T. C. Boyle - Sprich mit mir / Talk to Me

  • Kurzmeinung

    Frühlingsfee
    nicht schön, aber eindringlich. wie alle Romane von Boyle
  • Kurzmeinung

    volatile
    Wunderbar vorgelesen. Vulgäre Sprache und oberflächliche Beschreibungen trüben jedoch das Vergnügen.
  • Dieses Buch war für mich das erste Buch von diesem Autor, der bislang immer an mir vorbeigegangen ist. Aber von dem Autor werde ich mir seine Bücher gerne nach und nach zu Gemüte führen, denn seine Art sich ein historisches Ereignis aus zu suchen, das heute noch Bedeutung hat, gründlich zu recherchiert und daraus dann seine Geschichte zu konstruieren, scheint seine Art zu sein Bücher zu schreiben und das gefällt mir ziemlich gut. Hier sind es die Forschungen zum Spracherwerb der Menschenaffen, die in den 60er und 70er Jahren durchgeführt wurden.


    Mich hat das Buch gleichzeitig fasziniert und verstört, denn alles um den Affen war mir zuwider, vom Erwerb, über die Haltung (im Haus wie ein Kind, aber auch später im Käfig), über die unprofessioniellen Personen, denen Sam ausgeliefert war, bis hin die Geltungs- und Forschungsdrang um ihn und einfach alles. Mir hat es häufig gerade in Bezug des artgerechten Umgangs mit Lebewesen die Galle aufsteigen lassen.


    Könnte ich Bücher abbrechen, wäre dieses Buch für mich ein Abbruch-Kadidat gewesen. Mich hat das Buch emotional ziemlich getriggert und fertiggemacht.


    Allerdings fand ich Sam und sein Gebaren ziemlich authentisch und ich fand ich sehr gut dargestellt. Ich habe im Buch mit ihm gelitten fand aber auch spannend und faszinierend, wie er kommunziert und sich mitgeteilt hat.


    Auch fand ich gut, dass der Autor schwierige moralische Fragen stellt und so den Leser zum Nachdenken anregt. Ich habe viel über die Geschichte nachgedacht, auch wenn ich nicht in dem Buch gelesen habe und hatte interessante Diskussionen diesbezüglich. Für die Forschung, wie es zum Beispiel mit Sam war, ist es äußerst interessant zu erfahren, dass das Tier so viel Intelligenz besitzt um sich unterhalten zu können. Aber auf die Lebensumgebung bezogen ist es wohl eher falsch, so etwas.durch zuführen. T.C. Boyle lässt den Leser selbst eine Meinung bilden, er richtet nicht, er verurteilt nicht und erhebt nicht mahnend den Zeigefinger. Man kann als Leser sich selbst ein Bild machen, was man gut oder nicht gut, richtig oder falsch empfindet

  • Das war mal wieder ein Boyle ganz nach meinem Geschmack.


    Die Erzählweise, in der die Sicht auf die Ereignisse abwechselnd durch Sams Augen und durch die seiner menschlichen Begleiter geschildert wird, hat mir, neben den aufgeworfenen ethischen Fragen, besonders gut gefallen.

    Die Atmosphäre im Trailerpark oder im Affenstall wird außerdem grandios eingefangen.


    Zu der hier öfter erwähnten

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne gibt es von mir.

  • Freut mich SiriNYC , dass dir das Buch so gut gefallen hat. :)

    Deine Fantasie ist grenzenlos :friends: Wie bist du denn auf diese Idee gekommen... Es war schon deutlich, dass Aimee eine innige Beziehung zum Sam hatte, aber gleich so was... Interessanter Gedankengang.

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • SiriNYC , ich finde Deinen Gedanken gar nicht so abwegig - es sei denn, auch meine Gedanken sind abwegig.

    Das Verhältnis Tier-Mensch ist mehrschichtig eingefangen. Ich meinte schon in meiner Rezension, dass ich dabei war, dieses Buch abzubrechen, eben weil es mich so abgestoßen hat, dass Tier (Tier?) und Pflegerin in einem Bett schlafen.

    Allerdings habe ich nicht wie Du

    aber Dein Gedanke ist logisch.

    Ich hätte Aimee alles zugetraut.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Wie ich die Gedanken von SiriNYC und drawe las, war mir irgendwann eine Geschichte in dieser Richtung gelesen zu haben. Google hilft meistens auch hier - Die Geschichte von Petermann dem Schimpansen

    Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg kam Petermann als Jungtier mit seiner Mutter per Schiff nach Europa. Weil die Schimpansin kurz vor der Ankunft verstarb, zog die Stieftochter des damaligen Zoodirektors Werner Zahn, Riele Holtermann, ihn mit der Babyflasche auf (Zweifel an diesem Teil der Geschichte äußert der Journalist Walter Filz. Nach Angaben der Stieftochter selbst sei das Tier von Afrika als Baby zunächst in die Niederlande gebracht und dort aufgepäppelt, aber wohl auch vermenschlicht worden, indem es beispielsweise bei seiner dortigen Pflegerin in einem Bett schlafen durfte.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Ich meinte schon in meiner Rezension, dass ich dabei war, dieses Buch abzubrechen, eben weil es mich so abgestoßen hat, dass Tier (Tier?) und Pflegerin in einem Bett schlafen.

    Zitat

    indem es beispielsweise bei seiner dortigen Pflegerin in einem Bett schlafen durfte.

    Ja, die Gedanken kann ich zwar nachvollziehen, weil wir alle die Welt unterschiedlich sehen. :) Aber es gibt doch reichlich Haustiere, die im Bett von Menschen schlafen. Ob es Katzen oder Hunde sind. Und ich halte die nicht für weniger intelligent als Schimpansen, nun ja okay, vielleicht ein wenig... O:-) Aber dieses Verhalten unter Menschen existiert hier und da... Und bedeutet bei weitem nichts anderes, als man dem Tier nahe sein möchte. Ich hätte es übrigens Aimee ganz und gar nicht zugetraut, weil die für mich mit Liebe zu dem Tier, sich um das Tier kümmert. Ich habe da nichts Verwerfliches gesehen. :-k

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  • Aber es gibt doch reichlich Haustiere, die im Bett von Menschen schlafen

    Ja, natürlich gibt es das, liebe Emili. Aber so wie es in diesem Buch dargestellt ist, hat das Ganze einen gewissen Anstrich, da kann ich @SiriNY sehr gut verstehen. Die Vermenschlichung geht hier sehr weit, denn


    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Wie bist du denn auf diese Idee gekommen... Es war schon deutlich, dass Aimee eine innige Beziehung zum Sam hatte, aber gleich so was

    Es gibt doch die eine Szene (Seite 93, letzter Absatz), nachdem Guy und Aimee miteinander geschlafen hatten.


    Da fällt mir direkt auch noch Ödipus dazu ein :D.


    war mir irgendwann eine Geschichte in dieser Richtung gelesen zu haben.

    Zumindest in der Fiktion gab es dies schon bei dem einige Seiten vorher erwähnten Buch von Peter Hoeg, also die partnerschaftliche Beziehung zwischen Frau und Affe.


    Ob Aimee tatsächlich sexuell mit Sam verkehrt hätte, denke ich auch nicht. Aber die Beziehung zwischen beiden war am Ende nicht mehr die zwischen Mensch und Haustier und auch nicht die zwischen erwachsenem und kindlichem Lebewesen

  • Und ist der Schimpanse nicht ihr Lebenspartner geworden, für den sie viel opfert?

    Ist er, auch in meinen Augen, aber in meinem Verständnis immer noch kein Partner, den man mit einem Mensch vergleichen kann. Sie opfert schon sehr vieles für Sam, und ihre Liebe zu ihm ist extrem groß. Aber ich denke mal, das ist die Stärke der Boyles Erzählart, man stellt sich Fragen, eine klare Antwort darauf bekommt man nicht. Und ich hätte jetzt sowohl während des Lesens auch nachher nicht, Aimee die Beziehung zum Sam zugeschrieben, die vielleicht eher einem Partner gilt. Finde ich sehr interessant, wie verschieden man ein Buch erlebt. :)

    Sam kommt herein, springt aufs Bett, sieht ihr lange in die Augen, berührt ihre Brüste, sieht dann Guy in die Augen und wiederholt diese (Besitzer-)Geste.

    Ja, an die Szene erinnere ich mich auch noch sehr gut. Und ich denke, da zeigt sich schon ein dominantes Verhalten eines Männchens. Ganz instinktiv. Aber, das es weiter geht, konnte ich mir nicht vorstellen. O:-)



    Auf jeden Fall, schafft es dieser Roman, dass man sich Fragen stellt, dass man über das Gelesene nachdenkt. :thumleft:

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  • man stellt sich Fragen, eine klare Antwort darauf bekommt man nicht.

    Genau.

    Und dann macht man sich halt so seine Gedanken und hat seine Assoziationen.

    Hätte Boyle nichts erzählt


    hätte ich wohl nicht in diese Richtung gedacht. Aber so bekommt der Schimpanse den Status eines Menschen, eines Partners.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


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  • Es gibt doch die eine Szene

    Daran erinnere ich mich sehr gut. Mir zog es den Hals zusammen, denn ich fand die Vorstellung (Kopf- und Fühlkino!) ziemlich eklig. Das war, glaube ich, der Punkt, an dem die Beziehung zwischen Affe und Frau für mich abnorme, fast pathologische Züge annahm.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Eben habe ich dieses außergewöhnliche Buch auch beendet.


    Das Erste was ich immer mache, wenn ich ein Buch fertig gelesen habe, welches mich emotional so beschäftigt und aufwühlt, ist, mir Eure Kommentare hier im Forum durchzulesen :wink: . Dann erhoffe ich mir dank Eurer Beiträge Ordnung in meine Gedanken zu bringen und neue Denkanstöße und Sichtweisen zu bekommen, die mir helfen meine Meinung zu bilden und / oder zu festigen.


    Nun bin ich etwas geschockt, weil ich das Ende ganz anders gelesen habe als einige von Euch.

    Darum bitte ich Euch um eine Info, ob ich die Einizge bin, die das Ende tatsächlich so verstanden hat:

    Bitte drawe , @Jessy1963 , Emili , Marie und SiriNYC sagt mir doch Eure Gedanken zu dem Ende, wie ich es verstanden habe. Danke schonmal :friends: .


    Nun zu meinen Gedanken zum Buch:


    Mir haben sich während des Lesens keine anrüchigen Gedanken aufgedrängt. Ich habe Sam empfunden wie ein Kleinkind. Es wird ja auch mehrfach im Buch gesagt, dass Schimpansen zeitlebens, also nicht nur im Kindesalter, auf dem geistigen und emotionalen Niveau von 4-jährigen Menschenkindern stehen. Ich habe es so empfunden, dass Aimee einfach nur in die Mutterrolle für Sam geschlüpft ist. Er hat meiner Ansicht nach einfach das mütterliche in ihr zum Klingen gebracht. Das gemeinsame im Bett schlafen empfand ich nicht als abartig oder ekelhaft. Viele Hundebesitzer lassen sich auch "Küsschen" von ihrem Liebling auf den Mund geben und finden das auch nicht ekelhaft. Wenn man jemanden liebt, egal ob Mensch oder Tier, dnn ekelt man sich eben nicht vor ihm, meiner Meinung nach. Besonders später, als die beiden auf dem beengten Raum im Trailer lebten, und nur sich selbst hatten, fand ich das nachvollziehbar. Schließlich braucht doch jedes Lebewesen (Säugetier) Liebe und Nähe.


    Auf einer anderen Seite ist es aber auch so, dass Sam trotzdem ins Schimpansen-Teenageralter kommt, und auf dieser Ebene finde ich es nachvollziehbar, dass die beiden zusammen auch mal einen Gruselfilm schauen. Da sehe ich keinen Widerspruch. Ich fand alles an der Geschichte sehr stimmig. Über die viel diskutierte...

    Aber das sind jetzt nur so meine Gedanken am Rande.


    Mein Fazit ist ganz klar. Mir stellen sich keine Fragen zu der Ethik.

    Meiner Meinung nach hat der Mensch nicht das Recht Lebewesen für seine Zwecke, sei es Forschung, Kosmetik, usw. zu missbrauchen. Ich hatte keinerlei Mitleid mit den Menschen, die durch Sam angegriffen wurden (Dr. Moncrief, der an Halloween verkleidete Pirat (wobei der tatsächlich nur ein unschuldiges Opfer war), denn es ist nur folgerichtig, dass ein Tier, dass seiner Mutter und seinem natürlichen Lebensraum entrissen wird, in unserer Gesellschaft nicht richtig klar kommen kann. Egal wie es aufgezogen wurde. Wenn der Mensch mit den Konsequenzen, die dies mit sich bringt nicht leben will, dann soll er die Tiere da lassen, wo sie hingehören. Nämlich bei Ihren Artgenossen in ihrer natürlichen Umgebung.


    Mich hat übrigens auch sehr mitgenommen,...

    Für mich ist unverständlich, warum es so abwegig sein soll, dass gerade Schimpansen, deren DNA unserer so ähnlich ist, auch eine ähnliche Gefühls- und Gedankenwelt haben sollen.


    Mein Fazit zu dieser Geschichte:

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: weil ich Bücher liebe, die man kontrovers diskutieren kann und die noch lange in den Gedanken nachhallen, wie dieses Buch in meinen Augen eines ist :applause:

    "Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben." (Ernst Ferstl)

  • Smoky82

    Wie in meinem Posting auch schon geschrieben, hatte ich das Buch nur bis zu einem Viertel gelesen somit kann ich auch nichts zum Schluss sagen, sorry.

  • Oh sorry. Da hab ich wohl nicht richtig aufgepasst. Ich hab aber gesehen, dass Du @Jessy1963 viel in der Diskussion involviert warst. Da hab ich Dich mit in den Verteiler genommen. Danke trotzdem für die schnelle Antwort :D

    "Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben." (Ernst Ferstl)

  • weil ich Bücher liebe, die man kontrovers diskutieren kann und die noch lange in den Gedanken nachhallen, wie dieses Buch in meinen Augen eines ist

    Absolut!


    Und was Deine Frage angeht:


    Ich habe das Ende nicht so gelesen wie Du.

    Für mich war Moncrief der Vertreter der Vernunft, der jedes Lebewesen als juristische Sache betrachtet, also auch Sam. Auch diese Figur wird in ihrer Zeichnung gebrochen, da der Erzähler sie als zynischen Schurken zeichnet, noch dazu mit einer Augenklappe - also richtig ein Bösewicht aus dem Kinder-Bilderbuch. Sein Auftreten rückt also gewissermaßen wieder die Welt zurecht ins Gewohnte: er erkennt Sams Seele nicht an, geschweige denn seine heilsfähige Seele, sondern er rückt den Aspekt des Nutzens in den Vordergrund.


    Damit blieb für mich das Ende des Romans in der Schwebe, und

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • drawe , also für mich gab es nur zwei Möglichkeiten was mit Sam am Ende passiert sein kann.

    Ich finde es schade, dass T.C. Boyle das Ende so in der Schwebe lässt. Ich hätte schon gern gewusst, was mit Sam passiert ist. Auch wenn T.C Boyle dem Leser eine Auflösung präsentiert hätte, wäre immer noch genug "Stoff" zum kontrovers diskutieren übrig geblieben, finde ich :wink: .


    Also, auch wenn das vielleicht ein bisschen schwarz/weiß-Denken von mir ist, aber ich empfand Dr. Moncrief durchaus als den Bösewicht. Ja, mit der Augenklappe wurde man schon in diese Richtung gelenkt, da gebe ich Dir Recht, drawe . Das war ja fast wie in einem Disneyfilm :wink: . Aber für mich ist die Frage, ob Sam einem Menschen in mancher Hinsicht ebenbürtig ist, nur eine Seite wie dies beleuchtet werden kann. Ich finde, egal welches Lebewesen (es sind nämlich keine leblosen juristischen Dinge!) hat das Recht auf seine Würde und Freiheit. Ich finde nicht, dass wir Menschen uns nur aufgrund unserer einzigartigen Gehirnleistungen uns anderen Spezies gegenüber solche Rechte herausnehmen dürfen. Meiner Meinung nach ist es falsch "Nutzen" für uns Menschen aus anderen Lebewesen ziehen zu wollen. Und mit welcher Selbstverständlichkeit das immer wieder passiert, lässt mich schaudern. Wer gibt uns das Recht dazu?


    SiriNYC , mir ist das...

    auch erst nach dem Lesen Eurer Beiträge wieder eingefallen. Für mich stand das Ende des Buches eigentlich unumstößlich fest. Deshalb war ich auch so geschockt, als ich gelesen habe, dass Einige von Euch das Ende wohl ganz anders gedeutet haben.

    "Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben." (Ernst Ferstl)

  • also für mich gab es nur zwei Möglichkeiten was mit Sam am Ende passiert sein kann.

    Da habe ich Dich schon richtig verstanden, und wir können das unterschiedlich sehen, der Text gibt beides her.

    Mir gefällt die schwebende Version, also im Spoiler die 2., besser, weil sie den Leser mehr aktiviert und keinen festen Schlusspunkt setzt.


    Ich muss mir die Stelle nochmals ansehen, denn ich habe die Sache mit den Tabletten vergessen, da geht es mir wie SiriNYC .

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


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