Smonk: Die Stadt der Witwen

Buch von Tom Franklin, Frank Nowatzki, Nikolaus Stingl

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Smonk: Die Stadt der Witwen

Old Texas, Alabama, 1911. Fernab und inmitten abgebrannter Maisfelder gelegen, leidet die kleine Gemeinde nicht nur unter den Folgen des Bürgerkrieges. E.O. Smonk, ein schießwütiger, einäugiger Farmer, tyrannisiert das Städtchen, insbesondere Dutzende Witwen und junger Mädchen, an denen er sich vergeht. Als ihm der Prozess gemacht werden soll, kann Smonk dem Lynchmob entkommen. Doch es scheint eine Verbindung zu geben zwischen Smonk, dem geheimnisvollen religiösen Witwen-Kult und der Truppe um einen christlichen Hilfssheriff, der eine mordende minderjährige Hure entlang der Golfküste verfolgt. Auf den Spuren von Faulkner und McCarthy kombiniert US-Autor Tom Franklin Elemente des Southern Gothic und des Western noir und legt in seiner Groteske die Wurzeln der angezählten amerikanischen Nation bloß, die nicht selten Freiheit mit dem Recht des Stärkeren assoziert.
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Smonk: Die Stadt der Witwen

    Der Autor (nach Wikipedia.de und Verlagsseite): Der am 7. Juli 1963 geborene Thomas Gerald Franklin ist ein US-amerikanischer Schriftsteller aus Dickinson, Alabama. Mit Jobs in Lagerhäusern, Fabriken und auf einer Sondermülldeponie finanzierte sich der Sohn eines Automechanikers sein Studium und begann zu schreiben. Er wurde mehrfach ausgezeichnet. Sein erster Roman, „Hell at the Breech“ (dt. Die Gefürchteten), erschien hierzulande 2005. 2011 schaffte er es mit Crooked Letter, Crooked Letter auf die Bestsellerliste der New York Times. Er soll noch 2018 als „Krumme Type, Krumme Type“ auf deutsch erscheinen. Ab dem Jahr 2019 ist der Roman Schwerpunktthema im Englisch-Abitur des Landes Baden-Württemberg. Heute unterrichtet Franklin an der University of Mississippi und lebt mit seiner Frau, der Schriftstellerin Beth Ann Fennelly, und den gemeinsamen Kindern in Oxford, Mississippi.
    Klappentext (nach Verlagsseite): Old Texas, Alabama, 1911. Fernab und inmitten abgebrannter Maisfelder gelegen, leidet die kleine Gemeinde nicht nur unter den Folgen des Bürgerkrieges. E.O. Smonk, ein schießwütiger, einäugiger Farmer, tyrannisiert das Städtchen, insbesondere Dutzende Witwen und junge Mädchen, an denen er sich vergeht. Als ihm der Prozess gemacht werden soll, kann Smonk dem Lynchmob entkommen. Doch es scheint eine Verbindung zu geben zwischen Smonk, dem geheimnisvollen religiösen Witwen-Kult und der Truppe um einen christlichen Hilfssheriff, der eine mordende minderjährige Hure entlang der Golfküste verfolgt. Auf den Spuren von Faulkner und McCarthy kombiniert US-Autor Tom Franklin Elemente des Southern Gothic und des Western noir und legt in seiner Groteske die Wurzeln der angezählten amerikanischen Nation bloß, die nicht selten Freiheit mit dem Recht des Stärkeren assoziert.
    Die Originalausgabe des Romans erschien unter dem Titel "Smonk" 2006 bei Harper Collins. Die deutsche Übersetzung von Nikolaus Stingl erschien im Oktober 2017 bei Pulp Master in Berlin zusammen mit einem unterhaltsamen Vorwort von Herausgeber Frank Nowitzki. Diese Ausgabe umfasst 307 Seiten.
    Ein Buch, das irre viel Spaß macht. Ein grotesker Western, derb, brutal und eklig. Politisch mehr als unkorrekt. Eine Geschichte über die Geburt der Religion aus dem Wahnsinn. Die reine Tollwut. Durch all den Exzess und all die Kolportage boxt sich das Thema immer wieder ordentlich durchgestaltet an die Oberfläche. Da blitzt der ausgefuchste Literat Tom Franklin durch, der einmal ordentlich vom Leder ziehen will. Man merkt förmlich, dass „Smonk“ sein Roman ist, der sich wie von selbst schrieb, als der angekündigte dritte Roman in einer Schreibblockade versackte: Kolportage als Befreiungsschlag!
    Eine Satire über den Ursprung der Vereinigten Staaten von Amerika aus einer ungebildeten, unmenschlichen Gemeinschaft, deren Teile entweder verklemmt oder versaut sind. Jeder frisst jeden. Wie diese Gemeinschaft dargestellt wird, ist überhaupt nicht feingeistig (warum sollte es auch), aber äußerst gelungen in der Überzeichnung: Niemals wird sinnlos über die Stränge geschlagen. Stattdessen werden sinnvoll entwickelte Charaktere durch die Hölle geschickt. Ein Buch, in dem im Grunde alle Figuren unsympathisch sind, aber keiner nur böse oder gut. Lauter Monster, die auf eine Hölle verweisen, in der man nicht leben will, die aber als Möglichkeit dem Menschsein dick eingeschrieben ist. Die Männer kommen aus dem Krieg und verkommen immer mehr. Und die Witwen drehen am Rad. Dazwischen stomern lauter selbtsternannte christliche Deputies umher, die marodierend Sünder verfolgen und eigenmächtig bestrafen.
    Und wer überlebt das ganze Elend, das der Prozess gegen E. O. Smonk, den Tyrannen des Städtchens Old Texas (der zwar äußerst unangenehm auftritt, dessen Selfmade-Egomanie aber sicherlich auch zu Trump-Zeiten Bewunderer findet), und das Treiben des ungesunden Witwen-Kultes auslöst? Die kaltschnäuzige Babyhure, die die Kinder des Waisenhauses aus der Hölle führt, und immer sehr flink dabei ist, alle Schweinehunde blutig um die Ecke zu bringen. Im Vergleich zu Cormac McCarthy schlummert hier sogar ein Fünkchen Hoffnung auf Mitmenschlichkeit! Oh, was für ein wunderbar geschmackloser Pageturner!
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Ausgaben von Smonk: Die Stadt der Witwen

Taschenbuch

Seitenzahl: 307

Besitzer des Buches 2

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