Max Bentow - Der Mondscheinmann

  • Kurzmeinung

    Emili
    Diesmal ungewöhnlich eklige und bizarre Morde. Wie gewohnt spannend und gut erzählt.
  • Über den Autor:

    Max Bentow wurde in Berlin geboren. Nach seinem Schauspielstudium war er an verschiedenen Bühnen tätig. Für seine Arbeit als Dramatiker wurde er mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet. Seit seinem Debütroman »Der Federmann« hat sich Max Bentow als einer der erfolgreichsten deutschen Thrillerautoren etabliert, alle seine Bücher waren große SPIEGEL-Bestseller-Erfolge.


    Kurzbeschreibung:

    Lilienblüten auf dem Boden, Kerzen brennen und erhellen die Umrisse einer toten Frau, geschminkt und frisiert. Das Einzige, was die perfekte Inszenierung stört, sind die vielen Schnecken, die leise über das morbide Stillleben gleiten. Dies ist das Bild, das sich Kommissar Nils Trojan und seinem Team bietet, als sie in einer Berliner Wohnung eintreffen. Wenig später wird ein zweites Opfer im Wald aufgefunden, und wieder ist der Tatort inszeniert wie ein Andachtsraum. Trojan stürzt sich in die Ermittlungen und merkt zu spät, dass sein Gegner ein Spiel mit ihm spielt – ein Spiel, das so sanft wie eine Klaviersonate beginnt und mit dem sicheren Tod endet ...


    Meine Meinung:

    Was die Handlung betrifft, würde ich die Kurzbeschreibung nicht wiederholen, denn die ist schon treffend und gut. Alles Weitere wäre ein Spoiler.

    Aber so viel zu meinen Empfindungen: Diesmal ausgesprochen ekliges Szenario. :pale: Nichts für schwache Nerven und empfindliche Gemüter. Nur so viel dazu, abgesehen von der Brutalität, spielen Weinbergschnecken in Mengen eine wichtige Rolle. Auf jeden Fall mir hat das nicht so gut bekommen... 8-[

    Die Morde, um die es in diesem Kriminalfall geht, sind bizarr, ungewöhnlich und gut inszeniert. Man ahnt schon recht schnell, wer der Täter ist, doch es mindert die Spannung keineswegs.


    Auch in diesem Band spielt die Vergangenheit des Mörders eine Rolle. Dennoch ist es nicht leicht zu verdauen, was diesen Mensch zu diesen Taten getrieben hat. Da der Roman zwei Erzählstränge hat, einmal die Vergangenheit des Täters und einmal Gegenwart, kann man die Handlungen und Beweggründe gut nachvollziehen, aber verstehen wohl eher weniger. :-?


    Nils Trojan war wieder Klasse, wie immer. Ich beobachte seine Ermittlungen und sein Leben sehr gerne. :) Das Private spielt auch in diesem Roman eine Rolle. Und der Charakter von Nils Trojan ist sehr ansprechend. Auch seine Kollegin Steffi ist mir äußerst sympathisch.


    Der Roman ist spannend von der ersten Seite an, man braucht gar keine Zeit um sich einzulesen, es geht gleich packend los, und so bleibt es auch im Laufe der Geschichte.


    Was mir etwas weniger gefallen hat, war die recht einfache Sprache, in der die Geschichte erzählt worden ist.

    Sonst durchaus interessanter Fall und Max Bentow kann nach wie vor sehr gut erzählen.

    Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Was ich immer noch nicht verstehe, auch wenn ich versucht habe im Netz diese Frage zu klären, wieso ist auf dem Cover ein Tier, das in der Geschichte überhaupt nichts, aber auch gar nichts zu suchen hat. :scratch: Es wäre passender gewesen eine Schnecke abzubilden. Dann wäre das Cover Top, aber so... Völlig daneben. :-?

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  • Was ich immer noch nicht verstehe, auch wenn ich versucht habe im Netz diese Frage zu klären, wieso ist auf dem Cover ein Tier, das in der Geschichte überhaupt nichts, aber auch gar nichts zu suchen hat. :scratch: Es wäre passender gewesen eine Schnecke abzubilden. Dann wäre das Cover Top, aber so... Völlig daneben. :-?

    Das frage ich mich auch, komplett irreführend!

  • Bizarre und schleimige Tatorte in Berlin sorgen für Nervenkitzel und Spannung!


    Lilienblüten auf dem Boden, Kerzen brennen und erhellen die Umrisse einer toten Frau, geschminkt und frisiert. Das Einzige, was die perfekte Inszenierung stört, sind die vielen Schnecken, die leise über das morbide Stillleben gleiten. Dies ist das Bild, das sich Kommissar Nils Trojan und seinem Team bietet, als sie in einer Berliner Wohnung eintreffen. Wenig später wird ein zweites Opfer im Wald aufgefunden, und wieder ist der Tatort inszeniert wie ein Andachtsraum. Trojan stürzt sich in die Ermittlungen und merkt zu spät, dass sein Gegner ein Spiel mit ihm spielt – ein Spiel, das so sanft wie eine Klaviersonate beginnt und mit dem sicheren Tod endet...



    "Der Mondscheinmann" von Max Bentow ist für den Berliner Ermittler Nils Trojan der achte Fall, der am 20. September 2021 im Goldmann-Verlag erschienen ist. Dieser Psychothriller hat für eine Menge Nervenkitzel gesorgt. Die Spannung wurde von Anfang an regelrecht in die Höhe getrieben, die bis zum Ende angehalten hat. Bedrohungen und Verunsicherungen, die in dieser Handlung permanent vorhanden waren, haben mich komplett eingenommen. Das Grauen in diesem Psychothriller kommt sehr authentisch und lebendig rüber, welches für viele Gänsehautmomente gesorgt hat.


    Dieses Buch konnte ich gut nach Trojans' neunten Fall "Der Eisjunge" lesen, hier wurde seine psychische Verfassung sehr deutlich und somit konnte ich besser verstehen, warum er nach diesem und vor dem Eisjungen-Fall eine längere Auszeit von seiner Arbeit nötig hatte. Obwohl er hier schon vor Beginn der grauenhaften Mordserie am Ende seiner Kräfte ist und Panikattacken sein Leben bestimmen, bleiben seine Nerven nicht verschont und der dringend nötige Urlaub muss warten. Ein Serienmörder sorgt mit seinen perfiden Verbrechen für Angst und Schrecken, die alles andere als einfach zu lösen sind. Ein gut organisierter Täter, der keine Spuren hinterlässt, hält die Berliner Mordkommission permanent auf Trab. Besonders für Nils Trojan entsteht extremer Zeitdruck und eine immense Anspannung, da vom Täter nicht nur für seine weiblichen Opfer eine große Gefahr ausgeht. Die Zeit rennt, denn ein Mord an einem Ermittler sorgt bei Nils Trojan und seinem Team für Verwirrung, Trauer und Wut. Die Jagd nach Hinweisen, falschen Fährten und Verbindungen nimmt seinen Lauf. Bis zur Auflösung war mir unklar, wer nun der Täter ist, denn Max Bentow legt gekonnt geschickte Fährten. Unklare Beweise haben die Ermittler und mich lange Zeit im Dunkeln tappen lassen. Zwischendurch hatte ich kurze Einblicke in zwischenmenschlichen Beziehungen der Protagonisten, besonders zwischen Nils und seiner Kollegin. So konnte ich sie besser verstehen und kennenlernen, insgesamt erscheinen sie dadurch auch viel authentischer. Da die Kapitel alle kurz gehalten sind und die Spannung stetig steigt, habe ich das Buch in kurzer Zeit durchgelesen. Auch der spannende, flüssige und bildliche Schreibstil sorgt für einen schnellen Lesefluss.


    Die Morde sind nicht zu brutal und passen durch die Schnecken, zu denen der Täter eine persönliche Verbindung hat, logisch und gut durchdacht zur Handlung. Was sie ihm bedeuten und weshalb er sie zahlreich auf seine Opfer platziert, kommt nach und nach verständlich rüber. Durch Rückblicke aus seine Vergangenheit wurden seine Handlungen immer verständlicher, auch wenn er mich immer wieder extrem raffiniert und verwirrend beschäftigt hat. Fast ohne Pause wurde ich in einem hohen Tempo durch die Seiten gejagt, was mir unheimlich gut gefallen hat. Die knallharte Spannung spielt mit den Grenzen der Realität, denn der Thriller erzeugt eine Menge Thrill, der nicht nur in kurzen Passagen, sondern während des gesamten Handlungsverlaufs präsent ist, ein beständiges Spiel zwischen Anspannung und Erleichterung. Es werden Themen und Schicksale aufgegriffen, die zwar überwiegend der Fantasie des Autors entsprechen, die jedoch auch in der Realität passieren könnten. Chaos und Unsicherheit wurden geschickt verbreitet, deshalb empfehle ich diesen Psychothriller mit gutem Gewissen weiter. Leider muss ich sagen, dass das Cover nicht treffend ist und so gar nicht zu der Handlung passt. Es ist zwar düster, jedoch wird mir nicht klar, warum ein Hase abgebildet ist. Eine Schnecke wäre definitiv passender und angebrachter, da dieses Cover meiner Meinung nach irreführend ist. Von einem Hasen habe ich kein einziges Mal etwas gelesen. Er passt einfach nicht zu den seidigen Tatorten, die mit zahlreichen Lilienblüten und vielen schleimigen Schnecken inszeniert wurden.