Eine gute Schule

Buch von Richard Yates, Eike Schönfeld

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Eine gute Schule

Das Haar hängt ihm fettig in die Stirn, sein fadenscheiniges Hemd ziert ein Muster aus Flecken. William Grove, fünfzehn Jahre alt und gerade als Stipendiat an der Dorset Academy angenommen, wird schnell der Stempel aufgedrückt: Mit diesem »Zigeuner« möchte keiner der Jungen im Internat etwas zu tun haben. Denn Grove kann nicht verbergen, dass er aus proletarischen Verhältnissen stammt. Doch genau das soll er an der Dorset, Hort englischer Erziehungstraditionen, lernen – seine Mutter hofft, dass ihrem Sohn sich so die Türen zur höheren Gesellschaft öffnen, die ihr, der großen Künstlerin, verschlossen geblieben sind, trotz aller Bemühungen. Glaubwürdig und mit viel Feingefühl gelingt es Richard Yates, dem Meister der klaren Worte, das psychologische Porträt eines Jungen zu zeichnen, der seinen Platz in der Gesellschaft noch finden muss.
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Bewertungen

Eine gute Schule wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Eine gute Schule

    Die lange verkannten Werke des amerikanischen Schriftstellers Richard Yates werden seit einigen Jahren von der DVA in Deutschland in neuen Übersetzungen präsentiert. Sein Romandebüt „Zeiten des Aufruhrs“ wurde mittlerweile erfolgreich verfilmt, und sein 2010 erschienener Roman „Ruhestörung“ fand bei den deutschen Kritikern viel Beachtung.
    Zu seinen Lebzeiten haben Yates Bücher kaum Beachtung gefunden. Vielleicht traute man diesem Mann mit seiner extremem Lebensführung und seinen Alkohol- und Psychiatrieabstürzen keine wirklich gute Literatur zu. Doch das hat sich geändert und seine Werke zählen mittlerweile nicht nur in den USA zu den wichtigsten der amerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts, die viele seiner Kollegen geprägt haben.
    Führte sein Buch „Ruhestörung“ in die kurze Zeitspanne des Wahlkampfs und der kurzen Amtszeit von John F. Kennedy, und beschrieb mit sehr viel autobiographischen Bezügen die Selbstzerstörung der Hauptfigur John Wilder durch den Alkohol, spielt das nun veröffentlichte in den USA zuerst 1978 publizierte Buch „Eine gute Schule“ in der Jugend- und Schulzeit des Autors. Denn man darf wegen des in Ich-Form gehaltenen Nachworts vermuten, dass sich hinter der Hauptfigur des Romans, William Grove, niemand anderer verbirgt als der jungen Richard Yates mit seinen Erfahrungen an einer kleinen Privatschule Dorset Academy in Neu-England.
    Mit viel Gespür und Sympathie für die Schüler und die Lehrer, die sich mühen, aus der Stiftung einer schrulligen alten Frau eine funktionierende „gute Schule“ zu machen, beschreibt Yates nicht den schulischen Alltag und das Heranwachsen der männlichen Schüler, ihre sportlichen, musischen und intellektuellen Interessen, sondern er beschreibt den Kriegseintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg und wie sich die Jungen auf ihren möglichen Einsatz in der Army vorbereiten.
    Es war wirklich eine gute Schule, die Dorset Academy. „Sie half mir durch die schlimmsten Momente meiner Adoleszenz, wie nur wenige Schulen es vermocht hätten, und sie hat ich die Grundzüge meines Gewerbes gelehrt. Ich lernte schreiben…“
    Man darf auf die weiteren Romane, die DVA veröffentlichen wird, sehr gespannt sein. Dieser hier zeigt einen Richard Yates auf der Höhe seines schriftstellerischen Arbeitens.
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Ausgaben von Eine gute Schule

Hardcover

Seitenzahl: 240

Taschenbuch

Seitenzahl: 240

E-Book

Seitenzahl: 194

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Besitzer des Buches 4

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