Monsters of Verity (Dieses wilde, wilde Lied) - Victoria Schwab
Loewe Verlag
432 Seiten
Fantasy
Band 1
17. September 2018
Inhalt:
In der geteilten Metropole Verity City herrscht ein erbitterter Kampf ums Überleben.
Denn jede neue Gewalttat der Menschen bringt leibhaftige Monster hervor, welche nachts den Bewohnern der Stadt auflauern ...
In dieser düsteren Welt treffen die Kinder der beiden verfeindeten Herrscher aufeinander:
Kate, die den Drang hat, sich endlich gegenüber ihrem Vater zu beweisen. Und August, der jeden Tag damit ringt, seine wahre Identität zu verbergen – denn August ist ein Sunai, eine extrem seltene und sehr gefährliche Art von Monster.
Als Kate eines Tages in einen Hinterhalt gerät, müssen die beiden gemeinsam fliehen.
Doch wem kannst du noch trauen, wenn die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwinden?
Meinung:
Zitat„Sunai, Sunai, schwarze Augen, ihr Lied wird dir die Seele rauben...“
Was für ein Buch! Was für eine Geschichte! Und gleich vorweg:
Bis jetzt keine Liebesgeschichte in Sicht. Ich wiederhole: Keine Liebesgeschichte in Sicht.
Ich habe bis dato noch kein Buch der Autorin gelesen, aber ich werde gleich mal stöbern und ein paar auf meine Wunschliste packen. Denn was die Autorin hier geschaffen hat ist wirklich neu und grandios und sogar zwischen den Zeilen gesellschaftskritisch.
V-City liegt in einem Gebiet, das ehemalig als USA bekannt war.
Die Stadt ist seit Jahren zwiegespalten in North und South City.
In Harkers und Flynns Territorium. Es herrscht eine allgemein bekannte Rivalität zwischen den beiden „Anführern“.
Harker will mit den Monstern leben, die im Untergrund hausen, Flynn bekämpft sie.
Beide verfolgen entgegengesetzte Ziele.
Die Geschichte beginnt mit Kate Harker.
Eine Rebellin, 17 Jahre jung, mit einem Kampfgeist und einer Abgebrühtheit gesegnet, die mich so manches Mal hat stocken lassen.
Kate lebt außerhalb von V-City und ihr einziges Ziel ist es zurückzukehren und sich zu beweisen. Zurück zu den Monstern, zu den Corsai und Malachai, zurück zur Dunkelheit, zur den nächtlichen Ängsten, die die Bewohner von V-City aushalten müssen.
Ich gestehe, ich empfand es als etwas schwer in die Geschichte reinzufinden. Es hat ein wenig gedauert und die meiste Zeit saß ich da und dachte mir: „Hä?!“ Es war jetzt nicht so, dass die Autorin unverständlich schrieb, im Gegenteil:
Der Stil ist düster, brutal und geheimnisvoll. Voller Mythen und Machtspielchen und die haben mir anfangs etwas zu schaffen gemacht. Aber nachdem es irgendwann „Klick“ gemacht hatte, verging der restliche Part wie im Flug.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Kate und August, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Und ausnahmsweise hat mir die personelle Erzählperspektive mal keine Schwierigkeiten bereitet.
Ich konnte mich in beide hineinfühlen. Nur ihre Beweggründe blieben mir fast bis zum Ende verborgen - das brachte noch einmal Schwung ins Leseerlebnis.Auch wenn die Geschichte das gar nicht gebraucht hätte, denn atmosphärisch gesehen ist sie der Knüller. Eine Mischung aus Dystopie, Fantasy und Jugendbuch - ein Katz-und-Maus Spiel in einer teils verwüsteten, von Monstern überrannten Stadt. Monster, deren Entstehungsquell nie zu versiegen scheint:
Gewalt. Brutalität. Morde. Dunkle, dunkle Taten.
Man begleitet also Kate und August auf ihren Wegen durch Verity City, immer im Hinterkopf, dass jederzeit Monster aus den Schatten springen können.
Während Kate die kleine Rebellin spielt, war ich mir bei August noch nicht sicher, was er ist. Sein will. Was er verkörpert.
Er wirkte leicht unnahbar, etwas verrückt und gleichzeitig irgendwie voller Tatendrang - als stünde er unter Strom, was im Endeffekt fast aufs Gleiche hinausläuft.
Trotzdem mochte ich beide auf Anhieb, auch wenn mich das Mysteriöse, das Undurchschaubar, das August umgibt, ein wenig mehr angezogen hat.
Die Geschichte hat mich also in dreierlei Hinsicht überzeugt: Zum Einen ist da dieses mega geniale Setting, mit den tollen Charakteren, die allesamt vielseitig sind und jeder von ihnen hat eine dunkle Seite.
Zum Anderen ist die Spannung nahezu greifbar. Wie die Schatten, in denen sie lauert.
Es wird mit Geheimnissen gespielt, es gibt Höhen und Tiefen und ganz besonders wichtig:
Das was zwischen den Zeilen steht - Die Gesellschaftskritik verbunden mit einem musikalischen Ambiente, sodass die Wörter und Buchstaben fast wie ein Lied durch deine Adern rinnen beim Lesen.
Fazit:
„Monsters of Verity“ ist für mich etwas Besonderes. So eine Geschichte habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
Sie ist atmosphärisch auf dem höchsten Stand, lullt ein, hat eine große Bandbreite an Protagonisten zu bieten, die mal auf der einen, mal auf der anderen Seite stehen.
Monster haben mich sowieso schon immer fasziniert und diese Monster sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht.
Ich war weitestgehend an das Buch gefesselt und freue mich tierisch auf Band 2.
Für Fans von Dark Fantasy mit einem Hauch Dystopie ein absolutes Must Read.
Bewertung:
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5/5)