Der Turm der Könige

Buch von Nerea Riesco, Lisa Grüneisen

Bewertungen

Der Turm der Könige wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Turm der Könige

    Das Geschehen beginnt 1755 mit einem Erdbeben, das als "Das große Erdbeben von Lissabon" in die Geschichte einging, "dem Tag, an dem sich das Schicksal der Montenegros entschied". Die Witwe des Druckermeisters de Haro befindet sich zu diesem Zeitpunkt in der Kathedrale von Sevilla. Sie überlebt die Erdstöße ohne Schaden zu nehmen und nimmt aus Dankbarkeit einen herabgefallenen Stein als Erinnerungsstück mit - ohne zu ahnen, welche Bedeutung er hat. Einige Zeit später heiratet die Witwe den geheimnisvollen León Montenegro, der in ihrer Druckerei arbeitet. Was Donna Julia nicht weiß, ist, dass es sich bei León um den Auserwählten handelt, der die letzte Schachpartie für die Christen gewinnen soll, doch bevor dies geschieht, muss León den Originalvertrag der beiden damaligen Herrscher finden. Der Stein aus der Kathedrale gibt dabei einen entscheidenden Hinweis, doch die Lösung des Rätsels entpuppt sich als Aufgabe, die noch weitere Generationen der Montenegros beschäftigen wird, bevor sich das Schicksal der Giralda endgültig entscheidet. Außerdem bleibt die Familie nicht von persönlichen Schicksalsschlägen, Krankheit, Tod und Krieg verschont...
    Gleich zu Beginn möchte ich die Aufmachung des Buches erwähnen, die mir überaus gut gefällt. Das Cover zeigt den Blick zur Decke einer beeindruckenden Kathedrale. Auf der Innenseite des doppelt gefalteten Schutzumschlags sind Originalfotos der Giralda abgebildet und entfaltet man den Bogen komplett, entdeckt man eine historische Stadtkarte Sevillas um 1750. Im Gegensatz zum Cover, das eher von dunklen Farben dominiert wird, sind die Buchdeckel ganz in Weiß gehalten auf deren Innenseiten der Grundriss der Kathedrale dargestellt wird.
    Erwähnenswert ist außerdem, dass jedes Kapitel mit einem Zitat einer mehr oder weniger bekannten Persönlichkeit beginnt, das natürlich mit Schach zu tun hat.
    Der Roman selbst liest sich eher wie eine Familienchronik, nämlich die der Montenegros, eingebettet in historische Tatsachen und Hintergründe. Besonders gut gefallen haben mir Sprache und Schreibstil der Autorin und die gute Recherchearbeit, welche Nerea Riesco im Nachwort belegt. Des Weiteren sind alle Protagonisten äußerst charakterstark gezeichnet, insbesondere die weiblichen Charaktere. Donna Julia zum Beispiel, die Besitzerin der Druckerei, lässt sich von niemandem beeinflussen, sondern setzt ihre Ideen gezielt um ohne sich um das Gerede anderer Menschen zu kümmern. Kein Wunder also, dass die Druckerei bald große Erfolge feiert, nur leider vernachlässigt sie dadurch ihren Sohn Abel. Die handelnden Personen weisen auch Schwächen auf, was sie nur noch überzeugender wirken lässt.
    Anfangs hatte ich Bedenken, dass das Schachspiel zu sehr im Mittelpunkt stehen könnte, womit ich mich absolut nicht auskenne, doch meine Sorge stellte sich an nichtig heraus. Schach spielt zwar im Leben der Hauptprotagonisten eine Rolle, aber die Autorin langweilt den Leser nicht mit unwichtigen Details und erklärt alles auch für Laien verständlich. Obwohl ich in diesem Punkt positiv überrascht wurde, hat mich der restliche Inhalt etwas enttäuscht, denn irgendwann rückt die Geschichte um die Giralda zu sehr in den Hintergrund und man erfährt nur noch von den Geschehen, die sich in León Montenegros Leben und dem seiner Nachfahren ereignen. Das Schachspiel und die zu erfüllende Aufgabe spielen zwar nach wie vor eine Rolle, doch meist wird dies von anderen Ereignissen überschattet, die mir teilweise zu langatmig waren.
    "Der Turm der Könige" konnte mich demnach nicht so richtig fesseln, wie ich es mir gewünscht hätte und dennoch hat es die Autorin geschafft, mich nach jedem Kapitel zum Weiterlesen anzuregen, indem sie interessante Andeutungen auf wichtige Geschehnisse in der Zukunft macht, die einige spannende und überraschende Wendungen bereithielten.
    Nun zum größten Kritikpunkt, dem Schluss. León Montenegros Aufgabe, die mittlerweile an seine Enkeltochter Guiomar gefallen ist, gerät bis dahin fast in Vergessenheit, ebenso wie die letzte Schachpartie. Erst auf den allerletzten Seiten greift sie die Autorin wieder auf und handelt die beiden Aspekte leider viel zu schnell ab, sodass man, bevor man überhaupt mit seinen Gedanken hinterherkommt, schon auf der letzten Seite angelangt ist.
    Meiner Meinung nach besticht der Roman vor allem durch die gut recherchierten historischen Tatsachen. Da ich von dem Schachspiel und der Geschichte um die Giralda bisher noch nichts gehört habe, war es äußerst interessant darüber zu lesen, vor allem bei einem so angenehmen Schreibstil! Doch leider fehlt es größtenteils an Spannung und das eigentliche Thema des Romans gerät stellenweise zu sehr in den Hintergrund.
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  • Rezension zu Der Turm der Könige

    Inhalt:
    Sevilla 1248: Axataf, der maurische Herrscher der Stadt, ergibt sich König Fernando III. von Kastilien. Der Stolz der Muslime aber, die Giralda – das wunderschöne Minarett der Moschee von Sevilla – soll nicht in Christenhände fallen.
    Doch der christliche König gewinnt Axataf für einen Pakt: Ein Schachturnier soll über das Schicksal des gewaltigen Turms entscheiden.
    Fünfhundert Jahre später steht noch immer kein Sieger fest. Doch es gibt einen geheimnisvollen Auserwählten, der die letzte Partie für die Christen spielen soll. Und es gibt jene, die dies verhindern wollen …
    Meine Meinung:
    Im Mittelpunkt steht die Wette zwischen den Prinzen (später König) von Kastilien Alfons und den maurischen Herrscher Axataf. Die Suche nach den erfordelichen Dokumenten für die letzte Partie bildet eine roten Faden durch den ganzen Roman. Diejenigen die die entscheidene Partie endlich hinter sich bringen wollen, suchen mit allen Mitteln und Möglichkeiten die gestohlenen Dokumenten, Diejenigen die seit jeher gegen diesen Pakt waren setzen alles daran dies zu verhindern.
    Der Roman klang am Anfang für mich persönlich sehr verlockend. Ich habe das Buch auch die ersten 200 Seiten nich aus der Hand legen können, jedoch trat das Hauptthema (der Pakt und die Suche nach den Dokumenten) in den Hintergrund. Das fand ich anfangs nicht schlimm, jedoch begannen sich gewisse Sachen und Beschreibungen zu wiederholen. Als Beispiel: Der Pakt wird alle 100 Seiten wiederholt und ich wurde einfach das Gefühl nicht los, dass hier die Strg + C und Strg + V Tasten zur hilfe genommen wurden. Natürlich ist das sicher nicht der Fall, nur hat sich die ganze Handlung einfach hingezogen.
    Was mir noch nicht gefallen hat sind die Beschreibungen vom Karakter und Aussehen der Personen. So wurde Abel de Montenegro ganze 3 !!! Mal mit allen Dtails beschrieben. Dies hatte zur Folge, dass ich das Buch teilweise nur quer gelesen habe.
    Was ich gut fand an dem Buch war die bldnerische Darstellung der Schabretter, so muss man dich nicht mit dem Spiel auskennen um alles zu verstehen. Außerdem erfährt man viel von Sevillas Geschichte und die Orte werden wirklich sehr gut beschrieben. Man wird regelrecht von dem Zauber des alten Sevillas angezogen.
    Das Titelbild gefällt mir sehr gut und als zusätzliches Leckerbissen bekommt man auch noch einen Stadtplan von Sevilla wenn man den Schutzumschlag auffaltet. Es ist wirklich sehr gut gemacht
    Ich würde das Buch sehr weiterempfehlen. Es ist trotz ein paar wenigen negativen Kritikpunkten ein sehr schöner Roman, erst recht für die Schachspieler unter uns ;=)
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  • Rezension zu Der Turm der Könige

    Der Turm der Könige - Nerea Riesco
    Inhalt
    Im Jahre 1248 ergibt sich der maurische Herrscher Axataf König Ferdinand III. von Kastilien. Damit die Giralda, das Minarett der maurischen Moschee, nicht in Christenhände fällt, wollen die Mauren den Turm abreißen. Die Christen sind allerdings dagegen und da die beiden Parteien sich nicht einigen können, beschließen sie, dass ein Schachturnier über das Schicksal des Bauwerks entscheiden soll. Die Partei, die als erste drei Schachpartien gewinnt, soll frei über den Turm verfügen dürfen. Doch fünfhundert Jahre später gibt es noch immer keinen Sieger. Leon de Montenegro ist der Auserwählte, der die alles entscheidende Partie für die Christen spielen soll, doch das wollen mächtige Gegner um jeden Preis verhindern....
    Meine Meinung
    Das Buch beginnt mit einem Prolog und ist dann in drei große Abschnitte unterteilt. Normalerweise gehe ich in meinen Rezensionen nicht auf die Aufmachung des Buchs ein, doch die Gestaltung von "Der Turm der Könige" gefällt mir sehr gut. Der Schutzumschlag lässt sich ausklappen und auf der einen Seite befindet sich eine alte Karte Sevillas und auf der anderen kann man Bilder der Kathedrale betrachten. Außerdem befindet sich ein Grundriss der Kathedrale von Sevilla am Anfang und Ende des Buchs, sodass man sich mühelos orientieren kann.
    Aufgrund der Inhaltsbeschreibung hatte ich zunächst die Befürchtung, dass die Erzählung nicht meinen Geschmack treffen könnte, da ich mich nicht für Schach interessiere. Doch diese Bedenken erwiesen sich schnell als grundlos, denn die Autorin versteht es hervorragend verschiedene Themenbereiche zu vermischen. Fans von historischen Romanen, Familiengeschichten, Abenteuerromanen und spannenden Geschichten, in denen man einem Geheimnis auf die Spur kommt, dürften gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Gut abgestimmt ist dieser Mix mit einem wohldosierten Liebesanteil, wobei man allzu romantische Verwicklungen, die sich zu sehr in den Vordergrund der Geschichte drängen, hier nicht zu befürchten braucht.
    Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Familie de Montenegro. Die einzelnen Familienmitglieder und ihr Heim, eine Druckerei in Sevilla, werden detailliert beschrieben. Es gelingt der Autorin, die Protagonisten und ihr Umfeld lebendig darzustellen. Dadurch fühlt man sich an den Handlungsort versetzt und kann sich die beschriebenen Orte gut vorstellen. Die facettenreichen Charaktere werden mit all ihren Stärken und Schwächen beschrieben, sodass man umgehend Sympathien aufbaut oder spontane Abneigungen fasst. Ganz nebenbei fließen historische Ereignisse in die Handlung ein, sodass der Roman authentisch wirkt. Das Schachspiel, bzw. die abenteuerliche Suche nach den verschwundenen Regeln, zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Allerdings nimmt dieser Handlungsteil nicht so viel Raum ein, wie ich aufgrund der Inhaltsbeschreibung angenommen hatte. Denn der Fokus der Handlung ruht auf der Familie de Montenegro und zeigt, wie eng ihr Schicksal mit der zu spielenden Schachpartie verknüpft ist.
    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann den generationsübergreifenden Ereignissen gut folgen und kommt auch ohne Schachkenntnisse aus. Obwohl die Geschichte durchgehend interessant ist, kommt die Spannung leider manchmal zu kurz. Die ausufernden Beschreibungen der Protagonisten und der Handlungsorte, lassen diese zwar sehr lebendig wirken, doch das geht oft zu Lasten des Spannungsbogens. Denn so wirken einige Handlungsteile langatmig und man hat das Gefühl, dass die Erzählung etwas auf der Stelle tritt.
    Insgesamt gesehen habe ich mich aber überraschend gut unterhalten. Durch die Mischung der verschiedenen Themenbereiche war ich durchgehend an der Handlung interessiert. Deshalb bewerte ich den Roman auch mit begeisterten vier von fünf Sternen. Den einen ziehe ich allerdings ab, da die Erzählung stellenweise etwas langatmig auf mich wirkte.
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  • Rezension zu Der Turm der Könige

    @Jessy1963:
    Das freut mich, wenn die Rezension dir geholfen hat! Danke! Bei diesem Buch würde es sich auch sehr lohnen die gebundene Ausgabe zu holen, eben wegen dieser tollen Ausstattung, die ja zwangsläufig beim Taschenbuch teilweise wegfallen würde. Aber die Geschichte hängt nicht davon ab.
    @Hirilvorgul:
    Von der Leseprobe war ich auch nicht ganz überzeugt, der hatte ich "nur" drei Sterne gegeben. Jetzt im Nachhinein finde ich die Leseprobe auch nicht ganz so aussagekräftig. Das Buch von K. Neville kenne ich leider nicht. Aber anhand von den Beschreibungen bei Amazon sind da schon Parallelen (eben das Schachspiel und die Suche nach Figuren, hier Dokumenten). Aber dort soll wohl eher die Suche im Mittelpunkt stehen und die Geschichte insgesamt eher wie ein Thriller oder Krimi aufgemacht sein. Das finde ich bei "Der Turm der Könige" überhaupt nicht der Fall. Das zieht sich wirklich über mehrere Jahrzehnte hin und da wird die "Mission" auch schon mal aus dem Auge verloren. Mystisch ist es stellenweise schon, eben weil sich die Wette über mehrere Jahrhunderte hinzieht, schließlich fast in Vergessenheit gerät und es Widersacher gibt. Aber Thrillerelemente sind wie gesagt eher nicht vorhanden, eher viele Schicksale. Ich habe den Eindruck, dass das Schachspiel eher der (zweifelsohne sehr interessante) Aufhänger ist, um die Geschichte einer Familie (und damit auch Sevillas) über mehrere Generationen zu erzählen. Wenn ich den Roman vergleichen müsste, würde ich das eher mit Folletts "Die Säulen der Erde" tun. Die Struktur ähnelt sich stellenweise, hier geht es auch um Schicksale und ein Ziel, aber das ist in "Der Turm der Könige" viel geraffter, da nur halb so viel Seiten und wohl auch ein größerer Zeitraum, wenn ich mich recht erinnere.
    @Mara: Tut mir Leid, das wusste ich nicht.
    @xxmarie91xx:
    Ich lese auch nicht so viele historische Romane, eher die bekannten wie "Die Säulen der Erde" oder die, wo dann die Spannung deutlich im Vordergrund steht. Aber der hat mir wirklich gut gefallen. Die geschichtlichen Daten gehören dazu, aber die sind sehr in die Handlung eingeflochten. Also die Charaktere setzen sich zum Beispiel sehr mit der Aufklärung auseinander oder leben das humanistische Gedankengut. So was eben. Aber das hält sich alles in Grenzen und ich finde es eigentlich nie störend. Im Vordergrund stehen die Schicksale der Personen, im Zusammenhang mit diesem besonderen Erbe. Die Autorin hat auch sehr viele Vorgriffe eingebaut, sodass man im ersten Moment erst mal erschrickt und dann aber weiterlesen will, wie es dazu gekommen ist. Das motiviert auch sehr.
    Wenn du dir aber nicht sicher bist, dann leih es lieber aus oder warte auf das Taschenbuch, sicher ist sicher.
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Ausgaben von Der Turm der Könige

Hardcover

Seitenzahl: 544

Taschenbuch

Seitenzahl: 544

E-Book

Seitenzahl: 544

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