Christine Wirth - Das Bildnis des Grafen (ab 06.04.2021)

  • Kapitel 8


    Das Kapitel ist ja im Vergleich recht kurz, aber ein Punkt fällt doch auf:


    In der Vision Renoirs denkt Carrick an eine Francoise- das Mädchen, das mit ihrem Bruder bei ihm untergekommen ist- und bemerkt, dass sie noch weniger spricht als zuvor. Wenn der Brief also wirklich von Pauline ist, die hier Francoise genannt wird, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder, sie hat ihre Identität gegenüber Carrick geheimgehalten und nennt sich selbst einfach Francoise, oder Carrick selbst hat ihr eine neue Identität gegeben.


    Plus, der angedeutete religiöse Wahn macht mich schon irgendwie nervös...

  • Hallo ich bin nun endlich dabei aufzuholen und hab heute Kapitel 7 gelesen.


    Kapitel 7


    Aber das war wohl der damaligen Zeit geschuldet. Renoir vermutet jetzt doch, dass nicht nur der Krieg an Valentines Zustand schuld ist.

    Ja also das fand ich auch komisch, dass Renoir so denkt. Man muss ja quasi nur 1x es richtige Stelle Treffens Voralpen am Kopf. Und das mit dem gebrochenen Knöchel von carrick zeigt ja wozu der Onkel von Valentine fähig ist....

    Armand sieht in Bild nur ein Bild - er schaut das Bild unter ganz anderen Aspekten an wie Renoir und Valentine. Das hat mir gefallen

    ja das fand ich auch interessant....


    Ich bringt das auf eine Idee. Valentine und Renoir waren ja beide im Krieg und sind traumatisiert. Waren auch verletzt beide und zwar schwer. Menschen die mal eine Nahtoderfahrung gemacht haben sind oft empfänglicher für das Übersinnliche....

    Gilfeather outet sich in seiner Liebe zu Lilian :kiss: er ist zu niedlich.

    IDu find ihn eher etwas übereifrig wenn's um Lilian geht aber das ist wohl so....

    Die Verfolgungsjagt von Armand und dem Unbekannten ist krimireif - und dann noch diese Drohung

    ich habe überlegt ob er Valentines Eltern kannte oder so da Armand janerst ein schluchzen hôrt....

    Und schon wieder ist Valentine verschwunden....

    Ehrlich gesagt finde ich diese Wiederholungen das Valentine verschwindet etwas nervig....

    Naja und Lilians hysterischer Anfall und "ach ich schlucke mal alles, was so da ist" lässt mich auch bloß den Kopf schütteln.

    Jaa. :shock: Aber Valentine meint ja dass carrick sie da irgendwie gelenkt hat.

    Was nicht okay ist, ist die absolut unsensible Art von de Langlade und Gilfeather, grade letzteren hätte ich schütteln mögen.

    oh ja das fand ich auch total daneben. Ist er nicht auch als Psychiater tätig????

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Aber das war wohl der damaligen Zeit geschuldet.

    Ja also das fand ich auch komisch, dass Renoir so denkt.

    Da es nun mehrmals als haarsträubend aufkam: die Theorie, dass dem ausgewachsenen Menschen Schläge weniger ausmachen als Säuglingen / Babys, ist aufgrund der gehärteten Schädelknochen nicht so abwegig, wie es zunächst scheint. Das Gehirn eines Erwachsenen ist besser geschützt gegen äußere Einwirkungen. Und natürlich kannte man damals den komplizierten Aufbau des Gehirns nicht so wie heute.


    Und das mit dem gebrochenen Knöchel von carrick zeigt ja wozu der Onkel von Valentine fähig ist....

    Das erfahren Renoir und Armand de Langlade erst nach ihrem Gespräch über Valentines Misshandlungen.


    oh ja das fand ich auch total daneben. Ist er nicht auch als Psychiater tätig????

    Armand ist "nur" Anthropologe, auch wenn er ein paar Vorlesungen von Renoir besucht hat und die beiden freundschaftlich verbunden sind. Ich glaube, als Psychiater wäre er komplett überfordert... :)

  • Ich hoffe, es ist ok, wenn ich etwas zu


    Kapitel 8


    schreibe. Vielleicht macht es das Diskutieren ein bisschen leichter. Falls es stört, lasst es mich bitte wissen, dann halte ich mich zurück.


    Wir erfahren Aufschlussreiches über Carricks frühes Leben auf Whitehurst Manor in Dr. Pendrys Praxis in Scarborough. Er erzählt von Misshandlungen durch den Earl, der ihm sogar den Knöchel gebrochen hat, um ihn an der Flucht zu hindern. Nachdem er keine Chance mehr sieht, ihm zu entkommen, nimmt er dessen Gedankengut an; man könnte fast sagen, der Earl hat ihn einer Gehirnwäsche unterzogen. Jedenfalls hat er sich in vieler Hinsicht geändert und gibt seine früheren Ziele auf, Mediziner zu werden und Menschen zu helfen. Auch über seine Mutter und deren delikate Beziehung zu Whitehurst spricht er, und wie der Earl beide - Mutter und Sohn - damit entehrt und ruiniert hat.


    Als Carrick nach Jahren wieder nach Escaray Hall zurückkehrt, ist aus ihm fast eine jüngere Ausgabe von Benjamin Whitehurst geworden.


    Während des psychiatrischen Gutachtens bei Dr. Pendry ist Carrick nervös und gibt sich ziemlich zweideutig, was den Fund der Skelette und das verschwundene Mädchen angeht. Der "religiöse Wahn", den Renoir später hervorhebt, könnte schließlich ein Motiv sein für späte Rache. Doch da Carrick sich stattdessen auf Versöhnung beruft, wurde die Spur damals nicht weiterverfolgt.


    Dr. Pendry geht davon aus, dass Carrick und das Mädchen eine Art Stockholm-Syndrom- Verbindung unterhalten und Carrick sich und sein Entführungsopfer gerichtet hat, als der psychische Druck zu groß wurde.

  • So jetzt hab ich auch Kapitel 8 gelesen.


    Kapitel 8


    Ich fand es sehr angenehm das es nicht so lang war. :D Den Tagtraum den Renoir hat fand ich sehr anschaulich und interessant. :)


    Der "religiöse Wahn", den Renoir später hervorhebt, könnte schließlich ein Motiv sein für späte Rache.

    Also irgendwie kam das bei mir garnicht so wahnhaft an. Aber vllt hab ich auch zu viele alte Bücher gelesen, da ist das ja irgendwie ein bisschen normal hat man den Eindruck. :lol:

    Ich denke, wenn man sowas erlebt hat wie Carrick sucht man eben etwas woran man sich festhalten kann und wenn ihm das hilft und im Kraft gibt, warum nicht....

    Dr. Pendry geht davon aus, dass Carrick und das Mädchen eine Art Stockholm-Syndrom- Verbindung unterhalten und Carrick sich und sein Entführungsopfer gerichtet hat, als der psychische Druck zu groß wurde.

    Also das hoffe ich mal ganz stark nicht, es wäre doch schön, wenn Valentines Schwester noch lebt. :)


    Auf die Idee das da ein Zusammenhang zwischen der Schwester und Fancoise besteht bin ich garnicht gekommen. :lol:

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Also irgendwie kam das bei mir garnicht so wahnhaft an. Aber vllt hab ich auch zu viele alte Bücher gelesen, da ist das ja irgendwie ein bisschen normal hat man den Eindruck. :lol:

    Ich denke, wenn man sowas erlebt hat wie Carrick sucht man eben etwas woran man sich festhalten kann und wenn ihm das hilft und im Kraft gibt, warum nicht.

    :thumleft:


    Auf die Idee das da ein Zusammenhang zwischen der Schwester und Fancoise besteht bin ich garnicht gekommen.

    Das war in der Tat eine interessante Beobachtung von Avrina!

  • Auf die Idee das da ein Zusammenhang zwischen der Schwester und Fancoise besteht bin ich garnicht gekommen. :lol:

    Ich muss sagen, ich bin beim ersten, wie auch beim zweiten Mal lesen über diese Stelle gestolpert. Da wird Francoise praktisch im selben Atemzug wie Mrs. Dumfries erwähnt und im ersten Moment dachte ich beide Male, das sei ihr Vorname. Aber: Carrick spricht dann gedanklich von dem Mädchen und ich glaube nicht, dass er seine Haushälterin so bezeichnen würde. Im Grunde genommen muss Francoise das Mädchen sein, das bei ihm lebt, und von dem Brief wissen wir ja, dass dieses Mädchen eigentlich Pauline ist.

    Wenn @Yael sie Stelle in Papierformat schneller zur Hand hat, könnte sie das ja zitieren O:-) :-,

  • Es ist kein Rätsel / Geheimnis im eigentlichen Sinn, ergo auch kein Spoiler:


    Carricks Gedanken im Zug kreisen um Françoise / Pauline, dem Mädchen, das sich als Gast auf Escaray Hall aufhält und ganz zu Beginn den unsignierten Brief geschrieben hat, den Valentine an der Handschrift als den seiner Schwester identifiziert. Dahingehend erklärt sich Carricks Nervosität im Beisein von Pitcher und Dr. Pendry, denn es liegt ihm sehr daran, Françoises Aufenthalt geheimzuhalten aus Gründen, die später ersichtlich werden.

  • Kapitel 9


    Nachdem Freija bereits ihre Eindrücke geschildert hat, kommen hier meine. :wink:


    Anders als Renoir ist Valentine überzeugt davon, dass Carrick noch lebt, kann er ihn doch persönlich sehen und mit ihm sprechen. Renoir glaubt, dass Escaray zwei Kinder versteckt hielt und es einen Bruder gibt, von dem Valentine nichts mehr weiß oder seine Existenz abstreitet. Er schlägt Valentine eine Hypnosesitzung vor, bei der herauskommt, dass Valentine und Escaray sich schon im Jahr 1915 begegnet sind. Außerdem wird klar, dass Valentine Paulines Bruder Jean ist, den sie im Brief erwähnt. Später führt Valentine ein Gespräch mit Carrick, der ihm seine Identität bestätigt. Und er zeigt ihm die Pistole, mit der auf seine Eltern geschossen wurde. Es sieht tatsächlich so aus, als wollte Carrick sich (posthum?) stellen, denn die Indizien gegen ihn sind erdrückend. Nach der Hypnosesitzung geht Renoir sogar davon aus, dass Valentine den Mord beobachtet hat.


    Renoir erkennt, dass sein Verhältnis zu Valentine / Jean / Maurice inniger ist, als es sein sollte. Sein Auftrag, aus Valentine einen "anständigen Menschen" zu machen, hat er schon längst vergessen und ist beseelt davon, das Rätsel um Escaray zu lösen. Er beschließt, den Butler Patrick Alguire aufzuspüren, der dem Dorfklatsch zufolge eine imtime Beziehung zu Carrick unterhielt.


    Ich persönlich mag es, wenn Protagonisten - gleich welchen Geschlechts - durch Gemeinsamkeiten und Erlebnisse eine emotionale Basis finden, von der beide profitieren. Das ist bei Renoir und Valentine so, auch wenn es beide zuweilen erschreckt. Trotzdem war es mir wichtig, vor allem Renoir als nach außen hin starken, aber innerlich zerrissenen Charakter zu porträtieren, der sich nach einem normalen Leben sehnt. Auch er hat mit seinen "Geistern" zu kämpfen.


    Armand reist nach Frankreich zurück, um die Knochen zu analysieren. Es stellt sich heraus, dass er doch kein so antisozialer Typ ist, wie er vorgibt. Eigentlich finde ich ihn ganz nett. Der Abschied von Valentine und die Einladung nach Paris war doch irgendwie süß. :)

  • Ich muss das Kapitel noch lesen, hatte dazu angesetzt, es dann aber doch sein lassen. Der Wetterumschwung hier bekommt mir nicht :krank:


    Ich gestehe, zwischenzeitlich hatte ich den Verdacht, Valentine hätte vielleicht einen Zwillingsbruder, den er, wie Renoir anfangs vermutet, aus Eifersucht/etc. verdrängt. Dieses Valentine/Jean/Maurice-Ding hat mich beim ersten lesen echt beschäftigt. :scratch:

  • Der Wetterumschwung hier bekommt mir nicht

    Gute Besserung! :friends: Bei uns ist es derzeit richtig kalt, mit Regen und sogar Hagel. Und das, nachdem ich dachte, der Frühling kommt!


    Dieses Valentine/Jean/Maurice-Ding hat mich beim ersten lesen echt beschäftigt.

    Ist ja auch ziemlich verzwickt... aber wie vieles klärt sich Valentines "Persönlichkeitskrise" erst gegen Schluss bzw. in späteren Kapiteln auf.

  • Ich muss das Kapitel noch lesen, hatte dazu angesetzt, es dann aber doch sein lassen. Der Wetterumschwung hier bekommt mir nicht :krank:


    Ich gestehe, zwischenzeitlich hatte ich den Verdacht, Valentine hätte vielleicht einen Zwillingsbruder, den er, wie Renoir anfangs vermutet, aus Eifersucht/etc. verdrängt. Dieses Valentine/Jean/Maurice-Ding hat mich beim ersten lesen echt beschäftigt. :scratch:

    Ach das ist ja ein interessanter Gedank! :-k


    Ich muss kapitel 9 auch noch lesen. Ich nehme grade ein Medikament das mich müde macht.... Da mag ich nicht immer lesen. *schnarch* :uups:

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Pinguinchen Uff, das ist ja nicht so doll... da wünsche ich dir, dass du bald wieder zur gewohnten Tagesform zurückfindest! :friends:


    Ich wäre bereit für die nächsten Kapitel. Freija , hast du mittlerweile weitergelesen? Kapitel 10 hat ja schon eine deutliche Wende angekündigt: durch die Hypnose erinnert sich Valentines Unterbewusstsein an seine nächtlichen Träume und unterdrückt sie nicht mehr. Mehr will ich jetzt nicht vorwegnehmen, da ich nicht weiß, wie weit ihr seid.

  • Ja ich habe weitergelesen - wollte abe noch nicht schreiben, damit die anderen aufholen können.

    Das ist ja lieb von dir. Ich muss noch Kapitel 10 lesen dann hab ich das was hier geschrieben wurde eingeholt. :)


    So dann zu


    Kapitel 9


    - Ganz schlimm für mich war diese Szene zwischen Renoir und Valentine. Ich ganzen vorherigen Kapitel war mir das Berühren, Streichel usw. schon zuviel gewesen und ich dachte schon die ganze Zeit wo führt das hin. Ich war froh, als die beiden das für sich klären konnten.

    Ehrlich gesagt verwirrt mich das etwas. Es ist keine romantische Liebe, auch wenn man zwischendurch den Eindruck bekommt. Und für väterliche Gefühle geht es mir teilweise zu weit. Ist sehr schwammig...

    - Armands Dummheit, sich als Verwandter auszugeben und damit die Dörfler aufzuschrecken

    Ehrlich gesagt versteh ich da nicht, woher er das vorher hätte wissen sollen.

    - Ich fand nicht gut, dass Renoir versucht hat Valentine seine Sichtweise "einzureden", dass Carrick der Mörder sein soll. Auch wenn er das bei sich so gedacht hat, wäre ich an seiner Stelle zurückhaltender gewesen.

    Ja manchmal ist er sehr bestimmt. Und ich finde manchmal ist er auch ein bisschen von oben herarb.

    Und Gilfeathers Vermieterin - wie aus dem Bilderbuch, so wie man sich einen Hausdrachen vorstellt.

    :roll: Ganz schrecklich sowas. Erinnert mich an meinen Hausdrachen hier.

    Und er zeigt ihm die Pistole, mit der auf seine Eltern geschossen wurde. Es sieht tatsächlich so aus, als wollte Carrick sich (posthum?) stellen, denn die Indizien gegen ihn sind erdrückend. Nach der Hypnosesitzung geht Renoir sogar davon aus, dass Valentine den Mord beobachtet hat.

    Da dachte ich ja erst, oh nein Valentine nicht anfassen dann sind da deine Fingerabdrücke drauf. :lol: Aber ich glaube die konnte man zu der Zeit noch nicht untersuchen.

    Ich hab teilweise ja immernoch das Gefühl, dass Valentin vllt was getan hat und das alles deswegen verdrängt.


    Ich denke auch, dass Valentine vllt sogar gesehen hat wie seine Eltern getötet wurden. Oder das es vllt sogar ein Unfall war und Valentine was damit zu tun hat?

    Ich denke das steckt noch was dahinter, weswegen er das so verdrängt hat. Und zu sehen wie die eigenen Eltern erschossen werden .... Na danke. Nein danke.

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Ehrlich gesagt verwirrt mich das etwas. Es ist keine romantische Liebe, auch wenn man zwischendurch den Eindruck bekommt. Und für väterliche Gefühle geht es mir teilweise zu weit. Ist sehr schwammig...

    Man kennt das Phänomen aus Filmen und Büchern (und wahrscheinlich in vereinzelten Fällen auch aus dem Alltag), dass sich der Patient in seinen Psychologen verliebt, auch wenn es hier - schon aufgrund des gleichen Geschlechts - nicht ganz dasselbe ist. Renoir ist einsam, war es schon vor dem Krieg, der ihn noch mehr verändert hat und ihn hat abstumpfen lassen. Daher sehnt er sich danach, gebraucht und geliebt zu werden (er geht ja anfangs auch intuitiv mit Lilian auf Tuchfühlung). Valentine hingegen sieht in Renoir eine Vaterfigur, seinen Beschützer in schlimmen Zeiten und vielleicht sogar ein bisschen mehr. Sie haben dasselbe erlebt und empfinden daher eine Art Seelenverwandtschaft, die sich auch in "Entgleisungen" wie in Kapitel 9 äußert. Mit Romantik hat das eher wenig zu tun. Vielleicht ist der Begriff in der heutigen Zeit nicht mehr so wirklich verständlich.


    Da dachte ich ja erst, oh nein Valentine nicht anfassen dann sind da deine Fingerabdrücke drauf. :lol: Aber ich glaube die konnte man zu der Zeit noch nicht untersuchen.

    Wart's ab. :wink: Da hat Gilfeather noch ein Wörtchen mitzureden.

  • Kapitel 9


    Zitat

    "Wenn das Positive schon so schmerzlich ist, wie soll es dann erst mit dem Negativen werden?"

    S. 374, Valentine nach der Hypnose

    traurig, aber wahr, der Junge muss einiges mitgemacht haben, mehr als sich hier offenbar- obwohl wir nun endlich die wahre Identität Valentines kennen.


    Die Sache mit der Waffe ist furchtbar interessant, muss ich sagen, aber es ist schon ein wenig anstrengend, dass einige hier unbedingt Carrick als Täter haben wollen.

    Was Renoir sich dabei gedacht hat, Valentine beim unsensiblen Gilfeather zu lassen, ist mir unbegreiflich. Man hätte echt eine Hand darauf verwetten können, dass das nicht gut geht.


    Diese beinahe intimen Berührungen von Renoir finde ich ein wenig irritierend. Es ist nicht nur im eigentliche Sinne irgendwie unpassend, sondern auch aus der distanzierten Sicht eines Lesers auf das Buch erscheint es merkwürdig. Ich will nicht sagen sinnlos, das ist es nicht, aber Renoir muss doch bewusst sein, wie das auf andere wirkt, wie es vielleicht auf Valentine- der ja nun wirklich nicht weiß wo oben und unten ist- wirken könnte. Renoir handelt manchmal ein wenig unüberlegt, finde ich.


    Und so selten dämlich ich de Langlades Vorgehen auch finde, er wirft eine interessante Theorie in den Raum, was Alguire und Carrick angeht.


    Zitat

    "Sie haben doch nicht für ein halbes Jahr Dosennahrung und Kondesmilch gehamstert?"

    S. 400 Eigentlich nichts besonderes, aber das hat mich so sehr an die irren Hamsterkäufe zu Beginn der Pandemie erinnert, dass ich nicht wusste, ob ich lachen oder weinen soll.

  • Zitat

    "Sie haben doch nicht für ein halbes Jahr Dosennahrung und Kondesmilch gehamstert?"

    S. 400 Eigentlich nichts besonderes, aber das hat mich so sehr an die irren Hamsterkäufe zu Beginn der Pandemie erinnert, dass ich nicht wusste, ob ich lachen oder weinen soll.

     

    Hehe, da gibt es ja einen aktuellen Bezug... zum Lachen war das allerdings wirklich nicht. Ich fand es erst komisch, bis wir selbst ohne Klopapier dastanden. Ich bin jeden Morgen auf Jagd gegangen, nur um festzustellen, dass ich wieder zu spät war. Zum Glück war ich doch noch erfolgreich, ehe das letzte Blättchen ausging. :wink:


    Renoir muss doch bewusst sein, wie das auf andere wirkt, wie es vielleicht auf Valentine- der ja nun wirklich nicht weiß wo oben und unten ist- wirken könnte. Renoir handelt manchmal ein wenig unüberlegt, finde ich.

    Ich glaube, abgesehen von der normalerweise distanzierten Sicht eines Psychologen, die hier nicht mehr gegeben ist, tut Renoirs unprofessionell gefühlsbetonte Art Valentine ganz gut. Er hat ja wirklich viel durchgemacht. Renoir hat Fehler und ist noch nicht wieder der abgeklärte Therapeut, der er vermutlich zu Beginn seiner Laufbahn war und solange, bis er in den Krieg zog. Und gerade das macht die Beziehung der beiden zu etwas Besonderem. Wäre Renoir kühl und distanziert, hätte Valentine sich ihm gegenüber nie so öffnen können, wie er das jetzt tut.

  • Renoir muss doch bewusst sein, wie das auf andere wirkt, wie es vielleicht auf Valentine- der ja nun wirklich nicht weiß wo oben und unten ist- wirken könnte. Renoir handelt manchmal ein wenig unüberlegt, finde ich.

    Ich glaube, abgesehen von der normalerweise distanzierten Sicht eines Psychologen, die hier nicht mehr gegeben ist, tut Renoirs unprofessionell gefühlsbetonte Art Valentine ganz gut. Er hat ja wirklich viel durchgemacht. Renoir hat Fehler und ist noch nicht wieder der abgeklärte Therapeut, der er vermutlich zu Beginn seiner Laufbahn war und solange, bis er in den Krieg zog. Und gerade das macht die Beziehung der beiden zu etwas Besonderem. Wäre Renoir kühl und distanziert, hätte Valentine sich ihm gegenüber nie so öffnen können, wie er das jetzt tut.

    Die Beziehung ist was besonderes, definitiv, und für Valentine ist es auch gut so, aber es hätte eben auch anders interpretiert werden können. Es fiel das Wort "Begehren" und in diese Richtung hätte es- auf die eine oder andere Weise- durchaus kippen können.


    Sie tun einander gut, aber in gewisser Weise missbrauchen sie einander auch.