The Good Man Jesus and the Scoundrel Christ

Buch von Philip Pullman, Adelheid Zöfel

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu The Good Man Jesus and the Scoundrel Christ

Auf seine unnachahmlich magische Erzählweise interpretiert Philip Pullman, der Autor der Weltbestseller Serie »Der goldene Kompass«, die Geschichte aller Geschichten, die Bibel: In seiner Version sind Jesus und Christus Zwillinge und so unterschiedlich, wie nur Geschwister es sein können. Aus der Verträumtheit von Jesus und dem gerissenen Organisationstalent von Christus, der die Ideen seines Bruders umsetzt und so den Grundstein für das korrupte System Kirche legt, entsteht eine provokante und nachdenkliche Auslegung des wichtigsten Mythos des Evangeliums. »Dieses schöne und scharfsinnige Buch wird, genau wie die ›Brüder Karamasow‹ auch die bewegen, die nicht damit einverstanden sind!« Rowan Williams, Erzbischof von Canterbury
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Serieninfos zu The Good Man Jesus and the Scoundrel Christ

The Good Man Jesus and the Scoundrel Christ ist der 16. Band der Myths Reihe. Diese umfasst 17 Teile und startete im Jahr 2005. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2013.

Über Philip Pullman

Philip Pullman wurde 1946 in Norwich, Großbritannien geboren, verbrachte seine Kindheit jedoch an den verschiedensten Orten - von London und Wales über Australien bis hin zu Simbabwe. Mehr zu Philip Pullman

Bewertungen

The Good Man Jesus and the Scoundrel Christ wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu The Good Man Jesus and the Scoundrel Christ

    Der britische Schriftsteller Philip Pullman wagt in seinem Buch etwas eigentlich Unerhörtes. Er verändert, ohne die entsprechenden Stellen genau zu markieren, die biblische Überlieferung vom Leben und vom Sterben des Jesus von Nazareth. Er tut das in der durchaus guten Absicht, etwas auf die Spur zu kommen, was Christen und Nichtchristen seit langem beschäftigt und über das Theologen und deren Kritiker seit Jahrhunderten viele dicke Bücher geschrieben haben.
    Wie ist es dazu gekommen, so lautet die seit undenklichen Zeiten gestellte Frage, dass aus dem Liebesevangelium des Jesus von Nazareth eine verfasste Kirche mit Ordnungen und Hierarchien wurde, eine ausgefeilte theologische Dogmatik, die den einfachen Menschen, an die sich Jesus doch ursprünglich gerichtet hat, so fern ist wie der Mond und so unverständlich wie eine Sprache vom Mars.
    Der greise Schweizer Pfarrer und Schriftsteller Kurt Marti hat eben in seinen "Spätsätzen" gesagt: "Ihm, Jesus, glaube ich Gott." Und, seien Sie versichert, so wie ihm geht es vielen Frauen und Männern, die jeden Sonntag in den immer leerer werdenden Kirchen unseres Landes (außer natürlich am Heiligabend) die Botschaft von der Liebe Gottes verkündigen und die oft mehrmals in der Woche in den Trauerhallen der Städte und Dörfer versuchen, den Menschen nahezubringen, dass Gott mit der Auferstehung Jesu Christi von den Toten dem Tod ein für alle mal die Macht genommen hat.
    Deshalb sollten gläubige Christen dieses zugegebenermaßen gewagte Buch nicht vorschnell aus der Hand legen, sondern dem nachspüren, was Pullman ausdrücken will, obwohl er dazu an keiner Stelle des Buches selbst etwas sagt, sondern seinen Leser auch damit alleine lässt, herauszufinden, was denn nun von seinen Texten den biblischen Überlieferungen entnommen ist, was er erfunden hat, und wen oder welche geschichtliche Kraft er hinter dem für ihn schon noch zu Lebzeiten von Jesus feststehenden Verkirchlichung seiner Botschaft steht.
    Sein Ansatz ist einfach. Maria hat nicht nur einen Sohn geboren im Stall von Bethlehem, sondern männliche Zwillinge. Jesus wird zum Prediger, der wie im Neuen Testament überliefert immer mehr Menschen um sich schart und tief von der baldigen Heraufkunft des Königsreich Gottes, der basilea tou theou, wie der griechische Urtext sagt, überzeugt ist. Sein Bruder Christus findet das durchaus gut, doch er ist skeptisch und fürchtet, dass Jesus bald Probleme mit der Obrigkeit bekommt. Ein Unbekannter und Namenloser, der "Fremde", schleicht sich bei Christus ein, und macht ihm deutlich, dass schon jetzt eingegriffen werden muss. Christus lässt sich von einem Jünger Jesu alles, was er nicht selbst miterlebt, berichten und schreibt es auf, verändert auch die eine oder andere Überlieferung schon so, dass für eine kirchliche Nachwelt plausibel wird. Christus hält den Fremden für einen Engel. Der kundige Theologe hört und liest aus seinen Worten die Theologie der Gnosis und des Johannesevangeliums heraus. Nach der Darstellung Pullmans ist es Christus, der Jesus verrät für die höhere Sache. Jesus selbst wendet sich in einer langen Rede im Garten Gethsemane kurz vor seinem Tod enttäuscht von Gott ab und Christus verändert die Erzählung vom Kreuzestod. Er streicht nämlich den Bericht, dass auch Jesus, so wie allen Gekreuzigten die Beine gebrochen wurden, um den Tod herbeizuführen, sondern führt die Wundmale ein. Christus ist es auch, der den Frauen am Grab als Engel, den sie für den Gärtner halten, erscheint, und er begegnet den Emmausjüngern.
    Als evangelischer Theologe begrüße ich einen solchen literarischen Versuch, dem Geschehen nach dem Tod Jesu auf die Spur zu kommen, doch ich bemängele, dass Pullman keine Quellenangaben macht, seine historisch und in der heutigen Zeit meist auch biblisch nicht kundigen Leser zu einer steilen These verführt, die einfach gut kommt. So hat er bei seiner These vollkommen die Theologie des Paulus vergessen, der lange vor der gnostischen Tradition und lange vor der johanneischen Schule die wahrhaft prägende Interpretation des christlichen Glaubens gefunden hat, etwa im Römerbrief , in den beiden Korintherbriefen und in den Briefen nach Thessalonich.
    Es ist unbestritten, dass es in der Zeit zwischen der mündlichen Überlieferung bis zur den ersten schriftlichen Zeugnisses der neuen christlichen Bewegung Veränderungen gab. Aber es grenzt schon an eine schlechte Verschwörungstheorie, dies schon zu Lebzeiten Jesu anzusetzen. Ein Literat darf das, aber Pullmans Buch ist von keiner einzigen echten Forschung zur Frühgeschichte des Christentums gedeckt.
    Ich wünsche ihm dennoch viele Leser, weil es sich immer lohnt, sich mit der jesuanischen Tradition und mit dem, was aus ihr geworden ist, auseinanderzusetzen.
    Noch einmal Kurt Marti: "Wir sollen nicht wollen, was wir nicht können, nämlich uns ein Bild von Gott machen. Und doch können wir uns Gott nicht ohne bildhafte Vorstellung denken. Halten wir es also wie die Bibel: Sie redet von Gott in vielen verschiedenen Bildern und lässt diese ins neutestamentliche Bekenntnis münden, Jesus Christus sei das menschliche 'Ebenbild des unsichtbaren Gottes'(Kolosserbrief 1,15)".
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  • Rezension zu The Good Man Jesus and the Scoundrel Christ

    Klappentext: Dies ist keine frohe Botschaft!
    Der Autor: Philip Pullman wurde 1946 in Norwich, England geboren. Er war Lehrer am Westminster College, bevor er Schriftsteller wurde. Pullman wurde für seine Fantasyerzählungen, Romanreihen und Theaterstücke mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet, so z.B. mit der Carnegie Medal. Weltberühmt wurde er durch seine Fantasy-Trilogie "His Dark Materials". Der erste Band "Der goldene Kompass" wurde mit Nicole Kidman verfilmt.
    Inhalt: Jesus und Christus kommen als Zwillinge zur Welt in einem Stall in Bethlehem. Maria wurde von einem Engel ein Sohn prophezeit. Den Hirte wird er als Messias verkündet. Doch welcher von beiden es ist, das bleibt ungewiss. Mit den Jahren entwickeln sie sich zu Brüdern, die beiden zu etwas Höherem berufen sind, und doch ihren ganz eigenen Weg gehen und so die wohl bekannteste Geschichte der Welt erzählen.
    Meine Meinung: Man sollte bei diesem Buch keine Komödie über das Neue Testament erwarten. Stattdessen erzählt der Autor eine ernste Geschichte, die durchaus so hätte stattfinden können. Tatsächlich liegt das Buch eng an der Bibel, nur dass es Jesus und Christus zwei Personen sind.
    Meistens wird die Geschichte aus Christus Sicht erzählt. Die Geschichte beginnt mit der Geburt des Johannes, dem Empfängnis der Maria, der Volkszählung und schließlich der Geburt. Man merkt bereits dort den Unterschied zwischen den beiden Brüdern: Jesus ist kräftig und gesund, Christus eher kleine, kränklich. Maria widmet sich eher dem Letzteren, weil er mehr Zuneigung braucht. Sie stellt ihn den Hirten als Messias vor, nicht Jesus.
    Und so wachsen beide auf: Jesus fröhlich und spielend, Christus am Rockzipfel seiner Mutter und doch schon sehr gewissenhaft. Mit der Zeit entwickeln sie sich immer mehr in verschiedene Richtungen.
    Jesus wird der Prediger und Messias, der durchs Land zieht und Wunder vollbringt, so wie es auch in der Bibel steht. Von bekannten Gleichnissen und Taten wird auch in diesem Buch berichtet.
    Christus aber beobachtet alles aus der Heimat. Immer wieder trifft er auf einen geheimnisvollen Fremden, der ihn bittet, Jesus Taten aufzuschreiben. Christus bekommt eine eigene Mission, hält sich dabei aber stets im Hintergrund. Und dabei verändert er die Geschichte, wie der Fremde es ihm sagt.
    "Es gibt die Zeit, und es gibt das, was jenseits der Zeit ist. Die historische Wirklichkeit gehört in den Bereich der Zeit, aber die Wahrheit gehört in den bereich jenseits der Zeit. Indem du die Dinge so aufschreibst, wie sie hätten sein müssen, fügst du zu den historischen Fakten die Wahrheit hinzu. Du bist das Wort Gottes." (S.93)
    Zwischendurch merkt man, wenn man wenigstens etwas über das Neue Testament weiß, die Unterschiede, wie es "wirklich" geschehen ist, und wie Christus etwas verändert hat. Zwingend notwendig sind diese Kenntnisse wahrscheinlich nicht, aber damit wird die Geschichte noch etwas reizvoller.
    Teilweise vermittelt das Buch dadurch eine andere Sicht auf den Glauben. Jesus und Christus Ansichten sind unterschiedlich und doch ganz ähnlich. Es geht manchmal um die Fundamente der christlichen Religion und um extentielle Fragen. In diesem Sinne bietet das Buch doch einige Reize.
    Wie nahe die Geschichte zur Bibel steht, erkennt man auch an der Wortwahl. Sie klingt sehr nach dem ursprünglichen Bibeltext, bis auf die Gespräche zwischen dem Fremden und Christus. Trotzdem lässt sich das Buch leicht lesen, wenn man, wie ich, bereits über die vielen Gleichnisse und Worte Jesu geredet hat und sich etwas auskennt. Sonst könnte man vielleicht an einigen Stellen stocken und durch diese religiösen Ansichten Denkanstöße bekommen.
    Fazit: Ein Buch, dass sich auf eine neue und auch ernste Art mit dem christlichen Glauben auseinandersetzt. Je nachdem in wie weit man sich mit dem Thema einlassen will, ist es mehr oder weniger empfehlenswert. Ob es auch für Menschen interessant ist, die keine Vorwissen zum Neuen Testament haben, kann ich leider nicht beurteilen.
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Ausgaben von The Good Man Jesus and the Scoundrel Christ

Hardcover

Seitenzahl: 240

Taschenbuch

Seitenzahl: 240

E-Book

Seitenzahl: 273

Hörbuch

Laufzeit: 00:03:29h

The Good Man Jesus and the Scoundrel Christ in anderen Sprachen

  • Deutsch: The Good Man Jesus and the Scoundrel Christ (Details)
  • Englisch: Good Man Jesus and the Scoundrel Christ (Details)

Besitzer des Buches 5

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  • Mitglied seit 24. April 2008
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  • Mitglied seit 15. Januar 2011
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