Die wir am meisten lieben

Buch von Nicholas Evans, Susanne Schädlich

Bewertungen

Die wir am meisten lieben wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die wir am meisten lieben

    Originaltitel: The Brave
    Gebundene Ausgabe: 367 Seiten
    Kurzbeschreibung:
    England 1959: Es gibt wenig Liebe im Leben des achtjährigen Tommy; seine Helden sind die Cowboys in den Westernserien, doch er selbst ist ein schüchterner Junge. Sein einziger Lichtblick ist seine Schwester Diane, die versucht, in Hollywood ihr Glück als Schauspielerin zu machen. Als Tommy in ein Internat kommt, in dem die Devise herrscht „Immer tapfer sein“, wird er von allen anderen gehänselt und gequält. Diane rettet ihn und nimmt ihn mit nach Hollywood – doch dann kommt es zu einer Katastrophe, die Tommys Leben für immer verändert. Vierzig Jahre später ist Tom ein anerkannter Journalist und Dokumentarfilmer. Das Geheimnis seiner Vergangenheit trägt er immer noch mit sich herum. Bis plötzlich sein Sohn, den er kaum kennt, in Schwierigkeiten gerät. Man wirft Danny vor, im Irak an einem Massaker an Zivilisten beteiligt zu sein. Tom begreift, dass er eine Familie hat – und dass er eine alte Schuld begleichen muss.
    Über den Autor:
    Nicholas Evans wuchs in Worcestershire, England auf. Er studierte Rechtswissenschaften an der Oxford University und arbeitete als Journalist. Von 1982 an schrieb er fürs Fernsehen und Kino.1993 traf er einen Schmied, der ihm von einem Pferdeflüsterer erzählte. Evans begann an seinem ersten Roman zu arbeiten, der in 36 Sprachen übersetzt und ein Megabestseller wurde. Verfilmt wurde das Buch mit Robert Redford. Auf seinen neuen Roman musste das Publikum über fünf Jahre warten, weil er wegen einer schweren Pilzvergiftung zwei Jahre lang jeden Tag zur Dialyse musste. Gleichzeitig erscheint im Verlag Rütten & Loening der neue Roman von Nicolas Evans: „Die wir am meisten lieben“.
    Meine Meinung:
    Nicholas Evans, der Erfolgsautor von "Der Pferdeflüsterer" bringt nach krankheitsbedingter, fünfjähriger Schaffenspause einen neuen Roman auf den Markt, den ich mit Freude und Spannung erwartet habe.
    "Die wir am meisten lieben" erzählt zwei Geschichten eines Mannes, die unabdingbar miteinander verwoben sind. Zum einen die Geschichte des kleinen Tommy, der im England der sechziger Jahre groß wird, und zum anderen die Geschichte des erwachsenen Tom, der in den USA als Dokumentarfilmer und Autor sein Dasein fristet.
    Als Kind erfährt Tommy wenig Liebe, ist ein Einzelgänger und flüchtet sich in die Welt der Western- und Cowboyhelden. Nur zu seiner sechszehn Jahre älteren Schwester hat er eine innige Beziehung. Sie ist es auch, die Tommy aus dem Martyrium und den Quälereien des Internats befreit und ihn mit nach Amerika nimmt, wo sie eine Schauspielkarriere anstrebt. Doch dort kommt es nach einer vermeintlich glücklichen Zeit zu einem schweren Schicksalsschlag.
    Als Erwachsener hat Tom nach wie vor unter seinen tragischen Kindheitserlebnissen zu leiden. In seinem Beruf ist er mehr oder minder erfolgreich, seine Ehe ist gescheitert und der Kontakt zu seinem Sohn abgebrochen. Eines Tages erhält Tom die Nachricht, dass sein Sohn, der sich als Soldat im Irakkrieg befindet, in Schwierigkeiten steckt. Daraufhin muss sich Tom sowohl der Gegenwart als auch der Vergangenheit stellen.
    Die Handlung verläuft auf zwei Zeitebenen, in der jeweiligen Zeitebene finden zudem häufig Rückblenden statt. Raum- und Zeitsprünge in einem Roman sagen mir grundsätzlich nicht zu, dementsprechend schwer fiel mir auch hier anfangs die Orientierung. Dabei beginnt die Geschichte durchaus verheißungsvoll und spannend und zeigt das ganze Können eines Nicholas Evans, Situation, Atmosphäre und Gefühl überzeugend und realitätsnah darzustellen. Als sich dann das Geschehen nach Amerika verlagert, blitzt diese Fähigkeit immer seltener auf. Stattdessen scheint sich der Autor selbst in der Traumfabrik Hollywood mit ihren Aufs und Abs zu verlieren. Er baut unzählige, namhafte und weniger namhafte Schauspieler und Produzenten der damaligen Zeit in die Erzählung ein, was einer Aufzählung gleicht und zunehmend langweilt und ermüdet. Zum Glück gibt er aber später seiner offensichtlichen Vorliebe für Montana, deren einmaligen Landschaft und Natur sowie deren Ureinwohnern den ihr gebührenden Platz. Allerdings werden gesellschaftliche Probleme, geschichtliche Ereignisse und sozialkritische Themen nur angekratzt und nicht ausgeführt. Beim Lesen hatte ich ständig den erhobenen Zeigefinger des Autors vor Augen. Während viele Nebenfiguren detailliert beschrieben werden, bleibt die genaue Charakterisierung der Hauptpersonen, die ein Klischee nach dem anderen erfüllen, größtenteils auf der Strecke. Ein wirklicher Sympathieträger hat mir durchgängig gefehlt. Die Handlung an sich bietet wenig Überraschungen und wirkt gegen Ende abgehackt, konstruiert und zusammengeschustert.
    Den Nicholas Evans, der mir aus "Der Pferdeflüsterer" in Erinnerung ist, habe ich in diesem Buch leider nur bruchstückhaft wieder gefunden, insgesamt gesehen bin ich enttäuscht. In einen interessanten Grundgedanken wurde meiner Meinung nach zu viel hineingepackt, wodurch Tiefsinn und Glaubhaftigkeit abhanden gekommen sind. Schade!
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Ausgaben von Die wir am meisten lieben

Taschenbuch

Seitenzahl: 367

Hardcover

Seitenzahl: 367

E-Book

Seitenzahl: 369

Die wir am meisten lieben in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 9

Update: