Johannisbeersommer

Buch von Andrea Israel, Nancy Garfinkel, Franziska Weyer

Bewertungen

Johannisbeersommer wurde insgesamt 12 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Johannisbeersommer

    Ich hab es tatsächlich gestern noch beendet und gebe
    Dieses Buch ist mehr als nur eine Geschichte über Freundschaft. Es ist das Gesamtkonzept, das mich hier überzeugt hat. Der Aufbau ist so, dass man zunächst den Neustart der Freundschaft liest und dann erfährt, dass es sowohl für Lilly als auch für Val nicht einfach ist, die Vergangenheit zu vergessen. Diese wird dann erstmal erzählt, stets in Form von Briefen, die Lilly und Val einander schreiben. Nach fast jedem Brief folgt ein Rezept, denn die beiden Freundinnen denken sich je nach Stimmungslage Gerichte aus, oder sie verraten einander Rezepte für tolle Gerichte, die sie irgendwo gegessen haben. Das hat schon etwas Besonderes und es macht Spaß, auch diese Rezepte zu lesen – die wirklich fast durchweg sehr lecker klingen…
    Der Grund für die ungewöhnliche Konstellation der Familien ist meiner Meinung nach nicht so schwierig zu erraten. Das tut dem Ganzen aber keinen Abbruch. Mir hat der Briefwechsel zwischen Val und Lilly sehr gut gefallen, auch wenn sie beide auf die Dauer so ein bisschen stereotyp werden: Val ist durchschnittlich gutaussehend, aber intelligent, fleißig und gewissenhaft, Lilly ist wunderschön aber faul, wild und unzuverlässig. Das fand ich ein bisschen schade, weil es so doch manchmal etwas vorhersehbar war, wie die Eine oder die Andere auf etwas reagieren würde.
    Aber insgesamt kann man einfach sagen, dass „Johannisbeersommer“ ein sehr schön zu lesender Roman ist, der einen gut unterhält, eine schöne Geschichte über Freundschaft erzählt und der durch die vielen schönen Rezepte wirklich noch einmal ganz besonders aufgewertet wird. Lohnt sich!
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  • Rezension zu Johannisbeersommer

    Vorablesen sagt zum Inhalt ...
    […]
    Vorablesen sagt zu den Autorinnen ...
    […]
    Und das sage ich zum Buch ...
    Ich habe den Roman gerade beendet und möchte meine Eindrücke niederschreiben, solange sie noch frisch sind.
    Was für ein herzenswarmes Buch! Es hat mich zum Lachen und zum Weinen gebracht, hat mich berührt und auch hungrig gemacht. Ehrlich gesagt hätte ich anfangs nie erwartet, dass mir das Buch so nahe gehen könnte.
    Valerie und Lilly sind grundverschiedene Menschen, aber durch eine enge Freundschaft und die Liebe zu guten Rezepten fest miteinander verbunden. Sie teilen die schönen und beschwerlichen Momente ihrer Kindheit und ihrer Jugend, reifen miteinander, konkurrieren zeitweise und schützen sich selbst durch das Wissen, dass die Freundin immer nahe ist, vor der Erschütterung bis in die Grundfesten hinein. Solange, bis ein lange gehüteter Konflikt schließlich eskaliert und ihre Wege zwingt, sich zu trennen ...
    Ich habe den Gemeinschaftsroman von Israel und Garfinkel innerhalb eines Tages und einer Nacht verschlungen. Anfangs war es eine nette Lektüre, leicht und durch die liebevollen Rezepte sehr lecker. Anders als einige andere Kritiker finde ich den Titel "Johannisbeersommer" nämlich nicht unpassend gewählt, obwohl im ganzen Buch nicht ein einziges Mal Johannisbeeren auftauchen. Für mich symbolisiert er einfach die Leichtigkeit und das Freiheitsgefühl eines Sommers, die Süße in ihm. Ich konnte die Freundschaft der beiden Protagonistinnen fast schmecken.
    Doch irgendwann kam der Punkt, an dem sich die Geschichte wandelte. Die Konflikte wurden ernster - interessanter! - und die Frauen formten ihre Charaktere und Persönlichkeiten aus ihren Erfahrungen heraus immer weiter und weiter. Es war faszinierend und man fühlte sich den beiden als Leserin sehr nahe verbunden. Ich möchte nicht zuviel verraten, aber es waren vor allem die Charaktere neben ihnen, die mich am stärksten fesselten:
    Arthur, Val's so hingebungsvoller Vater, der immer nur Hintergrundakteur blieb. Für mich war er dennoch die stärkste Figur im ganzen Roman, so voller Liebe und Stärke, so still. Vielleicht haben mich die verschiedenen Charakterfacetten des Buches so getroffen, weil ich in ihnen viele Parallelen zu meinem eigenen Leben und meinen geliebten Menschen ziehen kann, die nicht mehr bei mir sind. Jedenfalls traf mich die Geschichte mitten ins Herz, ich kann es kaum weniger kitschig formulieren.
    Auch Isaac, Lilly's Vater, hatte als Charakter einen unheimlichen Reiz auf mich. Diese psychoanalytische Schiene werde ich in Gedanken sicher weiterverfolgen. Was kann einen Menschen antreiben, so wie er zu handeln? Zu lieben, zu manipulieren, zu besitzen, zu begehren, zu verdammen? Meine Faszination lässt mich noch immer nicht los.
    Insgesamt verdient das Buch einfach seine 5-Sterne-Wertung.
    Für ein unheimliches Lesevergnügen, sehr menschliche Charaktere und die Liebe zu Essen und Literatur, die sich durch jedes einzelne gedruckte Wort zieht. Chapeau.
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Ausgaben von Johannisbeersommer

Taschenbuch

Seitenzahl: 432

Besitzer des Buches 40

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