Der Duft meiner Kindheit

Buch von Philippe Claudel, Ina Kronenberger

Bewertungen

Der Duft meiner Kindheit wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Duft meiner Kindheit

    Ich kann mich deiner @Marie begeisterten Rezension absolut anschließen. Ich gebe ja zu, dass ich als bekennender Fan von Claudel erst etwas skeptisch war. Kindheitserinnerungen. Düfte. Und dann auch noch was auf der Rückseite des Buches stand: "bezaubernde Momentaufnahmen". "Hommage an das ländliche Frankreich". Ist das nicht kitschig? Passt das zu Claudel? Oh ja, es passt und ist keineswegs nicht kitschig und lässt eine ganz neue Seite von ihm entdecken. Diese wunderbaren, kurzen Einblicke lassen einem als Leser nicht nur Claudel ein wenig näher kennen lernen, sondern gehen -finde ich- auch mal ein Stückchen tiefer.
    Das hatte ich so, zugegebenermaßen nicht erwartet. Das war so ein klein wenig wie Gedichte lesen. Du liest was da steht und schon wird eine Tür zu einer komplett anderen Welt aufgestossen. Passierte logischerweise nicht bei jedem Kapitel, aber bei einigen stieß es durchaus auch mehr bei mir an.
    Mir selbst kamen als Leser auch diese kurzen Kapitel im Moment sehr entgegen. Das lässt sich gut auch mal zwischendurch lesen, man verpasst keine größeren Zusammenhänge und Lieblingskapitel lassen sich problemlos noch einmal lesen.
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  • Rezension zu Der Duft meiner Kindheit

    Klappentext:
    Einer der wichtigsten literarischen Autoren Frankreichs erinnert sich: Bezaubernde Momentaufnahmen einer glücklichen Jugend – erzählt in 63 Düften. Eine Hommage an das ländliche Frankreich in einem charmanten Geschenkbuch.Philippe Claudel erzählt uns seine Lebensgeschichte in dreiundsechzig Düften. Aus diesen Düften steigen Bilder seiner Kindheit und Jugend auf, die er in Dombasle-sur-Meurthe verbrachte, einem Dorf am Fuße der Vogesen. Mit Dombasle verbindet er als Erstes den Duft von Akazien, wenn er im Frühling mit dem Fahrrad zu seinen Freunden fährt. Er liebt es, wenn seine Großmutter den stark mit Knoblauch gewürzten Hasenbraten zubereitet, und er begleitet sie gern zum Waschplatz und springt in das seifige Wasser. Onkel Dédés Pullover riechen nach Gauloises. Besonders eng ist die Verbindung zu seinem Vater, mit dem er gemeinsam an den Flüssen Meurthe und Digue angeln geht. Im Januar riecht es in Dombasle nach dem Schnaps, der in einer abgelegenen Hütte gebrannt wird. Im Frühjahr betört der Duft der Doldenblütler. Im Sommer werden die Felder gemäht, und Philippe fährt mit dem Fahrrad an den Stoppelfeldern vorbei zur Bäckerei, um Baguette zu kaufen. Nach dem Gewitter duftet es nach Regen. (von der Verlagsseite kopiert)
    Zum Autor:
    Philippe Claudel wurde 1962 in Dombasle in Lothringen geboren, wo er als Autor und Regisseur heute noch lebt. In Deutschland gelang ihm 2004 mit «Die grauen Seelen» der Durchbruch. Es folgten ein Erzählungsband und sechs weitere Romane, zuletzt «Die Untersuchung». Claudels Bücher wurden von der Presse gefeiert und sind bislang in über 25 Sprachen übersetzt worden. 2008 lief auf der Berlinale sein Film «So viele Jahre liebe ich dich». (von der Verlagsseite kopiert)
    Allgemeine Informationen:
    Originaltitel: Parfums
    Aus dem Französischen übersetzt von Ina Kronenberger
    Erstmals erschienen 2012 bei Éditions Stock
    Statt einer Inhaltsangabe heißt es hier „Duftverzeichnis“. Es ist nach den französischen Original-Überschriften alphabetisch gegliedert von „Acacia“ und „Ail“ bis „Vieillesse“ und „Voyage“.
    183 Seiten
    Eigene Meinung / Bewertung:
    Ein Cover, das aus dem Pinsel von Janosch stammen könnte, auf einem Buch von Philippe Claudel – wie passt das? Wenn man das Buch gelesen hat, weiß man: Es passt hundertprozentig.
    Kennt das nicht jeder? Ein Duft steigt in die Nase und befördert eine vergessen geglaubte Erinnerung ins Gedächtnis zurück, macht plötzlich Vergangenes präsent und lässt alte Ereignisse wieder auferstehen.
    Jedermanns Erfahrung, aber eine phänomenale Idee, daraus ein autobiographisches Buch zu schreiben!
    Claudel bringt es fertig, dass man als Leser mitriecht, die zarten Blumendüfte, die herzhaften Küchengerüche und die weniger angenehmen aus Turnhallen (zu einer Zeit, in der Deo noch nicht gebräuchlich war) und Toiletten. Man buddelt mit dem Kind Philippe im Garten, lässt sich den Knoblauch-Braten der Großmutter schmecken, drückt mit ihm die Schulbank und angelt an der Meurthe.
    Philippe ist ein phantasiebegabtes Kind, er riecht nicht nur Munsterkäse, Seife oder Zimt, sondern auch Nebel, Erwachen oder Asphalt. Der erwachsene Philippe schöpft aus dem Vollen und macht daraus Poesie.
    Aus der Poesie ersteht eine noch nicht so lange vergangene, dennoch anscheinend untergegangene Welt, in der Gemüse im eigenen Garten angebaut, Tiere selbst geschlachtet und die Ernte des Sommers in Gläser eingemacht wurde.
    Nicht Trauer bestimmt ihn, sondern pure Nostalgie, nicht die Rückschau eines Ewiggestrigen, sondern melancholische Sehnsucht.
    In zwei, drei Kapitelchen geht er Lebensschritte vor, erzählt aus der Studienzeit oder von seinem Empfinden als Vater.
    Leser, die etwa im gleichen Alter sind wie der Autor, fühlen sich zurückversetzt in ihre eigene (untergegangene?) Kindheit und Jugendzeit; die Jüngeren erfahren auf poetische Weise, was sie nur aus den Erinnerungen ihrer Eltern oder sogar Großeltern kennen.
    Bei dem Objekt seiner Sehnsucht handelt es sich um das lothringische Dorf Dombasle in der Nähe von Nancy. Er lebt heute noch – oder besser gesagt: wieder – dort. Nach den letzten Erhebungen aus dem Januar 2011 zählte man dort 120 Einwohner (Quelle: Wikipedia).
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Ausgaben von Der Duft meiner Kindheit

Hardcover

Seitenzahl: 192

Taschenbuch

Seitenzahl: 192

E-Book

Seitenzahl: 192

Der Duft meiner Kindheit in anderen Sprachen

  • Deutsch: Der Duft meiner Kindheit (Details)
  • Französisch: Parfums (Details)

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