Der Feigenbaum

Buch von Ramiro Pinilla, Stefanie Gerhold

Bewertungen

Der Feigenbaum wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Feigenbaum

    Gute neun Jahre auf der WuLi, und dann so voriges Jahr gekauft : was lange währt, wird endlich gut. Ja, denn gelohnt hat sich das ! Und dieses Jahr soll es ja noch nach Spanien gehen ; immer gut, sich auch literarisch darauf vorzubereiten. Der gute alte Dr Watson war schon sehr zuverlässig in seinen Rezis !
    Um bei der Inhaltsbeschreibung (siehe oben) zu bleiben, könnte man sich auf den Zustand beschränken, den Rogelio später am Grabe, bzw Feigenbaum aushalten lässt. Doch die ersten hundert Seiten sind auch Beschreibung einer Form von innerem Auseinanderklaffen. Das Angestarrtwerden durch den Sohn eines Opfers ist ja das eine, doch was lässt uns dadurch ausrasten ? Auf welchem « Boden » stösst das ? Und so gibt es anscheinend eben auch unter den Falangisten Menschen…, genausi wie auch die Frau des unterwürfigen und heuchlerischen Bürgermeisters bei ihren Leisten bleibt und sich innerlich schon distanziert hat. Und insofern einerseits nicht alle (ehemalige) Falangisten, aber auch die Gläubigen/die Kirche nicht einfach alle in einen Topf zu werfen sind.
    Das alles macht den Roman vielleicht nicht zu einem « psychologischen », doch es ist schon eine sehr feine Beschreibung der Veränderungen. Und all dem, was Dr Watson hier anspricht : Schuld, Vergebung… Diese aber sind hier nicht in gewissem Sinne angenommen und bereut, sondern eher Folge einer Angst bei Rogelio. Insofern erinnerte mich dieser Roman an « Schuld und Sühne » von Dostojewski : zunächst geht es nicht um eine höhere Einsicht, sondern um die Unmöglichkeit, eine Folge des eigenen Handelns, die « Strafe » zu ertragen. Angst ! Bei solchen Protagonisten sind Formen der « Zwagnsvorstellungen » nahe. Die Handlung hier bewegt sich eher langsam voran, im Mittelteil scheint sie gar ein wenig zu stagnieren. Es mag den Strudel und die Unausweichlichkeit, das Kreisende und Obesessive, wiederspiegeln ?!
    2006 geschrieben zeigt Pinilla indirekt auch, dass es da noch echt etwas aufzuarbeiten gab und gibt. In Spanien ging der Frankismus erst Ende der 70iger zuende, und jene Auseinandersetzung mit einem brennenden Thema, einer bleibenden Wunde verschob sich arg.
    So hole ich diesen Fred nach zehn Jahren in der Versenkung gerne noch einmal hoch und verweise auf ein sehr gutes Buch ! Vielleicht haben andere Buchbesitzer Lust, es nun zu lesen oder aber zu kommentieren ?
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Ausgaben von Der Feigenbaum

Taschenbuch

Seitenzahl: 320

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