Liberty Bell: Das Mädchen aus den Wäldern

Buch von Johanna Rosen

Bewertungen

Liberty Bell: Das Mädchen aus den Wäldern wurde insgesamt 13 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Liberty Bell: Das Mädchen aus den Wäldern

    Als Ronan seinen Kumpels das Video eines nackten Mädchens im Wald zeigt, denken diese zunächst, er habe es heruntergeladen. Umso überraschter sind sie, als sie erfahren, dass Ronan es selbst aufgenommen hat. Die Neugier der Jugendlichen ist geweckt und so machen sie sich auf, das Geheimnis zu ergründen.
    Vor Ort treffen sie tatsächlich auf das Mädchen, dessen Verhalten die Jungs so verstört, dass sie sich erst einmal zurückziehen. Doch als Jaden und sein Cousin sich an den Tagen darauf zurückschleichen, um zweifelhaftes Bildmaterial des Mädchens zu bekommen, kann Ernesto zum Glück Schlimmeres verhindern und nimmt sich des Mädchens an. Aus Rache informiert Jaden die Behörden und die örtliche Presse und Liberty Bell wird gefangen und ins Krankenhaus gebracht, wo sie sich immer mehr in sich zurückzieht. Während Ernesto verzweifelt um ein Lebenszeichen von ihr kämpft, geschieht in der kleinen Stadt ein Mord. Gibt es einen Zusammenhang mit Liberty Bells Entdeckung?
    Meine Meinung:
    Das wunderschöne Cover von "Liberty Bell - Das Mädchen aus den Wäldern" hatte es mir eigentlich sehr schnell angetan, aber aus irgendeinem Grund hat mich der Klappentext nicht so angesprochen, so dass dieses Buch wahrscheinlich an mir vorbeigegangen wäre, wenn nicht ein sehr netter Mensch ein bisschen nachgeholfen hätte. Vielen Dank schon einmal an dieser Stelle. Ich hätte es sehr bereut, das Buch nicht gelesen zu haben.
    Anfänglich haben mich die vielen exotischen Namen der beteiligten Jungs etwas überfordert und ich konnte sie nicht immer spontan zuordnen. Aber mit der Zeit gab sich das und ich konnte in dieses spannende Buch eintauchen und ab da nur noch verschlingen.
    Liberty Bell ist ein ganz besonderes Mädchen, das sein ganzes Leben abgeschieden von der Zivilisation im Wald gelebt hat. In den letzten Jahren war sie sogar ganz allein in ihrer primitiven Hütte bis die Jungs sie entdeckt und den Stein ins Rollen gebracht haben.
    Besonders angetan war ich davon, mal einmal nicht die jugendliche Heldin vorzufinden, sondern mit einem Rudel Halbstarker konfrontiert zu werden, die nie verlegen um einen Spruch sind. Der für sein Alter recht sensible und rücksichtsvolle Ernesto steht da natürlich im Vordergrund und ich fand es sehr rührend, wie er um Liberty Bell bemüht war.
    Das Mädchen selbst überrascht mit einer Mischung aus Zutraulichkeit, erfrischender Unkenntnis der zivilisierten Welt und einem Selbstbewußtsein, das ihre Natürlichkeit angenehm unterstreicht. Obwohl ihre Mutter ihr eingebläut hat, dass die Außenwelt und insbesondere Männer böse sind, geht sie das Wagnis ein und öffnet sich Ernesto.
    Das Geschehen war durchweg spannend und kurzweilig. Insbesondere die Einblicke in die Gedankenwelt noch unidentifizierter Charaktere hat mich gefesselt und zum rätseln angspornt. Lediglich den Mittelteil hätte ich mir im Hinblick auf die beginnenden Gefühle von Ernesto und Liberty Bell etwas ausführlicher und langsamer gewünscht, da ich die Reaktionen ab und an etwas übereilt fand.
    Fazit:
    Der spannende Jugendthriller "Liberty Bell - Das Mädchen aus den Wäldern" konnte nicht nur mit interessanten Charakteren, sondern auch mit einer großen Portion Spannung aufwarten. Gekonnt führte Johanna Rosen immer wieder neue Verdächtige an und sorgte mit ihrem überraschendem Showdown am Ende für ordentlich Verwirrung und Nervenkitzel bei mir.
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  • Rezension zu Liberty Bell: Das Mädchen aus den Wäldern

    Liberty Bell - Das Mädchen aus dem Wald
    Klappentext:
    Noch hat sie ihn nicht im Schatten der Büsche entdeckt. Ihre Haare sind wirr und reichen ihr bis zur Mitte ihres dünnen Rückens. Sie sehen verfilzt aus, aber nicht hässlich.
    Sie ist blond. Ernestos Blicke fliegen über ihren Körper. Brust, Tailler, wahnsinnig schmutzige Füße.
    Ihr kleinen Brustwarzen sind aufgerichtet. Ernesto schaut schnell wieder weg. Er ist schließlich nicht Dara, er ist kein Spanner. Hier geht es um was anderes. Nur - warum?
    Ernesto gibt sich einen Ruck. Jetzt oder nie. Es hat keinen Sinn, ewig im Verborgenen zu liegen. Leise kriecht er näher. Sie schein keine Angst zu kennen, wenigstens kommt ihm das so vor.
    Was macht sie hier?
    Zum tausendsten Mal dieselbe Frage. Wie lange lebt sie schon an diesem Ort?
    Hitchkock lässt aus dem Jenseits am verhangenen Himmel die Krähen aufflattern und dazu kreischen, als gälte es ihr Leben.
    Der Himmel wird beinahe schwarz dabei, eine schwarze flatternde Wolke.
    Da sieht Ernesto, dass sie die Augen geöffnet hat. Sie blick ihn an.
    Er schluckt. "Hi", sagt er versuchsweise leise. Er hat auf einmal eine belegte Stimme und fühlt sich wie ein mieser Eindringling in eine ... ja, in was?
    In eine andere Welt, schieß es ihm durch den Kopf.
    "Nein...", flüstern sie leise und weicht langsam zurück.
    Inhalt und Aufbau
    Ernesto Merril und seine fünf Freunde Ronan, Jared, Moze, Dara und Salvador steht ein langer und entspannter Sommer bevor, bis es im Herbst für alle in verschiedene Richtungen geht. Eines Abends zeigt Ronan seinen fünf Freunden ein Video, das er im Wald aufgenommen hat. Darin zu sehen, ist ein einsames und verwildertes Mädchen, das allem Anschein nach im Wald lebt und das völlig isoliert von der städtischen Gesellschaft.
    Von ihrer Neugier gepackt, machen sich die sechs Freunde auf dem Weg in die Waldlichtung und sehen sich das Mädchen von Nahem an, trauen sich aber nicht, sie zu kontaktieren. Als am nächsten Tag Ernesto mitbekommt, dass Jared und dessen Cousin Cal sich zu dem Mädchen aufgemacht haben, überkommt diesen eine Wut aus Angst, was diese beiden mit dem Mädchen vorhaben, sodass er sich von alleine wieder Richtung Wald begibt.
    Als Ernesto das dortige Szenario sieht und dem Mädchen helfen will, passiert etwas unerwartetes und das Mädchen läuft davon. Als Ernesto es schafft, sie einzuholen, findet er heraus, dass sie durchaus in der Lage ist zu kommunizieren und sinnvolle Sätze von sich zu geben.
    Allerdings bleibt diese Idylle nicht erhalten, denn Jared und Cal informieren die örtige Polizei, die das Mädchen ins Krankenhaus bringen und sie somit ihrer Umgebung entreißen.
    Als er sich am nächsten aufmacht, um sie im Krankenhaus zu besuchen, muss er erfahren, dass in der Nacht zuvor sich ein bestialischer Mord ereignet hat.
    Hat dieser Mord mit dem Auftauchen des Mädchens zu tun?
    Ein lang gehütetes Geheimnis scheint sich in der Kleinstadt zu verbergen und alle Wege scheinen sich bei dem geheimnisvollen Mädchen zusammmenzufinden. Als Ernesto es endlich schafft, sich zu ihr durchzukämpfen, findet er heraus, dass sie Liberty Bell heißt und ihr ganzes Leben zusammen mit ihrer Mutter im Wald verbrachte. Doch wo ist ihre Mutter und wieso lebten sie so weit abgeschieden von der Welt?
    Außerdem scheint Liberty eine unendliche Angst vor Menschen zu haben, von denen sie glaubt, dass sie ihr etwas antun könnten.
    Ernesto will Liberty helfen und ihrem Geheimnis auf die Spur kommen, doch dann ereigent sich ein zweiter Mord...
    Irgendjemand scheint um jeden Preis verhindern zu wollen, dass man der Idenität des Mädchen auf der Spur kommt, weil somit ein schreckliches Geheimnis ans Licht käme, dass die verschlafene Kleinstadt in Ohio ins Mark und Bein erschüttern könnte.
    Das Buch ist meistens aus der Sicht von Ernesto geschrieben, wobei einzelne Passagen, v.a. der Prolog sich im Jahre 1991 abspielen und das aus Sicht zweier unterschiedlicher Personen, die mit in der Geschichte verstrickt sind. Innerhalb der Binnenerzählung, die sich um Ernesto und Liberty dreht, sind einzelne Passen aus Sicht anderer - dem Leser unbekannter - Personen geschildert, so z.B. gibt es eine Passage aus Sicht des Mörders oder desjenigen, der die Fäden der gesamten Geschichte zusammenhält.
    Eigene Meinung
    Durch das auffällige rote Cover und den interessanten Titel wurde ich auf das Buch aufmerksam. Da ich aus dem Klappentext nicht erahnen konnte, um was für eine Art Roman es sich hier handelt, habe ich mir im Voraus ein paar andere Rezensionen durchgelesen und den Eindruck gewonnen, ein äußerst spannendes, aber auch teilweise sehr brutales Buch vor mir zu haben.
    Das Attribut "brutal" meint in diesem Sinne allerdings nicht, dass die Geschichte blutrünstig ist, sondern jene menschliche Eigenschaften ans Licht bringt, die nur mit diesem Attribut umschrieben werden können.
    Auf den ersten Blick handelt es sich um einen einfachen Kriminalroman, in dem ein paar Jungs, die nichts zu tun haben, einem einfachen Geheimnis auf die Spur kommen, das es zu lösen gibt, doch je länger man liest, desto mehr wird einem bewusst, dass das Auffinden von dem Mädchen eigentlich nur die Rahmengeschichte ist und man viel tiefgehender hineinblicken muss.
    Ernesto, ein knapp 18 Jähriger junger Mann, der aus einem reichen Haushalt kommt und dessen Leben stets in geregelten Zügen verlief, sieht sich einem Problem herausgefordert, welches das Leben einer gesamten Kleinstadt aus der Bahn werfen könnte und es gibt einige, die das zu verhindern wissen.
    Je länger man liest, desto mehr taucht man in die eigentliche Geschichte dieses Romans ein, die fast zwanzig Jahre zurückliegt und die Protagonisten einzuholen scheint. Doch je mehr Ernesto und seine Freunde versuchen herauszufinden, desto unklarer wird es.
    Außerdem kommt hinzu, dass jeder Mitwisser entweder Opfer eines Unfalls wird oder willentlich beseitigt. Die Menschen aus Old Town scheinen alle verstrikt in eine Geschichte, die mehr als zwei Jahrzehnte zurückliegt, denn selbst die Eltern der sechs Freunde wollen sich permanent heraushalten. Aber Ernesto glaubt weiterhin an Liberty und will ihr aus dieser Geschichte heraushelfen.
    Die Autorin schafft es immer wieder, den Leser auf die falsche Spur zu bringen und ich muss sagen, bis zuletzt wusste ich nicht, was das Geheimnis ist. Es hat mir unendlich viel Freude bereitet, mit Ernesto mitzufiebern und dem Geheimnis Stück für Stück näher zu kommen.
    Jedes Mal, wenn es schien, dass ein kleines Stück des Mysteriums gelöst war, kam ein neues Geheimnis hinzu, sodass man bis zum Schluss im Dunkeln tappt. Als das Geheimnis dann letztendlich gelüftet wird, steht man relativ zwiespaltig dar, denn die Abgründe des menschlichen Handelns, die hier an den Tag gelegt werden, gehen viel weiter als durchschnittliche Verbrechen, die aus Rachsucht, Habgier oder einfach nur Zufall passieren.
    Das, was hier passier und im Detail geschildert wird, bringt einen dazu zu überlegen, wie weit man gehen würde, um seine eigene Vergangengeit zu wahren. Wie weit geht man, um das Leben seiner Angehörigen zu schützen? Lässt man sich auf ein Geschäft auf den Teufel ein, wenn man sich auf einen Vertrag einlässt, der letztendlich darauf hinausläft, dass andere leiden?
    Die eigentliche Geschichte, die hinter dem Geheimnis mit dem Mädchen steckt, geht einem bis ins Innere und ist definitiv nichts für schwache Nerven. Dieser Eindruck wird, wie gesagt, nicht durch blutrünstige Ereignisse vermittelt, sondern durch das Aufzeigen dessen, wozu der Mensch in seiner absoluten Bosheit fähig ist.
    Das Verbrechen, das hier begangen und verschwiegen wird, geht darüber hinaus und lässt uns zu dem Entschluss kommen, dass vieles nur ein Schein ist. Selbst Familien, die nach Außen hin eine Bilderbuchfamilie präsentieren, bergen eigene Leichen im Kopf und der nette, erfolgreiche Nachbar von Nebenan kann sich manchmal als jemand herausstellen, dessen Wesen man nicht gleich auf Anhieb erkennen kann.
    Die Figuren sind sehr detaiiliert und individuell konzipiert, sodass mir jeder Einzelne sofort sympathisch wurde.
    Da ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten will, sei gesagt, dass dieses Buch absolut lesenswert ist. Den Leser erwarten eine Geschichte über Liebe und Freundschaft, aber auch über vergangene Gräultaten, Schuld und Reue.
    Fazit:
    Absolut Lesenswert
    Spoiler
    An dieser Stelle noch eine persönliche Bemerkung von mir
    Was ich nicht verstehe
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Ausgaben von Liberty Bell: Das Mädchen aus den Wäldern

Hardcover

Seitenzahl: 384

E-Book

Seitenzahl: 388

Taschenbuch

Seitenzahl: 376

Besitzer des Buches 23

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