Der Jane Austen Club

Buch von Karen Joy Fowler, Marcus Ingendaay

Bewertungen

Der Jane Austen Club wurde insgesamt 25 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Jane Austen Club

    Echte Jane-Austen-Liebhaber wissen: Ihre Romane enthalten mehr als nur fesselnde Geschichten und interessante Charaktere. Die Figuren, die Jane Austen entworfen hat, sind vielfältig; charmante, hinterlistige, liebenswerte, verschlagene oder einfach komplette Hohlbrote treten in den unterschiedlichsten Konstellationen auf und machen aus jeder Handlung etwas ganz besonderes. Und die Handlungen selbst sind - wenn man hinter das Standartschema des Settings blickt - so facettenreich, dass es viele verschiedene Lesarten gibt. Man kann sich auf die Beziehungsgeflechte fokussieren und eine herzzerreißende Liebesgeschichte lesen. Oder man setzt die starken Frauencharaktere in den Kontext der Zeit und bewundert die Geschichten als emanzipatorischen Akt. Oder, oder, oder.
    Dank dieser vielen "oders" hat der Jane Austen Club einiges zu diskutieren. Die Besetzung ist handverlesen und besteht nur aus eingefleischten Lesern Jane Austens und solchen, die es werden wollen. Jocelyn höchstpersönlich hat die Gruppe zusammengestellt, die sich nun monatlich in bei einem anderen Mitglied trifft, um jeweils ein anderes Buch der geliebten Autorin durchzusprechen. Dabei könnte die Lesetruppe heterogener nicht sein: da hätten wir die frisch getrennte Hausfrau und deren künstlerisch und handwerklich sehr begabte Tochter, die nach Außen hin recht aggressiv ihre Homosexualität postuliert. Diese beiden treffen zusammen mit einer jungen, unsicheren Lehrerin, einer lebenserfahrenen Romantikerin und einem charmanten Science-Fiction-Fan - selbiger auch das einzige männliche Mitglied des Leseclubs. Jocelyn selbst ist eine unabhängige und selbstständige Frau, die sich in der Hundezucht einen Namen gemacht hat.
    So verschieden sie alle auch sein mögen, verbindet sie doch das Interesse und die Leidenschaft für Jane Austens Werke. Daher gibt es natürlich viel zu besprechen.
    Diese Besprechungen nehmen einen nicht unerheblichen Teil der Geschichte ein, stehen aber dennoch in einem harmonischen Verhältnis zur eigentlichen Handlung.
    In der müssen alle Charaktere durch die eine oder andere emotionale Konfliktsituation, sodass erstens der Lesekreis langsam auch zu einem Freundeskreis zusammenwächst und zweitens die Figuren nicht so rollenstereotypisch wie am Anfang dargestellt bleiben, sondern alle eine Entwicklung durchmachen und gewissermaßen mit Hilfe von Jane Austens Romanen und des Lesekreises wachsen.
    Diese Idee finde ich sehr sehr schön, auch wenn die Story an sich nicht besonders komplex gehalten ist. Dennoch ist sie gut geschrieben - locker und flüssig - und mit schön ausgearbeiteten Figuren bestückt. Für mich war es eine ideale Urlaubslektüre, die sowohl leicht zu lesen als auch für erneute Austen-Lektüren sehr anregend ist. Da sich inhaltlich sehr stark mit den Werken der Autorin auseinandergesetzt wird, bringt dieses Buch wohl umso mehr Spaß, je besser man die behandelten Werke kennt. Dennoch ist es nicht nur für Jane-Austen-Kenner ein nettes Zwischendurch-Buch, sondern auch für solche, die es werden wollen.
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  • Rezension zu Der Jane Austen Club

    Der Jane-Austen-Club, das sind fünf Frauen, die allesamt die Romane der großen englischen Schriftstellerin lieben, und ein Mann, der die Bücher gerne kennenlernen möchte und darum, zunächst etwas widerwillig, Aufnahme in den Damenzirkel findet. Jeden Monat nehmen sich die sechs eines von Janes Büchern vor und treffen sich bei einem anderen Mitglied zu Hause, um über den Roman, aber auch über Gott und die Welt zu sprechen. Dabei prallen häufig Welten aufeinander, denn die Charaktere sind doch sehr unterschiedlich: die ruhige Sylvia, die gerade nach über 30 Jahren von ihrem Mann verlassen wurde, ihre draufgängerische Tochter Allegra, die etwas exzentrische Hundezüchterin Jocelyn, mit der Sylvia schon seit Kindertagen befreundet ist, die Lehrerin Prudie, die alle mit ihren französischen Zitaten in den Wahnsinn treibt, die etwas chaotische Bernadette und Grigg, der Hahn im Korb, der mit drei älteren Schwestern groß geworden ist und ein Faible für Science fiction hat.
    Dieser bunte Haufen liest sich innerhalb eines halben Jahres durch sechs Austen-Romane, erlebt einige Irrungen und Wirrungen im Liebes- bzw. Privatleben und erinnert sich an mehr oder minder schräge Kindheits- und Jugenderlebnisse. Dadurch, dass in jedem Abschnitt eine andere Figur im Mittelpunkt steht, wirkt das Ganze etwas episodenhaft, und es ist schwierig, sich für die einzelnen Charaktere wirklich zu erwärmen, weil "ihr" Kapitel meist gerade dann zu Ende geht, wenn man gerade begonnen hat, sich für sie zu interessieren. Oder auch nicht - während ich einen Teil der persönlichen Geschichten ganz gerne mochte, haben mich andere eher genervt.
    Es ist wohl so gedacht, dass jeder der sechs eine Entsprechung in Austens Romanen hat, was mir, die ich mich mit Austen nur bedingt auskenne, natürlich nicht aufgefallen ist und mir dadurch wohl auch einen Teil des Lesevergnügens geraubt hat, so dass ich insgesamt nur ein mittelmäßiges Fazit ziehe und mich zwischendurch auch mal echt gelangweilt habe.
    Was mir allerdings wirklich gut gefallen hat, war Fowlers ironischer Humor. Der konnte einige Längen/Schwächen aufwiegen und mich bei der Stange halten. Ein Lesehighlight war das Buch für mich allerdings nicht.
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  • Rezension zu Der Jane Austen Club

    Klappentext
    Eine charmante Komödie über Sinn, Sinnlichkeit und die Liebe!
    Fünf Frauen und ein Mann treffen sich sechs Monate lang, um über die Romane von Jane Austen zu diskutieren. Doch was dabei ans Licht kommt, sind weniger die verschiedenen Aspekte von "Stolz und Vorurteil" als die Wünsche und Sehnsüchte der Teilnehmer selbst. Während der Jane Austen Club sich trifft, werden Ehen getestet, zarte Bande gesponnen und Tragödien gemeistert. Und die Liebe bahnt sich am Ende durch alle Wirrnisse ihren Weg ...
    "Ein wahres Lesefest!" Bookreporter
    "Allein in der Einleitung habe ich schon fünf Mal laut lachen müssen!" Sunday Telegraph
    Über die Autorin
    Karen Joy Fowler ist am 7.02.1950 in Bloomington, Indiana, geboren und aufgewachsen. In ihrer Familie nahmen Bücher immer einen bedeutenden Platz ein, und als Karen ihren ersten Bibliotheksausweis erhielt, wurde das Ereignis mit einem Festessen gebührend gefeiert. Sie studierte an der University of California, Berkeley, Politikwissenschaften. Mit dreißig Jahren beschloss sie, Schriftstellerin zu werden. Seither hat sie zahlreiche Kurzgeschichten und mehrere Romane verfasst, von denen einer für den renommierten PEN/Faulkner Award nominiert war. Ihre bevorzugten Genres sind Science Fiction, Fantasy und Romane. Ihre Bücher handeln oft vom Leben der Frauen im 19. Jahrhundert. Zu ihren bestverkauften Büchern zählt „Der Jane Austen Club“, der auch verfilmt wurde. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in Davis, Kalifornien.
    Aufbau und Handlung
    Der Roman hat einen lockeren und einfach gehaltenen Schreibstil. Er ist angenehm zu lesen und an einigen Stellen auch humorvoll. Es ist in der Ich-Perspektive geschrieben, wobei die Erzählerin / der Erzähler nicht namentlich genannt wird. Da jede einzelne Romanfigur genannt und beschrieben wird, ist es auch keiner von ihnen. Der Erzähler oder die Erzählerin bleibt also bis zum Schluss anonym, welches jetzt aber nicht negativ ist (meiner Meinung nach).
    Im Grunde genommen sind die Bücher der Jane Austen nur eine Randbemerkung, denn im Einzelnen geht es um die Lebens- und Liebesgeschichten der Protagonisten und in welchem Zusammenhang die betreffenden Personen zu den einzelnen Austen-Büchern stehen. Es beginnt mit dem Monat März, in dem „Emma“ gelesen wird, wobei man einen Einblick in Jocelyns Leben bekommt. Weiter geht’s mit Allegra und „Sinn und Sinnlichkeit“, Prudie mit „Mansfield Park“, Grigg und „Kloster Northanger“, danach Bernadette und „Stolz und Vorurteil“ und zum Schluss Sylvia mit dem Buch „Überredung“. Am Ende trifft sich der Buchclub noch einmal im November, um ein abschließendes Resümee über die letzten Monate zu ziehen. Auch hat sich seit dem letzten Treffen im August einiges geändert, welches mit Freuden und Erstaunen bei allen Club-Mitgliedern aufgenommen wird. Am Ende des Buches werden kurz die einzelnen Romane von Jane Austen rezensiert. Desweiteren sind die Meinungen und Ansichten ihrer Familie und Freunden aufgelistet, die sie gesammelt und aufgeschrieben hat. Danach folgen die Ansichten und Meinungen aus zwei Jahrhunderten von Kritikern, Schriftstellerkollegen, Verehrer und Widersacher über Jane Austen und ihre Werke. Ganz am Schluss kann man noch einmal die Diskussionsfragen der einzelnen Figuren lesen, die sie sich zu jeder ihrer Buchbesprechung überlegt haben.
    Eigene Meinung
    Bevor ich das Buch gelesen habe, habe ich den Film gesehen. Und da er mir gut gefallen hat, wollte ich dazu auch das Buch lesen. Klar wie das so mit Büchern und deren Verfilmungen ist, war einiges anders. Aber das störte mich nicht sonderlich, da ich den Film und das Buch jedes für sich betrachte. Alle Bücher der Jane Austen habe ich bis jetzt noch nicht gelesen, lediglich Emma, Überredung und Sinn und Sinnlichkeit (auch bekannt unter „Verstand und Gefühl“).
    Im Großen und Ganzen finde ich das Buch nicht schlecht. Es ist ein kurzweiliges Lesevergnügen. Wer hier aber erwartet, dass die Romane von Frau Austen detailliert besprochen werden, täuscht sich. Hier stehen die 6 Clubmitglieder im Vordergrund und deren Leben, vor allem deren Liebesleben. Aber da ich den Film schon vorher gesehen habe, wurde ich diesbezüglich nicht enttäuscht.
    Auch gefallen mir die kurzen Zusammenfassungen der Austen-Bücher am Ende des eigentlichen Romans. So hat man all ihre Romane auf einem Blick. Mir persönlich gefällt der Prolog mit dem Anfang:
    „Jeder von uns hat seine ganz persönliche Jane Austen.“
    Danach wird aufgezählt wie die jeweilige Jane Austen der Protagonisten war. Ich denke meine persönliche Jane Austen war eine selbstbewusste Frau mit dem außerordentlichen Talent alltägliche Dinge und einfach gestrickte Figuren als einzigartig darzustellen. Ich mag ihren Humor und ihre Ironie.
    Und wer weiß, vielleicht begegne ich eines Tages auch meine Mr. Darcy!
    Alles in allem vergebe ich .
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  • Rezension zu Der Jane Austen Club

    Ich hatte schon ziemlich viel von Jane Austen gelesen, bevor ich mich an den "Jane Austen Club" gemacht habe und hatte gehofft durch die Buchclubdiskussionen noch ein paar neue Aspekte zu entdecken. Aber in dieser Hinsicht wurde ich gründlich enttäuscht. Ich denke mittlerweile sogar, dass es gar nicht nötig ist, die Werke vorher zu kennen um den Diskussionen zu folgen. Und es wird so wenig über die tatsächlichen Romanhandlungen gesprochen, dass man die Bücher auch danach lesen kann, ohne dass schon alles verraten wurde. Ich hätte mir viel mehr Bezüge zu Jane Austen gewünscht.
    Der Rest der Handlung ist, wie hier schon von mehreren angesprochen wurde, auch mir zu zerpflückt. Man bekommt hier mal ein paar Infos, da ein paar Details, aber die Geschichte kommt nicht richtig in Fluss. Vieles wird nur im Vorübergehen gestreift, als wollte die Autorin noch einmal darauf zurück kommen. Das tut sie aber nicht, sodass die einzelnen Aspekte unverbunden im Raum stehen bleiben. Wären die Charaktere oder die restliche Handlung besonders aussagekräftig und mitreißend, hätte ich die fehlenden Austen-Bezüge vielleicht übersehen. So ist das vorherrschende Gefühl "Mangel"- es fehlt an charakterlicher Tiefe, an Romanbezügen, an Ausschmückung der Handlung... eine wirklich schöne Idee, aber für meinen Geschmack schlecht umgesetz. So ist das Buch, wie auch schon gesagt wurde, allenfalls "nett". Da wäre viel mehr drin gewesen- Schade.
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Ausgaben von Der Jane Austen Club

Taschenbuch

Seitenzahl: 320

Hardcover

Seitenzahl: 320

Besitzer des Buches 83

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