Die tausend Tage der Anna Michailowna

Buch von Helen Dunmore, Edda Petri

Zusammenfassung

Serieninfos zu Die tausend Tage der Anna Michailowna

Die tausend Tage der Anna Michailowna ist der 1. Band der Leningrad Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2001. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2010.

Bewertungen

Die tausend Tage der Anna Michailowna wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die tausend Tage der Anna Michailowna

    Org. Titel: The Siege
    Seitenzahl: 414
    Inhalt: (Cover)
    Leningrad 1941. Die deutschen Truppen belagern die Stadt und der endlose russische Winter rückt unaufhaltsam näher. Hunderttausende werden den nächsten Frühling nicht mehr erleben. In einer Zeit, da der Hunger so groß ist, dass man Leder und Tapeten auskocht, um Suppe daraus zu machen, und die Kälte so eisig, dass man die Toten nicht beerdigen kann, weil der Boden zu hart ist, schafft es die dreiundzwanzigjährge Anna mit einem unbeugsamen Willen, ihren Vater und den erst fünfjährigen Bruder Kolja am Leben zu erhalten. Unter dramatischen Umständen lernt sie den Arzt Andrej kennen, und vor dem Hintergrund enendlich schwerer Wochen und Monate entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte.
    Meine Meinung:
    Die vorgegebene Inhaltsangabe klingt etwas dünn - ich ergänze sie deshalb.
    Annas Vater, ein bisher angesehener Schriftsteller, landet auf der schwarzen Liste. Seine Werke werden somit nicht mehr gedruckt. Anna wird daraufhin die Zulassung zum Studium verweigert. Stattdessen arbeitet sie in einem Kindergarten und ergänzt somit die nun recht niedrigen Einkünfte des Vaters. Seit dem Tod der Mutter versorgt sie auch den kleinen Bruder Kolja. Sie baut Gemüse in der familieneigenen, außerhalb des Ortes gelegenen Datscha an - eine große Bereicherung des Küchenplans, denn in den Läden gibt es trotz langem Anstehen wenig zu kaufen. So überstehen sie die ersten Kriegszeit. Doch dann wird Leningrad eingeschlossen, eine Fahrt zur Datscha ist nicht mehr möglich, es gilt Tausende ohne Hilfe von außen zu ernähren, die Zuteilungen auf Lebensmittelkarten reichen nicht zum Überleben. Eine Bekannte des Vaters, eine vermögende Schauspielerin, sucht Zuflucht bei der Familie und hilft mit Geld und Sachwerten aus bis auch diese Quelle versiedet. Nun sind Ideen gefordert - oft wenig nahrhaft. Hinzu kommt die Kälte. Sie verbrennen alles, was Wärme erzeugt, zum Schluß auch die heißgeliebten Bücher des Vaters........
    Was hat mich an diesem Buch gereizt - es war der Blick von der anderen Seite aus. Über die erfrierenden deutschen Soldaten habe ich schon viel gelesen. Nun bot sich mir der Überlebenskampf quasi von innen. Mindestens genauso niederschmetternd, traurig und aufwühlend. Der Autorin gelingt es die Lage anhand dieser Personen sehr lebhaft und großartig erzählt zu schildern. Die anpackende Anna gefiel mir vom ersten Augenblick an und ich kämpfte mit. Dass es sich hier um die Gegenseite handelt, vergißt man schnell. Hier ist nur der Mensch wichtig. Helen Dunmores Roman ist dabei nie nur düster, sondern verbreitet die Hoffnung, die in jedem steckt und den Zusammenhalt mit seinen menschlichen Schwächen. Die kleine Liebesgeschichte ist der Umgebung angepasst - liebevoll, zart, dezent ohne Kitsch.
    Ob ich die anderen bisher erschienen Bücher der Autorin lesen werde, regt in mir Zweifel, aber dieser für sie erste Roman mit historischen Thema nimmt mich gefangen und ich kann ihr dazu nur gratulieren.
    Meine Empfehlung für euch.
    Autorin:
    Heken Dunmore, 1952 in Yorkshire geboren, ist eine der renommiertesten Autorinnen Englands, wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet.
    Liebe Grüsse
    Wirbelwind
    T.C. Boyle, Der Samurai von Savannah
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Ausgaben von Die tausend Tage der Anna Michailowna

Taschenbuch

Seitenzahl: 415

Hardcover

Seitenzahl: 414

Besitzer des Buches 7

Update: