Der Traum von einem Baum

Buch von Maja Lunde, Ursel Allenstein

  • Kurzmeinung

    Sarange
    Eher ruhiges, von ethisch-philosophischen Fragen getragenes Finale des Klima-Quartetts.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Traum von einem Baum

Spitzbergen 2110: Weit im Norden, tief in den Bergen, liegt eine Schatzkammer, die mit Pflanzensamen aus aller Welt gefüllt ist. Tommy wächst in dieser sonst kargen, gnadenlosen Landschaft auf, mit seinen zwei Brüdern und seiner Großmutter – der Hüterin des Saatguts. Schon vor vielen Jahren hat man hier am Nordpol den Kontakt zu den anderen Ländern abgebrochen und versucht, im Einklang mit der Natur zu leben. Doch dann wird Spitzbergen von einer Katastrophe heimgesucht – und Tommys Familie gehört zu den wenigen Überlebenden. Sechs Menschen auf einer verlassenen Insel, mit einem Schatz, den die Welt verloren glaubte. Zur selben Zeit, aber weit entfernt, zehrt Tao von den Erinnerungen an ihren Sohn Wei-Wen, den sie zwölf Jahre zuvor verloren hat. Wie alle ihre Landsleute hungert auch sie, denn die Natur ist endgültig ausgebeutet und unzählige Arten sind vom Erdball verschwunden. Doch alles könnte sich ändern, als Tao gebeten wird, eine Expedition zu leiten. Ihr Ziel: Spitzbergen.
Weiterlesen

Serieninfos zu Der Traum von einem Baum

Der Traum von einem Baum ist der 4. Band der Klima Quartett Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2015. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2022.

Über Maja Lunde

Die Schriftstellerin und Drehbuchautorin Maja Lunde kam 1975 in Oslo zur Welt. Dort studierte sie Literatur mit dem Nebenfach Psychologie und nahm im Anschluss ein weiteres Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Filmgeschichte auf. Mehr zu Maja Lunde

Bewertungen

Der Traum von einem Baum wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,2 Sternen.

(1)
(1)
(6)
(0)
(0)

Meinungen

  • Eher ruhiges, von ethisch-philosophischen Fragen getragenes Finale des Klima-Quartetts.

    Sarange

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Traum von einem Baum

    […]
    Ich habe den Roman heute zufrieden zugeklappt.
    Nicht zufrieden mit der Thematik rund ums Klima, Artensterben, mögliche Lebensformen auf diesem Planeten in hundert Jahren - diese dystopischen Aspekte fängt Maja Lunde auf eine für mich erschütternde Art und Weise ein und mir wird bei jedem ihrer Romane deutlicher, wie dringend es ist, etwas zu tun, sodass es zu den von ihr dargestellten oder ähnlichen Szenarien nie kommen möge. (Viel Optimismus habe ich da leider nicht, aber das heißt nicht, dass man nicht alle Kräfte mobilisieren sollte, um es vielleicht doch noch zu schaffen!) Insofern stört es mich nicht, wenn Lundes Darstellungen da manchmal schwammig bleiben oder logische Fragezeichen aufwerfen - ich lese ihre Beschreibungen der Welt in fünfzig oder hundert Jahren eher als Beispiele, als mögliche Varianten einer Welt, die meinen Enkel*innen und Urenkel*innen dräuen mag.
    Aber zufrieden bin ich mit dem Buch an sich. Lundes Romane funktionieren für mich einfach; ich sehe immer wieder, dass ich sie besser bewerte als der Durchschnitt hier, aber das mache ich ja nicht aus purer Nettigkeit.
    Da war zum Beispiel die Figur Tommy.
    […]
    So unterschiedlich sind die Wahrnehmungen: Ich habe ihn kein einziges Mal als nervtötend empfunden! Seine verzweifelte Fürsorge für die jüngeren Geschwister hat mich im Gegenteil sehr berührt und auch geschmerzt, denn es war ja nicht seine Aufgabe als Siebzehnjähriger, den Kindern Elternersatz, Lehrer, Ernährer, Freund und Vorbild zu sein - wie ihn das zugleich zerrieben und erfüllt hat, fand ich grandios dargestellt.
    […]
    Das stimmt, soweit es um Facts & Figures rund um die Saatgutkammer geht. Ich wusste schon vorher recht gut darüber Bescheid und habe mir den Rest ergoogelt. Viel spannender fand ich die im Roman konstruierte Differenzierung in die "große" (bezogen auf Ideen und Ideale rund um die übergeordnete Art und Weise des Weiterbestehens) und die "kleine" Liebe (bezogen auf die konkreten Mitmenschen um einen herum), die die Menschen auf Spitzbergen vorgenommen haben und die im Bezug auf die Rolle der Saatgutkammer im Laufe des Romans ins Bröckeln gerät - wie, möchte ich jetzt hier nicht weiter ausführen. Das fand ich schlüssig und sehr berührend.
    Der ruhige Duktus und die bis auf die kurzen Tao-Exkurse einsträngige Erzählweise haben mir gut getan; durch die Rückblenden und die ausführlichen Einsichten ins Innere von Tommy, teilweise Tao und Louise, manchmal auch Rakel ( ), blieb die Handlung für mich bewegt genug.
    Und diese Wildpferdherde in der mongolischen Steppe...
    Weiterlesen
  • Rezension zu Der Traum von einem Baum

    2110, Longyearbyen, Spitzbergen. Der 18-jährige Tommy, seine 2 jüngeren Brüder und ein Schwesternpaar aus der Nachbarschaft – das sind die letzten Überlebenden in dem kleinen Ort. Schon lange wachsen dort keine Bäume mehr, Obst und Gemüse gedeiht nur im Gewächshaus. Die Großmutter hat Tommy alles beigebracht, was er über Pflanzen wissen muss und ihm zudem ein Geheimnis anvertraut: sie ist die Wächterin einer Saatgutkammer, deren Inhalt die Welt retten könnte. Doch dann rafft eine Krankheit fast den gesamten Ort dahin. Können die 5 Überlebenden allein dort zurechtkommen? Oder sollen sie das Saatgut gegen ein neues Leben eintauschen?
    Mit „Der Traum von einem Baum“ schließt Maja Lunde ihr im Jahr 2015 begonnenes Klimaquartett ab und führt einige lose Fäden wieder zusammen. So begegnen wir Tao aus Band 1 wieder, ebenso wie Lou aus Band 2 und 3. Erzählt wird dieses Mal jedoch in einem einzigen Handlungsstrang. Dabei kommt hauptsächlich Tommy zu Wort, während Tao uns Zugang zu Dingen gewährt, die außerhalb von Tommys Reichweite geschehen. Beide blicken zudem immer wieder in die Vergangenheit zurück.
    Für Tommy ist seine Familie das Wichtigste. Longyearbyen ist sein Zuhause, das er nicht verlassen möchte – egal, wie die Lebensbedingungen dort aussehen. Diese Meinung teilte auch sein Vater, was oft zum Streit mit der Großmutter führte. Sie ist eine ruhelose Seele, die ihr Leben lang umhergezogen ist. Diese Sehnsucht teilt auch Rakel, eine der 5 Überlebenden und sie ist es auch, die letztendlich dem chinesischen Forschungsteam Zugriff auf das Saatgut verspricht – im Gegenzug für ein neues Leben. Die Handlung eskaliert, als Tommy und sie über diese heimlich getroffene Entscheidung in Streit geraten.
    An den Vorgängerbänden mochte ich stets das jeweilige Umweltschutzthema. Hier stehen Bäume und die Saatgutkammer nur sehr lose im Mittelpunkt, vorrangig geht es hier um menschliche Schicksale. Dabei ist Tommy als Protagonist ungemein nervtötend und Tao eine eher unwichtige Rolle. Insgesamt habe ich mir vom großen Finale dieser Reihe einfach mehr erwartet – mehr Fakten, mehr Spannung, mehr Tiefe.
    Weiterlesen

Ausgaben von Der Traum von einem Baum

Hardcover

Seitenzahl: 560

E-Book

Seitenzahl: 561

Besitzer des Buches 17

Update: