Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?

Buch von Hervé Jaouen, Corinna Tramm

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?

Véro, 13, hat es nicht leicht: Ihre wechselnden Lover sind notorisch untreu, ihr Bruder ist ein Ekel, und jetzt soll sie auch noch ihr Zimmer räumen, weil ihre Oma dort einzieht. Und die leidet an Alzheimer … Innerhalb kürzester Zeit ist das Familienleben komplett auf den Kopf gestellt. Omama plündert nachts die Küche, hortet Unmengen Schokoriegel und Silberlöffel unter ihrem Bett, weil sie glaubt, dass der Krieg noch immer andauert, telefoniert stundenlang ins Ausland oder löscht versehentlich extrem wichtige Dateien auf Mamans Computer ... Virtuos, liebevoll, mit hinreißendem Humor und ohne jede Sentimentalität schildert Hervé Jaouen das turbulente Leben einer ganz normalen Familie, die auch die absurdesten Situationen mit Bravour meistert. Ein herrlich positives Buch über ein ernstes Thema. 'Eine mit Wärme und Respekt geschriebene Familienchronik, die ein ernstes und schmerzhaftes Thema mit Zartheit und Humor angeht.' Je Bouquine
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Bewertungen

Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind? wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?

    Inhalt
    Véros Omama kann wegen fortschreitender Alzheimererkrankung nicht mehr allein in ihrem Haus leben und so beginnen für die dreizehnjährige Icherzählerin die Sommerferien damit, dass Omama in Véros ehemaliges Kinderzimmer zieht. Mit einem Philosophielehrer als Vater und einem "Blödmann" von großem Bruder geschlagen, übernimmt Véro mit bemerkenswerter Ironie, dabei stets liebevoll, die Berichterstattung über ihr unruhiges Familienleben. Betroffene Familienangehörige werden ahnen, dass auf diesen Sommer viel zu schnell Herbst und Winter folgen werden und es Véros Familie dann sehr schwer fallen wird, die Auswirkungen der Alzheimererkrankung noch mit Humor zu nehmen. Véro erkennt schon gleich zu Beginn, dass ihre Mutter alles andere als amüsiert auf Omas nächtliche Eskapaden reagiert, sich jedoch mit aller Kraft darum bemüht, nicht aus der Rolle der Betreuenden zu fallen. Doch noch wahrt Omama die Contenance, obwohl sie nur selten die Familienmitglieder richtig benennen kann. Wenn ihr Schwiegersohn sie in dem Glauben bestätigt, dass er als Wilderer für Fleisch auf der Tafel sorgt, hat das anschließende Lachen tatsächlich etwas Befreiendes. Bisher ist Véro die Einzige, die Einblick in die Fotoalben und die Liebesbriefe ihrer Großmutter hat, die von einem bemerkenswerten Leben erzählen, in dem Hemingway persönlich und ein Torero entscheidende Rollen spielen.
    Fazit
    Véros Ironie hat mir anfangs Schwierigkeiten bereitet, weil Witzeleien eher von Familienangehörigen oder guten Freundinnen verstanden werden und mir nicht der passende Gesprächston gegenüber einem fremden Leser schienen. Doch wie Omama bereits völlig das Gedächtnis eingebüßt hat, aber immer noch standesgemäß bei den Mahlzeiten der Familientafel vorsitzt, obwohl alles so knapp ist im (ihrer Ansicht nach) von den Deutschen besetzten Frankreich - finde ich so aufmerksam beobachtet und liebevoll beschrieben, dass ich mich im Laufe der Geschichte mit Véros Ton versöhnt habe. Einen ironischen Text in eine andere Sprache zu übersetzen, muss ein hartes Brot für jeden Übersetzer sein. Der Roman, der Pflichtlektüre französischer Schüler ist, richtet sich an Leser ab 12. Ich empfehle ihn auch jedem Erwachsenen, der sich einer humorvollen Betrachtung der Altersdemenz gewachsen fühlt.
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  • Rezension zu Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?

    Inhalt
    Véro, 13, muss ihr Zimmer räumen. Denn nachdem Omama fast ihr Haus abgebrannt hat, zieht sie bei ihrer
    Enkelin und ihrer Familie ein. Fest steht: Omama hat Alzheimer.
    Es beginnt eine turbulente Zeit, die allerlei skurrile Situationen hervorbringt. Omama hortet Schokolade und Besteck unter ihrem Bett, weil sie denkt es sei Krieg, führt stundenlange Telefongespräche ins Ausland und wird ausgerechnet nachts immer so richtig munter. Doch was am Anfang noch als lustig erscheint, entwickelt bald eine nachdenkliche Ernsthaftigkeit.
    über den Autor
    Hervé Jaouen, 1946 geboren, hat schon über 30 Romane, Jugendbücher, Drehbücher und Reisetagebücher geschrieben, die u.a. auch verfilmt wurden.
    Mamie mémoir (deutsch: Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?) wurde 2000 mit dem Prix Chronos und 2001 mit dem Prix des Incorruptibles ausgezeichnet.
    Meine Meinung
    Der Autor erzählt eine berührende Geschichte über eine leider immer häufiger auftretende Krankheit, mit der auch ich schon konfrontiert wurde. Und es ist genau wie er es beschreibt. Am Anfang mögen einem diese "Aussetzer" noch humorvoll erscheinen, doch je schlimmer es wird, je häufiger es vorkommt, desto genauer weiß man, dass es ernst ist und nichts und niemand etwas dagegen tun kann.
    Hinzu kommt, dass Véro, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, und ihr Bruder gerade mitten in der Pubertät stecken und eigentlich ganz andere Dinge im Sinn haben. Doch die Familie meistert ihre Aufgabe mit Bravur!
    Ich denke, dieses Buch kann für viele Betroffene eine Hilfe sein, die Krankheit besser zu verstehen und damit umzugehen. Nicht umsonst ist "Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?" inzwischen Pflichtlektüre an französischen Schulen geworden.
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Ausgaben von Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?

Hardcover

Seitenzahl: 191

E-Book

Seitenzahl: 191

Besitzer des Buches 3

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