Der Barde der grünen Insel

Buch von Caiseal Mor

Bewertungen

Der Barde der grünen Insel wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Barde der grünen Insel

    Ich war leider nicht ganz so begeistert wie meine Vorrednerinnen ...
    Der junge irische Rebellenkämpfer Edward hat einen englischen Soldaten niedergeschossen und ist nun auf der Flucht. Er hat Glück und findet Unterschlupf bei dem fast hundert Jahre alten Whiskeybrenner Hugh Connor, der auf ein bewegtes Leben zurückschauen kann (und gemeinsam mit seiner Familie auf seine eigene Weise in die Auseinandersetzungen zwischen Iren und Engländern verwickelt ist). Während Edward die Füße stillhält und hofft, dass ihn die Rotröcke nicht finden, erzählt Hugh von alten Zeiten, als er der Diener des berühmten Komponisten, Sängers und Harfenisten Turlough O'Carolan war.
    Carolan ist als junger Mann unsterblich in die hochmütige Bridget verliebt und träumt davon, die Künste seines Rivalen auf der Harfe zu übertreffen und so die Gunst seiner Angebeteten zu gewinnen - wohl wissend, dass nie auch nur einen Ton auf einer Harfe gespielt hat. Als er infolge einer Pockenerkrankung erblindet, schwört er sich, das Harfenspiel zu erlernen und so gut zu werden wie niemand zuvor. Ein schier unmögliches Unterfangen, doch Carolan ist hartnäckig und erarbeitet sich die notwendige Fingerfertigkeit. Mit der Zeit erschafft er auch schöne Kompositionen, die klingen, als seien sie nicht von dieser Welt. Was vielleicht auch gar nicht so weit hergeholt ist, denn die Grenzen zwischen der Menschen- und der Anderswelt sind dünn in den irischen Hügeln.
    Viele der wundervollen Melodien Carolans gehören heute noch zum Repertoire der traditionellen irischen Musik und haben auch mir schon beim Zuhören oder Selberspielen große Freude gemacht. Über ihren Schöpfer wusste ich aber nur, dass er Ire und blind war und habe mich sehr gefreut, auf diesen Roman zu stoßen, in dem er im Mittelpunkt steht.
    Allerdings bekommt man weniger Carolan, als der Titel (im Original noch verheißungsvoller, "Carolan's Concerto") vermuten lässt, denn die Rahmenhandlung nimmt einiges an Raum im Buch ein und ist ein etwas sperriges Vehikel für die Carolan-Handlung. Mir hätte es besser gefallen, Mór hätte einfach nur aus Carolans Leben erzählt und das etwas konstruiert wirkende Drumherum weggelassen, auch wenn die letzten Kapitel um Edward und die Connors mit einigen unerwarteten Wendungen überraschen und dabei auch noch ein paar hübsche Pointen mitbringen.
    Der etwas mystische Touch in Carolans Geschichte hat mich zunächst überrascht, zumal ich nicht wusste, dass Mór auch Fantasybücher geschrieben hat, fügt sich aber ganz gut ins Gesamtbild ein. Wirklich nahegekommen ist er mir aber nicht, je älter er wurde, umso weniger Bezug konnte ich zu seiner Figur aufbauen, und das Buch hat einige ordentliche Längen, die mich an den Rand des Aufgebens gebracht haben. Trotzdem (auch wenn das jetzt widersinnig klingt) blättern sich die Seiten recht schnell um, und es gab doch immer wieder Ereignisse in der Handlung, die mich haben dranbleiben lassen - insgesamt jedoch habe ich das Buch als "unrund" empfunden, eine Aneinanderreihung verschiedener Episoden, die für mich keinen durchgehenden Fluss oder Sog entwickeln konnte.
    Schön ist, dass es die beschriebenen Musikstücke wirklich gibt und sie sich auch prima beim Lesen nebenher anhören lassen. Dabei kam für mich viel mehr Flair und Irland-Feeling rüber als bei Lesen des Buches, was ich etwas schade fand, weil Turlough O'Carolan schon eine faszinierende Figur war. Ich könnte mir allerdings gut vorstellen, dass mir das Buch im Original besser gefallen hätte als in der Übersetzung, die mich nicht immer überzeugt hat.
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  • Rezension zu Der Barde der grünen Insel

    Klappentext:
    Irland, 1788: Edward ist auf der Flucht vor den Engländern. Unterschlupf findet er im Haus des Whiskeybrenners Hugh. An langen Kaminabenden erzählt dieser Edward die Abenteuer des großen Iren O'Carolan, der hin- und hergerissen war zwischen der stolzen Bridget und der geheimnisvollen Mary und dessen berühmte Harfe aus dem Feenreich stammen soll. Geschichte für Geschichte (und Whiskey für Whiskey) lernt Edward, was es heißt, ein echter Ire zu sein ...
    Zum Inhalt:
    Der Junge Edward Sutler aus Dublin fühlt sich als Held der Rebellion, da er einen englischen Offizier erschossen hat. Auf der Flucht vor den Rotröcken begegnet er Daniel, dem Enkel des alten Whiskeybrenners Hugh Connor. Diese Begegnung wird Edwards Leben verändern. Im Haus der Connors lauscht er den Geschichten Hughs über den Irlands größten Harfenspieler. Anfangs mit ein wenig Widerwillen, aber schnell nehmen die Erzählungen ihn und den Leser gefangen. Gar Wundersames erfährt er über Turlough O'Carolan, Tragisches und Lustiges, Bestürzendes und schier unglaubliche Dinge. Und als sich das Buch dem Ende neigt, hat Edward seine Sicht auf die Dinge bei unzähligen Bechern Whiskey überdacht.
    Mein Eindruck:
    Selten habe ich ein Buch gelesen, dass so viel Atmosphäre verströmt. An zwei Abenden erzählt das alte Schlitzohr Hugh die Geschichte des großen Harfners, die zum Teil seine eigene ist. Man möchte sich am liebsten auch einen Whiskey nehmen, ins Feuer blicken, sich zurücklehnen und auf die nächste Geschichte freuen. Caiseal Mór gelingt es, zwei Handlungen parallel zu erzählen, die beide unglaublich fesselnd sind. Ich will auch über den Inhalt gar nicht mehr erzählen - ich könnte es nie so gut, wie Mór. Und auch wenn es am Ende einen Todesfall gibt, hat dieses Buch ein Happy End, wie man es sich schöner nicht vorstellen kann.
    Es war ein unglaubliches Vergnügen, dieses Buch zu lesen und ich kann nicht anders, als uneingeschränkte zu vergeben. "Der Barde der grünen Insel" hat mich in eine andere Welt entführt, mich zum Schmunzeln und Lachen gebracht, mich nachdenklich gemacht und mit dem Wunsch zurückgelassen, mehr Geschichten über das alte Irland aus der Feder von Caiseal Mór zu lesen.
    Übrigens hat auch der Autor eine bemerkenswerte Biografie: als autistisches Kind von den Eltern vor der Außenwelt versteckt, brachte er sich später selbst Sprachen, Musik und vieles andere bei. Ausführlicher nachlesen könnt ihr das bei der Histo-Couch .
    Schließen möche ich mit einem Zitat, dass den Geist und die Stimmung dieses Buches ganz gut wiedergibt:
    […]
    Welch schöne Vorstellung
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Ausgaben von Der Barde der grünen Insel

Taschenbuch

Seitenzahl: 704

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