Das Giftorakel

Buch von Peter Dickinson

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Giftorakel

    Wir finden uns wieder in dem weit entfernten Land Q'Kut. Die Sonne ist unerträglich heiß, die Wüste scheinbar unendlich.
    Dort steht eine riesige, auf der Spitze stehende Pyramide...
    Ja richtig, eine Pyramide auf dem Kopf! Ein Anwesen, wie es einem Herrscher von hohem Ansehen und mit unermesslichem Reichtum gebührt.
    Neben Frauen und Eunuchen und seinen 26 Kindern im Frauentrakt, dem, in der Nähe des Sultans, stets kriechenden Zair und taubstummen Sklaven aus dem Sumpfland residiert auch Dr. Wesley Morris im Palast.
    Für ein fantastisches Gehalt wurde er einst eingeladen, sich um den Zoo im oberen Stockwerk zu kümmern. Mit seiner Schimpansendame Dinah, welche in der Lage ist, mit Karten verschiedener Formen, zu kommunizieren.
    Hier lebend erweckte auch die unberührte Sprache der Sumpfbewohner das Interesse des Sprachwissenschaftlers.
    Eines Tages ereignen sich im Zoo.zwei Morde mit Dinah als Augenzeugin.
    Der Doktor und eine beherbergt Terroristin könnten darin verwickelt sein. Oder vielleicht sind die Morde Teil einer Intrige der Haremsdamen.
    Um die Wahrheit zu ergründen muss der Wissenschaftler die Sümpfe aufsuchen, denn auch der seit Generationen bestehende Bund zwischen den arabischen Stämmen und dem Sumpfvolk steht auf dem Spiel.
    Eine erfundene Sprache wird hier detailliert und glaubwürdig in die Handlng eingewoben und erweitert die Sicht auf fremde Sprachmuster.
    Hier zwei Beispiele, die mir besonders gefallen:
    Eine Begrüßung: Deine Büffel dürfen in meiner Suhle rasten.
    und: All das geschah vor so langer Zeit, wie ein Mann braucht, um eine Büffelkuh mit einem viermonatigen Kalb zu melken. Was wohl so 10 bis 15 Minuten bedeuten müsste. (Quelle: "Das Giftorakel")
    Für mich auch sehr anregend ist das futuristische Streben des Autors.
    So berichtet er von der Nutzung Solarstroms, was im Jahr 1974, als das Buch entstand, gewiss noch nicht so populär war und in der Erzählung vermutlich den Fortschritt aufgrund des Reichtums darstellen soll. Gleichzeitig macht es den Roman unbeabsichtigt modern für Heute.
    Zugegeben, das Cover ist mehr als langweilig und weniger als einladend. Doch dahinter verbirgt sich ein gut durchdachter Krimi mit äußerst interessantem, wissenschaftlichen Beigeschmack.
    Mehr im Vordergrund als das kriminelle Gesicht stehen die Figuren und das Geschehen um sie herum und außerdem eindrucksvolle linguistische und ethnologische Überlegungen.
    Das Giftorakel versetzt uns in eine nicht alltägliche Welt, beschreibt Begebenheiten, denen wir normalerweise nicht begegnen und weitet den Horizont für ganz neue Ansichten.
    Ob die Sprache nun wahr ist oder nicht, oder die Vorstellung, dass Tiere lernen können zu kommunizieren, so dass Menschen sie verstehen, für mich ist es faszinierend und ich bin Dickinson dankbar für seine Visionen.
    Ich empfehle es besonders den an Psychologie, Sprache und Völkern und Ur-Völkern, sowie deren Traditionen und Ritualen Interessierten.
    Und auch denen, die Intriegenschmieden reizen, und sich amüsieren können über absurde Wunderlichkeiten von Superreichen.
    Für mich ein ganz besonderes, ungewöhnliches Buch.
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Ausgaben von Das Giftorakel

Taschenbuch

 

Das Giftorakel in anderen Sprachen

  • Deutsch: Das Giftorakel (Details)
  • Englisch: The Poison Oracle (Details)

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