In Zeiten des Verbrechens
Buch von Frank Goldammer

Titel: In Zeiten des Verbrechens
Frank Goldammer (Autor)
Vorgeschichte der Kriminalinspektor Max Heller-Reihe
Verlag: dtv
Format: Broschiert
Seitenzahl: 448
ISBN: 9783423263641
Termin: Neuerscheinung Juli 2023
Aktion
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Kurzmeinung
sunny-girl Kein Krimi, sondern der Werdegang von Max und die Beziehung zu Karin
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu In Zeiten des Verbrechens
Ein Kämpfer für Gerechtigkeit – wie Max Heller wurde, wer er ist 1917 kehrt der 21-jährige Max Heller verletzt und traumatisiert aus dem Ersten Weltkrieg zurück. Im von Hunger, Gewalt und politischen Unruhen geprägten Dresden sucht er nach einem Weg zurück ins Leben, nach Ablenkung, nach Liebe und nach einer Aufgabe. Die Konfrontation mit brutaler Bandenkriminalität, sein großer Gerechtigkeitssinn und der Rat seines Großvaters Gustav Heller, einem Kriminalrat a.D., führen ihn in den Polizeidienst. Als frischgebackener Schupo verliebt sich Heller bei einem Elbdampferausflug in die junge Karin. Doch der Standesunterschied scheint eine Beziehung unmöglich zu machen ... Die bewegende Vorgeschichte von Max Heller und ein eindringlicher Blick auf ein erschüttertes Deutschland und seine Menschen.
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Serieninfos zu In Zeiten des Verbrechens
In Zeiten des Verbrechens ist eine Vorgeschichte zur Kriminalinspektor Max Heller Reihe. Diese umfasst 8 Teile und startete im Jahr 2016. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2023.
Über Frank Goldammer
Frank Goldammer wurde 1975 in Dresden geboren. Um sein 20. Lebensjahr herum begann er mit dem Schreiben und veröffentlichte erste Werke im Eigenverlag. Für etliche Jahre war das für den gelernten Maler- und Lackierermeister lediglich eine Nebentätigkeit, doch nach einigen erfolgreichen Veröffentlichungen beschloss Goldammer 2021, hauptberuflich Bücher zu schreiben. Mehr zu Frank Goldammer
Bewertungen
In Zeiten des Verbrechens wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.
Meinungen
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Kein Krimi, sondern der Werdegang von Max und die Beziehung zu Karin
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu In Zeiten des Verbrechens
- Bellis-Perennis
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21. Juli 2024 um 09:04
Wie Max Heller Polizist wurde ... An sich ist die sieben Bände umfassende Reihe rund um Max Heller mit dem Band „Feind des Volkes“ und der darin beschriebenen Flucht von Max Heller und seiner Frau Karin abgeschlossen.Weiterlesen
Nun hat Autor Frank Goldammer ein Prequel vorgelegt, wie aus dem traumatisierten Max, der 1917 an Körper und Seele verletzt, aus dem Ersten Weltkrieg in seine Heimatstadt Dresden zurückkehrt, der Polizist Max Heller wird. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist katastrophal und Max‘ Eltern, die einen kleinen Krämerladen führen, wursteln sich mehr schlecht als recht durch. Um seine Eltern zu entlasten, die aus Gutmütigkeit eher das Nichtbezahlen offener Rechnungen der Kunden tolerieren, sucht Max nach jeder Gelegenheitsarbeit. Dabei gerät er beinahe selbst auf die schiefe Bahn. Nur sein Ehrgefühl und die Intuition bewahrt in vor einer Karriere als Verbrecher.
Die nächste Herausforderung wartet auf ihn, als ein Jugendfreund nach Kriegsende zurückkehrt und sich einer Gruppe vorgeblicher Weltverbesserer anschließt. Auch hier bewährt sich Max‘ Misstrauen, denn wie sich langsam herausstellt, nützt die Gruppe die instabile politische Situation, um ihre eigenen kriminellen Ziele zu verfolgen. Max beginnt undercover zu schnüffeln und bringt sich in Lebensgefahr.
Meine Meinung:
Frank Goldammer ist es mit dieser (späten) Vorgeschichte zur Max-Heller-Reihe sehr gut gelungen, den schmalen Grat zwischen den beiden Welten, Verbrechen und Ordnung, darzustellen.
Neben der quasi „beruflichen“ Seite von Max Heller erfahren wir auch einiges aus der Familiengeschichte der Hellers. So war sein Großvater Gustav in seiner aktiven Laufbahn ein geschätzter Kriminalist. Wie und warum Großvater und Enkel zunächst keinen und dann einen umso intensiveren Kontakt haben, ist Gegenstand des zweiten Handlungsstranges, der Max‘ Leben dauerhaft beeinflussen wird.
Schlägt hier ein wenig die Epigenetik zu, wenn Max ein ausgeprägtes Ehrgefühl hat? Die Ursache des Familienzwistes zwischen Gustav und Max‘ Vater ist schlüssig dargestellt. Gustav Heller erweist sich letztlich in seinem eigenen, bescheidenen Rahmen als Familienmensch. Wenn er schon dem eigenen Sohn wenig Verständnis entgegenbringen konnte, für seinen einzigen Enkel lässt er seine Verbindungen spielen und ebnet Max den Weg zur Dresdner Polizei.
Karins Familiengeschichte ähnelt jener der Hellers. Nur dass Karin, der Tochter eines skrupellosen Geschäftsmannes, der buchstäblich über Leichen geht, ist. Auch hier prallen unterschiedliche Interessen von Vätern, die in der Kaiserzeit aufgewachsen sind aufeinander.
Die historischen Details sind wie immer penibel recherchiert. Ich habe mich anhand der Beschreibung gleich auf der Brühl’schen Terrasse zurechtgefunden. Der Fokus dieses Buches ist der persönliche Werdegang Max Hellers. Die Aufklärung der Verbrechen dienen „nur“ als Kulisse. Nichts desto weniger ist die Geschichte wie gewohnt fesselnd erzählt.
Dieses Prequel umfasst die Zeit von 1917 bis 1923, die Reihe um Max Heller beginnt (ähnlich wie dieses Buch) mit der Rückkehr des verwundeten Soldaten, dort allerdings 1945. Ich hoffe, die Lücke zwischen der Weimarer Republik und dem Aufstieg des NS-Regimes, der in den Zweiten Weltkrieg führt, wird durch ein oder zwei weitere Bücher geschlossen.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem historischen Krimi, der zeigt wie schmal der Grat zwischen gut und böse ist, 5 Sterne. Max Heller hätte ganz leicht auf der anderen Seite des Gesetzes landen können. -
Rezension zu In Zeiten des Verbrechens
- €nigma
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23. Oktober 2023 um 19:07
Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)Weiterlesen
Ein Kämpfer für Gerechtigkeit – wie Max Heller wurde, wer er ist
1917 kehrt der 21-jährige Max Heller verletzt und traumatisiert aus dem Ersten Weltkrieg zurück. Im von Hunger, Gewalt und politischen Unruhen geprägten Dresden sucht er nach einem Weg zurück ins Leben, nach Ablenkung, nach Liebe und nach einer Aufgabe. Die Konfrontation mit brutaler Bandenkriminalität, sein großer Gerechtigkeitssinn und der Rat seines Großvaters Gustav Heller, einem Kriminalrat a.D., führen ihn in den Polizeidienst. Als frischgebackener Schupo verliebt sich Heller bei einem Elbdampferausflug in die junge Karin. Doch der Standesunterschied scheint eine Beziehung unmöglich zu machen ...
Die bewegende Vorgeschichte von Max Heller und ein eindringlicher Blick auf ein erschüttertes Deutschland und seine Menschen.
Autor (Quelle: Amazon)
Frank Goldammer, Jahrgang 1975, ist gelernter Handwerksmeister und begann schon früh mit dem Schreiben. Die Bände seiner historischen Kriminalromanreihe über den Dresdner Kommissar Max Heller landen regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Goldammer lebt mittlerweile als freier Autor in seiner Heimatstadt Dresden.
Allgemeines
Vorgeschichte zur Krimireihe um Max Heller
Erschienen am 13. Juli 2023 bei dtv als TB mit 448 Seiten
Gliederung: Prolog – 7 Hauptteile, jeweils mit einer Jahreszahl überschrieben
Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive von Max Heller
Handlungsort und -zeit: Dresden, 1917 bis 1924
Inhalt und Beurteilung
Dieser Roman schildert das Leben des jungen Max Heller, das ihn zu dem machte, als der er in der Krimireihe von Frank Goldammer einem großen Lesepublikum ans Herz wuchs.
Max kehrt 1917 vorzeitig aus dem Ersten Weltkrieg zu seinen Eltern zurück, da er infolge einer schmerzhaften Fußverletzung wehruntauglich geworden ist. Außerdem weist er auch seelische Verletzungen auf: Seitdem er im Krieg verschüttet wurde und beinahe erstickt wäre, kann er nur unter großen Schwierigkeiten unterirdische Räume (Keller) betreten. Dennoch bemüht er sich, sowohl seine körperlichen als auch seine seelischen Verletzungen zu überwinden und seine Eltern, die von einem kleinen Laden eher schlecht als recht leben, zu unterstützen. Er möchte am liebsten einen „richtigen“ Beruf erlernen, weiß aber nicht so recht, was für ihn mit seinen Einschränkungen infrage käme.
Als er sieht, wie die Kriminalität in Dresden sich entwickelt und er selbst und sein Freund Armin in Bandenkriminalität verwickelt werden, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln, um der Polizei zu helfen. So kommt es, dass er schließlich eine Ausbildung zum Schutzpolizisten absolviert. Er verliebt sich in Karin, eine junge Frau aus der wohlhabenden Oberschicht und er weiß, dass er sich weiter hocharbeiten will, um seine Familie in diesen schwierigen Zeiten ernähren zu können.
„In Zeiten des Verbrechens“ schildert die Zeit vom letzten Kriegsjahr bis zur Mitte der Zwanzigerjahre, eine Zeit, die von Armut, Inflation, Lebensmittelknappheit, mangelnder sozialer Absicherung und brutaler Bandenkriminalität geprägt ist. Der Autor schildert sehr eindrücklich das spartanische Leben, das besonders die schon vorher arme Bevölkerung trifft, aber auch die Mittelschicht zwingt, den Gürtel enger zu schnallen.
Nach einem eher ruhigen Beginn nimmt die Handlung Fahrt auf und die Spannungskurve steigt, sobald der Protagonist sich durch sein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden und ein natürliches investigatives Talent in Lebensgefahr begibt. Auch sein von Stolpersteinen gepflasterter Weg ins Eheglück ist mit einiger Spannung verbunden.
Der Charakter von Max Heller ist – wie in den chronologisch später angesiedelten, aber zuvor verfassten Bänden der Reihe – sehr gründlich und lebensecht ausgearbeitet und auch als junger Mann stimmig im Vergleich zur Persönlichkeit des reifen Kriminalkommissars. Max Heller ist und bleibt ein großer Sympathieträger der gegenwärtigen Kriminalliteratur!
Fazit
Wer die Reihe um Max Heller gern gelesen hat, sollte sich auch diese Vorgeschichte auf keinen Fall entgehen lassen!
Ausgaben von In Zeiten des Verbrechens
Besitzer des Buches 13
Update: 24. März 2025 um 06:02