Eine Jugend in Deutschland

Buch von Ernst Toller

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Eine Jugend in Deutschland

Eine Jugend in Deutschland ist eine Autobiographie von Ernst Toller. Der Autor erinnert sich seines Lebens bis zum Jahr 1924. Der Weg Ernst Tollers vom deutschen Bürgerlichen zum revolutionären Sozialisten wird glaubhaft nachgezeichnet. Nicht zuletzt ist es der Kontrast von der leichtlebigen Jugendzeit des Autors zu seinen grauenvollen Erlebnissen im Schützengraben, die den Leser mitfühlen lassen. Seine komödiantische Erzählhaltung gibt Toller auch nicht bei bitterernsten Themen wie der Münchner Räterepublik auf. Stellenweise wird etwa nach dem Motto erzählt: die sozialistische Revolution in München - ein bayrisches Bauerntheater. Eingeschobene Dialoge lockern die Faktenvielfalt auf. Das Werk enthält teilweise anrührende Kurzporträts von Tollers Weggefährten und Beobachtungen des Gefängnisalltags in Niederschönenfeld. Beachtlich sind die zahlreich eingestreuten trefflichen Kurzcharakteristiken zu Personen der Zeitgeschichte, u.a. Adolf Hitler. Ernst Toller (1893-1939) war ein deutscher Schriftsteller, Politiker und linkssozialistischer Revolutionär. Bereits während seiner Haft und mehr noch danach wurde er vor allem mit seinen Dramen als einer der maßgeblichen Vertreter des literarischen Expressionismus in der Weimarer Republik bekannt.
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Bewertungen

Eine Jugend in Deutschland wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Eine Jugend in Deutschland

    Klappentext (Quelle: Wallstein Verlag):
    Das Porträt einer Generation und ein packendes Stück deutscher Geschichte. Eine Jugend in Deutschland, voller Hoffnung und voller Enttäuschung: Als Freiwilliger zieht Ernst Toller begeistert in den Ersten Weltkrieg und kehrt, für kriegsuntauglich erklärt, als bekennender Pazifist zurück. In München schlägt er sich im November 1918 auf die Seite der Revolution, wird zum Anführer der Räterepublik und erlebt deren tragisches Scheitern. Er wird geächtet, festgenommen und zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt. Als er im Juli 1924 das Gefängnis verlässt, ist Ernst Toller eine internationale Berühmtheit. In seinem aufrichtigen, meisterhaft lakonisch erzählten Buch beschreibt der Schriftsteller die ersten dreißig Jahre seines Lebens – ein Klassiker der autobiographischen Literatur und ein Schlüsseltext zur deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts.
    Zum Autor (Quelle: Wallstein Verlag):
    Ernst Toller (1893-1939) Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Samotschin (Posen), Studium in Grenoble, kehrte 1914 als Kriegsfreiwilliger nach Deutschland zurück, wandelte sich 1916 zum Kriegsgegner, unter dem Einfluss von Kurt Eisner und Gustav Landauer wurde er zum Vertreter eines »ethischen« Sozialismus. Beteiligung an der Münchner Räterepublik, fünf Jahre Festungshaft, 1933 wurden seine Werke in Deutschland verboten, er emigrierte daraufhin über England in die USA, wo er sich 1939 das Leben nahm.
    Werke u. a.: Die Wandlung (1919), Masse Mensch (1920), Hinkemann (1923), Hoppla, wir leben! (1927), Eine Jugend in Deutschland (1933), Briefe aus dem Gefängnis (1935).
    Mein Hör-Eindruck:
    Tollers Aufzeichnungen umfassen die Jahre 1893 bis 1939, und schon in den ersten Sätzen macht er klar, um was es ihm geht: seine persönliche Geschichte ist für ihn typisch für seine Generation in dieser Zeit.
    Aufgewachsen in wohlhabenden Verhältnissen, genießt er eine unbeschwerte Kinderzeit. Allerdings erhält er durch seinen Kinderfreund Einblick in andere, kargere wirtschaftliche Verhältnisse, und die ungleiche Verteilung von Geld und Wohlstand beschäftigt ihn. Die Antwort seiner Mutter „Gott will das so“ beruhigt ihn zunächst, aber nicht auf Dauer, und die Beseitigung dieser und anderer Ungleichheiten wird zu seiner Lebensaufgabe werden.
    Toller erzählt von der großen Kriegsbegeisterung, mit der seine Generation in den I. Weltkrieg gezogen ist. Im Feld aber kommt die große Ernüchterung er entwickelt sich zum leidenschaftlichen Pazifisten. Weil er als Kriegsursache das Streben der Hochfinanz nach Bodenschätzen und Gewinn erkennt, wendet er sich dem Sozialismus zu.
    Sehr lebhaft beschreibt er in der Folge die Revolution, die Bildung der Arbeiter- und Soldatenräte und er bedauert das Zaudern der Revolutionäre vor institutionalisierten Machtstrukturen, die eine gründliche Umwälzung verhindern und das Erstarken der Konterrevolution begünstigen. Das Scheitern der Räterepublik, der Wirrwarr der Revolution, die blutigen Kämpfe zwischen Weiß- und Rotgardisten – Tollers Erzählungen und die eingefügten Augenzeugenberichte lassen diese unruhige Zeit lebendig werden. Ebenso lebendig in ihrer Grausamkeit und ihrer Menschenverachtung wird die Zeit der 5jährigen Festungshaft.
    Toller ist ein außergewöhnlicher Mensch, ein leidenschaftlicher und dabei hoch moralischer Mann. Er weiß inzwischen, dass die Aussage seiner Mutter „Gott will es so“ nicht stimmt, und er setzt seine ganze Energie und Wortgewalt ein für eine Zukunft frei von Ungleichheiten, frei von Kriegen und Nationalismus, und für eine Zukunft, in der das Recht unparteiisch ist und nicht, wie er es erlebt hatte, ein Instrument der Macht. Sehr scharfsichtig erkennt er Hitler als einen üblen nationalistischen Agitatoren, der einer solchen Zukunft im Wege steht.
    Seine Erinnerungen sind zugleich ein Memento Mori für seine ermordeten Weggefährten, allen voran Eisner, Landauer, Leviné und Erich Mühsam.
    Tollers Leidenschaft wird vom Sprecher Richard Barenberg äußerst wirkungsvoll in Sprache umgewandelt.
    Ein faszinierender Blick in die Zeit!
    P.S. Die ISBN vom Hörbuch wird nicht akzeptiert.
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Ausgaben von Eine Jugend in Deutschland

Taschenbuch

Seitenzahl: 112

Hardcover

Seitenzahl: 345

Besitzer des Buches 6

Update: