Klassiker-Challenge 2020

  • Ich habe nun alle Bücher für diese Challenge beendet und freue mich auf die Aufgaben im nächsten Jahr. Ein wirklicher Flop war bei den von mir gelesenen Büchern nicht dabei, aber einige positive Überraschungen. Aber Krimis sind und bleiben bei mir wohl eine ungeliebte Lektüre, da ich die meist nur langweilig finde. Obwohl ja moderne Krimis und Thriller mir noch weniger zusagen.

    1. Ein bisher unbekannter oder bereits seit der Kindheit / Jugend geliebter Kinder- oder Jugendbuch-Klassiker

    Januar: Karl May - Robert Surcouf (4 Sterne)

    Februar: Friedrich Gerstäcker – Das alte Haus (3,5 Sterne)

    März: Alexej Tolstoi – Das goldene Schlüsselchen (4,5 Sterne)

    April: Heinrich Spoerl – Die Feuerzangenbowle (4 Sterne)

    Mai: Brüder Grimm – Irische Elfenmärchen (3 Sterne)

    Juni: Arthur Conan Doyle – Die vergessene Welt (3,5 Sterne)

    Juli: Marie Louise de la Ramèe – Ein Hund aus Flandern (4 Sterne)

    August: Gisela + Bettina von Arnim – Das Leben der Hochgräfin Gritta von Rattenzuhausbeiuns (4 Sterne)

    September: Theodor Storm - Die Regentrude (4 Sterne)

    Oktober: Clementine Helm - Backfischchens Leiden und Freuden (3 Sterne)

    November: Wilhelm Hauff - Märchenalmanach auf das Jahr 1826 (4 Sterne)

    Dezember: Hilda Bergmann - Von Glöckchen Bim und andere Geschichten (4 Sterne)

    2. Eine antike Tragödie oder Komödie, gerne auch verbunden mit einer modernen Adaption

    Januar: Euripides - Iphigenie in Aulis (3 Sterne)

    Februar: Sophokles – Antigone (3 Sterne)

    März: Lucius Annaeus Seneca – Vom glückseligen Leben (4 Sterne)

    April: Aspuleius – Amor und Psyche (4,5 Sterne)

    Mai: Vergil – Aeneis (3 Sterne)

    Juni: Ondrej Cikán – Menandros und Thaïs (4,5 Sterne)

    Juli: Dimiter Inkiow – Die Abenteuer des Odysseus (4 Sterne)

    August: Platon – Apologie des Sokrates (3 Sterne)

    September: Titus Maccius Plautus – Der Hausgeist (3 Sterne)

    Oktober: Mark Aurel - Marcus Aurelius Selbstbetrachtungen (3,5 Sterne)

    November: Alkiphron - Die Hetärenbriefe (3 Sterne)

    Dezember: Publius Cornelius Tacitus - Germania (4 Sterne)

    3. Ein deutscher, französischer oder englischer Klassiker

    Januar: Joseph von Eichendorff - Aus dem Leben eines Taugenichts (3 Sterne)

    Februar: Théophile Gautier – Kapitän Fracasse (4 Sterne)

    März: B. Traven – Die Baumwollpflücker (4 Sterne)

    April: Erich Kästner – Drei Männer im Schnee (4 Sterne)

    Mai: Ödön von Horvath – Sechsunddreißig Stunden (4,5 Sterne)

    Juni: Gilbert Keith Chesterton – Verteidigung des Unsinns, der Demut, des Schundromans und anderer mißachteter Dinge (3 Sterne)

    Juli: Eugenie Marlitt – Die Frau mit den Karfunkelsteinen (4 Sterne)

    August: Jerome K. Jerome – Drei Mann in einem Boot (3,5 Sterne)

    September: Arthur Schopenhauer – Über das Geistersehen (3,5 Sterne)

    Oktober: Leonhard Frank - Die Jünger Jesu (4,5 Sterne)

    November: Paul Keller - Ferien vom Ich (4 Sterne)

    Dezember: Karl Hesselbacher - Ein Weihnachtsabend bei Ludwig Richter (3,5 Sterne)

    4. Ein russischer oder polnischer Klassiker

    Januar: Fjodor Dostojewski - Der Großinquisitor (4,5 Sterne)

    Februar: Alexej N. Tolstoi – Aelita (3 Sterne)

    März: Wladyslaw Stanislaw Reymont – Der Vampir (3 Sterne)

    April: Anton S. Makarenko – Der Weg ins Leben (4 Sterne)

    Mai: Wladimir A. Obrutschew – In der Felsenwildnis Innerasiens (4 Sterne)

    Juni: Jevgenij Samjatin – Wir (4 Sterne)

    Juli: Stanislaw Przybyszewski – Satans Kinder (3 Sterne)

    August: Michail Bulgakow – Meister und Margarita (4 Sterne)

    September: Nikolai Gogol – Petersburger Erzählungen (4 Sterne)

    Oktober: Michail Kusmin - Die grüne Nachtigall (4 Sterne)

    November: Iwan Turgenjew - Erste Liebe (3,5 Sterne)

    Dezember:Alexander Puschkin- Der Schneesturm und andere Erzählungen (3,5 Sterne)

    5. Ein Klassiker aus einem skandinavischen Land

    Januar: Selma Lagerlöf - Das Mädchen vom Moorhof (4 Sterne)

    Februar: Amalie Skram – Knud Tandberg (3 Sterne)

    März: Karl Gjellerup – Die Weltwanderer (4 Sterne)

    April: Jonas Lie – Rutland (3 Sterne)

    Mai: Zakarias Nielsen – Die Kohlebrenner (3 Sterne)

    Juni: Per Wahlöö – Unternehmen Stahlsprung (3 Sterne)

    Juli: Frans Eemil Sillanpää – Sonne des Lebens (3,5 Sterne)

    August: Gustav Wied – Die Väter haben Herlinge gegessen (4 Sterne)

    September: Marie Hamsun – Die Langerudkinder Im Sommer / ... im Winter (4 Sterne)

    Oktober: Sven Lange - Sommerspiel (3 Sterne)

    November: Palle Rosenkrantz - Der sechste Sinn (3 Sterne)

    Dezember: Gunnar Gunnarsson - Advent im Hochgebirge (4 Sterne)

    6. Ein Klassiker aus Asien

    Januar: Riutei Tanefiko - Sechs Wandschirme in Gestalten der vergänglichen Welt (3 Sterne)

    Februar: Rabindranat Tagore – Wolken und Sonne (4 Sterne)

    März: Khalil Gibran – Der Prophet (3 Sterne)

    April: Kono Bairei – Seidenschwanz und Orchidee (4,5 Sterne)

    Mai: Sanyutei Encho – Die Pöonien-Laterne (4 Sterne)

    Juni: Yasunari Kawabata – Kyoto oder die jungen Liebenden (3,5 Sterne)

    Juli: Lao Tse – Tao Te King (3,5 Sterne)

    August: Arun Ray – Bengalische Märchen (4 Sterne)

    September: Tschingis Aitmatow - Scheckiger Hund, der am Meer entlangläuft / Frühe Kraniche (4 Sterne)

    Oktober: Tsunemoto Yamamoto - Hagakure - der Weg des Samurai (3,5 Sterne)

    November: Sengijn Erdene - Die Frau des Jägers/Das Ende des Serüün-Tempels (4 Sterne)

    Dezember: Matsuo Basho - Winter Solitude (4 Sterne)

    7. Ein Klassiker der Kriminalliteratur

    Januar: Hermann Ungar - Knaben und Mörder (3,5 Sterne)

    Februar: Agatha Christie – Das krumme Haus (4 Sterne)

    März: Hugo Bettauer – Der Frauenmörder (3,5 Sterne)

    April: Theodor Fontane – Unterm Birnbaum (3 Sterne)

    Mai: Raymond Chandler – Gefahr ist mein Geschäft (3 Sterne)

    Juni: Ricarda Huch – Der Fall Deruga (3 Sterne)

    Juli: Wilkie Collins – Ein tiefes Geheimnis (2,5 Sterne)

    August: Karl von Holtei – Mord in Riga (3,5 Sterne)

    September: Louis Weinert-Wilton - Der Teppich des Grauens (4 Sterne)

    Oktober: Edward Phillips Oppenheim - Nicholas Goade, der Detektiv (3 Sterne)

    November: Rudolf Stratz - Schloss Vogelöd (3,5 Sterne)

    Dezember: Agatha Christie - Weihnachten mit Agatha Chtistie (4 Sterne)

    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • Gonozal , Du hast wirklich einige interessante Bücher in Deiner Klassiker-Challenge gelesen, da wäre das eine oder andere auch etwas für mich.

    Aber Krimis sind und bleiben bei mir wohl eine ungeliebte Lektüre, da ich die meist nur langweilig finde.

    Aber so schlecht scheinen die nicht gewesen zu sein, denn die Beurteilung ist ganz ordentlich. Nur Wilkie Collins fällt etwas ab. Und gerade von ihm verspreche ich mir einiges, denn ich habe als Teenager seine 'Frau in Weiß' im Fernsehen gesehen. Kann mich zwar nicht an den Inhalt erinnern, aber daran, dass es mir gut gefallen hat.

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

  • Gonozal :applause:


    Ich habe heute "Die Buddenbrooks" beendet. Ich fand die Charaktere nervig. Patriarchen gegen buckelige Verwandtschaft. Also wenn es ein Rachefeldzug gegen seine Familie war, ist es Thomas Mann gelungen. Positiv ist der Humor von Thomas Mann.

    In dem Buch geht es um die gesellschaftliche Stellung, unterdrückte Gefühle und zum Schluß, um Krankheiten.

    Endlich fertig, gebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Mein Kassensturz - bescheidener als bei den meisten von Euch, aber immerhin.


    1. Ein bisher unbekannter oder bereits seit der Kindheit / Jugend geliebter Kinder- oder Jugendbuch-Klassiker

    Kenneth Grahame, Wind in den Weiden. Übersetzt von Sybil Gräfin Schönfeld, Illustrationen von Eric Kincaid.


    2. Eine antike Tragödie oder Komödie, gerne auch verbunden mit einer modernen Adaption

    Aristophanes, Lysistrate.

    Ian McEwan, Nussschale. (Adaption Hamlet)

    Jo Nesbo, McBeth.


    3. Ein deutscher, französischer oder englischer Klassiker

    Charles Dickens, Die Pickwickier.

    W. S. Maughan, Der Magier. (Klassiker?)


    4. Ein russischer oder polnischer Klassiker

    Dostojewskij, Weiße Nächte. Ein empfindsamer Roman.

    Dostojewskij, Christbaum und Hochzeit. Aus den Aufzeichnungen eines Unbekannten.

    Dostojewskij, Ein schwaches Herz.

    Alexander Puschkin, Das Adelsfräulein als Bäuerin.

    ders., Der Schuss.

    ders., Der Schneesturm.

    ders., Der Postmeister.


    5. Ein Klassiker aus einem skandinavischen Land

    Halldor Laxness, Islandglocke.


    6. Ein Klassiker aus Asien

    Robert van Gulik, Richter Di bei der Arbeit.


    7. Ein Klassiker der Kriminalliteratur

    Agatha Christie, Der Stein des Anstoßes.

    dies., Vier Frauen und ein Mord.

    Robert van Gulik, Richter Di bei der Arbeit.

    Gilbert Keith Chesterton, Der Fehler der Maschine Pater Brown).

    ders., Das blaue Kreuz (Pater Brown).

    ders., Die fliegenden Sterne (Pater Brown).

    ders., Die Ehre des Israel Gow (Pater Brown).

    ders., Der Unsichtbare (Pater Brown).

    Agatha Christie, Das Haus an der Düne.

    dies., Das Geheimnis von Greenshore Garden.

    dies., Das krumme Haus.

    dies., Der Tod wartet.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Meine Liste:


    1. Ein bisher unbekannter oder bereits seit der Kindheit / Jugend geliebter Kinder- oder Jugendbuch-Klassiker


    "Peter Hase: Sämtliche Abenteuer" - Sammelband

    Beatrix Potter

    4,5 Sterne

    "Anne auf Green Gable"

    Lucy Maud Montgomery

    4,5 Sterne

    "Doktor Dolittle und seine Tiere"

    Hugh Lofting


    2. Eine antike Tragödie oder Komödie, gerne auch verbunden mit einer modernen Adaption


    "Die Frösche"

    Aristophanes

    5 Sterne



    3. Ein deutscher, französischer oder englischer Klassiker


    "Eine Geschichte vom Galgenmännlein"

    Friedrich de La Motte Fouque

    4,5 Sterne

    "Die Poggenpuhls"

    Theodor Fontane

    3,5 Sterne

    "Das Labyrinth"

    Siegfried Lenz

    4 Sterne

    "In 80 Tagen um die Welt"

    Jules Verne

    4 Sterne

    "Der Schmuck: Fräulein Perle"

    Guy de Maupassant

    4,5 Sterne

    "Die Drehung der Schraube"

    Henry James

    3,5 Sterne

    "Die Verlassene"

    Honore de Balzac

    2,5 Sterne

    "Zum Leuchtturm"

    Virginia Woolf

    4 Sterne

    "Glanz und Elend der Kurtisanen"

    Honore de Balzac

    4,5 Sterne

    "Der Anfang von Etwas"

    Siegfried Lenz

    3,5 Sterne

    "Bäume"

    Hermann Hesse

    4 Sterne

    "Zaungast"

    Siegfried Lenz

    3,5 Sterne

    "Der Überläufer"

    Siegfried Lenz

    3 Sterne

    "Buddenbrooks"

    Thomas Mann

    2,5 Sterne

    "Ansichten der Natur"

    Alexander von Humboldt

    3,5 Sterne


    4. Ein russischer oder polnischer Klassiker


    "Russische Meistererzählungen"

    Rudolph Marx

    3,5 Sterne



    5. Ein Klassiker aus einem skandinavischen Land


    "Das Tagebuch des Verführers"

    Sören Kierkegaard

    3,5 Sterne

    "Der romantische Küster auf Ranö"

    August Strindberg

    3 Sterne


    6. Ein Klassiker aus Asien


    "Die schlafenden Schönen"

    Yasunari Kawabata

    3,5 Sterne

    "Der erste Lehrer"

    Tschingis Aitmatow

    5 Sterne



    7. Ein Klassiker der Kriminalliteratur


    "Das indische Tuch"

    Edgar Wallace

    4,5 Sterne

    "Legale Tricks"

    Agatha Christie

    4,5 Sterne

    "Mord im Orientexpress"

    Agatha Christie

    3,5 Sterne


    Einen polnischen Klassiker hätte ich gerne noch gelesen. Aber im großen und ganzen bin ich zufrieden. Honore de Balzac mit "Glanz und Elend der Kurtisanen", "Der erste Lehrer" von Tschingis Aitmatow und "Zum Leuchtturm" von Virginia Woolf haben mir gut gefallen. "Ivenhoe" von Sir Walter Scott liegt erstmal auf Eis. Beende ich nächstes Jahr.


    Hermann Bang und Stendhal nehme ich in meine Bibliothek auf. Asiatische Literatur hat mir auch gefallen.

    Vielen Dank Sarange für die Challenge.

    Kommt alle gesund und munter ins neue Jahr. :winken:

  • Entschuldigt, ich habe gedacht, dass ich meine abschließende Liste schon längst gepostet hätte, denn ich habe die Challenge bereits im September abgeschlossen, also einen Klassiker in jeder der sieben Kategorien gelesen, dazu in der 3. Kategorie noch neun weitere. Außerhalb der Challenge habe ich nur noch einen amerikanischen Klassiker gelesen, nämlich F. Scott Fitzgeralds „Diesseits vom Paradies“.

    Für die Kategorie „Russki“:wink: hatte ich mir den Roman „Ein Held unserer Zeit“ von Michail Lermontow gewählt. Es geht darin um einen adeligen Offizier, der ohne rechte Aufgaben und Ziele ein völlig ichbezogenes Leben führt. Von Lebensekel und dem Bewusstsein der Sinnlosigkeit des Dasein geprägt, findet er nur noch eine gewisse sadistische Befriedigung darin, mit den Gefühlen anderer Menschen zu spielen und sie sogar zu zerstören. Damit greift er das Thema des 60 Jahre zuvor erschienenen Briefromans von Choderlos de Laclos „Gefährliche Liebschaften“ auf, den ich ebenfalls im Rahmen dieser Challenge gelesen habe. Auch darin vergnügen sich gelangweilte Adlige damit, andere Menschen zu manipulieren und zu vernichten. In der Tat gehörte de Laclos zu den Vorbildern Lermontows. Beide Schriftsteller üben in ihren Romanen Kritik am Egoismus und Zynismus einer reichen, privilegierten und müßiggängerischen Gesellschaftsschicht, der Menschlichkeit und Empathie abhandengekommen sind.

    :study: Zsuzsa Bánk - Die hellen Tage

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer

    :musik:Jussi Adler-Olsen - Verachtung
















  • Bei meinem asiatischen Klassiker war mir zunächst etwas mulmig zumute. Obwohl er nicht mal vollständig ins Deutsche übersetzt worden ist, hatte ich einen Wälzer von über 800 eng bedruckten Seiten vor mir, der um 1736 entstanden ist und auch in dieser Zeit spielt.


    Aber ich war überrascht, wie gut er sich lesen ließ. Er erzählt von den Mitgliedern eines alten Fürstengeschlechts, deren Familien zusammen auf einem riesigen Anwesen leben. Das Buch bildet den gesamten menschlichen Kosmos ab: Morde, Selbstmorde, tödlich verlaufende Krankheiten, sexuelle Begierden, Ehebruch, Verrat, Betrügereien, Intrigen. Es geht um Generationskonflikte, um das Erwachsenwerden, es enthält eine eigenartige, melancholische Liebesgeschichte, es erzählt von merkwürdigen Träumen, von einer Prophezeiung und von Wiederkehr auf einer anderen spirituellen Stufe. Kunst spielt eine große Rolle, denn die jungen Leute gründen einen Dichterclub und lesen sich ihre Gedichte vor. Zu Festen oder bestimmten Ereignissen werden die bei Chinesen so beliebten künstlichen Landschaften erschaffen, in denen man selber gerne „lustwandeln“ würde. Das Buch ist teilweise richtig witzig, es werden aber auch brutale und grausame Dinge geschildert, es feiert die Lebenslust, aber auch die Todessehnsucht, doch alles wird völlig undramatisch erzählt, als selbstverständliche Vorkommnisse im Leben.


    Ich habe mich auf keiner der vielen Seiten gelangweilt und könnte mir sogar vorstellen, es vielleicht noch mal zu lesen. Wenn doch endlich eine Zeitmaschine erfunden werden würde!:-,


    Hier abschließend noch meine Liste. An den überwiegend guten bis sehr guten Bewertungen könnt Ihr sehen, wie sehr mir „die Alten“ gefallen. Ich wünsche Euch ein gutes neues Jahr und viel Spaß mit Euren Klassikern.


    :study: Zsuzsa Bánk - Die hellen Tage

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer

    :musik:Jussi Adler-Olsen - Verachtung
















  • Ich war ja unzufrieden mit meiner skandinavischen Kategorie und hatte deshalb im Dezember noch mit der Tora-Trilogie begonnen, die mir in einer Buchhandlung in Oslo als moderner norwegischer Klassiker empfohlen worden war. Mit dem ersten Band bin ich fast durch. Ruhig, eindringlich, wenig Handlung am Stück, viele Gedanken und Assoziationen.

    Etwa zehn Jahre nach dem Krieg taucht nun "der alte Jude" auf, der fliegende Händler mit seinem Koffer, dieses Relikt aus der alten Zeit. Immer hungrig, oft gequält und davongescheucht. Aus einem schlimmen Volk, geldgierig und geizig, zurecht von den Deutschen gejagt und getötet, weil die Juden Jesus getötet haben. Ebenso schuldig an allem, was die Deutschen den Norwegern angetan haben. - So fängt Wassmo die antisemitische Stimmung aus den Jahren des Krieges und danach ein, den Jahren ihrer eigenen Kindheit und Jugend.


    In Norwegen gibt es derzeit einen Aufschrei wegen eines Sachbuchs, das die Rolle des norwegischen Widerstandes bei der Deportation der norwegischen Juden kritisch beleuchtet. Man hätte Wochen vorher von den geplanten Deportationen gewusst, aber aufgrund des eigenen Antisemitismus nicht eingegriffen. Da stürzen Helden von ihren Sockeln und man will das alles nicht wahrhaben. Unter diesem Gesichtspunkt finde ich es gerade hochspannend, wie Wassmo schon Jahrzehnte früher die Einstellungen der Menschen damals im und nach dem Krieg geschildert hat. Offenbar wurden diese Passagen ihres Romans immer geflissentlich überlesen?! Darüber möchte ich noch mehr herausfinden.

    :study: I. L. Callis - Doch das Messer sieht man nicht

    :study: Nadia Murad - Ich bin eure Stimme

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Rita Mae Brown - Für eine Handvoll Mäuse (Mrs. Murphy Bd. 21)