Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Scherz

»Optimismus ist das Opium der Menschheit! Ein gesunder Geist mieft nach Dummheit! Es lebe Trotzki!« Mit dieser Postkarte an seine Freundin reagiert Ludvik darauf, dass sie lieber zur politischen Schulung fährt, als mit ihm auf eine abgelegene Hütte. Was als Scherz gedacht war, stürzt Ludvik ins Unglück. Er wird von der Universität relegiert und in die Kohlegruben geschickt. Jahre später will er sich an Pavel rächen, der Schuld an seiner Misere ist, und verführt dessen Frau. Aber auch dieser Scherz schlägt fehl. Kunderas erster Roman ist eine bittersüße Satire – voll scharfem Humor und sinnlicher Erotik.
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Bewertungen

Der Scherz wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Scherz

    Inzwischen habe ich das Buch auch endlich gelesen und hier meine Rezi:
    Milan Kunderas erster Roman erschien 1967 kurz vor dem Prager Frühling und zeigt mehrere Personen in den ersten beiden Jahrzehnten des tschechoslowakischen Sozialismus. Ludvig, überzeugtes Parteimitglied und Intellektueller, schreibt aus verletzter Verliebtheit eine Postkarte mit dem Text
    "Optimismus ist Opium für die Menschheit! Ein gesunder Geist stinkt nach Dummheit! Es lebe Trotzki! Ludvig"
    Was ein Scherz sein sollte, geht für Ludvig schlecht aus, Ironie und Scherz über die Ideologie verzeiht die Partei nicht. Es folgen Verweis von der Universität, Ausschluss aus der Partei, jahrelange Gulag-Arbeit in einer Kohlengrube. Jahre später scheint sich ihm eine perfide Möglichkeit zur Rache aufzutun...
    Um diese Hauptfigur gruppieren sich der Christ Kostka, der Volksmusiker Jaroslaw, die Reporterin Helena und die Friseurin Lucie, aus jeder (außer Lucies) Perspektive erzählt Kundera, zeigt dem Leser, welche Wege seine Figuren im sozialistischen System gehen - und wie sie scheitern.
    Dieser Roman hat alles, was ich an Kundera mag, insbesondere die fein konstruierte Erzählweise mit den Kapitel aus Sicht der einzelnen Figuren, die sich im Schlußkapitel zu einem Kanon verflechten. Viele Handlungen erfährt man aus zwei unterschiedlichen Perspektiven und kann so noch tiefer in die Figuren einsteigen.
    Vielleicht zeigt sich der Essayist Kundera in diesem Roman noch nicht so stark wie in späteren, was dem Fluss der Geschichte aber eher gut tut.
    Trotzdem bleiben solche interessanten Abschweifungen natürlich nicht aus, besonders in den Kapiteln "Jaroslaw" (Volksmusik) und "Kostka" (Christentum).
    Für mich als Kind einer Demokratie ist das beschriebene politische System und das Verhalten das es Menschen abfordert fremd, und ich bin froh durch Kundera auf so lesenwerte Weise darüber etwas erfahren zu haben.
    Absolute Empfehlung!
    Katia
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  • Rezension zu Der Scherz

    Kurzbeschreibung von Amazon kopiert:
    Wütend schickt der Student Ludvik eine Postkarte an seine Freundin Markéta: »Optimismus ist das Opium der Menschheit! Ein gesunder Geist mieft nach Dummheit! Es lebe Trotzki! Ludvik.« Mit dieser als Scherz gedachten Karte stürzt Ludvik sich ins Unglück. Er wird von der Universität relegiert und mit einem Strafbataillon in die Kohlegruben geschickt. Jahre später versucht Ludvik sich zu rächen.
    Der Verlag über das Buch
    Weil die schöne Marketa eine politische Schulung einem Wochenende in trauter Zweisamkeit mit Ludvik vorzieht, schreibt er ihr eine ironische Postkarte, die in falsche Hände gerät und Ludviks Karriere zerstört. Nach Jahren will er die lang ersehnte Rache nehmen und wird erneut bitterlich betrogen … Der Scherz ist ein Roman voller Liebesverwicklungen und Kunderas bewegendstes Buch – eine Lektüre für Leser mit Herz und Verstand.
    Meine Meinung:
    Da es sich nicht um einen fortlaufenden Roman handelt, ist es zu Beginn sehr müßig in das Buch hinein zu finden. Im Vordergrund steht das Thema, dass wenn man sich erst einmal in ein Urteil oder Meinung verbissen hat, ist es sehr schwierig von dieser Vorstellung ab zu lassen. Und so verläuft ein ganzes Leben in Zwang und Starrsinn.
    Die Personen werden bis ins Kleinste dargestellt, man kann mit ihnen fühlen.
    Mir hat das Buch gut gefallen, genauso wie „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“, so dass ich noch weitere Romane von Kundera lesen werde.
    (Das Buch der lächerlichen Liebe 1986, und Abschiedswalzer 1989)
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Ausgaben von Der Scherz

Taschenbuch

Seitenzahl: 448

Hardcover

Seitenzahl: 352

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Besitzer des Buches 35

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