Die Allee der verbotenen Fragen

Buch von Antonia Michaelis

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Allee der verbotenen Fragen

Ihr Spiegelbild in einer Schaufensterscheibe öffnet Akelei die Augen: Sie ist nicht mehr das junge Mädchen, dem die ganze Welt offen steht, sondern eine pummelige, mittelalte Frau im pastellgrünen Mantel. Als Finn, ihre Sandkastenliebe, als Spiegelung in der Scheibe hinter ihr auftaucht, kann sie es nicht glauben. Denn auf mysteriöse Weise verschwand er vor 18 Jahren aus Akeleis Leben. Sie erkennt ihre letzte Chance – auf Abenteuer, auf Glück, auf Liebe – und folgt Finn, ohne nachzudenken. Ohne zu wissen, wohin. So geht sie auch einen Weg zurück: in ihre Kindheit, in die Erinnerung und in die Allee der verbotenen Fragen.
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Über Antonia Michaelis

Die Autorin Antonia Michaelis wurde im Jahr 1979 in Kiel geboren. Schon als Kind hatte sie das Schreiben von Geschichten für sich entdeckt. Gleich nach dem Abitur ist die Autorin nach Indien ausgewandert und unterrichtete an einer Schule in Madras Kunsterziehung, Schauspiel und Englisch und reiste später durch viele Länder Europas. Mehr zu Antonia Michaelis

Bewertungen

Die Allee der verbotenen Fragen wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Allee der verbotenen Fragen

    Klappentext
    Ihr Spiegelbild in einer Schaufensterscheibe öffnet Akelei die Augen: Sie ist nicht mehr das junge Mädchen, dem die ganze Welt offen steht, sondern eine pummelige, mittelalte Frau im pastellgrünen Mantel. Als Finn, ihre Sandkastenliebe, als Spiegelung in der Scheibe hinter ihr auftaucht, kann sie es nicht glauben. Denn auf mysteriöse Weise verschwand er vor 18 Jahren aus Akeleis Leben. Sie erkennt ihre letzte Chance – auf Abenteuer, auf Glück, auf Liebe – und folgt Finn, ohne nachzudenken. Ohne zu wissen, wohin. So geht sie auch einen Weg zurück: in ihre Kindheit, in die Erinnerung und in die Allee der verbotenen Fragen.
    Meine Meinung
    Ich bin wieder Mal erstaunt wie die Autorin es schafft, eine scheinbar so verworrene und auf den ersten Blick unglaublich abstruse Geschichte mit so viel Raffinesse am Ende zu einem großen Gesamtbild zusammenzufügen.
    Alleine schon die im Klappentext erwähnte Akelei - was für ein Charakter! Zuerst konnte ich mich ja nicht so recht mit ihr "anfreunden", denn sie ist so ein Mensch, mit dem ich mich selber eigentlich überhaupt nicht identifizieren kann.
    Akelei ist Ende 30, seit 17 Jahren verheiratet und hat keine Kinder. Ihren Mann liebt sie nicht, ja eigentlich mag sie ihn gar nicht; aber sie möchte sich auch nicht beschweren, denn ihr fehlt es finanziell an nichts. Beschweren tut sie sich eh nie, weil sie ja sowieso immer macht, was man von ihr erwartet - denn das hat sie so gelernt. Alles muss korrekt sein, perfekt und vor allem den Schein wahren: vor den anderen.
    Und dann ist da noch der junge Mann aus England: Johann. Gerade 18 geworden hat er erstmal eine große Rundreise geplant, die ihn zu seinen Wurzeln führen soll. In seinen ersten 5 Lebensjahren ist er nämlich an der Ostsee aufgewachsen und so führt ihn seine erste Etappe nach Greifswald, wo die schicksalhafte Begegnung stattfindet - mit Akelei, die ihn in einer Spiegelung eines Schaufensters wiedererkennt.
    Erzählt wird aus beiden Perspektiven.
    Zuerst weiß man wirklich nicht, was man von der Geschichte halten soll. Johann sieht nämlich Fin ähnlich, einem Freund von Akelei aus Kindertagen, doch dieser ist vor 18 Jahren spurlos verschwunden. Der Anblick von Johann rührt jedoch in der einsamen Frau etwas wach, das lange verschüttet war, weshalb sie alles andere hinter sich lässt, um ihre Erinnerungen wieder zu finden. Mit nichts als dem, was sie bei sich trägt (u. a. ein lebendiges Huhn, das als Abendessen herhalten sollte), folgt Akelei dem Jungen wie ein Schatten - und scheint dabei nicht die einzige zu sein.
    Johann selber bemerkt zunächst nichts von der seltsamen Frau, die sich an seine Fersen heftet, denn auch er macht eine bizarre Entdeckung: ein Grab und ein alter Koffer schicken ihn auf einen Streifzug in die Vergangenheit, auf der Spur seines mysteriösen Doppelgängers, der ihn nicht mehr loslässt.
    Der Schreibstil von Antonia Michaelis ist hier wieder wunderschön zu lesen - klar aber auch verspielt, mit einer leichten Traurigkeit, die immer mitschwingt und die eine einzigartige Atmosphäre zaubert.
    Erinnerungen, Träume, Wunschdenken ... welche Wahrheiten zeigt uns unser Gedächtnis und was davon wurde verdrängt, vergraben, so tief, dass man kaum eine Chance hat, daran zu kommen. Wir alle tragen eine Vergangenheit in uns, aber manches davon verändert sich oder geht im Laufe der Zeit verloren ...
    Die Erzählung wechselt sich ab und hält auf diese Weise eine unterschwellige, aber dennoch konstante Spannung aufrecht mit Johanns Suche, Akeleis Verfolgung und den Erinnerungen an die Allee, in der noch so viele Antworten auf die beiden warten. Ich wusste lange nicht, wohin das ganze führt und welche Erklärung am Ende die beiden verbindet. Man rätselt unwillkürlich mit und sammelt die vielen Hinweise, die nach und nach Licht ins Dunkel bringen. Das Tempo nimmt gegen Ende immer mehr zu und der Schluss lässt schließlich keine Fragen mehr offen.
    Fazit
    So verwoben und scheinbar verworren diese Geschichte am Anfang wirkt, so faszinierend und berührend entwickelt sie sich zu einer verhängnisvollen Reise in die Vergangenheit, deren Erinnerungen endlich die Wahrheit ans Licht bringt. Wunderschön geschrieben hat sie mich von der ersten Seite an gefesselt und bis zum Ende auch nicht mehr losgelassen.
    © Aleshanee
    Weltenwanderer
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  • Rezension zu Die Allee der verbotenen Fragen

    Ich liebe Antonias Bücher! Dementsprechend gespannt war ich auf ihr neustes Werk "Die Allee der verbotenen Fragen". Der Titel könnte nicht passender sein und auch das Cover passt perfekt zu dem Inhalt des Buches. Der Klappentext verrät nicht mehr, als es die ersten Seiten des Buches. Er gibt einen guten Eindruck von dem, auf das sich der Leser in diesem Buch freuen darf. Ein gelungenes Rundum-Paket also ;)
    Schon auf den ersten Seiten konnte die Autorin mich mit ihrer wunderschönen Sprache, ihrer leicht schrägen und zugleich witzigen, traurigen, schönen und nachdenklich stimmenden Geschichte packen. Akelei als Protagonistin mochte ich auf Anhieb. Alles an ihr ist durchschnittlich, mal abgesehen von ihrem Namen. Sie führt ein gutes Leben mit einem Mann, der gut zu ihr ist, den sie aber nicht liebt. Ein Leben, in dem sie alles hat und das doch nicht ihren tiefsten Wünschen und ihrem Wesen entspricht. Als sie auf einmal Finn in der Stadt bemerkt, der Nachbarsjunge der vor 18 Jahren verschwand und seitdem scheinbar keinen Tag gealtert ist, folgt sie diesem quer durch Deutschland...ein Huhn mit einem ganz bemerkenswerten Charakter immer in der Handtasche.
    An Antonia Michaelis Büchern schätze ich besonders, dass sie ihren ganz eigenen Stil haben. Sie sind weit vom Mainstream entfernt und dennoch erreicht die Autorin eine Vielzahl von Lesern, die sich einfach nach "etwas anderem" sehnen. Kaum eine Autorin schafft es, mich so zu berühren, wie Antonia Michaelis es tut. Und das ist ihr auch hier wieder gelungen. Während Akelei Finn durch Deutschland nachreisst, beginnt der Leser über sein eigenes Leben nachzudenken. Bin ich heute da, wo ich ich mich vor fünf, vor zehn oder sogar mehr Jahren gesehen habe? Bin ich "angekommen"? Außerdem bleibt dem Leser gar nichts anderes übrig als durchgehend mitzufiebern, wie Akeleis und Johanns Geschichten miteinander zusammenhängen.
    Das Buch ist aus Akeleis, aber auch aus Johanns Sicht geschrieben. Dies gefiel mir besonders gut, denn auch Johann ist ein sehr sympathischer Charakter, dessen Gedanken und Gefühle ich sehr gerne gelesen habe. Das Highlight war jedoch das Huhn, bzw. Akeleis Gespräche mit dem Huhn. Eben sollte es noch mit Rotweinsauce auf den Tisch, im nächsten Moment findet es sich gemeinsam mit Akelei in verschiedenen Städten und den dazugehörenden Hostels und Bahnen wieder.
    Die meiste Zeit über tappt der Leser im Dunkeln. So ging es zumindest mir. War Johann wirklich Finn? Und wie konnte es sein, dass er nicht gealtert ist? Was sind die "verbotenen Fragen"? Gerade im Mittelteil hatte ich wirklich keine Ahnung, wohin mich das Buch führen würde. Ein Junge der nicht alterte? Das Ende klärt jedoch alle Fragen (bis auf eine vielleicht?). Mir hat das Ende sehr, sehr gut gefallen auch wenn ich weiß, dass es nicht Jedermanns Sache sein wird.
    Fazit: Eine berührende, witzige und vor allem originelle, leicht schräge Geschichte
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Ausgaben von Die Allee der verbotenen Fragen

Hardcover

Seitenzahl: 384

E-Book

Seitenzahl: 384

Besitzer des Buches 10

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