Gilgi
Buch von Irmgard Keun
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Buchdetails
Titel: Gilgi
Irmgard Keun (Autor)
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 272
ISBN: 9783548291499
Termin: Januar 2018
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Gilgi
Gilgi, ein Mädchen im Köln der 1920er Jahre, kündigt ihre Stelle als Sekretärin und zieht von Zuhause aus, weil sie das bevormundete Dasein bei den Eltern satt hat. Doch auch das 'weiche, zerflossene, bedenkenlose' Leben mit dem Schriftsteller Martin ist keine Alternative und aus ihrem Leben, sagt Gilgi, 'soll nicht so?n Strindberg-Drama werden'. Und da nimmt sie es wieder in die eigenen Hände und macht sich wirklich auf den Weg in die Selbständigkeit.
Das Buch, mit dem die 26-jährige Irmgard Keun 1931 über Nacht berühmt wurde.
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Bewertungen
Gilgi wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Gilgi
- tom leo
Ich könnte seitenlang aus diesem Buch zitieren, versuchen Sprache, Atmosphäre oder Stil zu veranschaulichen. Hier nur einige Beispiele :Weiterlesen
Frau Becker ist stolz auf das Kind. Es ist verlobt mit einem Mercedes-Benz, der ist aber jetzt nicht da, auch nicht der Besitzer. « Phänoùenaler Wagen », erzählt Frau Becker schwärmerisch. (S.87)
Martin biegt in die Ehrenstraße. Dorado der Hausfrauen. Geschäft neben Geschäft. Metzgerläden illuminieren reizvoll ihre sinnig arrangierten Auslagen. Zwischen blutigen Fleischfetzen ängstigen sich blasse Narzißensträußchen. Wollige, kleine Hasen starren vorwurfsvoll aus toten verglasten Augen. Aus Fischgeschäften strömt der Rachegestank silberbäuchiger Hechte und Schellfische. Damen mit Einholnetzen drängeln beutegierig wie Siouxindianer auf dem Kriegspfad an den Schaufenstern vorbei.... (S.97)
Elend und Armut, das ist vielleicht nicht das Schlimmste. Das Schlimmste ist, dass man den Menschen hier jedes Verantwortungsgefühl genommen hat. Das Schlimmste ist, dass manche sind, die sich beinahe behaglich fühlen in dem « ich kann nicht dafür » - betten sich in den Begriff ausschließlich fremder Schuld am eigenen Elend wie im Sarg. Lassen sich das gute, gute Wissen um eigene Trägheit und Fehlerhaftigkeit morden, lassen Lebenswillen und Kraftwunsch langsam in sich sterben – können ja nichts dafür. Und daß tatsächlich fremde Schuld das winzige Quäntchen eigene Schuld mit zudeckt – das ist vielleicht das Schlimmste, das ist das Ende, das ist Gestorbensein... (S.184/185)
Das hört nun keiner gern, dass er’s leichter haben soll als andre. Sind ja nicht gerade schön und restlos beglückend, die eignen Konflikte, aber dafür sollen sie wenigstens sehr einmalig und unter allen Umständen am schwersten sein. (S.220)
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