Daniel Kampa - Diogenes

  • Autor: Daniel Kampa
    Titel: Diogenes: Eine illustrierte Verlagschronik mit Bibliographie 1952-2002
    Seiten: 992 Seiten
    Verlag: Diogenes
    ISBN: 9783257056006


    Der Autor:
    Daniel Kampa, 1970 geboren, war über 20 Jahre im Schweizer Diogenes-Verlag tätig, zuletzt bis 2013 als Mitglied der Geschäftsleitung. Anschließend arbeitete er als Verleger in Hamburg bei Hoffmann und Campe, und schliesslich gründete er 2018 den Kampa Verlag, welcher zur Zeit u.a. das Werk von Georges Simenon neu verlegt.


    Inhalt und Meinung:
    Ein Trümmer von einem Buch! Fast tausend Seiten Umfang, im Schuber und entsprechend schwer. Ich gebe es zu – ich hatte mir die Verlagschronik eigentlich wegen der vielen Bilder besorgt. Denn bunt ist der Wälzer auf jeden Fall. Unmengen an Fotos, Illustrationen und Covergestaltungen, deren Entwicklung im Laufe der Zeit leicht nachvollziehbar ist. Mehrere Male sind die verschiedenen Auflagen von Bestsellern nebeneinander abgebildet. Außerdem sind alle Veröffentlichungen (bis 2002) aufgelistet, nach detebe, Kleine Taschenbücher, Erzähler-Bibliothek, etc
    Was ich also zunächst für eine Art Lexikon zum Herumblättern hielt, hat mich dann aber doch immer mehr und mehr gefesselt. Die beschriebenen Anfänge des Verlagshauses, mit der hemdsärmeligen Art Herausforderungen anzugehen, der recht langen Anfangszeit am Rande des finanziellen Bankrotts, dem Kampf an Achtung zu gewinnen und erfolgreiche Autoren ins Haus zu holen, dem Vertrieb, und und und – das alles war sehr spannend zu lesen. Ursprünglich mit Sempé, Loriot und Ronald Searle als Verlag für Zeichner und Karikaturisten gestartet, entwickelt sich Diogenes – auch mit zahlreichen Fehlschlägen – zu dem Verlag, der er heute ist: ein unabhängiger, führender Belletristikverlag mit guter Reputation.
    Natürlich ist solch ein Werk, eine Verlagschronik zum Jubiläum, eine einseitige Darstellung, voll mit Lob und sicherlich werden im Rückblick so manche Herausforderungen romantisch verklärt und man amüsiert sich über diverse Anekdoten. Aber das ist für mich nicht schlimm, und macht die Sache nicht weniger unterhaltsam. Mir hat die Lektüre gut gefallen, die abenteuerlichen Anfangsjahre fand ich spannender als die Jahre des Wachstums – die zahlreichen Fotos und Anekdoten machen das umfangreiche Buch kurzweilig und lassen auch ein paar Wiederholungen wohlwollend vergessen.

  • Ja, handlich ist es wirklich nicht, aber viele Seiten bestehen ja nur aus Listen. Bilder und Illustrationen gibt es auch eine Menge, sodass die Seiten beim Lesen nur so "vorüberfliegen". Versuche es mal mit den ersten 5-10 Anfangsjahren, lass ggf die "Exkursionen" aus, und wenn Dir das schon nicht gefällt, dann hast Du rasch die Erkenntnis, dass das Buch für Dich nichts ist.