber frei, um eigene Entscheidungen zu treffen.

    Jenny Treibel hat von ihrer Stellung her die Oberhand, reagiert eifersüchtig, eingeschnappt und schnippisch. Mir kommt es so vor, daß sie sich nach der Heirat nicht weiterentwickelt hat und ihre Lyrik gehört zu ihrer Vergangenheit. Ihren glücklichen Zeiten. Darum hängt sie so daran.

  • Kapitel 12

    Wisst ihr, was mich wirklich überrascht hat? Dass Leopold sich so schnell dazu entschloss, seiner Mutter von seiner Verlobung mit Corinna zu erzählen, und es dann auch tatsächlich tapfer durchgezogen hat. :thumleft: Ich hätte ja vermutet, dass er so lange um den heißen Brei herumredet, dass seine Mutter zwar zu ahnen beginnt, wie der Hase läuft, Leopold aber am Ende der Mut verlässt und er Corinna hinhält, bis die dann vielleicht die Lust verlässt. Ich finde, da hat er echt mal Eier bewiesen, und bestimmt hat Jenny gerade das umgehauen - obwohl auch ich glaube, dass die Ohnmacht nur gespielt war. (Man kann ja den Eindruck gewinnen, dass das zu gewissen Zeiten eines der wenigen Ausdrucksmittel der Frauen war. :-k)

    Auch mir stellt sich allerdings die Frage, weshalb Jenny Treibel so vehement gegen Corinna, die Tochter ihres alten Freundes und ehemaligen Nachbarn, ist?!? ?( Ich meine, sie hat sich ja irgendwann durchaus mal positiv über Corinnas Charakter geäußert, wenn ich mich recht erinnere, es ist also keine grundsätzliche Abneigung, sondern nur im Zusammenhang mit einer Hochzeit mit ihrem Sohn, von dem sie ja keine allzu hohe Meinung hat.

    Natürlich wird der Eindruck erzeugt, dass sie von ihrem Leben enttäuscht ist und sich anderes erhofft bzw. erwartet hat, aber sie will ja nicht Corinna vor dem gleichen Fehler bewahren, den sie gemacht, sondern sie will nicht das ihr Leopold dieses Mädchen heiratet. Hofft sie darauf, durch ihre Söhne ihren Erwartungen doch noch etwas näher kommen zu können, oder was könnte der Grund sein? Jenny Treibel macht mich doch ganz schön ratlos...! :scratch:

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Kaba

    Auf mich wirkt Jenny vor allem dünkelhaft.

    Keine Frau ist gut genug für ihren Sohn. Erst läßt sie kein gutes Haar an Helene und sträubt sich vehement gegen eine zweite Hamburger Schwiegertochter, denn "wer sind denn die Munks eigentlich" (nicht, daß Helene besser ist, denn sie ist Jenny ebenbürtig) und dann, wenn eine Hochzeit mit Corinna droht, dann will sie doch lieber Hildegard.

    Anyone who stops learning is old, whether at twenty or eighty. Anyone who keeps learning stays young. The greatest thing in life is to keep your mind young.

    - Henry Ford-

  • Kapitel 14

    Corinna bereut die Verlobung schon, weil sie von Leopolds Verhalten enttäuscht ist. Erneut spricht sie zuerst mit der Schmolke. Ob sie ihre Verlobung noch lösen kann?

    Kapitel 15

    Jetzt wissen wir, dass Corinna und Marcell Cousins 1. Grades sind. Aber das war kein Grund, nicht zu heiraten.

    Der Professor ist über die Entlobung froh und bestärkt Marcell in seinen Bemühungen. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass Corinna aus Trotz Leopold heiratet.

  • Kapitel 14

    Die Schmolke spricht Klartext mit Corinna. Gefällt mir gut. Vor allen Dingen, wie sie Frau Kommerzienrätin empfindet.


    Es liest sich auch heraus, daß Corinna gar nichts für Leopold empfindet als nur eine gute Partie. Für sie ist es Zeit zu heiraten. Sie ist ja immerhin schon 25. :wink:


    Die Bemerkung mit Goethe. ?( :scratch: Mochte Fontane Goethe nicht?

  • Kapitel 13

    Vielleicht wird ihr Hildegard dann als das kleinere Übel vorkommen, obwohl sie die ja eigentlich auch partout nicht als Schwiegertochter haben will, das hat sie ja nun mehr als deutlich klar gemacht.

    Habe ich es doch geahnt :loool: Jenny Treibel ist so eine hinterhältige Mistmatz, das ist doch kaum zu glauben. Wenn nicht alle nach ihrer Pfeife tanzen, dann ist sie unzufrieden, und wenn sie es machen, dann ist sie auch nicht glücklich. Kann man es einer solchen Frau überhaupt recht machen?!?

    Jenny dreht sich so alles hin, wie sie möchte.

    Ich glaube nicht, dass Jenny wirklich weiß, was sie will. Ich habe eher den Eindruck, sie ist ein bisschen so wie ich :lol: und weiß nur genau, was nicht will. Ein wirklich schwieriger Charakter und aus diesem Grund, das muss ich zugeben, bewundere ich ihren Mann schon fast, der sie schon fast gelassen erträgt.



    Ich fand auch die Szene mit Corinna gut. Der Vater positioniert sie wie eine Angeklagte auf dem Stuhl. Zwar liebt sie Leopold nicht wirklich, ist doch aber frei, um eigene Entscheidungen zu treffen.

    Dieser Abschnitt hat auch mir ausgesprochen gut gefallen; hier zeigt sich das wirkliche Können Fontanes der Inszenierung.

    Interessant finde ich vor allem auch, was Jenny Corinna alles unterstellt - dazu fällt mir so ein: Man soll nicht von sich auf andere schließen :wink:

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde