Schön ist die Nacht

Buch von Christian Baron

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Schön ist die Nacht

Das Dröhnen und die Herrlichkeit, die Bürde und die Notwendigkeit des Lebens der „einfachen Leute“ Willy sehnt sich nach nichts so sehr wie nach einem normalen Leben. Er will seine Arbeit als Zimmerer gut machen, er will für seine Familie sorgen, er träumt vom eigenen Häuschen. Mit seiner ehrlichen Art stößt er immer wieder an Grenzen, was nichts an seinem Entschluss ändert, anständig zu bleiben. Horst, ein ungelernter Hilfsarbeiter, glaubt schon lange nicht mehr daran, auf ehrliche Weise nach oben zu kommen. Er greift zu halbseidenen Mitteln, und seine Existenz entgleitet ihm in dem Maße, in dem er seine Aggressionen nicht im Griff hat. In die Spirale des Abstiegs zieht er seinen Freund Willy hinein – mit katastrophalen Folgen für beide. Schön ist die Nacht ist ein Roman über die westdeutschen Siebzigerjahre, der Roman einer ganzen sozialen Klasse. Zwischen ihren nach Emanzipation strebenden Frauen und streikwilligen „Gastarbeitern“; zwischen ihnen entgleitenden Kindern und sie unter Druck setzenden Chefs, zwischen Spekulantenträumen und Baustellenwirklichkeit führen Willy und Horst aussichtslose Kämpfe um ihren Anteil am Wohlstand. Müssen wir sie uns als glückliche Menschen vorstellen?
Weiterlesen

Bewertungen

Schön ist die Nacht wurde bisher einmal bewertet.

(0)
(1)
(0)
(0)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Schön ist die Nacht

    Willy hat es irgendwie geschafft. Als Zimmermann verdient er genug Geld, um seine Familie zu versorgen und sogar von einem eigenen Haus zu träumen. Er kann keine großen Sprünge machen, aber er ist zufrieden. Für ihn sind ehrliche Arbeit und Zuverlässigkeit der Grundstein für ein gutes Leben.
    Sein Freund Horst ist ganz anders. Er hat nie eine Ausbildung zuende gemacht und schlägt sich als Hilfsarbeiter durch. Wenn das Geld nicht reicht, leiht er sich Geld von Willy. Und wenn der kein Geld mehr für ihn hat, nehmen sie eben andere Arbeit an. Arbeit, die nicht mehr so ehrlich ist, wie die, der Willy normalerweise nachgeht.
    Auf den ersten Blick wirken Willy und Horst grundverschieden, aber in ihren Zielen und Träumen sind sie sich ähnlich: beide wollen raus aus ihrem kleinen Leben, aus der trostlosten Siedlung in Kaiserslautern. Sie versuchen es auf unterschiedliche Weisen, aber sie schaffen zumindest Veränderungen. Die sind nicht immer zum Guten, aber sie glauben in jeder Lage noch fest daran, dass es irgendwann besser werden wird.
    Ich habe lange nicht verstanden, warum Willy sich immer wieder von Horst hat einwickeln lassen. Denn das bringt nicht nur seine Ehe, sondern auch seine gesamte Existenz in Gefahr. Trotzdem scheint es, als könne er nicht nein sagen, wenn Horst wieder einmal vor seiner Tür steht. Aber im Grunde ist es ganz einfach: Willy glaubt, dass er im Gegensatz zu seinem Freund auf dem richtigen Weg ist und will seinem Freund dabei helfen, diesen Weg auch für sich zu finden. Damit fühlt er sich groß, oder zumindest größer, als Horst es ist. Aber in Wirklichkeit ist es genau andersherum: Willy kann Horst nicht helfen, sondern Horst zieht in immer mehr in den Abgrund herunter, in dem er sich selbst befindet.
    Christian Baron erzählt von zwei Verlieren, die beide glauben, auf der Gewinnerstraße zu sein. Manchmal war es schwer, ihnen dabei zuzusehen, aber genau das hat ihre Geschichte in meinen Augen so authentisch gemacht.
    Weiterlesen

Ausgaben von Schön ist die Nacht

Hardcover

Seitenzahl: 384

E-Book

Seitenzahl: 385

Besitzer des Buches 2

Update: