Das andere Mädchen

Buch von Annie Ernaux, Sonja Finck

  • Kurzmeinung

    Marie
    Leben, weil eine andere - die Schwester - starb. Wie lässt sich damit leben?
  • Kurzmeinung

    Marie
    Leben, weil eine andere - die Schwester - starb. Wie lässt sich damit leben?

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das andere Mädchen

Ein Sonntag im August 1950, die kleine Annie spielt draußen im Garten, ihre Mutter steht am Zaun und plaudert mit der Nachbarin. Eine folgenreiche Plauderei, denn so erfährt Annie, dass ihre Eltern vor ihrer Geburt bereits eine Tochter hatten, die sechsjährig an Diphtherie gestorben war. Über diese Schwester wird Annie von ihren Eltern niemals wieder ein Wort hören und sie wird ihrerseits niemals nach der Verstorbenen fragen. Doch auch dieses dauerhafte Beschweigen formt eine Geschichte und verleiht der toten Schwester – dem anderen Mädchen – eine Gestalt. Und es prägt Annies Persönlichkeit und Charakter, die Identität der Nachgeborenen. Vier oder fünf Fotografien, das Grabmal, einige wenige Gegenstände, ein paar Murmeln – darüber versucht Annie Ernaux Jahrzehnte später dem Leben ihrer ungekannten Schwester schreibend auf die Spur zu kommen. Annie Ernaux hat einen Brief an ihre Schwester geschrieben, die sie nicht hat kennenlernen können – einen Brief von überwältigender Klarheit und zarter Traurigkeit, über Trennendes und Gemeinsames, über Kindheit und Geschichte und über Schicksalsschläge, die eine Familie auf immer verändern.
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Bewertungen

Das andere Mädchen wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Leben, weil eine andere - die Schwester - starb. Wie lässt sich damit leben?

    Marie

  • Leben, weil eine andere - die Schwester - starb. Wie lässt sich damit leben?

    Marie

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das andere Mädchen

    Über die Existenz einer älteren Schwester, hat Annie als zehnjähriges Mädchen durch einen Zufall erfahren, da sie ungewollt Ihre Mutter beim Plaudern mit der Nachbarin, belauscht hat. Was das Mädchen zu hören bekommt, hinterlässt bei einem Kind unweigerlich ein Trauma. Das verstorbene Kind sei der Mutters Meinung nach, besser als dieses gewesen "Sie (die Anni) ist nicht so lieb wie sie..." Was resultiert aus so einem unbedacht gesagtem Satz für ein junges Mädchen? Wie etwickelt es sich in Angesicht der harten Worte, die ihr Denken beherrschen?
    Als Erwachsene geht die Autorin in einem Brief an das verstorbene Kind, ihren Gefühlen und Gedanken nach. Ihre Art darüber nachzudenken und die Bedeutung dessen für sich herauszukristallisieren, erlebte ich als distanziert, was ich bei so einer Problematik, die einen auf keinen Fall in Wirklichkeit und Realität kalt lässt, als problematisch empfinde. Die Thematik der Auseinandersetzung mit sich selbt und mit dem verstorbenen Kind, wo man davon ausgeht, dass man nur aus dem Tod des anderen ein Recht auf Leben erhalten hat, ist mehr als dramatisch. Das hätte ich gerne bei dieser Erzählung gefühlt. Doch dem war nicht so. Vermutlich zu kurz, zu nüchtern.
    Doch die intensive Sprache der Autorin ist mir aufgefallen. Nur in dem Gesamtbild, kann ich mich den Lobeshymnen nicht anschließen. Liegt womöglich auch u.a. daran, dass es sich dabei um eine Erzählung, die wirklich viel zu kurz ist, handelt. Da habe ich meine Probleme mit, da ich mir in der Regel einen ausführlichen Roman zum Thema wünsche.
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  • Rezension zu Das andere Mädchen

    Als Annie zehn Jahre alt ist, erfährt sie durch eine beiläufige Bemerkung, die ihre Mutter zur Nachbarin macht, dass sie nicht die einzige Tochter ihrer Eltern ist. Vor ihrer Geburt gab es bereits eine andere Tochter, die an Diphterie gestorben ist. Über dieses Mädchen verlieren die Eltern in ihrer Gegenwart jedoch nie ein Wort. Für Annie ist es so, als ob es das andere Mädchen nie gegeben hat.
    Trotzdem war sie da und hat auch Spuren hinterlassen. wenn auch wenige. Ein paar Fotografien, einige Dinge und ein Grab, mehr sind ihr nicht von der unbekannten Schwester geblieben. Annie Ernaux entschließt sich, einen Brief an die unbekannte Schwester zu schreiben und ihr von dem Leben zu erzählen, dass sie selbst führt und das die andere nie gehabt hat.
    Wie muss man sich fühlen, wenn man so ein Geheimnis entdeckt und niemanden hat, mit dem man darüber sprechen kann oder wagt, darüber zu sprechen? Der Brief ist voller Zuneigung an die Tote, der sie erzählt, wie das Leben ohne sie weitergegangen ist. Wie sich plötzlich Dinge ineinandergefügt haben, als sie erfahren hat, dass sie eine ältere Schwester hat.
    Mit den Eltern hat sie nie über ihre Schwester gesprochen. So hat sie nie erfahren, ob sie nur ein Ersatz für die Tote war. Wie geht man mit der Bemerkung der Mutter um, dass die andere "viel lieber als die da"? Fühlt man sich zurückgesetzt oder versteht man nun, warum sich die Eltern auf eine bestimmte Art einem gegenüber verhalten haben? Diese Fragen kann ihr niemand beantworten, am wenigsten die tote Schwester. Trotzdem erzählt sie ihr alles, was sie bedrückt hat, vielleicht gerade, weil sie keine Antwort bekommen wird. Oder vielleicht auch, weil sie wider besseres Wissen auf eine Antwort hofft.
    Ein Buch, das nachdenklich macht. Aber auch ein Buch, das mich nach dem Lesen noch lange beschäftigt hat.
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  • Rezension zu Das andere Mädchen

    Auch hier prompte Reaktion des Verlages, denn das Buch kommt schon Anfang der Woche raus! Bitte an einen Moderator, @Squirrel , @K.-G. Beck-Ewe , auch hier den Fredtitel zu erweitern! Danke!
    Ein Sonntag im August 1950, die kleine Annie spielt draußen im Garten, ihre Mutter steht am Zaun und plaudert mit der Nachbarin. Eine folgenreiche Plauderei, denn so erfährt Annie, dass ihre Eltern vor ihrer Geburt bereits eine Tochter hatten, die sechsjährig an Diphtherie gestorben war. Über diese Schwester wird Annie von ihren Eltern niemals wieder ein Wort hören und sie wird ihrerseits niemals nach der Verstorbenen fragen.
    Doch auch dieses dauerhafte Beschweigen formt eine Geschichte und verleiht der toten Schwester – dem anderen Mädchen – eine Gestalt. Und es prägt Annies Persönlichkeit und Charakter, die Identität der Nachgeborenen.
    Vier oder fünf Fotografien, das Grabmal, einige wenige Gegenstände, ein paar Murmeln – darüber versucht Annie Ernaux Jahrzehnte später dem Leben ihrer ungekannten Schwester schreibend auf die Spur zu kommen.
    Annie Ernaux hat einen Brief an ihre Schwester geschrieben, die sie nicht hat kennenlernen können – einen Brief von überwältigender Klarheit und zarter Traurigkeit, über Trennendes und Gemeinsames, über Kindheit und Geschichte und über Schicksalsschläge, die eine Familie auf immer verändern.
    (Produktbeschreibung bei amaz.)
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Ausgaben von Das andere Mädchen

Taschenbuch

Seitenzahl: 80

E-Book

Seitenzahl: 50

Das andere Mädchen in anderen Sprachen

  • Deutsch: Das andere Mädchen (Details)
  • Französisch: L'autre fille (Details)

Besitzer des Buches 7

Update: