Das Licht ungewöhnlicher Sterne

Buch von Ryka Aoki, Michael Pfingstl

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Licht ungewöhnlicher Sterne

Einst war Shizuka Satomi ein Star, heute ist sie die gefragteste Geigenlehrerin der Welt. Wer bei ihr studiert, dem ist eine glänzende Karriere gewiss. Niemand ahnt, dass Shizuka einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat: Sieben Musikerseelen muss sie ihm bringen. Sechs davon hat sie bereits der Hölle übergeben. Nur mit der siebten will es nicht klappen, und langsam läuft Shizuka die Zeit davon. Als sie eines Tages das Geigenspiel der jungen Katrina hört, ist Shizuka sich sicher, die letzte Seele gefunden zu haben. Doch dann begegnet Shizuka der geheimnisvollen Lan Tran, die von geradezu außerirdischer Schönheit ist, und mit einem Mal werden all ihre Pläne über den Haufen geworfen. Es ist der Beginn eines mitreißenden Abenteuers voll Magie und Hoffnung. Eines Abenteuers, das zeigt, dass man für die Liebe manchmal ganze Sternensysteme überwinden muss ...
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Bewertungen

Das Licht ungewöhnlicher Sterne wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Licht ungewöhnlicher Sterne

    Geschichte schön, Übersetzung nicht - 3 Sterne
    Worum geht es?
    Eine junge Frau, Katrina, flüchtet sich in ihr Geigenspiel nachdem sie von daheim geflohen ist. Sie ahnt nicht, dass sie damit die Aufmerksamkeit von der meisterhaften Lehrerin Shizuka auf sich lenkt, die nicht ohne Grund „Herrin der Hölle“ genannt wird.
    Worum geht es wirklich?
    Musik, Akzeptanz und Chosen Family.
    Lesenswert?
    Leider nur teilweise. Die Geschichte ist wirklich schön und interessant, die Übersetzung manchmal leider richtig schlecht und voller diskriminierender Begriffe.
    Beginnend mit der Geschichte: Der SciFi-Anteil ist relativ gering, Musik hingegen spielt eine sehr große Rolle. Selbst wenn man von Geigen keine Ahnung hat, macht dieses Buch super neugierig auf all die Namen von großen Geigenbauern und Künstler*innen.
    Die Figuren haben mir sehr gut gefallen, ich fand sie sympathisch und nahbar. Sie hatten Ecken und Kanten und waren trotz allem überwiegend wohlwollende Personen. Gerade Nebenfiguren wie die Haushälterin Astrid haben mich jedes Mal total erfreut. Was für eine wunderbare Figur!
    Auch der hohe Anteil an Protagonistinnen verschiedenen Alters war positiv und überraschend.
    Neben dem Geigenspiel bekommt auch der Geigenbau und die Reparatur einen großen Part in der Geschichte, was ebenfalls interessant und bereichernd war - wobei ich nicht weiß, was alles wahr und was nur ausgedacht ist.
    Ich finde es wunderbar, dass Katrina, die trans ist, mit all ihren Ängsten dargestellt wird und nicht von allen Leuten auf ihre Identität reduziert wird.
    Kleiner Warnhinweis: Hass, Gewalt und Hasskommentare online gegenüber Katrina werden in einigen Szenen beschrieben.
    Hier möchte ich auch zu dem negativen Aspekt der Übersetzung kommen: An sich ist die Übersetzung so schön zu lesen, das Buch ist super lesbar und man wird direkt von der Handlung eingesogen. Während im Original Katrina als trans oder transgender beschrieben wird, verwendet der Übersetzer in der deutschen Ausgabe auch transsexuell. Hier hätte ich mir entweder mehr Wissen gewünscht oder ein anschließendes Sensitivity Reading von einer Person, die sich in dem Themenbereich auskennt.
    Verärgert und frustriert hat mich dann folgende Stelle. Shizuka denkt über ihre Schülerin im Original „That she was a runaway, queer, transgender, survivor - was irrelevant.“, in der Übersetzung hingegen wird diese neutrale Aussage diskriminierend zu „Dass Katrina eine Ausreißerin und eine Transgender-T**te war, änderte nicht das Geringste.“.
    Es stört mich maßlos, dass dadurch Shizuka ganz anders wirkt, nämlich nicht neutral und wohlwollend, und in einem Buch, das doch damit beworben wird, dass es eine schöne trans Repräsentation hat, DURCH DIE ÜBERSETZUNG Diskriminierung eingebaut wird! Das, was der Übersetzer dort verwendet, sind keine neutralen Bezeichnungen!
    Mir zerreißt es das Herz, wenn ich daran denke, dass es vielleicht junge trans Menschen gibt, die dieses angepriesene Buch in der Übersetzung lesen und dann mit solchen Begriffen konfrontiert werden. Ich würde hier definitiv zur Originalausgabe raten und würde die Übersetzung nicht empfehlen.
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  • Rezension zu Das Licht ungewöhnlicher Sterne

    Ein transsexuelles Mädchen, das aus seinem Zuhause flieht, wo sie nur Verachtung und Gewalt kennen gelernt hat.
    Eine weltbekannte Geigenlehrerin, die einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat.
    Und ein Donut Laden, der von einer außerirdischen Crew übernommen wurde, um einen Sternentor zu bauen.
    Was für eine abgefahrene Kombination!
    Die Autorin hat hier definitiv viele Nerven der Zeit getroffen und grade die queere Problematik, die leider immer noch in unserer Gesellschaft kursiert, mit Katrina als Protagonistin in den Fokus gerückt. Auf ihrer Flucht vor ihren Eltern erfährt man schon sehr viel. Über die Demütigungen, die Erniedrigungen und den vielschichten Hass, den sie ihr ganzes Leben lang spüren und über sich ergehen lassen musste. Der einzige Halt ist ihre Geige, die Musik, mit der sie sich selbst vergessen kann.
    Shizuka Satomi scheint das genaue Gegenteil zu sein: eine wunderschöne Frau, die sofort die Blicke auf sich zieht und eine bestechende Autorität ausstrahlt, so dass ihr jeder zu Füßen liegen möchte. Zielbewusst und skrupellos wirkt sie nicht wirklich sympathisch - ist sie doch auf der Suche nach der letzten Seele, um sie der Hölle zu opfern, um sich selbst zu retten. Aber etwas verbindet sie mit Katrina: ihre Liebe zur Musik.
    Und dann wäre da noch Lan Tran. Sie hat zusammen mit ihrer Familie den traditionsbewussten Donut Laden übernommen und niemand ahnt, dass sie Kriegsflüchtlinge sind und neben dem Verkauf von leckerem Gebäck noch ganz andere Pläne verfolgen.
    Mich hat die Geschichte von der ersten Seite an gefesselt. Der Stil ist etwas anders und wirkt manchmal umständlich. Grade die Namen, die immer wieder bewusst genannt werden, auch in den Dialogen, war etwas gewöhnungsbedürftig - ebenso wie die plötzlichen Sichtwechsel, aber da findet man eigentlich recht schnell rein.
    Alle drei Charaktere lernt man im Laufe der Handlung immer besser kennen. Man leidet sehr mit Katrina, deren Leben aus Anfeindungen und Prostitution besteht. Ihre Verzweiflung wandelt sich in Hass gegen sich selbst, gegen das was sie ist und man spürt, wie tief dieses Leid verwurzelt ist.
    Aber auch Shizuka kann man verstehen, auch wenn sie mir bis zum Schluss nie so ganz nah gekommen ist. Ihre Ambitionen sind von Egoismus geprägt und es fällt nicht leicht, mit ihr mitzufühlen. Gerade das hat die Liebe und die Veränderungen, die sich daraus ergeben, umso wertvoller gemacht.
    Und natürlich Lan. Eine Fremde, die die Welt der Menschen erst kennenlernt und viele der Gedanken und Gefühle erst entschlüsseln muss, wird ein wichtiger Bestandteil, der sie alle drei schließlich verbindet.
    Dabei hatte das Wohl der Familie oberste Priorität, wie Lan selbst immer sagte. Sie schien nur nicht zu verstehen, dass auch sie zur Familie gehörte.
    Zitat Seite 150
    Das hat mich sehr berührt, denn das betrifft leider so viele Menschen. Wenn man selbst nicht für sich sorgt, wie soll man sich um andere kümmern? Wenn man sich selbst nicht liebt, wie sollen andere lernen, zu lieben?
    Die Musik ist ein wesentlicher Bestandteil und es wird auch einiges zu Musikstücken, zum Geigenspiel und einigen Komponisten erwähnt. Das hat mich aber nicht groß gestört, weil es nicht viel Raum eingenommen hat und außerdem bin ich neugierig auf die Stücke geworden und hab sie mir dann auch angehört, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
    Musik es eh etwas, dass alle Menschen verbindet - auch wenn jeder ein anderes Empfinden hat, was ihm gefällt, ist jeder empfänglich dafür, weil man mit Musik alle Gefühle ausdrücken und erleben kann. Da bedarf es keiner Sprachbarrieren oder sonstigen Hindernisse, denn die Aussage ist für alle gleich spürbar.
    Der tiefe Hintergrund, für mich, war aber vor allem das Vorurteil gegenüber "Fremden", bzw. allem was einem fremd ist. Aber nicht nur allgemein in der Gesellschaft, sondern hier auch ganz deutlich in der Familie. Was Eltern von ihren Kindern erwarten, was sie sich wünschen und wie sehr sie enttäuscht sind, wenn diese dem nicht entsprechen. Dabei sollten Kinder die Freiheit spüren, sich so entwickeln zu dürfen, wie es ihren eigenen Träumen entspricht und das im geschützten Rahmen einer Familie, die sie so liebt, wie sie sind. Kinder sind keine Hoffnungen, die erfüllt werden müssen, sie tragen eigene Hoffnungen in sich, die bestärkt werden sollten.
    Eigentlich brauchten die Menschen den Teufel gar nicht. Sie konnten einander das Leben auch so zur Hölle machen.
    Zitat S. 279
    Das zeigt die Autorin in vielen Momenten, die man leider viel zu oft im Alltag erlebt und auch grade im social media Bereich. Das Verurteilen, die Vorurteile, die Beschimpfungen, die Wut und der Hass - die alle nur aus Ängsten entstehen, der Hilflosigkeit, die ganz andere Gründe haben, und die hier nach außen transportiert werden, um ihnen Luft zu lassen. Eine sehr traurige Entwicklung ... aber in dieser Geschichte steckt auch sehr viel Hoffnung, die mit sorgsamem Feingefühl langsam ihre Wirkung entfaltet.
    Die Liebesgeschichte war kaum spürbar. Was an sich positiv ist, denn ich mag ja keine zu aufdringlichen Liebesgeschichten - aber dennoch möchte ich die Gefühle irgendwie miterleben, wenn sie denn da sind und das war hier nicht der Fall. Auch wenn viel transportiert wurde, waren die Feinheiten etwas zu versteckt und hätten für mich noch erkenntlicher sein müssen. Es wurden sehr viele Themen reingepackt, die insgesamt ein starkes Bild ergeben, im Einzelnen vielleicht noch mehr Feinschliff gebraucht hätten.
    Trotz kleiner Kritikpunkte fand ich es sehr emotional und sehr fesselnd - man bekommt definitiv eine sehr außergewöhnliche und originelle Geschichte, die man sich nicht entgehen lassen sollte! Ich würde auf jeden Fall gerne mehr von der Autorin lesen!
    Weltenwanderer
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  • Rezension zu Das Licht ungewöhnlicher Sterne

    Shizuka war einst eine gefeierte Violinistin; heute ist sie die begehrteste Geigenlehrerin der Welt. Doch sie verbirgt ein Geheimnis: vor einigen Jahrzehnten hat sie einen Pakt mit der Hölle geschlossen, der von ihr verlangt, insgesamt sieben Seelen dort abzuliefern. Sechs ihrer Schüler*innen hat Shizuka so schon unermesslichen Ruhm gebracht und sie anschließend ins Unglück gestürzt. Nun soll Katrina als siebte Seele den Pakt erfüllen, doch bei ihr ist alles anders.
    „Das Licht ungewöhnlicher Sterne“ ist der erste, ins Deutsche übersetzte Roman der Schriftstellerin, Lyrikerin, Komponistin und Dozentin Ryka Aoki; aus dem Englischen übertrug hier Michael Pfingstl. Erzählt wird in der Vergangenheitsform aus der Perspektive eines personalen Erzählers, der zwischen verschiedenen Figuren hin- und herspringt. Das gibt dem Geschehen zwar eine gewisse Dynamik, manchmal hatte ich aber auch das Gefühl, dass gerade zu viele Handlungsstränge nebeneinander aufgemacht werden.
    Zentral ist sicherlich die Beziehung zwischen Katrina und Shizuka. Katrina ist trans, musste ihr Zuhause verlassen und hat Schreckliches erlebt. Shizuka bietet ihr zum ersten Mal Freiheit und die Möglichkeit, etwas zu erreichen an. Doch zu welchem Preis? In der Szene ist die Geigenlehrerin als „Königin der Hölle“ bekannt, deren Schüler*innen ein tragisches Ende genommen haben. Katrina hingegen weckt zum ersten Mal in ihr den Wunsch, den Pakt brechen zu können, doch dafür müsste sie selbst teuer bezahlen. Dieser Gedanke fällt ihr besonders schwer, seit sie in einem Donutladen die geheimnisvolle Lan kennengelernt hat.
    Vorrangig ist „Das Licht ungewöhnlicher Sterne“ wohl als Fantasyroman einzuordnen, hat aber auch eine starke Science Fiction-Komponente, über die ich hier nichts verraten will – gebraucht hätte ich sie allerdings nicht. Zudem hätte die Handlung an manchen Stellen etwas Straffung nötig gehabt, weil sich gerade zwischen Shizuka und Katrina, aber auch ihr und Lan viele Interaktionen wiederholen. Dennoch ist der Roman ein gelungene Geschichte über den Preis des Ruhms und den sehnsüchtigen Wunsch nach Akzeptanz.
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Ausgaben von Das Licht ungewöhnlicher Sterne

Taschenbuch

Seitenzahl: 496

Hardcover

Seitenzahl: 372

Das Licht ungewöhnlicher Sterne in anderen Sprachen

  • Deutsch: Das Licht ungewöhnlicher Sterne (Details)
  • Englisch: Light from Uncommon Stars (Details)

Besitzer des Buches 2

  • Mitglied seit 5. Januar 2015
  • Mitglied seit 15. Oktober 2009
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