Im Abgrund

Buch von Jeff Long

Bewertungen

Im Abgrund wurde insgesamt 20 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Im Abgrund

    Klappentext:
    Ein schweres Unwetter zwingt den Himalaya-Führer Ike Crockett und seine Gruppe von Abenteuerurlaubern in eine abgelegene Höhle in den Bergen. Dort stoßen sie auf die Leiche eines Mannes, der mit mysteriösen Schriftzeichen bedeckt ist. Stunden später sind alle Bergsteiger verschwunden - irgendwo im unterirdischen Reich der geheimnisvollen Hadal. Jahre später, Ike konnte inzwischen seiner Gefangenschaft bei den Hadal entkommen, wird eine wissenschaftliche Expedition in die Tiefen gesandt. Unter den Teilnehmern befindet sich die junge Nonne udn Sprachwissenschaftlerin Ali, die die Schriftzeichen der Hadal erforschen soll. Mit Ike als Kundschafter dringen sie in das Reich des Bösen vor...
    Meine Meinung:
    Das war definitiv kein Buch für die "nach-20-Seiten-entscheide-ich-über's-Weiterlesen"-Fraktion. Ich habe zum letzten Mal bei Seite 120 darüber nachgedacht, das Buch wegzulegen. Zum Glück habe ich es nicht getan, denn danach wurde "Im Abgrund" richtig gut.
    Irgendwie hatte ich eher etwas in Richtung Horror erwartet - da hatte mich wohl das Cover und die Anspielung auf Stephen King irregeführt. Was ich gefunden habe, war ein nach zähem Einstieg unglaublich spannender und vor allem tiefgründiger Science-Fiction-Thriller.
    Zum Anfang werden 3 der Hauptpersonen näher vorgestellt: ein Scout, der eine Gruppe Touristen durch die Berge führt, eine Nonne, die humanitäre Hilfe in Südafrika leistet und ein Soldat, der in Bosnien mehrfach dem Grauen begegnet. Und genau das war für mich anfangs so schwierig: jedes Mal, wenn endlich Spannung aufkam, sprang die Handlung an einen ganz anderen Ort und begann quasi wieder von vorn. Das änderte sich schlagartig, als die Personen dann irgendwie alle zusammenfanden.
    Eine Expedition soll ins Erdinnere geschickt werden. Und zwar nicht in irgendwelche Höhlensysteme, wie man sie sich landläufig kennt, sondern in Tiefen, in die noch kein Mensch vorgedrungen ist. Zumindest weiß man von keinem. Was man aber inzwischen weiß: diese Tiefen sind bewohnt. von den Hadal, die durch ihr Äußeres an "Satan" oder andere Dämonen aus unseren Alpträumen erinnern. Kann es sein, dass diese Wesen das Böse verkörpern?
    Es entwickelt sich eine Geschichte voller Spannung, Angst, Machtgier, Verzweiflung, Mut und Zuneigung. Viele Fragen werden aufgeworfen, die zum Teil schon richtig philosophisch sind. Long regt zum Nachdenken an über die Rolle des Menschen in der Welt (nicht nur unserer), seinen Umgang mit anderen Kreaturen und auch die immer aktuellen Themen Religion und Kirche an. Was bringt ein Wesen dazu seinen Glauben zu bewahren oder zu verlieren. Und hat nur der Mensch das Recht und die "Fähigkeit", in Gottes Reich zu gelangen?
    Verschiedenste Charaktere werden gezeichnet und dem Leser werden wirklich alle Abgründe der menschlichen Rasse vorgeführt. Für mich am faszinierendsten ist Ike - der Wandler zwischen den Welten. Im tiefsten Herzen Mensch, aber durch die jahrelange Gefangenschaft eben doch auch ein Teil Hadal.
    Das Ende muss ich erst noch verdauen - irgendwie passte es nicht so ganz in die gesamte Handlung oder es ging einfach alles zu schnell. Es ist zwar ein einigermaßen versöhnlicher Schluss, aber der Autor lässt keinen Zweifel daran, dass "das Böse" immer einen Ausweg findet, um seinen Fortbestand zu sichern.
    Ein spannendes Buch, das nach einigen Startschwierigkeiten süchtig macht und neben dem Nervenkitzel und dem Schockfaktor einiger Beschreibungen von Verstümmelungen und Folter auch sehr zum Nachdenken anregt. Für mich sind in diesem Buch auf jeden Fall nicht die Hadal die Ungeheuer...
    und ein: auf jeden Fall lesenswert!
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  • Rezension zu Im Abgrund

    Erster Satz: "Am Anfang war das Wort."
    Dieses Buch ist mein absoluter Lieblingsthriller. Er spielt in unserer Zeit und unserer Gesellschaft, doch eine Entdeckung hat die Welt verändert: Unter der Erdoberfläche gibt es ein gigantisches Tunnelabyrinth mit unzähligen Ausgängen in Höhlen auf der ganzen Erde. In diesen Tunneln leben Wesen, die menschenähnlich aussehen, jedoch durch Hörner und Klauen deformiert. Schnell erschließt sich, dass die menschliche Vorstellung eines Dämons auf diesen Gestalten beruht, die schon früher durch die Menschenwelt gespukt sein müssen.
    Einer der ersten, die in diesem Roman Kontakt mit den Unterweltswesen ("Hadal" genannt) aufnimmt, ist Ike. Der Überlebenskünstler hat gerade eine Touristengruppe durch einen Schneesturm im Himalaya geführt, als er und seine Gruppe ein Zeugnis der Hadalkultur in einer Höhle entdecken. Der menschliche Körper (mit Tätowierung der US Navy) ist von Kopf bis Fuß bemalt, teils mit unbekannten Zeichen, teils mit eigenen Notizen. Verstümmelungen und Wunden zeigen, dass er lange Jahre ein Sklave war; der goldene Ring durch seine Nase und die 1500km entfernte Absturzstelle, die er sich eintätowiert hat, machen der Abenteurergruppe klar, dass sie ein Opfer einer Kultur vor sich haben, von der sie noch nie gehört haben. In der kommenden Nacht holen die Hadal die gesamte Gruppe zu sich.
    Erst Jahre später werden die "Hadal" offiziell entdeckt. Sämtliche Länder schicken Armeen hinunter, die nicht zurück kommen. Bis es eines Tages merkwürdig still wird im Untergrund. Die Menschen sichern Lager tausende Meter unter 0 und sind sicher, dass sie keine Hadal mehr sehen, weil es keine mehr gibt.
    Aus einer ganz anderen Welt hingegen kommt Ali, eine junge Nonne, die der Kirche einmal zu oft auf die Füße getreten ist. Als Anthropologin ist ihre Lebensaufgabe die Suche nach dem Ersten Wort, das sie fasziniert. Die sprachbegabte junge Frau wird einer Tages zu einer Gruppe Wissenschaftler gerufen, die sich den "Beowulf-Kreis" nennen. Angestachelt von der Entdeckung der "Dämonen", rätseln sie, ob auch die Idee des Satans auf einer Tatsache beruht. Mit ihrem Einfluss schleusen sie Ali in eine Expedition in die Unterwelt. Ein großer Kreis wissenschaftler wandert, beschützt von Soldaten, begeistert unter dem Pazifik hindurch und macht mit jedem Tag neue Entdeckungen, während der Konzern, der diese Expedition leitet und bezahlt, jeden Meter, auf den sie treten, als sein Eigentum proklamiert. Der Führer dieser Expedition ist Ike, der tätowiert und gemartert, aber nach wie vor mit einem unbändigen Überlebenswillen in die Menschenwelt zurückgekehrt ist.
    Auf der Erdoberfläche beschäftigt sich der Beowulf-Kreis mit Beweisen für und wieder die historischen Jesus und Satan, während darunter die Hadal jeden Moment auf die Expedition losgehen können und sich zwischen Ali und Ike eine ganz spezielle Beziehung anbahnt.
    Ich habe "Im Abgrund" jetzt zum xten Mal gelesen und erschrecke mich immernoch, wenn irgendwo eine Tür geht. Dieses Buch führt dazu, dass man im Augenwinkel kleine Bewegungen sieht, die nicht da sind und nicht ohne Decke schlafen kann, egal wie heiß es ist. Der nervenzerreißendste Thriller, den ich kenne.
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Ausgaben von Im Abgrund

Taschenbuch

Seitenzahl: 544

Hardcover

Seitenzahl: 464

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