Au-dela des frontieres
Buch von Andreï Makine
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Buchdetails
Titel: Au-dela des frontieres
Andreï Makine (Autor)
Verlag: Grasset and Fasquelle
Format: Taschenbuch
ISBN: 9782246818571
Termin: Januar 2019
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Kurzmeinung
tom leoZu konstruiert? Wirkt hier und da etwas gekünstelt, intentionell... Aber wie immer auch wunderbare Sachen...
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Zu konstruiert? Wirkt hier und da etwas gekünstelt, intentionell... Aber wie immer auch wunderbare Sachen...
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Au-dela des frontieres
- tom leo
Original : Französisch, 2019Weiterlesen
INHALT :
Ein apokalyptisches Manuskript des jungen Vivien de Lynden, « Die Versetzung, Umschichtung, Verlagerung » über die Dekadenz des Abendlandes und eine kommende Abschiebung der dekadenten Schichten nach Libyen. Die Mutter des jungen Autors wendet sich an einen Schriftsteller, den Ich-Erzähler, der eigentlich keine Veröffentlichungsmöglichkeit für diesen total politisch unkorrekten und extremistischen Text sieht. Dennoch wendet er sich an seinen Freund Gabriel Osmonde, der auch für Vivien anscheinend ein Denkmodell war. Die Mutter, Gaia, anscheinend völliges Gegenteil ihres Sohnes und halt eventuell gerade eher der kritisierten Schicht zugehörig mit ihren gleichmacherischen Utopien, fühlt eine existenzielle Leere, will die Szene dieser gesellschaftlichen Maskerade verlassen. Ist ein anderer Weg, ein anderes Leben möglich ?
BEMERKUNGEN :
Das beginnt hier ganz wild, fast empörend, unerträglich, « politisch unkorrekt », mit dieser anti-utopischen, apokalyptischen Beschreibung aus der Sicht in circa einer Generation, zurückschauend auf das, was in unseren Jahren begann, und dann in aller Normalität weiterging : Gewalt, Islamismus, wiedererstarkter Rassismus, Verschwörungstheorien, Naturkatastrophen etc. All dem scheint der junge Vivien de Lynden aufgesessen. Er hat sich einer Gruppe von Schreibtischextremisten angeschlossen und dort gewisse Notorietät. Ein schnöder Schlußstrich seiner Muse gibt ihm den Rest. Selbstmord. Entfremdet hatte er sich lange von der Mutter, doch diese kommt nun mit dem Manuskript ihres Sohnes zum Ich-Erzähler, will eine Publikation, ja, unterscheidet plötzlich dahinter etwas, was sie und ihr scheinbar diametral entgegengesetzter Sohn eint.
Dieser Ich-Erzähler ist ein Freund von Osmonde (ein Pseudonym, unter dem Makine vier Romane veröffentlicht hat, siehe auch : https://www.buechertreff.de/se…397394/?highlight=osmonde). Selber Herausgeber, Schriftsteller, Philosoph, der jene Gruppe teils als Ideengeber zu Verfügung stand. Er aber spricht von den drei « Geburten » : zunächst die biologische, dann die soziale. Auf diesen Ebenen ist die Hinfälligkeit des Lebens offenbar, und sei es allein durch die Begrenzung der doch kurzen Lebensspanne. Alles Maskerade, Komödie, Fatalität. Doch diese Begrenzung eint uns alle auch schon ! Gebe, gibt es aber eine « dritte Geburt », die Makine-Osmonde in einem anderen Buch schon erwähnte, die « andere Geburt = Alternaissance » ? Da greift Osmonde – so laut Makine – auf eine Gruppe, den « diggers ».tatsächliche und diskrete Leute zurück, die in kleinen Gruppen für «ein anderes Leben » einstehen, jenseits rein religiöser Zugehörigkeit. Was in unserem Leben überschreitet sozusagen die Grenzen der ersten beiden Geburten, ist ein « Gehen über die Grenze hinaus » (Titel) ? Wo findet da eine andere, neue Form der « Verschiebung », Verlagerung statt ? « Diggers » - dahinter steckt graben, aushöhlen, erkunden...- nämlich jene Momente unersetzlicher Art, in denen Ewigkeit in unser Leben einbricht. Was immer wieder als Leitmotiv in den Büchern des Autors auftaucht(e). Und was nicht machbar ist, sich den protzigen Faktoren des Efolges und des Ruhms entzieht.
Mit all dem Gesagten werde ich der Komplexität und Polyphonie des Buches nicht gerecht, doch es führt die Suche Makines weiter, resümiert sie quasi. Wo ich eventuell meine Probleme hätte wäre, die Vertiefungsarbeit auf die « diggers » zu beschränken ?
Wir stehen durchaus vor einem Brocken, der einiges abverlangt. Bleiben wir aber am Ball, es lohnt sich !
AUTOR:
Andreï Makine (* 10. September 1957 in Krasnojarsk, Sibirien) ist ein französischer Schriftsteller russischer Abstammung. Makine wächst in der Provinzstadt Penza auf, ca. 700 km südöstlich von Moskau. Seit seiner Kindheit ist er durch seine französische Großmutter mit der Kultur und Sprache Frankreichs vertraut. Schon als Junge schreibt er Gedichte in Französisch und in seiner Muttersprache Russisch. Er studiert in Twer und Moskau Philologie und lehrt kurze Zeit Philosophie in Novgorod. 1987 kommt er im Rahmen eines Lehreraustauschprogramms nach Frankreich. Dort entscheidet er sich zu bleiben, erhält politisches Asyl und entschließt sich, ein Leben als Schriftsteller in Frankreich zu führen; seitdem lebt er in Paris, anfangs in sehr ärmlichen Verhältnissen. Seine ersten in französischer Sprache verfassten Manuskripte - wie den Debütroman Tochter eines Helden (1990) - gibt er als französische Übersetzungen aus dem Russischen aus, um die Skepsis des Verlags zu zerstreuen, dass ein erst seit kurzem in Frankreich lebender russischer Emigrant in einer zweiten Sprache schreiben kann. Nach enttäuschenden Reaktionen auf seine beiden ersten Romane dauert es acht Monate, einen Verlag für seinen Roman Das französische Testament zu finden, mit dem er 1995 auf einen Schlag berühmt wird. Im selben Jahr erhält er als erster Schriftsteller gleichzeitig die beiden renommiertesten Literaturpreise Frankreichs, den Prix Goncourt und den Prix Médicis. 1998 erhält er den finnischen Eeva-Joenpelto-Preis und 2005 für sein Gesamtwerk den mit 15.000 Euro dotierten Literaturpreis der Stiftung Prinz Pierre von Monaco. 2016 wurde er in die Académie française aufgenommen.
(Quelle: Wikipedia)
Broché: 270 pages
Editeur : Grasset (30 janvier 2019)
Collection : Littérature Française
Langue : Français
ISBN-10: 2246818575
ISBN-13: 978-2246818571
Ausgaben von Au-dela des frontieres
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