Ihr wisst nicht, was Krieg ist: mit einem Vorwort von Marina Weisband

Buch von Yeva Skalietska, Dr. Alexandra Berlina

  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    Tagebuch aus dem Ukraine-Krieg
  • Kurzmeinung

    Dietmar58
    Trauriger Alltag eines Kindes im Krieg

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Ihr wisst nicht, was Krieg ist: mit einem Vorwort von Marina Weisband

Das beindruckende und aufwühlende Kriegs-Tagebuch eines 12-jährigen Mädchens aus der Ukraine. Yeva Skalietska ist ein ganz normales zwölfjähriges Mädchen aus dem ukrainischen Charkiw, als der Angriff der russischen Armee am 24. Februar 2022 ihrer Kindheit, wie sie sie kannte, ein brutales Ende setzt. Fortan bestimmen die Kriegsgeschehnisse ihren Alltag, hat Yeva Angst um ihr Leben und das ihrer Familie und Freunde. Ihre Kriegserfahrungen hält Yeva fest in einem Tagebuch, in das sie jeden Tag schreibt. Im März 2022 schließlich wird die Wohnung der Familie zerstört - und Yeva und ihre Großmutter Irina fliehen unter gefährlichen Bedingungen und auf verschlungenen Wegen aus ihrer Heimat, das Tagebuch und einen Stift zum Schreiben im Gepäck. Ein neues Zuhause finden Yeva und Irina schließlich nach einer abenteuerlichen Flucht in Irland. Doch auch hier schreibt Yeva weiterhin täglich darüber, was es heißt, die Zerstörung der eigenen Heimat mitzuerleben - und hofft sehnlichst auf ein Ende des Grauens. Für sie steht fest: 'Ich werde so lange Tagebuch führen, bis der Krieg zu Ende ist.' Die 12-jährige Yeva Skalietska gibt all den Kindern, die unter dem Krieg in der Ukraine leiden, eine Stimme. Ihr Tagebuch ist ein authentischer Erfahrungsbericht und zugleich ein bestechendes zeitgeschichtliche Dokument.
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Bewertungen

Ihr wisst nicht, was Krieg ist: mit einem Vorwort von Marina Weisband wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,8 Sternen.

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Meinungen

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ihr wisst nicht, was Krieg ist: mit einem Vorwort von Marina Weisband

    Aufgrund des Angriffskrieges von Russland auf die Ukraine mangelt es nicht an Büchern zu diesem Thema. Sei es Bücher über die Geschichte des Landes oder Analysen von Strategen oder Betroffenen. Dieses hier ist ein besonderes. Es ist das Tagebuch der 12-jährigen Yeva Skalietska.
    Yeva lebt mit ihrer Großmutter in Charkiw im Osten der Ukraine. Die Eltern arbeiten im Ausland.
    Das Leben von Yeva gerät aus den Fugen, als Putins Armee am 24. Februar 2022 in der Ukraine einmarschiert.
    In ihrem Tagebuch beschreibt sie jene Tage und Wochen bis es gelingt, gemeinsam mit der Großmutter aus der Ukraine zu fliehen. Mit Hilfe von zahlreichen Freiwilligen schaffen sie es nach Budapest und gelangen nach Irland. Dort geht Yeva wieder in die Schule und kann endlich wieder ein Teenager sein.
    Meine Meinung:
    Das Buch hebt sich aus der Masse der Bücher zum Krieg in der Ukraine ab. Das liegt vor allem daran, dass das Tagebuch der Zwölfjährigen nicht verändert worden ist. Daher wirkt die Sprache stellenweise kindlich und enthält viele Ausdrücke von Teenagern. Das ist vor allem bei den Whatsapp-Nachrichten, die sie mit ihren Schulkolleginnen teilt.
    Berührend auch die Nachrichten, die sie von ihren Schulkollegen erhält:
    "Einige meiner liebsten Menschen - Papa, Oma und Opa - sind immer noch in Charkiw. Ich vermisse sie furchtbar und liebe sie sehr. Mein größter Wunsch ist Frieden!" (Kristina,
    S. 169f.)
    "Wir träumen immer noch davon, eines Tages nach Hause zurückzukehren." (Olha, S. 172)
    "Ich will nach Hause nach Charkiw! Ich will in ein friedliches Charkiw, wo ich draußen mit meinen Freunden spielen kann, ohne mich ständig vor Sirenen und Explosionen verstecken zu müssen! Ich will zurück in die Schule und meine Lehrer wiedersehen! Aber vor allem will ich wieder, dass meine Eltern ein echtes Lächeln lächeln." (Kostja, S. 174)
    "... und alles, was ich will, ist Frieden und wieder zu Hause sein!" (Alena, S. 178).
    Yevas Schlusswort ist wohl wenig hinzuzufügen:
    „... Wir sind Kinder. Und wir haben ein Recht auf Frieden!"
    Und ja, wir, die im Frieden leben, wissen nicht, was Krieg ist.
    Fazit:
    Gerne gebe ich diesem Tagebuch 5 Sterne.
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  • Rezension zu Ihr wisst nicht, was Krieg ist: mit einem Vorwort von Marina Weisband

    An Literatur zum Krieg in der Ukraine mangelt es nicht. Die inhaltliche Spannbreite ist breit gefächert. Was der Leserschaft im vorliegenden Buch angeboten wird, stellt aber etwas Besonderes dar: es handelt sich um Tagebuchaufzeichnungen einer Betroffenen. Hinzu kommt, dass Yeva Skalietska noch ein Kind ist. Keinem Kind würde man wünschen zu erleben, was Yeva als Erlebnisse in ihrem Tagebuch festhält.
    Die Aufzeichnungen beginnen am 14. Februar 2022, dem Geburtstag der Autorin. Sie wird an diesem Tag 12 Jahre alt und ahnt nicht, dass sich ihr Leben bereits 10 Tage später radikal verändern wird. Am 24. Februar greift die russische Armee die Ukraine an. Yeva lebt mit ihrer Familie in Charkiw, unweit der Grenze zur Russischen Föderation. Sie bekommen den beginnenden Krieg hautnah als Erste zu spüren. Die Tagebuchaufzeichnungen erlauben einen Eindruck über das tägliche Erleben des Kriegs und in die Gedankenwelt der jungen Autorin, wie sich vorherige Probleme relativieren, wie sie den Begriff "Glück" für sich neu definiert und nicht zuletzt, wie sich der Kontakt zu den Schulfreunden und zu den weiter entfernten Familienmitgliedern gestaltet.
    Die Leserschaft wird mitgenommen auf den beschwerlichen Weg, der Yeva gemeinsam mit ihrer Großmutter Irina über Ungarn weiter nach Irland führt. Hier endet das Tagebuch (zunächst). Vor dem Schlusswort der jungen Autorin kommen vier der Schulfreunde Yevas zu Wort und erzählen in kurzer Form über ihre bisherigen Erlebnisse.
    Wer den Schreibstil Kinder und Jugendlicher kennt weiß, dass er sich von der Stilistik renommierter erwachsener AutorInnen unterscheidet. Da geht es schon einmal unkonventionell und holprig zur Sache. Veränderungen und Anpassungen inhaltlicher und stilistischer Natur gingen jedoch eindeutig zu Lasten der Authentizität und würden einem solchen Buch gewissermaßen die Seele rauben. Das geschieht hier erfreulicherweise nicht.
    Alles in allem ein beeindruckendes Dokument dessen, was Krieg für "Menschen wie du und ich" anzurichten vermag. Viele der Erlebnisse sind für den Außenstehenden erschreckend und bedrückend. Keinem Menschen, und erst recht keinem Kind, möchte man eine solche Lebensrealität wünschen.
    Die Kinder bringen ihre Wünsche und Hoffnungen zum Ausdruck gebracht und man darf ihnen nur wünschen, dass sie bald Wirklichkeit werden:
    "Einige meiner liebsten Menschen -Papa, Oma und Opa- sind immer noch in Charkiw. Ich vermisse sie furchtbar und liebe sie sehr.
    Mein größter Wunsch ist Frieden!" (Kristina, S. 169f.)
    "Wir träumen immer noch davon, eines Tages nach Hause zurückzukehren." (Olha, S. 172)
    "Ich will nach Hause nach Charkiw! Ich will in ein friedliches Charkiw, wo ich draußen mit meinen Freunden spielen kann, ohne mich ständig vor Sirenen und Explosionen verstecken zu müssen! Ich will zurück in die Schule und meine Lehrer wiedersehen!
    Aber vor allem will ich wieder, dass meine Eltern ein echtes Lächeln lächeln." (Kostja, S. 174)
    "... und alles was ich will, ist Frieden und wieder zu Hause sein!" (Alena, S. 178).
    Dem selbst verfassten Schlusswort von Yeva (zu finden auf S. 180) ist dann eigentlich nichts mehr hinzuzufügen: "... Wir sind Kinder. Und wir haben ein Recht auf Frieden!"
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Ausgaben von Ihr wisst nicht, was Krieg ist: mit einem Vorwort von Marina Weisband

Hardcover

Seitenzahl: 192

E-Book

Seitenzahl: 194

Besitzer des Buches 3

Update: