Roter Mond

Buch von Benjamin Percy, Michael Pfingstl

Bewertungen

Roter Mond wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Roter Mond

    "Roter Mond" von Benjamin Percy ist ein packender, düster angehauchter und schonungsloser Roman über den sinnlosen Kampf von
    Interessenkonflikten und Rassenunterschiede.
    In diesem Fall inszeniert der Autor das Szenario dass die Menschheit und die Lykaner sich gegenseitig bekämpfen.
    Lykaner, die halb Mensch, aber auch den Werwolf in sich tragen, unterliegen gewissen Gesetzen, sie müssen nicht nur Medikamente einnehmen, die als Nebenwirkung einen fast apathischen, teilnahmslosen
    Zustand in ihnen hervorrufen (die das Tier in ihnen bändigen soll), außerdem werden sie auch regelmäßig kontrolliert.
    Ansonsten unterscheiden sich die Lykaner in nichts gegenüber den anderen Menschen in ihrem Umfeld.
    Doch dies soll sich bald ändern, nachdem ein Lykaner Attentäter auf einem Flug alle Passagiere tötet, es gibt nur einen Überlebenden: Patrick.
    Schon bald darauf hin werden die Lykaner unter einem Kamm geschoren und die Lage spitzt sich im Laufe der Handlung immer weiter zu, so dass bald aus der Angst eine begründetet wird, nachdem eine Vielzahl der Unterdrückten gegen neue Sicherheitsmaßnahmen protestiert und bald schon beginnen sie damit sich mit Gewalt durchzusetzen, dies wiederrum trifft auf Gegengewalt und baldschon ist niemand mehr unschuldig oder schuldig.
    Zitat Seite 267: „Aber wer verzweifelt genug ist, findet immer eine Rechtfertigung für sein Tun, findet immer einen Sinn, wo keiner ist."
    Ungeheuerlichwie schnell alles aus der Kontrolle geraten kann und bald nur noch das eigene Überleben zählt...tatsächlich kann der Leser hier sehr schön erkennen, wie rasant alles den Bach heruntergehen kann und das Chaos in der Welt Einzug hält.
    Der Leser bekommt die verschiedenen Blickwinkel der beiden „Gruppen“ sehr gut zu Gesicht, da man die Story aus den verschiedenen Erzählperspektiven der einzelnen Charakter erlebenkann.
    Hier wäre zu einem der o.g. erwähnte einzige Überlebende des Flugzeugmassakers Patrick erwähnt, der als junger Mensch , geradezu aufgrund der Gewalt schon bald zu einem Mann heranreift, der ebenfalls als Soldat in den Kampf zieht. Doch auch er selbst hat bald einige Verluste im eigenen Kreis zu verbuchen.
    Dann gibt es da noch die junge Claire Forrester , die Lykaner ist und aufgrund der Vergangenheit ihrer Eltern bald schon alleine da steht und zu ihrer Tante flüchten muss, die ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt in der Protestszene ist.
    Außerdemgibt es da noch die Geschichte um den selbstbewussten Chase Williams, der als Präsident kandidiert, doch schon bald gibt es einen Angriff der ihn für immer verändern wird...und ihn bald in einen großen Konflikt bringt.
    Bald schon treffen die einzelnen Personen aufeinander und man kann außerhalb des Chaos auch so etwas wie Liebe und Zuneigung erkennen, insbesondere bei Claire und Patrick, die so verschieden sind, sich aber dennoch zueinander hingezogen fühlen.
    Das Ende kommt etwas ungewöhnlich daher, aber zu dem Szenario passt es perfekt.
    Fazit:
    Einwirklich unheimlich fesselndes Buch, dass in einigen Szenen ziemlich brutal daherkommt und nichts für schwache Gemüter ist, insbesondere da man einiges des Gemetzels geradezu bildlisch und bestialisch beschriebenbekommt :-)
    Daher würde ich es als Jugendroman nur bedingt empfehlen..^^
    Ansonsten ein wirklich tolles Buch, dass ich geradezu verschlungen habe (und das obwohl ich kein Lykaner bin^^)
    Bewertung:
    Volle Punktezahl, sprich 5 von 5 Punkten
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  • Rezension zu Roter Mond

    Kurzbeschreibung:
    Sie leben unter uns. Sie verwandeln sich. Sie kämpfen gegen ihre Unterdrücker – uns!
    Als Regierungsagenten Claire Forresters Haustür eintreten und ihre Eltern ermorden, muss sie erkennen, dass sie und ihre Familie schon immer Ausgestoßene waren.
    Chase Williams hat seinen Wählern versprochen, die USA vor Terror zu beschützen. Doch nun wird er selbst zu dem, was er zu vernichten geschworen hat.
    Bis heute wird die Bedrohung durch Gesetze, Gewalt und Drogen in Schach gehalten. Doch die Nacht des Roten Mondes rückt näher, wenn die Welt für immer ihr Antlitz verändern wird – und die Schlacht um die Menschlichkeit beginnt …
    Eine überzeugende Parabel auf die Welt, in der wir leben. (Quelle: Verlagswebsite)
    Der Autor:
    Benjamin Percy wuchs auf im tiefsten Oregon. Vor seinem Romandebüt „Wölfe der Nacht“ schrieb er zwei hochgelobte Erzählbände. Er lehrt Creative Writing an der Iowa State University. (Quelle: Verlagswebsite)
    Allgemeines:
    Erschienen im März 2014 als Hardcover bei Penhaligon.
    640 Seiten unterteilt in Buch 1-3, 66 Kapitel + Epilog
    Original: „Red Moon“, erschienen 2013
    Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven in der dritten Person.
    Inhalt:
    Patrick tritt eine ungewollte Reise an, die in einer Katastrophe endet mit ihm als einzigen Überlebenden. Er wird zum Helden, der er nicht sein will, weil er einen feigen Terroranschlag der Lykaner überlebt hat und nun irgendwie seinen Platz in der Gesellschaft finden muss.
    Claire muss mit ansehen, wie ihre (lykanischen) Eltern von einem Sonderkommando erschossen werden und begibt sich auf die Flucht. Auch sie muss ihren Platz und einen Weg zum Überleben finden.
    Die Lykaner leben unter uns – sie sind Menschen wie wir, die an einer Krankheit leiden. Aber ihre Andersartigkeit führt dazu, dass sie ausgegrenzt und unterdrückt werden. Ihnen wird das Übel der Welt in die Schuhe geschoben und sie begehren dagegen auf. Auf beiden Seiten gibt es diejenigen, die sich mit der anderen Seite arrangieren wollen und können und auf beiden Seiten gibt es Fanatiker und Extremisten. Und so kommt es, wie es kommen muss: die Welt versinkt im Krieg.
    Als sich Patrick und Clair begegnen, wissen beide vom jeweils anderen nichts. Sie kommen sich näher, werden Freunde. Doch dann erfährt Patrick, dass Claire eine von denen ist, gegen die sein Vater, den er über alles liebt, in den Krieg gezogen ist… und plötzlich versinkt auch die kleine Welt von Patrick und Claire im Chaos.
    Meine Meinung:
    Ich habe bei diesem Roman zugegriffen, weil er laut Werbung von Stephen King und Justin Cronin gelobt wurde. Nun gebe ich normal nicht viel auf solche Zitate, aber wenn gleich zwei meiner Lieblingsautoren herangezogen werden, muss das Buch doch gut sein
    Und um es vorweg zu nehmen: dieser Roman ist auf jeden Fall lesenswert. Nun hätte es sicher nicht unbedingt "Lykaner" gebraucht, um das andersartige Element auszufüllen. Aber Mutationen gab es schon und selbstgemachte Seuchen hat nicht zuletzt eben jener zitierte Cronin schon großartig verarbeitet. Das Thema ist also durchaus nicht neu, aber wie Percy seine Gesellschaftskritik formuliert und platziert ist sehr gut und vieles ging mir noch lange nach.
    Verwirrend war für mich nur, dass so viel „echtes“ in der Handlung vorkommt (zum Beispiel eine Diskussion um Angelina Jolie und Cameron Diaz), aber andererseits die Welt mit der Republik der Lykaner doch sehr fiktiv ist. Auch, dass reale Terroranschläge (wie 9-11) den Lykanern „in die Schuhe geschoben“ werden, fand ich eher störend. Es hat mich aus dem Lesefluss gerissen, weil ich doch noch nicht so weit bin, mir Lykaner in unserer Realität vorstellen zu können. Aber vielleicht ist das ja auch ein Fehler meinerseits.
    Auf jeden Fall ist „Roter Mond“ ein Spiegel unserer Gesellschaft mit all ihrer Machtgier, Gewalt und Angst vor allem, was anders ist, aber auch Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal anderer. Politiker, die Ängste schüren, skrupellose Machtbesessene, denen Elend und Schmerz anderer nur Mittel zum Zweck sind – all das wird es wohl immer geben, solange es Menschen gibt. Und ganz klar ist auch, dass Gewalt immer Gewalt provoziert.
    Percy malt zum Glück nicht schwarz-weiß, sondern gibt beiden Seiten Sympathen und Widerlinge, so dass ganz klar wird, dass das Übel in der Natur des Menschen ganz allgemein liegt und nicht darin, welcher Rasse er angehört.
    Der Autor lässt einigen Figuren Raum zur Entwicklung, andere dürfen sich nicht verändern – aber beides ist gut so und passt hervorragend zur Geschichte. Eine kurze Phase lang hatte ich die Befürchtung, dass die Story in ein Teenager-Melodram abdriftet, aber das ist zum Glück nicht der Fall. Es gibt jede Menge spannende Momente, Langeweile kommt nicht auf, nur gegen Ende geht der Handlung ein bisschen die Luft aus. Da gibt es dann die ein oder andere Wendung, die ich ein bisschen an den Haaren herbeigezogen fand. Und im Epilog macht Percy dann ganz klar, wieviel Lernpotential Percy uns Menschen zutraut.
    Nichtsdestotrotz gibt es von mir und eine klare Empfehlung für alle, die Gesellschaftskritik gepaart mit Endzeitstimmung und einigen blutigen Kampfszenen mögen und sich an dem Fakt „Lykaner“ nicht stören.
    Fazit:
    Wie gehen wir Menschen mit denen um, die anders sind als wir? Stoff zum Nachdenken mit Lykanern als Mittel zum Zweck.
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Ausgaben von Roter Mond

Hardcover

Seitenzahl: 640

E-Book

Seitenzahl: 640

Taschenbuch

Seitenzahl: 640

Besitzer des Buches 17

Update: