Herrscher der Gezeiten

Buch von Nichola Reilly, Constanze Suhr

Bewertungen

Herrscher der Gezeiten wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Herrscher der Gezeiten

    Die Idee hinter dem Buch hat mich absolut fasziniert und begeistert, denn so etwas habe ich echt noch nie gelesen. Die Welt, die Nichola Reilly erschaffen hat, war für mich völlig neu und einzigartig. Und dazu zwar fantastisch, aber durchaus authentisch konstruiert. Ich fand es regelrecht krass, zu lesen, wie sich die Gemeinschaft, in der die weibliche Hauptperson und Ich-Erzählerin Coe nur ein kleiner Teil ist, ihr Leben nach den Gezeiten ausrichtet. Bei Ebbe werden die nötigen Arbeiten ausgeführt, um das Überleben auf der Insel zu sichern, bei Flut versammeln sich alle am höchsten Punkt der Insel auf einer Plattform, auf der sich dann alle dicht an dicht drängen, sortiert nach ihrer Wichtigkeit. In der Mitte der Plattform, und somit am weitesten von den Fluten entfernt, stehen die Kinder und die Menschen mit den wichtigsten Aufgaben. Am äußersten Rand der Plattform stehen die ältesten Menschen mit den unwichtigsten Aufgaben. Hin und wieder kommt es vor - vor allem bei einer Springflut -, dass der eine oder andere durch eine Welle von der Plattform gespült wird oder ihn eines der Wesen, die in den Tiefen des Meeres lauern, verschlingt.
    Mit diesen Einführungen in Coes Welt beginnt das Buch eher ruhig, hinterlässt aber direkt einen sehr intensiven Eindruck bei mir, da es einfach nur krass ist, wie die Menschen auf der Insel leben. Coe selbst mochte ich sofort, im Gegensatz zu den anderen Bewohnern der Insel. Was man jetzt tatsächlich so oder so verstehen kann, denn zum einen mochte ich tatsächlich kaum jemanden abseits von Coe, zum anderen wird Coe auch kaum von den anderen Insulanern gemocht. Was an der Arbeit liegt, die sie ausführen muss: das Toilettenhaus sauber halten. Sie wird deswegen verspottet und teilweise auch tätlich angegriffen. Nur einer hält immer zu ihr: Tiam - ihr bester Freund und heimlicher Schwarm. Tiam fand ich ebenso wie Coe ganz großartig gezeichnet und auch ihn habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Das ging einfach nicht anders, denn er wird als sehr liebenswert beschrieben und ich mochte es, von ihm und Coe zu lesen.
    Die Handlung des Buches wird abwechslungsreicher und auch temporeicher, als die Inselbewohner erfahren, dass ihr König im Sterben liegt und ein neuer König gewählt werden soll. Gleichzeitig wird Coe als Zofe der Prinzessin eingestellt und schnell erfährt sie die Geheimnisse, die die königliche Familie hütet. Dadurch nimmt das Buch eine starke Wendung, gleichzeitig hat meine Begeisterung nachgelassen. Die Autorin konnte mich nicht mehr mitreißen, mein Interesse an dem Schicksal der Charaktere hat enorm nachgelassen und ich glaube auch nicht, dass ich die Fortsetzung, sollte sie irgendwann übersetzt werden, noch lesen werde. Das Buch entwickelt extreme Längen, was eigentlich fast nicht möglich ist, da so viel mehr als am Anfang passiert. Aber Nichola Reilly schafft es einfach nicht mehr, mich für die Story zu begeistern. Während es zu Beginn des Buches das unfassbare Szenario war, das mich an die Geschichte gefesselt hat, ist die Handlung in der zweiten Hälfte des Buches kaum noch interessant für mich gewesen.
    Mein Fazit
    Mein Fazit fällt dadurch eher durchwachsen aus. Die Grundidee hinter dem Buch fand ich absolut genial, leider nimmt die zweite Hälfte des Buches viel von meiner ursprünglichen Begeisterung.
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  • Rezension zu Herrscher der Gezeiten

    Inhalt
    Die Welt ist dem Untergang geweiht. Langsam aber sicher verschlingt das Meer jedes Stückchen Land. Den letzten Überlebenden ist nur noch eine Insel geblieben, doch selbst sie ist bei Flut gefährdet, weshalb sich alle auf eine Plattform zurück ziehen müssen. Die 15 jährige Coe kennt den alltäglichen Überlebenskampf, ihren Körper zieren viele Narben und eine Hand hat sie bereits eingebüßt. Man behandelt sie abwertend, einzig der ewig gut gelaunte Tiam und die kleine Fern sind gut zu ihr. Heimlich fühlt sie sich zu Tiam hingezogen, doch Liebe kann in solchen Zeiten äußerst gefährlich sein. Eines Tages wird Coe überraschend ins Schloss eingeladen, soll sie doch die neue Hofdame von Prinzessin Star werden. Im Schloss werden sie und Tiam auf ein Geheimnis aufmerksam, eines, das alles verändern könnte.
    Meine Meinung
    Vor Jahren hat der Meeresspiegel zu steigen begonnen. Als immer mehr Land unter den Fluten verschwand, wurde für die auserwählten Menschen ein Ort geschaffen, auf dem sie überleben sollen. Mit der Zeit verschwand immer mehr Land, bis nur noch eine Insel übrig bleibt, doch selbst dort gibt es bei Flut nur Sicherheit auf der Plattform oder im Schloss. Jeder Tag ist ein Kampf. Jeder Verbliebener hat eine Aufgabe, denn nur jemand, der der Gemeinschaft hilft, bekommt seinen Anteil. Während die Menschen auf der Plattform immer mehr in Gefahr schweben, scheint es der Herrscherfamilie im Schloss ziemlich gut zu gehen.
    Corvina "Coe" ist 15 und hat damit das Vorrecht im Inneren der Plattform stehen zu dürfen. Sie weiß, dass fast alle sie verachten und für unnütz halten, weshalb sie wohl mit 16 an dem Rand gestellt werden wird. Da ihr Körper verstümmelt ist, muss sie die erniedrigendsten Aufgaben übernehmen um überhaupt überleben zu können. Was niemand von ihnen zu ahnen scheint, ist das Coe zu den klügsten und gebildetsten Überlebenden gehört. Sie ist die Einzige, die noch Lesen kann und ein Buch besitzt, welches wohl einer Vorfahrin gehörte. Es überrascht alle, als Coe plötzlich berufen wird als Hofdame der Prinzessin zu arbeiten, was ihren Standort auf der Plattform verbessert. Als sie jedoch den Grund dafür erfährt, ist sie verletzt. Doch während ihrer Zeit dort, erfährt sie Dinge, die alles verändern könnten.
    Tiam ist, ebenso wie Coe, 15 Jahre alt. Er sieht gut aus und ist überaus beliebt. Da er stark ist und für alle Aufgaben geeignet, ist ihm eine gute Position auf der Plattform sicher. Derzeit steht er direkt neben Coe und ist einer der wenigen Menschen, die nett zu ihr sind. Er liebt ihre Geschichten, die Tatsache das sie klug ist, weshalb er versucht sie zu beschützen und sie aufzuheitern. Tiam will die Menschen beschützen, ihnen eine Chance bieten, doch nicht alle nehmen es so auf. Sie sehen in ihm einen Chaoten, der niemals eine wichtige Rolle einnehmen könnte.
    Die knapp 500 Menschen auf der Plattform werden von einem König und dessen Tochter auf dem Schloss hinaus beherrscht. Während die Bewohner der Plattform täglich um das Überleben kämpfen, kaum etwas zu Essen haben und dauernd von Kritzlern (das sind seltsame Fische) angegriffen werden, leben die Menschen im Schloss dagegen im Saus und Braus. Sie haben reichlich Nahrung, immer saubere Kleidung und ausreichend Platz. Da ist es doch kein Wunder, dass eine Rebellion unausweichlich ist.
    Nichola Reilly hat das Setting interessant gewählt. Die Atmosphäre ist angespannt, die Menschen wissen, dass der Tod jeden Tag kommen könnte. Zuneigung, Liebe oder auch Fürsorge, gehören zu den Dingen, die unnütz geworden sind bzw. zu denen, die sich die Menschen nicht mehr leisten können. Sie sorgen sich nicht länger um einander. Jeder hat seine Aufgabe, nur so halten sie noch ein wenig zusammen.
    In Prinzessin Star wurde wahrlich eine äußerst verzogene Göre personalisiert. Sie denkt nur an sich, was mit den anderen ist, ist ihr egal. Zu oft wurde sie als "Geschenk der Götter" bezeichnet, irgendwann fing sie wohl an daran zu glauben. Star ist eingebildet, hält sich für etwas besseres, und würde nie darauf kommen, dass etwas nicht zu ihrem Besten gemacht wird. Eigentlich ist sie ja klug, nur denkt sie scheinbar nicht all zu oft nach.
    Die Entwicklungen zum Ende hin, lassen sich als Chaos am Besten umschreiben. Es passiert so viel, die Aggression kommt durch, aber auch der Schritt in eine Zukunft wird aufgezeichnet. Manches bleibt ungewiss, denn vieles wird hinter sich gelassen. Es hat sich so viel Spannung aufgebaut, dass man am liebsten sofort wissen will, was noch kommen wird.
    Fazit
    Eine Welt, beinahe vollständig vom Wasser verschlungen, die letzten Überlebenden kämpfen sich von Tag zu Tag durch. Es gibt einen Ausweg, eine Hoffnung auf ein neues Leben, doch dieses wird versteckt und geheim gehalten. Als kluges und mutiges Mädchen, begibt sich Coe auf eine Suche um die zu retten, die ihr am Herzen liegen. Sie ahnt nicht, dass die letzten Tage das Fass zum Überkochen gebracht haben und die Menschen nach Veränderung schreien. Spannend und fesselnd geschrieben, dass man einfach nicht mit dem Lesen aufhören kann.
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  • Rezension zu Herrscher der Gezeiten

    Inhalt:
    Die Welt ist überflutet nur ein kleines Eckchen gibt es auf dem menschen Leben. bei jeder Flut flüchten sie auf eine Plattform, die besten Plätze sind hart umkämpft. Jeden Tag der gleiche Trott und dieselbe Angst zu ertrinken. Mitten drin Coe, die von den anderen nicht gut behandelt wird und für ihren Formations-Nachbarn Tiam schwärmt.
    Dann liegt der König im sterben. Tiam soll die Prinzessin Star heiraten und Coe wird ihre Hofdame. So erfährt sie von einem Geheimnis was sie in Gefahr bringt und sie an den König zweifeln lässt.
    Meine Meinung:
    Herrscher der Gezeiten ist für mich ein ganz klares Coverbuch, doch auch die Geschichte zwischen den Buchdeckeln hat seinen Reiz.
    Eine Geschichte in der das eingetreten ist was schon viele Befürchten und Klimaforscher unken. Die Welt versinkt. Es gibt nicht mehr genug Platz für die vielen Milliarden Bewohner. Übrig geblieben auf der einen kleinen Insel sind etwas über 400 Menschen und die Königsinsel, die aber doch recht geschützt in ihrer Burg wohnt. Alles drumherum ist geflutet und auch wenn die Hoffnung besteht, weiß keiner ob es nicht irgendwo noch andere Völker gibt.
    Sie fängt an mit der Erklärung der Formation. Ein Szenario was bei jeder Flut von Nöten ist. Alle Bewohner gehen auf Fest zugewiesene Plätze auf einer Plattform. Coe hat einen guten Platz und steht neben Tiam der etwa in ihrem Alter ist. Der gute Platz ist das einzige positive was man zunächst von ihr liest, denn ansonsten hat sie nicht viel zu lachen.
    Die Grundidee finde ich gut und interessant. Allerdings muss ich sagen das es an der Umsetzung doch das ein oder andere Mal gehapert hat. Manches wurde mir zu ausführlich beschrieben und so kamen Längen auf, die es langweilig werden ließen. Erst etwa ab der Hälfte geschieht das nicht mehr und die Spannung wächst stetig.
    Der Schreibstil und die Sprache sind flüssig und wirklich leicht zu lesen. Fantasie-Begriffe sind auch immer verständlich und ausreichend umschrieben um zu wissen was gemeint ist, davon gibt es ein paar aber nicht zu viele.
    Die Figuren waren mir nicht alle sympathisch und manche kann ich auch nun am Ende des ersten Bandes nicht richtig einschätzen.
    Coe ist die zweitjüngste auf dieser Insel. Sie wird um ihren Platz auf der Plattform beneidet und gemieden wegen ihrem Gestank. Denn sie muss schon seit Jahren das Klo putzen. Sie ist gerade am Anfang recht zurückhaltend. Doch Coe wächst mit der Geschichte und nicht nur der LEser sondern auch sie selbst entdeckt unerkannte Seiten an ihr. Ich finde, dafür das ihr vieles unbekannt ist, ist sie sehr mutig. Sie scheut kaum einer Gefahr und macht einfach anstatt groß darüber nachzudenken.
    Tiam ist für Coe etwas wie ein großer Bruder und noch ein wenig mehr. Er soll sie beschützen und ist ihr Vertrauter. Er wirkt mutig und unerschrocken, hat aber auch seine Ängste die ihn hemmen.
    Finn ist zu Beginn recht sympathisch wandelt sich aber dann und blieb mir am Ende ein Rätsel über das man vielleicht in Zukunft ein wenig mehr raus bekommen kann.
    Star, die Prinzessin führt sich auch wie selbige auf und ist recht anstrengend. Sie strahlt oft eine Arroganz aus, die ich einfach nicht mag und mich mit ihr nicht warm werden lies.
    Auch wenn es nicht viele Bewohner dieses Fleckchens gibt gibt es doch einige wichtige Figuren, die alle unter einen Hut zu bekommen empfand ich aber nicht als schwierig auch weil sie alle sehr unterschiedlich sind.
    Am Ende gehe ich allerdings nicht wirklich zufrieden raus. Dieses Buch hat zum Schluss einen wirklich fiesen Cliffhänger und zwingt schon zum weiterlesen.
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Ausgaben von Herrscher der Gezeiten

Hardcover

Seitenzahl: 352

Besitzer des Buches 7

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