Christine Wirth - Das Bildnis des Grafen (ab 06.04.2021)

  • Was ist denn der 6. Mai für ein Tag, es wird ja erwähnt, das er besonders ist für die Familie. :-k Da steh ich auf dem Schlauch.

    Das ist der Geburtstag von Jeans Mutter.


    Zitat Hazelgrove:


    Zitat

    Es war der 6. Mai. Ein bedeutungsvoller Tag. Vielleicht sogar symbolischer Natur, darauf steht ihr Seelenklempner doch. Madames Geburtstag. Daher mein Rat: Suchen Sie jemanden, der davon wusste und ein Faible für makabre Überraschungen hat.

    Na auch von dem Laufburschen. Der gibt Renoir den Brief und sagt ihm das der Arzt wieder da ist.

    Und woher wusste der Laufbursche, dass Renoir auf die Rückkehr des Arztes gewartet hat?

    Renoirs Besuch sorgt von Anfang an für Aufruhr und Interesse in einem so kleinen Dorf, wo fast jeder jeden kennt und sonst wenig los ist. Die Konsequenzen von seinem Telegramm an Armand waren ein Beispiel.


    Zitat Renoir an Armand, S. 339


    Zitat

    Jeder Einheimische wusste um Ihren Besuch, weil ich im Amt dem Schweigen des Telegraphisten vertraute, was sich als Fehler herausstellte. Ich hätte wissen müssen, dass sich Neuigkeiten auf dem Dorf schneller verbreiten als ein Lauffeuer.


    Ab da wusste eigentlich jeder, warum der Earl einen Arzt aus dem Ausland hat holen lassen. Wer den Laufburschen instruiert hat, ist nicht so wichtig, doch ich dachte dabei an Lilian, die weiß, dass Renoir mit Hazelgrove noch mal in dieser Sache sprechen wollte.

  • Kapitel 14 Teil 1


    Eine Vorbemerkung - das Kapitel ist einfach zu lang, man hätte mindestens zwei daraus machen sollen (evtl ab der Krankenhausszene)......


    Wieder zeigt sich die Geschichte der Juden, als Spielball der Politik, Abmachungen und Zusicherungen waren schnell wieder ungültig.

    Und dann beginnt die spannende Geschichte, die die beiden Familien verbindet - Liebe, Trennung, Neid......

    Der Groll wird von einer Generation auf die nächste weitergegeben, unbewusst oder mit Absicht.

    Die Escarays war auch nicht wirklich adelig :) und Whitehursts wurden es wohl durch die Heirat mit der schott. Gräfin.

    Der Satz hat in dem Zusammenhang gut gefallen:

    Zitat

    Der Sohn begeht immer und gerade dann, wenn er es verhindern will, die gleichen Fehler des Vaters

    Was mir nicht klar ist, wie kam Renoir darauf, dass Alguire der Mörder von Escaray ist - hab ich da was überlesen. Auch wenn er keine Beweise hatte, es muss doch einen Punkt gegeben haben der ihn darauf gebraucht hat.


    Als Grimby auftaucht versucht sich Valentine als "Detektiv" was natürlich schief geht. Grimby versucht das Gartenhaus abzubrennen und zündet sich in seinem Wahn dabei selber an.


    Gilfeather und sein Liebenskummer, er ist immer noch mein Liebling :uups:

    Ein Glück, dass Renoir ihn ein paar Ratschläge erteilt :wink:


    Valentine erkennt Grimby als den Schützen wieder - bei der ganzen Geschichte darauf wäre ich nicht gekommen. Im Moment fällt mir auch kein Grund ein warum er das hätte tun sollen :shock:

  • Was mir nicht klar ist, wie kam Renoir darauf, dass Alguire der Mörder von Escaray ist - hab ich da was überlesen. Auch wenn er keine Beweise hatte, es muss doch einen Punkt gegeben haben der ihn darauf gebraucht hat.

    Armand hat die Theorie aufgestellt, dass Alguire aus verletzter Eitelkeit Carrick umgebracht hat. Ich glaube, Avrina hat es erwähnt.


    Zitat Armand, S. 279


    Zitat

    Alguire fühlte sich vielleicht gerade durch Escarays gleichberechtigter Gönnerschaft als Mensch zweiter Klasse. Sie wuchs ihm über den Kopf, er wurde größenwahnsinnig und griff zur Waffe, um Escarays Besitz einzukassieren. Versetzen Sie sich doch mal in seine Lage. Er durfte alles, ohne bestraft zu werden. Verwandte gab es im engeren Sinne ja nicht, daher würde das Erbe an Alguire fallen. Das wäre der plausibelste Grund.

    Ein anderes Motiv wäre die Eifersucht auf die Kinder, falls er und Escaray sich wirklich so nahe standen, wie man munkelt. Oder Escaray plante etwas mit ihnen, was Alguire nicht guthieß. Dann hätte er aus seiner Sicht das Gesetz auf seiner Seite, da er ja aus Edelmut den Grafen beseitigte. Nur die Einheimischen sehen das anders. Vieles ist denkbar.


    Auf S. 390 vermutet Renoir Folgendes:


    Zitat

    Vielleicht hatte Alguire ihn aus Missgunst beseitigt, und er konnte ihn deswegen nicht einmal verurteilen: Erst musste er dessen Bemühungen um den fremden Knaben hinnehmen, dann seinen Abgott und Pauline in trauter Zweisamkeit verkraften.

    Blieb die Frage nach Pauline. Renoir wollte sich nicht vorstellen, welche Dramen sich hinter den Schlossmauern abgespielt hatten, als Alguire in verletzter Eitelkeit ein mörderisches Tabula Rasa veranstaltet hatte.

    Als er Alguire deswegen zur Rede stellt, reagiert er ja auch ziemlich sonderbar und flüchtet aus dem Lokal.


    Und ja, du hast recht: das Kapitel hätte ich kürzer machen sollen. :)

  • Und ja, du hast recht: das Kapitel hätte ich kürzer machen sollen. :)

    hihi, jaaaa


    Ich hab es gestern angefangen. Mal gucken ob ich es schaffe es heute zuende zu lesen, ich glaube dann werde ich das Buch auch beenden. Die letzten 2 Kapitel sind ja sehr kurz.

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Ich habe fertig. :lol:


    Bis zum Ende


    Also, ich weiß jetzt nicht so richtig was ich von dem Ende halten soll, also der letzten Szene, was wahrscheinlich daran liegt das ich sie nicht kapiere. :totlach:

    Ist das Carrick, der doch noch lebt? Ist das ein Sohn von ihm? Oder wie oder was. Pinguinchen nix verstehen.... :loool:


    Ansonsten fand ich die letzten 2 Kapitel ganz schön und das Buch kam auch gut zum Abschluss. Das davor war mir zu langatmig mit dem Geständnis wo alles der Reihe nach erzählt wird und so. Ich hätte mir gewünscht, dass Renoir und Jean das zumindest teilweise doch irgendwie selbst raus finden und es nicht "einfach" erzählt wird.

    Und ich hab auch nicht kapiert was Jean da in dem Versteck nun gesehen hat. Soll das so sein das man das als Leser nicht weiß? :-k

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Meine Gedanken, in vielleicht etwas wirrer Zusammenfassung:


    Das Weihnachtsessen. Da hab ich mich schon als Leser unwohl gefühlt und hätte nicht dabei sein wollen, man hätte Mallord mit seiner Abwesenheit beinah beneiden können. Valentine gibt nicht klein bei, das fand ich gut.


    Das Gespräch im Wirtshaus über Religion: ja, ein wenig langatmig, aber wer kein sonderliches Hintergrundwissen besitzt, kann davon gut profitieren. Es erklärt, wie ich finde, ganz gut einige Beweggründe und Motive der Geschichte.


    Alguire: den Kerl fand ich so, wie wir ihm begegnet sind, sehr merkwürdig. Ich habe es schon mal erwähnt, denke ich, aber meiner Meinung nach gäbe es mehrere Gründe, weshalb er Carrick umgebracht haben könnte.


    Die Pistole: ich hätte mir gut vorstellen können, dass Whitehurst jemanden bezahlt hat, sich mehr schlecht als recht für Carrick auszugeben, um die Waffe zu kaufen.


    Was mich ein wenig geärgert hat, war, dass Renoir sich an einigen Punkten doch sehr stur gibt und Valentine manchmal mehr fordert, als gut ist, bzw. sich andersrum auch zu sehr fordern lässt.


    Pinguinchen Das mit dem Versteck ist denke ich wirklich so gemeint, dass es ein bisschen mysteriös bleibt, was da nun ist oder nicht ist. Das hat mir gefallen.

    Ansonsten stimme ich dir zu: dieses erzählte (Brief)Geständnis ist nicht so mein Ding. Da rätselt man mehrere hundert Seiten lang rum und bekommt die Erklärung "einfach so hingeklatscht"- obwohl ich zugeben muss, in Anbetracht der Umstände hätte man da wohl nicht groß was anderes draus machen können.

    Und die letzte Szene, quasi den Epilog, hab ich auch nicht ganz begriffen. Aber ich bin glücklich, dass Valentine/Jean jetzt glücklich ist, also nenn ich es ein Happy End :uups:


    Spoiler zum Täter:

  • Ich hätte mir gewünscht, dass Renoir und Jean das zumindest teilweise doch irgendwie selbst raus finden und es nicht "einfach" erzählt wird.

    Obwohl Mallord am Ende selbst ein Geständnis ablegt, finden Renoir und Jean ziemlich viel heraus, und nicht zuletzt erinnert sich Jean an Mallord als Täter, als er versucht, seine Fingerabdrücke zu nehmen, was hinterher noch die Gewissheit bringt, dass Mallord der Schütze war. Das wäre nicht geschehen, wenn Renoir nicht daran gearbeitet hätte, Jeans Erinnerung zu "reanimieren".


    Und ich hab auch nicht kapiert was Jean da in dem Versteck nun gesehen hat.


    Das mit dem Versteck ist denke ich wirklich so gemeint, dass es ein bisschen mysteriös bleibt, was da nun ist oder nicht ist. Das hat mir gefallen.

    Der Roman bezeichnet sich als "kriminalistischer Schauerroman", d.h. es sind auch Gruselelemente vorhanden, die rational nicht unbedingt erklärbar sind (Beispiel Valentines / Jeans "Visionen" mit Carrick). Was die Entdeckung in der Geheimkammer angeht, so hat Jean den vermeintlich toten Carrick dort liegen sehen, der sich später selbst befreien konnte. Alguire und Mallord hielten ihn zwar für tot, aber er hat - zumindest nach meiner Absicht - überlebt. Das kann aber jeder Leser für sich selbst auslegen. Nur - wer wäre dann der Fremde am Ende mit der weißen Strähne im Haar?


    Ist das Carrick, der doch noch lebt? Ist das ein Sohn von ihm?

    Siehe oben. Für mich und für viele andere Leser ist es Carrick, der nach Mallords brutalem Überfall auf ihn schwerverletzt Escaray Hall verlassen hat, um unter anderem Namen in London seinen Doktor in Medizin zu machen, nachdem er Pauline in Sicherheit wusste. Wahrscheinlich heiraten die zwei, denn beide sind ja ineinander verliebt.



    Da rätselt man mehrere hundert Seiten lang rum und bekommt die Erklärung "einfach so hingeklatscht"- obwohl ich zugeben muss, in Anbetracht der Umstände hätte man da wohl nicht groß was anderes draus machen können.

    Agatha Christie machte das alle naslang... :) Nein, im Ernst, so einfach "hingeklatscht" empfinde ich den Schluss nicht. Natürlich gibt es wenig Hinweise auf Mallord als Täter (außer der Gärtner.... :wink: ), aber wenn man die Geschichte Revue passieren lässt, benimmt er sich doch zuweilen reichlich merkwürdig, vor allem, wenn es darum geht, mit Jean in einem Raum zu sein.

  • Ok also soll das so offen bleiben und jeder denkt sich seinen Teil? :)


    Obwohl Mallord am Ende selbst ein Geständnis ablegt, finden Renoir und Jean ziemlich viel heraus, und nicht zuletzt erinnert sich Jean an Mallord als Täter, als er versucht, seine Fingerabdrücke zu nehmen, was hinterher noch die Gewissheit bringt, dass Mallord der Schütze war. Das wäre nicht geschehen, wenn Renoir nicht daran gearbeitet hätte, Jeans Erinnerung zu "reanimieren".

    Das mag ja sein, empfunden hab ich es trotzdem so. :wink:

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Ok also soll das so offen bleiben und jeder denkt sich seinen Teil?

    Offen ist das Ende nicht wirklich. Die weiße Strähne im Haar, der Stock und sein Strahlen bei Paulines Anblick lassen deutlich erkennen, dass der Ankömmling Carrick ist. Wenn aber jemand meint, es könnte jemand anderes sein und damit zufrieden ist, dann ist das für mich auch ok. :)

  • Also dass Carrick das tatsächlich überlebt hat (haben soll) überrascht mich jetzt. Ich hab ihn nach der Schilderung ernsthaft und wahrhaftig für tot gehalten, Sache gegessen. Krass. Unheimlich.

    Dann ergibt das Ende irgendwie mehr Sinn.


    Natürlich ist Mallord irgendwie von Anfang an komisch, aber ehrlich gesagt hab ich da gar nicht so viel reininterpretiert. Vermutlich lese ich nicht genug Krimis :wink: Für mich hatte der, samt Schwesterherz, einfach ein wenig einen an der Waffel.

  • Also dass Carrick das tatsächlich überlebt hat (haben soll) überrascht mich jetzt.

    Bei der Sache mit dem Kopfschuss hat Mallord Alguire belogen. Der hat Carrick nicht getroffen, ist aber zu durcheinander, um Mallords Worte anzuzweifeln und nachzuprüfen. Folglich war Carrick zwar derb gewürgt, halb ertränkt und gedemütigt, aber ein sehr harter Brocken.

  • Also dass Carrick das tatsächlich überlebt hat (haben soll) überrascht mich jetzt.

    Bei der Sache mit dem Kopfschuss hat Mallord Alguire belogen. Der hat Carrick nicht getroffen, ist aber zu durcheinander, um Mallords Worte anzuzweifeln und nachzuprüfen. Folglich war Carrick zwar derb gewürgt, halb ertränkt und gedemütigt, aber ein sehr harter Brocken.

    Das mit dem fehlgegangenen Kopfschuss hab ich mitbekommen. Allerdings bin ich davon ausgegangen, dass die Mischung aus Erwürgen und Ertränken erfolgreich war.


    Was ich mich frage: wieso hat Carrick, nachdem er sich aus der geheimen Kammer gequält hat, sich nicht an Alguire gewandt? Hat er ihm die Beteiligung an der Sache dermaßen übel genommen?

  • Was ich mich frage: wieso hat Carrick, nachdem er sich aus der geheimen Kammer gequält hat, sich nicht an Alguire gewandt? Hat er ihm die Beteiligung an der Sache dermaßen übel genommen?

    Für Carrick war es logisch, zu verschwinden. Er wusste, dass Pauline in Surrey sicher war und glaubte, dass Jean als Soldat gefallen war. Für die "Kinder" gab es nichts mehr zu tun, doch sein eigenes Leben war als Zeuge des Mordes durch Mallord in Gefahr, daher tauchte er unter und nahm einen anderen Namen an ("Mendel" ist übrigens ein typisch jüdischer Name und ein weiterer Hinweis auf seine Person zum Schluss).


    Auch mit Alguires Unterstützung - laut Mallord sein Liebhaber, der mit ihm unter einer Decke steckt - hätte ihm niemand geglaubt, zumal es ja den Anschein haben sollte, er selbst hätte die Eltern umgebracht (Stichwort "Baudelaire" und Mallords Verstellung auf Whitehurst Manor und im Waffengeschäft). An den Beweis von Fingerabdrücken hat er nicht gedacht bzw. war in Kriminologie nicht so versiert, um es in Betracht zu ziehen.

  • Übrigens kann ich jetzt verraten, was es mit dem gelöschten Kapitel auf sich hatte, das leider nicht einmal mehr in der Rohfassung existiert. Dieses Kapitel war - wie ihr euch vielleicht erinnert - aus Mallords Sicht erzählt. Er wartet im Garten auf Carricks Rückkehr von Dr. Pendry und ertappt ihn und Pauline, wie sie ihn stürmisch umarmt und sich beide küssen. Ganz kurz wird es auf Seite 465 noch angerissen.


    Zitat

    Ich nickte wohl ein, denn ein Ruf ließ mich aufschrecken. Es war Escaray, der einen Namen schrie. Ich begab mich in die Nähe des Labyrinths, wo das Rufen lauter wurde und ich ihn aus einem sicheren Versteck beobachten konnte. Er sah abgehetzt und sorgenvoll aus und so aufgeregt, wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Das machte mich neugierig wie der Name, den er unentwegt brüllte. Ein französischer, weiblicher Name. Auf Escaray Hall gab es außer der Hauswirtschafterin keine Frau, und die hieß nicht Francoise. Nun war mir bekannt, dass Whitehursts Nichte französischer Herkunft war. Kombiniert mit dem Verdacht des Earls, das Mädchen halte sich hier auf, ergab es Sinn. Ich verschanzte mich tiefer im Gebüsch und harrte der weiteren Vorgänge, die in der Tat erstaunenswert waren. Das Mädchen sprang aus einer Ecke ihm direkt in die Arme. Er herzte und küsste sie, er glaubte sich ja unbeobachtet. Die Küsse erwiderte sie leidenschaftlich; das war mehr als Schwärmerei. Sie wirkten sehr vertraut und innig miteinander. Sie unterhielten sich auf Französisch, darum verstand ich nicht viel, doch meine Augen waren scharf genug, um mit Gewissheit Pauline Whitehurst zu identifizieren. Der Earl hatte mir ein Foto gezeigt. Ein hübsches Ding, blond und zierlich, höchstens sechzehn Jahre alt. Sie hätten ein gutes Paar abgegeben.

    Mallords Beobachtungen waren in besagtem Kapitel detaillierter, und - wie meine Lektorin zu Recht meinte - fast verräterisch, so dass man schon recht bald auf ihn als Täter hätte kommen können. Darum und auch, weil Mallord kein "Haupterzähler" war, hielten wir es dann für besser, das Kapitel zu streichen.

  • Kapitel 14 Teil 2


    Irgendwann dachte ich auch "der Mörder ist immer der Gärtner". Eine tragische Lebensbeichte aus Neid, Furcht und Dummheit. Allerdings hatte ich durch Grimbys verworrene Gedankengänge den Eindruck, dass er psychisch schon vor der Zeit im Lazarett angeschlagen war. Ansonsten trifft der Spruch zu - "eine böse Tat zieht dich nächste nach sich".


    Was mich gewundert hat ist, Whitehurst war ja so tief seinem jüd. Glauben verbunden, wie konnte er nur so ein perfiedes Verbrechen planen.


    Wieder einmal hat mich Renoir geärgert. Wie konnte er Valentine nur in diese Rohr schicken. Man hätte die Tür bestimmt irgendwie öffnen können (evtl die Wand aufstemmen ).


    Dann das Gespräch Valentine/Carrick war das ein Traum oder Real

  • Kapitel 15 u. 16


    Das Ende war mir zu 'positiv'. Alles gut, alle zufrieden, die Bösen bestraft, hochtrabende Pläne,

    Lilian und Gilfeather ein Paar, die Geschwister wieder vereint und dann kommt noch jemand der wie Carrick aussieht und das nötige Kleingeld mitbringt.

    Mir hat der Gedanke an einen Geist besser gefallen :wink:


    Fazit: Mir hat der Roman gut gefallen. Dieses Raten wer hat was getan, was ist real was ist Traum und was ist Geistergeschichte liebe ich.

    Vielen Dank @Yael für die Begleitung und auch für den Anstoß sich doch nochmal mit der jüd. Geschichte/Glauben auseinander zu setzten

  • Was mich gewundert hat ist, Whitehurst war ja so tief seinem jüd. Glauben verbunden, wie konnte er nur so ein perfiedes Verbrechen planen.

    Es ist wohl eine alte Geschichte: vor lauter Gesetzmäßigkeiten, die man befolgen möchte, um "ein guter Mensch" zu sein, nimmt man wenig bis gar keine Rücksicht auf seine Mitmenschen und verstrickt sich nicht selten im Gegenteil von dem, was man eigentlich sein sollte. Der Earl war so ein Beispiel. Er wollte gut dastehen, materiell, vor sich selbst (denn er ist ein sehr stolzer Mann) und auch vor G'tt, und seine wirklich böse Tat hat er mit der Religion gerechtfertigt, obwohl es ihm nur um sich selbst ging. Da ist er leider kein Einzelfall.


    Dann das Gespräch Valentine/Carrick war das ein Traum oder Real

    Die Visionen sind für Valentine real, denn er hat ein Empfinden und eine Verbindung zu Carrick, die über das Sichtbare hinausgehen. Ob sie wirklich so stattgefunden haben, d.h. Carrick wirklich da war in der Zeit, bleibt ein bisschen der Fantasie und Interpretation des Lesers überlassen. Vielleicht war er auch in einer Art Zwischenwelt, die erst nach Mallords Tod für ihn wieder aufgehoben wurde.


    Fazit: Mir hat der Roman gut gefallen. Dieses Raten wer hat was getan, was ist real was ist Traum und was ist Geistergeschichte liebe ich.

    Vielen Dank Yael für die Begleitung und auch für den Anstoß sich doch nochmal mit der jüd. Geschichte/Glauben auseinander zu setzten

    Vielen Dank, das bedeutet mir viel! :friends: Mich hat es auch besonders gefreut, dass ich dein Interesse am Thema Judentum wecken konnte. Wenn du Zeit und Lust hast, wäre es toll, dich als Teilnehmerin der nächsten Leserunde begrüßen zu dürfen (Anmeldung Signatur). Bestimmt kann man sich das Buch auch ausleihen.

  • Da nun alle durch sind, möchte ich mich ganz herzlich bei allen Beteiligten bedanken. Insgesamt war es eine schöne Leserunde, die auch mir neue Erkenntnisse und Impulse gegeben hat. Kapitel 14 habe ich nach dem Vorschlag von Freija geteilt und zwei daraus gemacht. Bevor ich die aktuelle Version dann einreiche, interessiert mich noch folgendes:


    - Habt ihr Flüchtigkeitsfehler gefunden? Wie haben euch Stil und Sprache gefallen?


    - Wie fandet ihr den Genre-Mix Grusel, historisch und Krimi? Ok oder gewöhnungsbedürftig?


    - Gab es - außer Gilfeather für Freija - vielleicht doch die eine oder andere Figur, die euch sympathisch war / mit der ihr fühlen konntet? Meine Protagonisten sind zwar sämtlich keine ausgesprochenen Sympathieträger, aber es sollten schon Charaktere auftauchen, die interessant sind und die Geschichte mit lesenswert machen.


    - Wenn möglich, gebt dem Roman bitte eine Forumsbewertung (kurzes Fazit wäre toll!) und evtl. auch auf Amazon.


    Nochmals vielen Dank an euch alle! :friends: