Hervé Le Tellier – Die Anomalie / L’anomalie

  • Kurzmeinung

    terry
    Zwischendrin ein kleiner Hänger, aber ansonsten gut zu lesen
  • Kurzmeinung

    Firkraag
    Eine interessante und komplexe Geschichte, aber zu Anfang etwas zäh geraten!
  • Original : Französisch, 2020


    INHALT :

    Im Juni 2021 erschüttert ein Ereignis das Leben Hunderter Menschen, die allesamt Passagiere eines Fluges Paris-New York sind. Unter ihnen Blake, respektabler Familienvater und dennoch Auftragsmörder ; Slimboy, ein nigerianischer Popstar, der seine Lebenslüge satt hat ; Joanna, die erfolgreiche Anwältin oder auch Victor Miesel, ein eher zweitrangiger Autor, der aber plötzlich Kultstatus erreicht hat. Uam. Alle glauben, ein verborgenes Leben zu haben. Und keiner stellt sich vor, wie wahr das ist. Eine « Anomalie » bricht ihre Leben auf.


    BEMERKUNGEN :

    Im ersten Teil werden uns ein Dutzend verschiedener Personen vorgestellt, Einblicke in einige Leben, Lebensläufe mit ihren Widersprüchen, verborgenen Seiten, von einer scheiternden Beziehung zwischen einem alternden Architekten mit einer viel jüngeren Frau ; vom fragwürdigen Umgang eines Exsoldaten mit seiner Tochter etc... Man mag sich fragen – und ahnt es ja schon – dass da ja irgendein gemeinsamer Nenner sein muss. Bei genauem Hinsehen unterscheiden wir bei allen die Erinnerung an eine Atlantiküberquerung im März 2021. Seitdem ist das Leben weitergegangen.


    Und dann : Beim Ereignis, der « Anomalie », geht es um etwas, was einem einigen eventuell bekannten Genre entstammen könnte : Im Juni 2021, mehr als drei Monate später, nähert sich nicht nur ein ähnliches, sondern das gleiche Flugzeug NY, mit eben genau denselben Passagieren ! Im Flugzeug jedoch wird weiterhin ein/das Märzdatum vermutet. Man ahnt nichts.


    Protokoll 42 wird in Gang gesetzt ! Begleiten jenes zweiten Flugzeuges in eine abgesonderte Militärbasis. Zusammenrufen von namhaften Wissenschaftlern verschiedenster Disziplinen. Diskussionen bei Politikern, bzw Religionsführern… Ist das ein schlechter Witz, eine Simulation, ein außerirdischer Eingriff ?


    Anfangs war ich etwas erschlagen von der Fülle der verschiedenen Erzählfreds, die eröffnet wurden. Wo das wohl hinführt, dachte ich. Doch als die « Anomalie » festgestellt wird, und ein ganzer Prozeß in Gang gesetzt wird hatte mich Le Tellier gefangen und ich las und las. Da wird der Goncourtpreisträger fast unerwarteterweise ein pageturner. Mit einem Roman, Thriller, science fiction, halbem issenschaftsroman dieser Art hatte ich nicht gerechnet. Doch was soll’s : als echte Unterhaltung kam es an. Eventuell kennen einige echte Fans des Genre einige Prozedere und Thesen ? Für mich war es weitestgehend Neuland.


    Kurz: Jene, die meinen Kommentar über Suters "Die Zeit, die Zeit" gelesen haben mögen erstaunt sein, dass ich hier aufspringe und mich mitnehmen lasse.


    AUTOR :

    Hervé Le Tellier (* 21. April 1957 in Paris) ist ein französischer Schriftsteller. Er ist ursprünglich studierter Mathematiker. Er hat seit Beginn der 1990er-Jahre circa 30 Bücher veröffentlicht, darunter Gedichtbände, erotische Geschichten, Novllen, Fabeln und Romane. Auch arbeitete er für das Theater, die Oper oder den Film. Der in Paris lebende Le Tellier ist Präsident der Gruppe Oulipo, einem Kreis von Autoren, die ihre Werke formalen Zwängen unterwerfen. Er ist auch Sprachwissenschaftler und arbeitet als Kolumnist für die Internet-Ausgabe der französischen Tageszeitung Le Monde.

    (Quelle : wikipedia)


    Herausgeber : Gallimard; 1. Edition (20. August 2020)

    Sprache : Französisch

    Taschenbuch : 327 Seiten

    ISBN-10 : 207289509X

    ISBN-13 : 978-2072895098

    Abmessungen : 14 x 2.2 x 20.5 cm

  • Danke für diese Rezension, welche durch dich mich wieder einmal :wink: auf einen neuen Autor aufmerksam macht.

    Nun führt leider meine Onleihe ein einziges Buch von Hervé Le Tellier "Kein Wort mehr über Liebe" ; und das hat Marie leider nicht besonders gut bewertet.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Danke für diese Rezension, welche durch dich mich wieder einmal :wink: auf einen neuen Autor aufmerksam macht.

    Nun führt leider meine Onleihe ein einziges Buch von Hervé Le Tellier "Kein Wort mehr über Liebe" ; und das hat Marie leider nicht besonders gut bewertet.

    Bitte, gerne geschehen!


    Ich schaute in Maries Besprechung rein. Sie hat es tatsächlich recht niedrig bewertet (was eventuell ihrer Tendenz bei Büchern entspricht, während ich eher "zu hoch" bewerte). Aber was sie dann in der Besprechung schreibt klingt dann doch nicht sooo schlecht, finde ich.


    Für mich handelt es sich um ein merkwürdiges Quer-Beet-Genre. Es spaltete die Meinungen in Frankreich. Es handelt sich um den bislang schon zweitmeist verkauftesten Goncourt aller Zeiten. Das jedoch wiederum mag einigen auch verdächtig erscheinen.

  • Gerade gesehen: die Erscheinung auf Deutsch ist unter dem Titel "Die Anomalie" vorgesehen! Squirrel oder K.-G. Beck-Ewe : bitte Titel erweitern und neu verlinken?! Danke!


    • Herausgeber : Rowohlt Buchverlag; 1. Edition (17. August 2021)
    • Sprache : Deutsch
    • Gebundene Ausgabe : 368 Seiten
    • ISBN-10 : 3498002589
    • ISBN-13 : 978-3498002589
    • Originaltitel : L'Anomalie


    Der spektakuläre Bestseller aus Frankreich: Eine brillante Mischung aus Thriller, Komödie und großer Literatur. Im März 2021 fliegt eine Boeing 787 auf dem Weg von Paris nach New York durch einen elektromagnetischen Wirbelsturm. Die Turbulenzen sind heftig, doch die Landung glückt. Allerdings: Im Juni landet dieselbe Boeing mit denselben Passagieren ein zweites Mal. Im Flieger sitzen der Architekt André und seine Geliebte Lucie, der Auftragskiller Blake, der nigerianische Afro-Pop-Sänger Slimboy, der französische Schriftsteller Victor Miesel, eine amerikanische Schauspielerin. Sie alle führen auf unterschiedliche Weise ein Doppelleben. Und nun gibt es sie tatsächlich doppelt - sie sind mit sich selbst konfrontiert, in der Anomalie einer verrückt gewordenen Welt.

    Hochkomisch und teuflisch intelligent spielt der Roman mit unseren Gewissheiten und fragt nach den Grenzen von Sprache, Literatur und Leben. Facettenreich, weltumfassend, ein literarisches Ereignis.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Hervé Le Tellier – L’anomalie“ zu „Hervé Le Tellier – Die Anomalie / L’anomalie“ geändert.
  • Meine Meinung:

    11 Charaktere von 243... ob das gut geht? Eine Boeing landet zweimal in New York, nichts dolles? Naja es sind die exakt gleichen Menschen an Bord, die einen landen im März, die anderen im Juni. Das Buch beginnt etwas zäh uns werden 11 der Passagiere vorgestellt ihr Leben als Killer, als Architekt, als Todkranker, als lebensmüder Schriftsteller und das nette Paar von Nebenan.

    Irgendwann fragt sich der Leser wann das Buch anfängt, wo ist die Anomalie? Es sind teilweise sehr hintersinnige lustige Charakterbeschreibungen, alles etwas philosophisch-psychologisch angehaucht. Es gibt auch die Wissenschaftler, die das Phänomenen erklären sollen und die Geistlichen, die zur Akzeptanz der doppelten Personen beitragen sollen. Diese Szene hat mir eigentlich am besten gefallen, die Geistlichen streiten sich oder einigen sich darüber wer oder was Gottesgeschöpfe sind, ob sie aus dem Nichts kommen dürfen oder aus der Rippe :-). Es gibt viele interessante Situationen und doch hat mich das Buch als Ganzes wenig mitgenommen, wie der Autor selber anmerkt, sind 11 Personen zu viele. Es sind zu viele kleine Charakterstudien, die dann nicht ganz ausgeleuchtet werden und zusammen dann alle etwas farblos wirken. Weniger und tiefer wäre mehr gewesen. 3/5

  • Anfangs war ich etwas erschlagen von der Fülle der verschiedenen Erzählfreds, die eröffnet wurden. Wo das wohl hinführt, dachte ich. Doch als die « Anomalie » festgestellt wird, und ein ganzer Prozeß in Gang gesetzt wird hatte mich Le Tellier gefangen und ich las und las.

    Das ging mir genauso. Auch bei den Befragungen hatte ich das Gefühl, dass sich der Autor hier verrennt ins rein Chronikhafte, aber dann entfaltet die Geschichte Tempo und Witz - und auch den nötigen Tiefgang, um im Gedächtnis zu bleiben. Ich habe die halbe Nacht durchgelesen.


    Natürlich kann ich mäkeln: der Schluss ist furios, kommt aber etwas plötzlich daher, und manche Figuren sind etwas überzeichnet - aber die Grundidee ist ausgesprochen originell! Mit dem "Protokoll 42" nimmt er die Absurdität mancher staatlichen Prozesse herrlich ins Visier und bringt seine Leser zum Lachen, aber zugleich hat dieser Roman eine philosophische und naturwissenschaftliche Dimension, die der Autor souverän bedient.

    Ich lese leider Deine Rezension erst heute, aber ich hatte den Roman auch schon im Thread "4,5 Sterne" vorgestellt.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Über den Autor:

    Hervé Le Tellier wurde 1957 in Paris geboren. Er veröffentlichte Romane, Erzählungen, Gedichte und Kolumnen. Seit 1992 ist er Mitglied der Autorengruppe OuLiPo (Ouvroir de Littérature Potentielle), die von François Le Lionnais und Raymond Queneau gegründet wurde und der Autoren wie Georges Perec, Italo Calvino und Oskar Pastior angehörten. Er lebt in Paris. Für seinen Roman «L'Anomalie» erhielt er 2020 den Prix Goncourt.


    Die Kurzbeschreibung:

    Der spektakuläre Bestseller aus Frankreich: eine brillante Mischung aus Thriller, Komödie und großer Literatur. Im März 2021 fliegt eine Boeing 787 auf dem Weg von Paris nach New York durch einen elektromagnetischen Wirbelsturm. Die Turbulenzen sind heftig, doch die Landung glückt. Allerdings: Im Juni landet dieselbe Boeing mit denselben Passagieren ein zweites Mal. Im Flieger sitzen der Architekt André und seine Geliebte Lucie, der Auftragskiller Blake, der nigerianische Afro-Pop-Sänger Slimboy, der französische Schriftsteller Victor Miesel, eine amerikanische Schauspielerin. Sie alle führen auf unterschiedliche Weise ein Doppelleben. Und nun gibt es sie tatsächlich doppelt - sie sind mit sich selbst konfrontiert, in der Anomalie einer verrückt gewordenen Welt.

    Hochkomisch und teuflisch intelligent spielt der Roman mit unseren Gewissheiten und fragt nach den Grenzen von Sprache, Literatur und Leben. Facettenreich, weltumfassend, ein literarisches Ereignis.


    Meine Meinung:

    Ein intelligenter Roman mit einer grandiosen Idee zu der Handlung. Hätte ich allerdings gewusst, dass es sich dabei um einen Episodenroman handelt, hätte ich die Finger von gelassen. Denn ich habe eine Abneigung gegen episodenhaften Handlungen.

    Aber eins nach dem anderen. :)


    Der Roman beginnt mit der Vorstellung der Protagonisten, so um die 10-11 sind es sicher gewesen. Ihre Geschichten sind voneinander unabhängig und hängen nur insofern zusammen, als die alle einen Flug von Paris nach New York im März genommen haben. Ganze 130 Seiten dauert der Einstieg in diesen Roman. Denn anders kann ich es nicht nennen, denn die Geschichten der Charaktere sind nur angerissen, haben keine Tiefe, und dienen der Vorstellung und Einführung der Charaktere. Leider, hat man wenig Grund die Charaktere interessant zu finden. Man hat als Leser gar keine Möglichkeit sich in die Charaktere einzuleben oder einzufühlen, denn das ist nicht die Intention des Autors.


    Das mittlere Teil des Romans war für mich der Höhepunkt. :thumleft: Da ging es schlagartig spannend zu. Die Tatsache, dass der Boeing 787 der Flug von Paris nach New York im Juni noch mal gelandet ist, und quasi eine Kopie des Fluges von März darstellt, samt der Passagieren, die von nun an es doppelt gibt, wird von den führenden Wissenschaftlern der Welt und Militär untersucht. Es gibt wilde Theorien, es kann sich um eine weitere Dimension handeln, zu der wir keinen Zugang haben, es kann eine quasi Kopie des Lebens entstanden sein, es könnte Einfluss der Außerirdischen sein und es wäre möglich, dass die Menschheit nicht wirklich existiert, oder besser gesagt, existiert nur als ein virtuelles Programm... Doch auf jeden Fall handelt es sich dabei um eine Anomalie, etwas, was nicht passieren durfte. Dieses Teil der Geschichte fand ich hervorragend: ausgefallen und sehr spannend. Da kamen die Wissenschaftler zum Wort und es wurde lebhafter. Im nächsten Teil sollen die Menschen sich selbst als Doppelgänger begegnet. Was macht es mit einem Menschen quasi mit sich selbst konfrontiert zu werden? Was macht es mit der Gesellschaft?


    Der Roman besticht mit einer höchst schrägen Idee. Ob ich den Roman komisch fand, kann ich nicht behaupten. Denn Angesicht der menschlichen Tragödien, Handlungen des Präsidenten, militärischen, um die Sicherheit besorgten, Einsatz und religiöse Debatte, fand ich es nicht komisch. Aber beim Humor ist es so eine Sache, dem einen gefällt, dem andern nicht. :)


    Mein Erleben der Geschichte war eher negativ. Die Einführung gefühlt hundert Charaktere :-, dauerte zu lange, sodass dem Autor es nicht gelungen ist, einen Spannungsbogen aufzubauen. Ich bin mir sicher, dass viele Leser diesen Roman innerhalb der ersten 100 Seiten zur Seite legen. Denn es war wenig interessant und es wurde absolut kein Gefühl vermittelt. Später, wie gesagt, als alle Theorien zur Sprache kamen, war es spannender. Und danach flachte die Spannung wieder ab. Der ganze Roman las sich eher als eine Aneinanderreihung von kurzen Geschichten. In Einzelteilen wurde die Idee gut umgesetzt, doch die Gesamtheit des Romans bleibt für mich unbefriedigend. Schade, aus diesem grandios spannendem Thema konnte was werden. Der originellste Roman des Jahres hat Published On geschrieben. Originell mag der Roman sein, aber ob es dadurch auch gut ist? Eher ein ausgefallenes Experiment, als ein spannender und unterhaltsamer Roman. O:-)

    Aber ich bin froh, das Buch gelesen zu haben, sonst hätte ich weiterhin den Wunsch gehabt, bei dieser tollen Kurzbeschreibung es zu lesen. Jetzt weiß ich es. :D

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

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  • Vielen Dank Emili für deine umfassende Rezension. Ich habe es irgendwie verbummelt, eine zu schreiben. :pale:

    Mich hat das Buch eigentlich gut unterhalten und habe es mit Genuss gelesen. Die Lektüre ist schon ein paar Wochen her, aber ich kann mich nicht an langatmige Passagen erinnern. Mit der teilweise humorvollen Erzählweise war ich durchaus auf einer Wellenlänge. Einzig den Schluss, also die letzten Sätze, habe ich nicht 100% verstanden bzw. einordnen können. Das mag aber an mir liegen. :uups:

  • Ich habe es irgendwie verbummelt, eine zu schreiben.

    Sehr gerne, beedaddy. :friends: Wie schade, dass du keine Rezension verfasst hast, ich hätte gerne zu diesem Buch noch mehr Meinungen gelesen. Vielleicht machst du es noch. :friends: Der Roman ist schon was Besonderes, ohne Frage. Aber ob es einem auch gefällt. :-k Der Schluss hat mir auch nicht gefallen.

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    Lese gerade:

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  • Denn es war wenig interessant und es wurde absolut kein Gefühl vermittelt.

    Ach liebe Emili , wir haben einen so unterschiedlichen Lese-Geschmack!

    Mein Vorschlag:

    Sollten wir uns einmal einig sein, trinken wir ein Gläschen! :anstossen: :drunken: :anstossen:

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Sollten wir uns einmal einig sein, trinken wir ein Gläschen! :anstossen: :drunken:

    sehr gerne :kiss: Und das ist gar nicht mal so abwegig. Es kommt schon vor, dass ich auch preisgekrönte Bücher toll finde. :D


    P.S: ich habe mir sogar Mühe gemacht und unsere gemeinsamen Bücher durchgeschaut. :wink: So schlimm sieht es gar nicht aus. Da gibt es einige, wo wir anstoßen könnten. Vor allem bei Dörte Hansen waren wir uns einig :-,

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    Lese gerade:

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  • Unseren finde ich häufig recht ähnlich, aber bei „Die Anomalie“ erging es mir leider auch wie der lieben Emili

    Es wird immer Bücher geben, an denen sich die Geister scheiden, und zwar begründet. Ich merke immer mehr, dass auch wesentliche Erlebnisse der eigenen Biografie meinen Lese-Eindruck mit prägen.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


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  • Sobald ich die Zeit finde, lasse ich Euch ein paar nähere Anmerkungen da.

    das würde mich sehr freuen, SiriNYC :friends: . Ist doch sehr interessant, welche Aspekte dich nicht angesprochen haben. Die meisten Leser scheinen den Roman zu mögen. Bin gespannt, was du berichten wirst.

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    Lese gerade:

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  • Hier meine versprochene Meinung :) :


    Teil 1 des Romans konnte mich nicht wirklich fesseln. Manche der personenbezogenen Kapitel nervten mich sogar, allen Voran jene über den Schriftsteller Victor Miesel, die ich manieriert fand.

    Auch die Sequenzen über Lucie und Andre gefielen mir nicht. Charaktere dürfen unsympathisch sein (Blake z.B.), aber Andre bemitleidetete sich nur selbst. Kaum zum Aushalten.

    Teilweise fragte ich mich übrigens, ob der ein oder andere Ausdruck der Übersetzung geschuldet ist oder ob es ernst gemeint ist, wenn Lucie sich „der Härte seines (Andres) fleischigen Zylinders versichert“ :roll:. „Muskulöse Züge“ ist ein weiteres Beispiel :scratch:.


    Nun denn, Teil 2: Als das Mysterium beginnt, nimmt die Erzählung Fahrt auf, ließ mich aber zwischendurch immer wieder auf halber Strecke zurück - z.B. bei der Diskussion der verschiedenen Theologen, der ich dann nur noch halbherzig folgte, da sie mir zu wortreich war.

    Die Figur des Ex - US - Präsidenten und die entsprechenden Witze waren mir zu ausgelutscht. Ich hätte mir einen zeitlosen Bezug gewünscht.


    Teil 3, das Leben danach, siehe oben, die Protagonisten aus Teil 1 konnten mich auch hier nicht oder nur teilweise fesseln.


    Fazit: Interessante Ansätze, aber anscheinend sprachlich/erzählerisch zu weit von mir entfernt.