Brief Loves That Live Forever

Buch von Andreï Makine, Geoffrey Strachan

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Brief Loves That Live Forever

    Original : Französisch, 2011
    ZUM INHALT:
    Dimitri Ress hatte sich früh für die Auflehnung entschieden. Sein Widerstand gegen das sowjetische Regime nahm originale Töne an: er kritisierte nicht so sehr die „oberen Zehntausend“ als die schweigende mitlaufende Mehrheit, die er in mehrere Kategorien einteilt. Ihm brachte das drei Arbeitslageraufenthalte von 15 Jahren ein, und, frühzeitig gealtert und schon als 45-Jähriger sterbend, fragt sich der Freund eines Freundes, der Ich-Erzähler, ob jener denn überhaupt die Zeit zu lieben oder nicht auf schreckliche Weise für das Leben selbst keine Muße gehabt hatte.
    Nun, 2010, schaut dieser Ich-Erzähler auf diese kurze Begegnung mit Ress vor circa 30 Jahren zurück und assoziiert und erinnert, wohl als Antwort auf diese Fragen, in eventuell auch unabhängig voneinander lesbaren sechs Geschichten, Begegnungen aus seiner eigenen Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter, in denen fast in einer lächerlich kurzen Zeitspanne etwas „Ewiges“ aufleuchtete. Vielleicht der Hauch einer Antwort?
    ANMERKUNGEN:
    Steht am Anfang die Begegnung mit jemandem, der keine Chancen gehabt hatte, auf Dauer ein Glück zu erfahren? Gefahr eines (falschen) Mitleides?!
    Dann erinnert sich der Ich-Erzähler eigener Erfahrungen. Und was auf ersten Blick wie ein absoluter Gegensatz zu Ress’ Leben erscheinen könnte (Erfahrungen von Liebe?) wird zur Erfahrung am eigenen Leib: Zeiten der Ausgrenzung, der Oberflächlichkeiten, der Suche – und manchmal kleinste Zeitspannen des Aufleuchtens und Erahnens eines Glückes, einer Liebe.
    Plötzlich – so erscheint mir – werden Zeiterfahrungen durcheinander geschmissen: Minuten oder Momente der Ewigkeit, die so unendlich mehr zählen als z.B. lange Perioden, die sich letztlich in der Rückschau in einigen Worten zusammenfassen lassen.
    Von daher wohl der extrem paradoxe Titel des Buches „kurze Liebesgeschichten von der Ewigkeit“ (eigene Übertragung).
    Die sechs Rückblicke des Ich-Erzählers werden also eingerahmt von: anfangs jener Begegnung mit Ress vor 30 Jahren und, abschließend, einem Zusammentreffen im Jetzt mit einem Freunde, der ihm einen ungeahnten Teil der Geschichte Ress’ mitteilen wird. Vielleicht gab es also auch für jenen einen solchen Moment, der alles andere wert war? Wie werden wir zu Menschen, die die Schönheit zu unterscheiden, zu erkennen wissen? Wahre Dichter?
    Ein ausgezeichnetes Buch, in dem Makine sich wiederum mit einer Mischung von extremer Poesie und realen Beschreibungen aus der Sowjetunion, ihrem Verschwinden auszeichnet. Die Kritik des Systems geht aber über das deskommunistischen hinaus und betrifft jegliche Gesellschaft, die vorzugaukeln meint, alles vorhersehen und –ordnen zu können und dabei niemals die Liebe wird verbieten oder herbeizwingen können. Diese Momente einer Liebe können niemals einfach in Gänze absolute Opfer der Strukturen werden.
    Einer der bedeutendsten Schriftsteller Frankreichs, dessen Wert noch unterschätzt wird.
    In Erwartung einer Übersetzung (?!) spreche ich hier von der französischen Ausgabe und verweise nochmals mit ausdrücklicher Empfehlung auf diesen Autor und sein Werk. Hier im BT sind inzwischen mehrere Bücher besprochen worden: http://www.buechertreff.de/rez…drei%20Makine-index1.html
    ZUM AUTOR:
    Andreï Makine (* 10. September 1957 in Krasnojarsk, Sibirien) ist ein französischer Schriftsteller russischer Abstammung. Makine wächst in der Provinzstadt Penza auf, ca. 700 km südöstlich von Moskau. Seit seiner Kindheit ist er durch seine französische Großmutter mit der Kultur und Sprache Frankreichs vertraut. Schon als Junge schreibt er Gedichte in Französisch und in seiner Muttersprache Russisch. Er studiert in Twer und Moskau Philologie und lehrt kurze Zeit Philosophie in Novgorod. 1987 kommt er im Rahmen eines Lehreraustauschprogramms nach Frankreich. Dort entscheidet er sich zu bleiben, erhält politisches Asyl und entschließt sich, ein Leben als Schriftsteller in Frankreich zu führen; seitdem lebt er in Paris, anfangs in sehr ärmlichen Verhältnissen. Seine ersten in französischer Sprache verfassten Manuskripte - wie den Debütroman Tochter eines Helden (1990) - gibt er als französische Übersetzungen aus dem Russischen aus, um die Skepsis des Verlags zu zerstreuen, dass ein erst seit kurzem in Frankreich lebender russischer Emigrant in einer zweiten Sprache schreiben kann. Nach enttäuschenden Reaktionen auf seine beiden ersten Romane dauert es acht Monate, einen Verlag für seinen Roman Das französische Testament zu finden, mit dem er 1995 auf einen Schlag berühmt wird. Im selben Jahr erhält er als erster Schriftsteller gleichzeitig die beiden renommiertesten Literaturpreise Frankreichs, den Prix Goncourt und den Prix Médicis. 1998 erhält er den finnischen Eeva-Joenpelto-Preis und 2005 für sein Gesamtwerk den mit 15.000 Euro dotierten Literaturpreis der Stiftung Prinz Pierre von Monaco.
    (Quelle: Wikipedia)
    Broché: 194 pages
    Editeur : Seuil (6 janvier 2011)
    Collection : CADRE ROUGE
    Langue : Français
    ISBN-10: 2021033651
    ISBN-13: 978-2021033656
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Ausgaben von Brief Loves That Live Forever

Taschenbuch

Seitenzahl: 176

Hardcover

Seitenzahl: 192

Brief Loves That Live Forever in anderen Sprachen

  • Englisch: Brief Loves That Live Forever (Details)
  • Französisch: Le livre des brèves amours eternelles (Details)

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  • Mitglied seit 30. März 2006
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