Die Chance

Buch von Stewart O'Nan, Thomas Gunkel

  • Kurzmeinung

    Squirrel
    Still und leise beschreibt die Geschichte das Ende eines Scheiterns, oder vielleicht doch einen Neuanfang?

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Chance

Die Liebe: ein Risiko. Das Leben: ein Glücksspiel. Gemeinsam reisen Marion und Art Fowler zu den Niagarafällen, wohin sie dreißig Jahre zuvor auch ihre Hochzeitsreise geführt hat. In ihrem Gepäck befindet sich ihr restliches Barvermögen. Sie wechseln das Geld in Jetons und beziehen in einem Casino eine Hochzeitssuite. Arbeitslos und verschuldet, wie sie sind, haben sie nichts mehr zu verlieren. Ihre Ehe, von Seitensprüngen untergraben, steht vor dem Aus. Also greifen sie nach dem letzten Strohhalm: tagsüber beim Sightseeing, vor allem aber abends, im Casino. Sie spielen und setzen alles auf eine Karte.
Weiterlesen

Bewertungen

Die Chance wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

(2)
(5)
(1)
(0)
(0)

Meinungen

  • Still und leise beschreibt die Geschichte das Ende eines Scheiterns, oder vielleicht doch einen Neuanfang?

    Squirrel

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Chance

    Wie so oft stelle ich mir hier die Frage: "Sollte/kann/darf man ein Buch mit einem anderen Buch indirekt vergleichen?" Wenn es nicht mal den gleich Autor, so mit sicher auch nicht den gleichen Schreibstil hat
    Heute werde ich mir gerade dies einmal raus nehem, da es hier wie in "Was vom Tage übrig blieb" um gelebte Leben geht.
    Was mir gerade bei K. Ishiguro gefiel, diese ruhige/leise/etwas langweilige Geschichte, brachte mich hier beinahe an Rand der Verzweiflung.
    Marion, die ihr Leben "langweilig" findet. Die noch gar nicht so mit dem Seitensprung ihres Mannes abgeschlossen hat, immer etwas aus zusetzen an am Verhalten ihres Mannes. So manches mal hätte ich ihr am liebsten ins Gesicht geschrien:"Mein Gott nochmal, wenn dir so gar nix mehr passt, dann ziehe doch endlich die Konsequenzen und höre auf hier rumzujammern. Fange endlich an dein Leben, so an zu leben, wie du es willst. Habe endlich den Mut."
    Art, ja (wo ist der Schulterzucksmilie wenn man ihn braucht?) Sorry, aber ich bin weder mit ihm warm geworden. Noch finde ich in sympathisch, er ist mir so etwas von egal.
    Vielleicht liegt es auch an meinen eigenen Leben das ich so krass auf beide Protagonisten reagiere.
    Was noch zu erwähnen wäre, einige sehr kluge Ansätze bzw. Sätze lassen sich in den Buch schon finden (siehe Zitate-Thread) aber leider schafft Stewart O`Nan bei mir nicht wirklich das ich getrieben wurde wäre in jeder meiner freien Minuten das Buch weiter lesen zu wollen. Sicher kommt auch noch dazu, welches "Unterhaltungsprogramm" Marion und Art auf sich nehmen. Wo ich mich wirklich am Ende frage, weniger Sightseeing ist mehr, dafür aber bitte redet mal miteinander.
    […]
    Nein, leider kann ich dir hier nicht ganz zustimmen diesmal aber ich glaube das eine oder andere gelesene Buch liegt schon auf meinem Sabel ungelesener Bücher und wenn nicht da auf der WuLi
    […]
    Geanu diese Kapitelüberschriften haben mir es auch sehr angetan und enizig ein kleines Highlight dieses Buches.
    heute aus dem Bauch heraus gute
    Weiterlesen
  • Rezension zu Die Chance

    Klappentext:
    Gemeinsam machen Marion und Art Fowler eine Pauschal-Busreise zu den Niagarafällen, wohin sie dreißig Jahre zuvor auch ihre Hochzeitsreise geführt hat. In ihrem Gepäck befindet sich ihr gesamtes restliches Barvermögen, denn Art – vor seiner Entlassung Versicherungsmakler, also mathematisch begabt – glaubt zu wissen, wie man beim Roulette gewinnen kann. Sie schmuggeln das Geld nach Kanada ein, wechseln es in Jetons und beziehen in einem Casino eine teure Hochzeitssuite, die sie sich leisten, weil es ja ohnehin egal ist. Arbeitslos und verschuldet, wie sie sind, haben sie nichts mehr zu verlieren. Das Haus, in dem ihre Kinder groß geworden sind, muss verkauft werden, ihre Ehe, von Seitensprüngen untergraben, steht vor dem Aus.Also greifen sie nach dem letzten Strohhalm: tagsüber beim Sightseeing an den spektakulären Wasserfällen, vor allem aber abends, im Casino. Sie spielen am ersten Abend und am zweiten. Und setzen alles auf eine Karte. (von der Verlagsseite kopiert)
    Zum Autor:
    Stewart O'Nan wurde 1961 in Pittsburgh geboren und wuchs in Boston auf. Er arbeitete als Flugzeugingenieur und studierte in Cornell Literaturwissenschaft. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Avon, Connecticut. (von der Verlagsseite kopiert)
    Allgemeine Informationen:
    Originaltitel: The Odds. A Love Story
    Erstmals erschienen 2012 bei Viking, New York
    Aus dem Englischen übersetzt von Thomas Gunkel
    Ein Zwei-Personen-Roman, erzählt aus den personalen Perspektiven von Art und Marion
    In Kapitel eingeteilt mit Überschriftsätzen aus Statistiken
    222 Seiten
    Eigene Meinung / Bewertung:
    Sie sind am Ende. Nach 30 Jahren Ehe stehen Art und Marion sowohl vor dem Aus ihrer Beziehung als auch vor dem finanziellen Ruin. Die beiden Kinder leben eigenständig, die Arbeitsstellen sind verloren, ihr Haus kommt demnächst unter den Hammer, die Scheidung ist eingereicht.
    Ein Kurztrip zu den Niagarafällen, wohin ihre Hochzeitsreise sie damals geführt hatte, soll irgendwas bewirken - eine neue Hinwendung zum Partner vielleicht? die Sanierung der Finanzen im Spielcasino?
    Art hat im Internet ein sicheres System gefunden, um das Roulett zu überlisten.
    O’Nan beschreibt nichts; er lässt einen Protagonisten reden und erzählt, wie der jeweils andere darauf reagiert. In Gedanken und Worten.
    Genau SO sollte ein Autor Zwischenmenschliches „beschreiben“. Indem er das Feld ganz den Figuren überlässt, ihren Emotionen, Sorgen und Betrachtungen.
    Ein ernstes Thema, ernst zu nehmende Probleme, dennoch: Für den ironischen Ton ist gesorgt und zwar von Art und Marion selbst. Wenn einer genau weiß, was der andere jetzt denkt, und wenn er genau vorhersagen kann, was dieser als nächstes antwortet: Ergebnis einer jahrzehnte alten Ehe, ob sie nun tot oder lebendig ist. (Leser, die zu altgedienten Ehepaaren gehören, werden um den Wiedererkennungseffekt nicht herumkommen.)
    Die Schwächen des Buches liegen in den scheinbar endlosen Passagen, in denen Marion und Art sich dem Touristenstrom eingliedern (oder besser: von ihm mitgerissen werden oder gegen ihn ankämpfen) und hier etwas besichtigen, dort auf eine Plattform steigen, ein Restaurant suchen, ein Klo. Real, aber für Nigarafälle-Nicht-Kenner nicht so prickelnd.
    Originell und witzig die Kapitelüberschriften: Vom ersten Kapitel „Wahrscheinlichkeit, dass ein amerikanischer Tourist die Niagarafälle besucht: 1:195“ bis zum letzten „Wahrscheinlichkeit, dass ein geschiedenes Paar wieder heiratet: 1: 20480“ präsentiert O’Nan für jedes Kapitel eine passende statistische Zahl. Von Kapitel zu Kapitel wartet man darauf, was er in der nächsten Überschrift liefert.
    Größenmäßig bewegt er sich von „Die „Wahrscheinlichkeit, dass die Sonne aufgeht 1:1“ bis „Wahrscheinlichkeit zu überleben, wenn man ohne Fass die Niagarafälle hinabgespült wird: 1:1500000“.
    Ein Buch, das sich lohnt. Vermutlich eher für (lang) Verheiratete als für Jüngere – für sie eher als abschreckendes Beispiel?
    Allerdings: Niagarafälle? Niemals! Gegen diese Besuchermassen scheint Neuschwanstein wie eine Klosterruine auf einer Wiese irgendwo in der Eifel.
    (Mit besonderem Gruß an @Squirrel , die das Buch sooo schnell gekauft hat.)
    Weiterlesen

Ausgaben von Die Chance

Hardcover

Seitenzahl: 224

E-Book

Seitenzahl: 224

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

Hörbuch

Laufzeit: 00:05:40h

Besitzer des Buches 20

Update: