Jojo Moyes - Nachts an der Seine/ Paris for One

  • Klappentext:

    Nell war noch nie in Paris. Überhaupt hat sie trotz ihrer sechsundzwanzig Jahre noch kaum etwas gesehen von der Welt. Sie ist einfach nicht der spontane Typ – das glauben zumindest ihre Freundinnen, und langsam glaubt Nell es selbst.


    Der romantische Wochenendtrip mit ihrem Freund Pete nach Paris ist deshalb ein echtes Highlight für Nell, auf das sie sich seit Ewigkeiten freut. Was sie ihren Freundinnen nicht gesteht: Sie war es, die die Idee hatte, sie hat alles organisiert, das Hotel, die Zugtickets. Und nun steht sie in London am Bahnhof, und Pete taucht einfach nicht auf. Aufgehalten bei der Arbeit, mal wieder. Aber er will nachkommen. Allein in Paris, eine schreckliche Vorstellung für die schüchterne Nell. Die Traumreise wird zum Horrortrip, Nell möchte einfach nur nach Hause. Doch als sie dem geheimnisvollen Fabien kennenlernt, tut Nell zum ersten Mal in ihrem Leben etwas Spontanes: Sie steigt auf sein Mofa und lässt sich von ihm in die Pariser Nacht entführen…


    Alles ist aufregend, voller Leben, voller Abenteuer. Doch das ist nicht das wahre Leben, die wahre Nell, oder?

    Meine Meinung:

    Ich mochte das Buch. Es ist mit gerade mal 2 Stunden recht kurz, aber lässt sich gut hören. Da ich ein ähnlich ängstlicher Charakter wie Nell bin, konnte ich mich mit ihr gut identifizieren. Wir lernen sie sehr gut kennen und ich fand es ganz bezaubernd, wie stark sie von der mürrischen Pensionswirtin unterstützt wird, auch wenn diese sich das nicht so richtig anmerken lassen möchte. Herzlich ist anders. Nell selbst macht eine kleine Entwicklung durch, gerade so viel, dass es für ein Wochenende glaubwürdig ist. Ich fand es schön, einfach mal eine Geschichte über eine normale junge Frau zu lesen.


    Fabien bleibt leider ein bisschen zu blass, aber im Großen und Ganzen konnte ich verstehen, was Nell an ihm fasziniert.


    Die Geschichte schreitet stetig vorwärts und der Erzählstil von Jojo Moyes ist sehr einfühlsam und mitreißend. Sie schreibt so bildhaft, dass man Lust bekommt selbst mal nach Paris zu reisen und sich die Stadt mit all ihren Facetten anzuschauen.


    Leider geht die Autorin bei Ihren Figuren und der Gesamtgeschichte nicht so richtig in die Tiefe, da es sich um eine Kurzgeschichte handelt. Gerade dieses Thema, das über sich hinaus wachsen, Wagnisse im Leben eingehen, sich etwas trauen, hätte Potential für sehr viel Tiefe und einen richtigen Roman geboten.


    Das Ende ist relativ offen, so dass es zumindest grundsätzlich die Möglichkeit geben würde, dass die Autorin diese Geschichte fortschreibt. Geplant ist da aber nichts, soweit ich das sehen konnte. Ich glaube, Jojo Moyes schreibt immer Einzelbände, oder?


    Die Sprecherin, Luise Helm, kannte ich bisher nicht, aber sie hat mir gut gefallen. Sie hat eine angenehme Stimmlage und liest mit schöner Betonung. Ich werde mal schauen, ob es mehr Hörbücher gibt, die sie spricht.


    Von mir gibt es 3 Sterne für eine Geschichte, die sich wirklich gut hören lässt, aber nicht länger im Gedächtnis bleibt.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)