Farast, lieben Dank fürs Gedenken!
Wir sind gestern erst vom Schnee-Urlaub zurückgekommen.
Ich habe alle Eure Beiträge nachgelesen - das ist ja interessant, was Ihr zusammengetragen habt. Mir hat die Geschichte auch wegen der Erzählweise sehr gut gefallen: diese schnellen und abrupten Perspektivenwechsel und der ständige Gedankenstrom, und auch die polarisierende Charakteristik der beiden Jugendlichen. Sehr eigenwillig, finde ich.
Sind Assoziationen und Gedankensplitter erlaubt? Dann:
Eure Diskussion um das Ende der Geschichte hat mich nämlich sehr an Scott McClouds Comic-Theorie erinnert. Im Unterschied zu einem narrativen Text muss ein grafischer Text (also die Abfolge der Panels) ja Lücken aufweisen (sonst würde der Comic zu einer Art Film), und diese Lücken werden vom Leser gefüllt. Scott McCloud nennt dieses Gestaltungsprinzip closure, und mit der Füllung der Lücke wird der Leser aktiviert und wird zu einem "stummen Komplizen".
Und genau das macht Saunders hier auch. Er lässt hier auch eine Lücke offen, und wir als Leser entscheiden, wie heftig der Schlag ist, ob gemordet wird oder nicht. Wir, die Leser, sind also der eigentliche Täter...
Einer von Euch sagte ja auch, dass das Rückschlüsse auf einen selber zulässt. Das sehe ich auch so.
Ich freue mich auf die nächste Geschichte und darauf, dass ich dann mitmischen darf.