Die weiße Festung

Buch von Orhan Pamuk

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die weiße Festung

    Originaltitel: Beyaz kale
    Inhalt (kopiert bei Wikipedia):
    Der 1990 bei Insel erschienene Roman „Die weiße Festung“ berichtet von den Abenteuern eines jungen Venezianers, der bei einem Seegefecht in die Hände der Türken gerät. Als Sklave eines Hodschas, der am osmanischen Hofe eine Rolle spielt, und dem Ich-Erzähler auf verblüffende Weise ähnlich sieht, verstrickt er sich in eine Herr-und-Knecht-Beziehung, in der sich die beiden Kontrahenten immer ähnlicher werden. So klar die Rollen zwischen dem an westlicher Wissenschaft orientierten Venezianer und dem islamisch-konservativen Hodscha anfangs verteilt sind, so sehr verschwimmen die Konturen mit der Zeit. In einem raffinierten Vexierspiel werden Erwartungen der Leser an das typisch Orientalische aufgenommen, in Frage gestellt und schließlich ad absurdum geführt. Die erhoffte klare Trennung zwischen Ost und West erweist sich zunehmend als Illusion.
    In einer Rahmenerzählung berichtet ein Mann von einem Manuskript, das er in einer alten Truhe gefunden hat, ein beliebtes Mittel, um historische Ungereimtheiten in der Geschichte und die Frage nach den tatsächlichen Ereignissen zu verschleiern, wie der Erzähler bereitwillig zugibt; darüber hinaus habe er eine Art "Nacherzählung" des Manuskripts veröffentlicht, weil an einer wörtlichen Wiedergabe niemand Interesse zeigte.
    Das Manuskript ist die Lebensbeichte des Venezianers, der von den Türken verschleppt wurde, im Gefängnis saß, ehe er dem Hodscha (Gelehrter, Geistlicher, Lehrer) verkauft wurde. Bei der ersten Begegnung überrascht den Sklaven vor allem die Ähnlichkeit, die er mit seinem Herrn hat.
    Zwischen den beiden Männern bricht zunächst ein Hahnenkampf um die höhere Gelehrsamkeit und das größere Wissen aus. Auch wenn der Hodscha begierig scheint, von seinem Sklaven - auch er ein gelehrter belesener Mann - zu lernen, möchte er ihm gleichzeitig beweisen, dass all dieses Wissen zweitrangig, nutzlos und überflüssig ist. Denn die eigentlich wichtigste Frage "Wer bin ich? Warum bin ich, der ich bin?" beantwortet Bücherwissen nicht. Diese Fragen und sein Drang, zum engsten Beraterstab des regierenden Padischah zu gehören, führen den Hodscha nahe an den Nervenzusammenbruch und lassen ihn während des Krieges zu einem umbarmherzigen Inquisitor und Folterer werden. Er erfindet eine Wunderwaffe, die den Sieg bringen soll, und scheitert.
    Nun kehrt sich vieles um.
    Sie gleichen einander - nicht nur äußerlich. Sie sind getrieben von denselben Fragen, derselben unerbittlichen Neugier und Anerkennung. Das geht soweit, dass die Grenzen sich verwischen und man als Leser im letzten Drittel ständig darum kämpfen muss, nicht aus den Augen zu verlieren, wer nun wer ist.
    Das Buch ist erstklassig aufgebaut, und auch die Essenz - wie man vor lauter Anstrengungen, eine Antwort zu bekommen, seine eigene Antwort vergisst - wunderbar herausgearbeitet, folgerichtig und mit Interesse an inneren Entwicklungen eines Menschen ...
    ... trotzdem hat das Buch mich völlig kalt gelassen. Ich habe mich hindurchgekämpft, habe für die 215 Seiten drei Tage gebraucht und hätte es wahrscheinlich abgebrochen, wenn es nicht so kurz wäre.
    Wikipedia-Artikel zum Autor
    Marie
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Ausgaben von Die weiße Festung

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

E-Book

Seitenzahl: 225

Hardcover

Seitenzahl: 224

Die weiße Festung in anderen Sprachen

  • Deutsch: Die weiße Festung (Details)
  • Englisch: The White Castle (Details)
  • Türkisch: Beyaz Kale (Details)

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