Tropami rena

Buch von Mariusz Wilk

Zusammenfassung

Serieninfos zu Tropami rena

Tropami rena ist der 3. Band der Tagebuch aus dem Norden Reihe. Diese umfasst 6 Teile und startete im Jahr 2003. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2014.

Bewertungen

Tropami rena wurde bisher einmal bewertet.

(0)
(1)
(0)
(0)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Tropami rena

    (Original: Polnisch, Januar 2007; Französisch: Dans les pas du renne, Mai 2009)
    Deutsch ???
    Hier: Mariusz Wilk - Schwarzes Eis. Mein Russland und hier Mariusz Wilk - Das Haus am Onegasee hatte ich schon zwei auf Deutsch erschienene Bücher von Mariusz Wilk vorgestellt, die mich jeweils sehr angesprochen haben. Im nun mir auf Französisch im Frühjahr zugänglich gewordenen weiteren Teil seiner biographischen Aufzeichnungen, seiner Eindrücke und Notizen ist Wilk wieder einen Schritt weiter gegangen.
    Zu seinem Leben: geboren 1955 in Breslau. 1981 Pressesprecher der Solidarnosc in Danzig, inhaftiert von Dezember 1981 bis 1983 und von 1984 bis 1986. Nach 1989 zuerst Korrespondent in Berlin und später in Moskau. Lebte dann seit 1993 für zehn Jahre auf den Solowjezki-Inseln, schrieb von dort aus das Buch „Schwarzes Eis“ (=“Tagebuch eines Wolfes“) und veröffentlicht regelmäßig in der polnischen Zeitschrift Kultura. Danach ging er für einige Zeit an den Onegasee, wo er jenes zweite Buch schrieb. Auf Polnisch sind inzwischen schon noch weitere seiner Aufzeichnungen erschienen, eine überaus intelligente Mischung aus (Reise)Tagebuch, essayistischen Kurzabhandlungen zu verschiedenen Themen, Russland und den Norden Russlands insbesondere anbetreffend, als auch plötzlichen „Kulturausflügen“. Faszinierend! Nun ging das Abenteuer also weiter...
    Ich kann schwerlich ausdrücken, warum mich das „Universum“ von Wilk so anspricht. Hier erzählt jemand, der sicherlich sehr bewusst, und nicht nur vorübergehend für zwei Urlaubswochen, in entlegene Gegenden gezogen ist, in denen das scheinbar uns oft so wichtige fehlt. Er lebt eine große Nähe zu den Menschen der Umgebung und wird irgendwie „adoptiert“, bleibt nicht ein Fremder. Dieser Mann weiß, dass die wahren Antworten und Gewichtungen noch ganz woanders liegen als in einer Steigerung des Bruttosozialprodukts oder dem Angebot von Coca-Cola im äußersten Norden Russlands. Für mich ist Wilk nahezu ein kontemplativer Mensch, dessen Beschreibungen uns stets was zu sagen haben.
    Tatsächlich zog es nun also Mariusz Wilk vom Onegasee im Dezember 2005 mit seiner Frau in das Herz der Halbinsel Kola, nach Lovosiero, auf den Spuren der Samer, oder wie wir oft sagen: der Lappen. Er hatte sie auf den Solovki kennengelernt, wo sie schon vor Jahrtausenden Steinlabyrinthe und auf einigen Inseln auch Inschriften hinterlassen hatten. Die Samer sind ein uraltes Volk, wohl das älteste Nomadenvolk Europas. In der Sowjetunion wurden sie „sesshaft“ gemacht. Nun erzählt er hier erneut auf seine phantastische Art von seinen Entdeckungen, Begegnungen ab Januar 2006: die Tundra, lange Wanderungen auf dieser Halbinsel im hohen Norden, über dem Polarkreis. Im Zentrum aber steht das Volk der Samer/Lappen: ihre Kultur, ihr Kampf ums Überleben, ihre Mythen, ihr Herdentier: das Ren, etc. Die Kräfte des Schamanismus sind hier nicht weit weg, und wie immer, ist dieses Reisen nicht nur ein äußeres Unterwegssein, sondern ein inneres Abenteuer!
    Nicht übersehen werden die katastrophalen Folgen von erzwungener Seßhaftmachung, oder ökologischen Fehlleistungen.
    Vielleicht ist es normal, dass Wilk nach all diesen Jahren unter anderen Bedingungen zu einer Art Kauz geworden ist. Manchmal bellt er auch etwas laut, bzw. hat Tendenz, den normal lebenden Mitteleuropäer zu verachten. Mir manchmal verständlich. Dennoch wünschte ich mir da eine größere Achtung.
    Weiterlesen

Ausgaben von Tropami rena

Taschenbuch

Seitenzahl: 190

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 30. März 2006
Update: