Regine Kölpin - Oma kriegt die Kurve

  • Manchmal muss es Meer sein. Deshalb ist das Buch "Oma kriegt die Kurve" von Regine Kölpin auf meinem Reader gelandet. Für mich war es die erste Begegnung mit der vielseitigen Autorin, die viele erfolgreiche Krimis veröffentlicht hat, und ich war aufgrund des ansprechenden Klappentextes regelrecht angefixt von dieser Geschichte.

    Klarer Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist Cara. Mit 52 Jahren würde Cara gerne mal etwas für sich tun, jetzt, wo die Kinder aus dem Haus sind – äh, waren. Denn ehe Cara es sich versieht, flüchtet Tochter Wiebke samt dreijährigem Sohn zurück ins elterliche Nest, und dann taucht auch noch Sohn Tim mit »tollen Neuigkeiten« auf: Er ist Vater geworden! Oma Cara übernimmt sicher gerne die Betreuung der Enkel, wo sie doch so viel Zeit hat. Auf Ehemann Thomas kann Cara leider auch nicht zählen, er hat gerade andere Sorgen. Cara fühlt sich völlig überrumpelt und aus der Bahn geworfen. Da hat die 75-jährige Helene, in deren Stofflädchen am Deich Cara gelegentlich aushilft, eine geniale Idee …

    Das Cover ist ein klarer Hingucker. Man sieht eine unbekannte Frau mit weißen Haaren auf ihrem Fahrrad einen Dünenweg entlang radeln. Ihr Ziel scheint ein reetgedecktes Haus zu sein, das irgendwo und nirgends an der Nordsee stehen könnte. Der Titel rekurriert auf das Fahrrad und ist perfekt auf das Cover abgestimmt.

    Jede Frau in den besten Jahren, die wegen ihrer Familie zurückgesteckt hat, wird sich in dieser turbulenten Geschichte wiedererkennen. Cara liebt Handarbeiten und hat einen angenehmen Job in einem kleinen Geschäft. Nun möchte sie ihre eigenen Pläne verwirklichen und hofft auf ein freies, unabhängiges Leben - und dann bläst ihr der rauhe Wind an der Küste kräftig ins Gesicht. Ihre erwachsenen Kinder machen ihr einen dicken Strich durch die Rechnung und zählen auf ihre Unterstützung, wenn es um ihren eigenen Nachwuchs geht. Der Ehemann steckt mitten in der Midlife-Crisis, und an ihrem Arbeitsplatz läuft nicht alles glatt. Ihre betagte Arbeitgeberin Helene will sie tatkräftig unterstützen, wird aber von zahllosen Missgeschicken ausgebremst.

    Regine Kölpin schreibt locker und mit einem Augenzwinkern. Die Handlung ist turbulent, niemals gibt es Leerlauf. Darüber hinaus gibt es viel zu entdecken. Man lernt nicht nur die Familie von Cara kennen, sondern auch ihre schöne Heimat, die man sich dank der bildhaften Beschreibungen gut vorstellen kann.

    Kurz gesagt: "Oma kriegt die Kurve" ist ein gelungenes Buch, der mich für einige Stunden gut unterhalten hat. Es macht einfach Spaß, diesen witzigen Roman vor einer traumhaften Kulisse zu lesen!.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Regine Kölpin: Oma kriegt die Kurve“ zu „Regine Kölpin - Oma kriegt die Kurve“ geändert.