Die Wandlung

Buch von Adam Baker, Caspar Holz

Bewertungen

Die Wandlung wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Wandlung

    Kurzbeschreibung von Amazon.de:
    Viel zu lange schon sitzt die Crew von der Ölbohrinsel Rampart mitten im Arktischen Ozean fest. Doch dann erfahren sie aus den Nachrichten, dass niemand mehr sie nach Hause holen wird. Denn draußen in der Welt wütet eine schreckliche Pandemie, die überallhin nur Tod und Verwüstung bringt. Wenn die fünfzehn Frauen und Männer jetzt noch überleben wollen, müssen sie den langen und gefahrvollen Heimweg selbst bewältigen. Doch das Schlimmste wissen sie noch nicht: Die alles verheerende Seuche ist längst auch schon zu ihnen gelangt …
    Über den Autor (dem Buch entnommen):
    Adam Baker arbeitete als Totengräber, Filmvorführer und als Pfleger im Krankenhaus, bevor ihm mit "Die Wandlung" der Durchbruch als Schriftsteller gelang.
    Handlung:
    Die Stimmung auf der Ölbohrinsel „Kasker Rampart“ in der Arktis ist sowieso schon nicht besonders gut. Sie ist so gut wie stillgelegt, da kein Öl mehr zu finden ist, und es befindet sich nur noch eine fünfzehnköpfige Rumpfmannschaft auf dem riesigen Konstrukt und wartet auf ihre Abholung. Als sie in den TV-Nachrichten erfahren, dass eine rätselhafte, infizierte Menschen aggressiv machende Pandemie ausgebrochen ist und die Ordnung in kürzester Zeit zusammenbrechen ließ, und kurz darauf auch die Information zu ihnen kommt, dass sie nicht abgeholt werden, wissen die Männer und Frauen, dass sie auf sich selbst gestellt sind. Allein gelassen, mitten in der eisigen Arktis, wo so gut wie keine anderen Menschen sind, mit begrenztem Nahrungsvorrat. Die Situation scheint ausweglos. Als eine russische Raumkapsel in ihrer Nähe abstürzt und sie diese bergen wollen, wird Rawlins, der Anlagenmanager und Anführer des Trupps von dem sich in der Kapsel befindlichen Mann brutal angefallen. Der Russe war infiziert und sie können den Angreifer zwar töten, doch nun ist auch Rawlins von der seltsamen Krankheit befallen. Die Merkmale sind die gleichen wie die, die sie in den Nachrichten gesehen haben und die die ganze Welt dahingerafft hat. Aus Rawlins Körper wachsen metallartige Borsten und er ist nur noch mühevoll Herr seiner Sinne. Die Lage auf der „Kasker Ramart“ spitzt sich zu, denn die Krankheit ist nun auch hier, am Ende der Welt, angekommen…
    Meine Meinung:
    Das Buch hat leider zwei eklatante Schwachpunkte, wodurch eine Leseempfehlung meinerseits scheitert. Da wären zum einen die enttäuschenden Charaktere. Eine der Hauptpersonen ist die junge und stark übergewichtige Jane, die als Priesterin auf der Bohrinsel ist. Gleich zu Anfang will sie Selbstmord begehen und ich dachte mir nur noch, was das für ein interessanter Charakter werden könnte: Eine zweifelnde Priesterin, die mit sich selbst nicht im Reinen ist. Aber Fehlanzeige. Dass sie Priesterin ist, habe ich des Öfteren vergessen und darauf hat im künftigen Handlungsverlauf kaum mehr etwas hingewiesen. Auch die anderen Charaktere, z.B. der Koch Punch, das Allroundtalent Ghost oder der „Bad Boy“ Nail bleiben die ganze Zeit über gesichtslos. Das ging so weit, dass ich mehrmals während des Lesens ganz vergessen habe, wer gerade mit wem unterwegs ist, so gesichtslos waren die Personen. Auch deren Verhalten wurde ziemlich unrealistisch dargestellt. Sie blieben viel zu cool als sie vom Niedergang der Welt erfahren haben, als ob das gar nichts Großes wäre. Ihr ganzes weiteres Vorgehen war sehr kalt, mechanisch und berechnend und von Nächstenliebe war nichts zu spüren, nicht mal seitens der Priesterin. Dass man überlegt hat, Menschen, bei denen sie nicht mal wussten ob sie infiziert sind oder nicht, kurzerhand zu vergasen, ließ mich schon kurz die Stirn runzeln. Sympathie kam somit mit keinem einzigen Mitglied der Bohrinselbesatzung auf.
    Der zweite große Schwachpunkt war für mich, dass viel zu viel Technik in der Geschichte vorkam. Dass auf einer Geschichte auf einer Bohrinsel einiges in dieser Richtung dabei sein wird, war mir schon klar, aber dass so gut wie gar nichts genauer erklärt wurde, fand ich ziemlich enttäuschend. Am laufenden Band wird hier geschraubt, repariert, gedreht, bedient, werden Batterien ausgebaut und Module gecheckt und ich konnte mir nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Dabei wäre dies wirklich interessant gewesen, wenn denn Adam Baker nicht vorausgesetzt hätte, dass der Leser Nautiker oder Ölplattformsingenieur ist, sondern die ganzen Werkzeuge und Geräte besser beschrieben hätte. Wobei sich an diesem von mir negativ ausgelegtem Punkt die Geister scheiden werden, denn in „Tagebuch der Apokalypse“ von J.L. Bourne war es ähnlich mit technischen Dingen und gerade das hat ja einigen Lesern gefallen.
    Das Buch hatte allerdings auch tolle Momente, keine Frage. Der Klappentext hat in Bezug auf die Atmosphäre wirklich nicht zuviel versprochen. Man muss sich das mal vorstellen: Man sitzt völlig alleingelassen bei klirrender Kälte auf einer vereinsamten, gigantisch großen Bohrinsel bei täglich gerade mal noch zwei Stunden Tageslicht mitten in der Arktis und man weiß, dass in der Zwischenzeit die ganze Welt zum Teufel gegangen ist und niemand kommen wird, um einen zu retten. Diese beklemmende Stimmung, die man bei diesem Gedanken bekommt, wurde von Adam Baker wunderbar eingefangen und toll an den Leser vermittelt: Melancholie, Traurigkeit und Depression in Reinkultur. Als dann noch die tödliche Seuche angekommen ist, kam zusätzlich Todesangst hinzu und die Geschichte blieb die ganze Zeit über spannend. Auch wenn ich mit den Charakteren nicht so mitfiebern konnte, hat mich das Buch nicht wirklich losgelassen, da ich trotz der Schwächen immer wissen wollte wie es weitergeht. Wie sollen die Menschen es schaffen, zu flüchten? Wenn sie es schaffen, was wartet auf dem Festland auf sie? Was ist das überhaupt für eine Seuche? Und warum wachsen aus Infizierten Metallborsten?
    Eine neue Seuche, die die Menschheit dahinrafft, ist ja nicht unbedingt etwas Neues in der Literatur und meistens befindet man sich mittendrin wenn alles zu Grunde geht. Die Tatsache, dass man sich hier völlig abgeschieden am Ende der Welt und eben nicht im Brennpunkt befindet und gar nicht so genau weiß, was überhaupt passiert ist, ist auch noch so ein Punkt, der für mich den Reiz dieses Buches ausgemacht hat.
    Einer der größten Spannungspunkte war definitiv die Geschichte mit den Metallborsten, die aus den Körpern der Infizierten wachsen. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie das wohl zusammenpassen mag. Einerseits eine tödliche Krankheit, andererseits diese seltsame Verwandlung. Und leider wurde ich total enttäuscht. Ich denke, ich verrate nicht zuviel wenn ich sage, dass dieser ganze Plot im Grunde genommen völlig irrelevant war. Es wird nicht wirklich geklärt, hat auch keinen offensichtlichen Nutzen und wo das herkommt, erfährt man auch nicht. Es hätten somit genauso gut Holzsplitter oder Plastikteile aus den Menschen wachsen können. Theoretisch wäre zwar noch eine Fortsetzung dieses Buches möglich, wo darauf vielleicht eingegangen werden könnte, aber die wird dann vermutlich ohne mich stattfinden.
    Fazit: Hier wurde mal wieder eine Menge Potenzial verschenkt! Leider wiegt die tolle Atmosphäre nicht die platten Charaktere, die Langeweile auf Grund der Technik-Überdosis und die enttäuschende, nicht vorhandene Auflösung auf, so dass „Die Wandlung“ bei mir nur auf kommt.
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Ausgaben von Die Wandlung

Taschenbuch

Seitenzahl: 512

E-Book

Seitenzahl: 510

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Besitzer des Buches 18

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