Wand des Schweigens

Buch von Arnaldur Indriðason, Kristof Magnusson

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Wand des Schweigens

Das Verbrechen wurde damals nicht aufgeklärt, die ermordete Frau nie gefunden. Nun, Jahrzehnte später, wird ihr Skelett hinter der gemauerten Kellerwand eines Hauses im Reykjavíker Stadtzentrum entdeckt. Dem pensionierten Kommissar Konráð wird plötzlich klar, dass dieses fast vergessene Verbrechen etwas mit dem Mord an seinem Vater zu tun haben könnte, und beginnt, erneut in dem Fall zu ermitteln. Bald bringen ihn jedoch die Kollegen der Kripo Reykjavík in Bedrängnis. Sie vermuten, dass Konráð mehr weiß, als er verrät, und schon längst zum Aufklären des Verbrechens an der Frau hätte beitragen können. Und sie fragen sich, was Konráð heute davon abhält, ihnen die ganze Wahrheit zu sagen ...
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Serieninfos zu Wand des Schweigens

Wand des Schweigens ist der 4. Band der Kommissar Konrad Reihe. Diese umfasst 7 Teile und startete im Jahr 2013. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2024.

Über Arnaldur Indriðason

Arnaldur Indriðason wurde 1961 in Reykjavik geboren. Das Talent zum Schreiben wurde ihm vom Vater vererbt, denn auch der war ein bekannter isländischer Autor. Mehr zu Arnaldur Indriðason

Bewertungen

Wand des Schweigens wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Wand des Schweigens

    Sklett in der Wand
    Das Verbrechen konnte nie aufgeklärt werden und die ermordete Frau konnte nie gefunden werden. Jahre später löst sich nun ein Sklett aus der Mauer im Keller eines Wohnhauses im Reykjavíker Stadtzentrum. Dem pensionierten Kommissar Konráð wird klar, dass es etwas mit dem Mord an seinem Vater zu tun haben könnte und beginnt erneut in dem Fall zu ermitteln. Er kommt allerdings selbst in Bedrängnis durch die Kollegen der Kripo Reykjavík, die vermuten, dass Konráð etwas verschweigt, was schon längst zur Aufklärung des Verbrechens hätte führen können.
    "Wand des Schweigens" ist Band 4 der Reihe mit dem pensionierten Kommissar Konráð. Die Vorgänger sollten hier schon bekannt sein, da Konráð immer noch in seinem persönlichem Fall, den Mord an seinen Vater, ermittelt.
    Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven und mit verschiedenen Handlungssträngen erzählt. Das Erzähltempo ist hier gleichbleibend langsam, sodass es hier eher ein ruhiger Krimi, aber dennoch spannend ist.
    Der Kriminalfall um das Sklett in der Wand und die Aufklärung darüber rückt allerdings mehr in den Hintergrund. Es ist ein sehr verstrickter und komplexer Fall. Man muss sich beim Lesen sehr stark konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren. Die Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit fand ich etwas verwirrend. An der Stelle hätte ich mir gewünscht, dass es irgendwie kenntlich gemacht worden wäre, in welcher Zeit man sich gerade befindet.
    Kommissar Konráð ist mir schon aus den Vorgängerbänden bekannt gewesen. Er ist ein Eigenbrötler, schon pensioniert, aber mischt sich trotzdem immer noch überall ein. Mir fällt es immer noch schwer eine Bindung zu ihm aufzubauen, da er schwer greifbar ist durch sein Handeln und Tun. Seine Charaktereigenschaften und Gefühle kommen hier nicht recht zur Geltung.
    Mein Fazit:
    Ein bisschen verwirrend durch die Zeitsprünge und eine sehr komplexe Handlung, wo man sich stark konzentrieren muss. Trotzdem eine spannende Fortsetzung mit offenem Ende.
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  • Rezension zu Wand des Schweigens

    Inhalt
    Der pensionierte Kommissar Konráð ist in Reykjaviks Schattenviertel in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen. Sein Vater lebte als Kleinkrimineller von Betrügereien, prügelte Frau und Sohn und übte gegenüber Konráðs Schwester sexuelle Gewalt aus. Obwohl der Ex-Ermittler neuerdings keine Insider-Informationen mehr aus den Reihen der Kripo erhält, verbeißt er sich noch immer in den ungeklärten Mord an seinem Vater in den 60ern. Ein Motiv, „Seppi“ zu ermorden, hätten damals viele seiner Opfer gehabt. Pálmi, der damalige Ermittler, dringt darauf, dass Konráð den Fall seines Vaters endlich ruhen lassen soll, kann jedoch nicht ahnen, welche Motive seinen Ex-Kollegen inzwischen antreiben.
    Als in der Gegenwart im Keller eines älteren Hauses ein menschliches Skelett gefunden wird, vermutet Konráð Verbindungen zwischen einer kleinen Einbrechergruppe, die damals aktiv war, einem Einbruchsopfer, das den Einbruch in seinem Haus unbedingt geheim halten wollte, und der Clique seines Vaters. Reykjavik ähnelte in den 60ern noch einer Kleinstadt unter amerikanischer Besetzung, in der sich die Wege der Beteiligten mehrfach kreuzten. So ist Konráð heute mit der „Geisterjägerin“ Eygló befreundet, weil die Väter der beiden damals gemeinsam gutgläubige Opfer in spiritistischen Sitzungen abzockten. Eygló kennt den Fundort des Skeletts nur zu gut.
    Fazit
    Konráð zeigt schon seit der historischen Flóvent-Thorson-Reihe sein Händchen dafür, Zeugen zum Reden zu bringen. Er ermittelt im 4. Band der Serie ausgesprochen rücksichtslos, weil er unbedingt sein gegenüber dem erwachsenen Sohn lädiertes Ansehen wiederherstellen will. Seine stets spannenden Ermittlungen schlagen einige Haken und führen Indriðasons Leser dabei auf falsche Fährten. Die Atmosphäre eines Jahrzehnts, in dem so mancher Gewalt gegen Frauen und Kinder für eine Privatangelegenheit hielt, die sowieso niemand ernstnehmen würde, zeichnet Indriðason überzeugend; gemeinsam mit Konráðs persönlicher Verfassung hinterlässt der Fall einen höchst düsteren Eindruck.
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  • Rezension zu Wand des Schweigens

    Es ist mittlerweile Band 4 mit dem frisch pensionierten Kommissar Konráð, der immer noch den lange zurückliegenden Tod seines Vaters aufklären möchte. Er ermittelt auf eigene Faust, versucht seine früheren Kontakte bei der Polizei kurzzeitig aufzufrischen und bringt sich damit aber selbst in große Schwierigkeiten.
    Aktuell wurde durch einen blöden Zufall hinter einer vorgemauerten Kellerwand in einer Waschküche eine Leiche gefunden. Wer könnte das sein? Vermißtenmeldungen liegen keine passenden bei der Polizei in Reykjavik vor. Eigentümer- bzw. Mieterwechsel gab es in diesem Haus in größerer Zahl. Und einige Bewohner hatten gelegentlich ein ungutes Gefühl. Was ging hier vor und wer wurde hier eingemauert?
    Die Geschichte wird in verschiedenen Strängen aus Gegenwart und Vergangenheit erzählt, die oftmals schwer unterscheidbar sind. Am Ende überrascht der Autor mit einem Twist, den ich sehr gelungen fand.
    Ich habe schon einige Bücher des Autors gelesen, wobei mir ehrlicherweise die
    Bände um Erlendur besser gefallen haben. Indridason schreibt für mich flüssig, ruhig und trotzdem spannend. Es ist ein Buch, bei dem die Düsternis der skandinavischen Krimis richtig spürbar ist. Die einzelnen Figuren charakterisiert er sehr detailliert, sympathisch war mir eigentlich keine. Die einzelnen Stränge waren für mich oftmals vermischt, dadurch verwirrend und als Leser ist man schon gefordert, aufmerksam und konzentriert zu lesen. Das führte das ein oder andere Mal dazu, daß ich etwas nochmals lesen mußte, um es richtig einzuordnen. Die Beschreibung der Örtlichkeiten und der Atmosphäre fand ich lebendig und bildhaft. Konráð und sein unbedingter Wille, den Tod seines Vaters aufzuklären, führt zu Lügen und dadurch gerät er selbst ins Fadenkreuz seiner Kollegen. Ein vorherrschendes Thema ist Gewalt in der Familie, Mißbrauch, aber auch Kleinkriminelle und ihre Taten. Da bereits einige Zeugen verstorben sind, kommt es bei den Nachforschungen oftmals zu einer Wand des Schweigens. Bei der Reihe um Kommissar Konráð sollte man unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen, da vieles auf die Vorgängerbände aufbaut.
    Wer gerne typisch skandinavische Krimis liebt, ist hier gut aufgehoben.
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  • Rezension zu Wand des Schweigens

    Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Dieser Fund, mitten in Reykjavík, ist ein Schock für die Bewohner: Hinter der Kellerwand ihres Wohnhauses entdecken sie ein menschliches Skelett. Offenbar wurde hier vor Jahrzehnten ein Mordopfer eingemauert und vor der Welt verborgen. Die Kripo Reykjavík nimmt die Ermittlungen auf, eine Vermisstenmeldung, die passen würde, finden sie jedoch nicht. Wer bloß ist das Opfer? Welches Verbrechen wurde hier begangen? Als der pensionierte Kommissar Konráð sich einschaltet, blocken die ehemaligen Kollegen ab. Sie vermuten, dass Konráð ihnen wichtige Infos bei früheren Ermittlungen verschwiegen hat. Konráð forscht daraufhin auf eigene Faust weiter. Hat das lange zurückliegende Verbrechen tatsächlich etwas mit seiner eigenen Familiengeschichte zu tun – mit dem Mord an seinem Vater?
    Autor (Quelle: Verlagsseite)
    Arnaldur Indriðason, 1961 geboren, graduierte 1996 in Geschichte an der University of Iceland und war Journalist sowie Filmkritiker bei Islands größter Tageszeitung Morgunbladid.
    Heute lebt er als freier Autor mit seiner Familie in Reykjavik und veröffentlicht mit sensationellem Erfolg seine Romane. Arnaldur Indriðasons Vater war ebenfalls Schriftsteller. […]
    Allgemeines
    Vierter Band der Reihe um Kommissar Konráð
    Titel der Originalausgabe.“ ÞAGNAMÚR“, ins Deutsche übersetzt von Kristof Magnusson
    Erschienen bei Bastei Lübbe am 30.September 2022 als HC mit 400 Seiten
    Gliederung: Roman in 65 Kapiteln
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven und auf unterschiedlichen Zeitebenen
    Handlungsort und -zeit: Reykjavík in der Gegenwart, mit Rückblenden auf die Sechzigerjahre
    Inhalt
    In einem älteren Wohnhaus in Reykjavík wird ein in einem Kellerraum eingemauertes Skelett entdeckt. Konraðs Bekannte Eygló erinnert sich sofort daran, dass sie in ihrer Eigenschaft als „Medium“ von einer Hausbewohnerin vor Jahrzehnten gebeten wurde, durch das Haus zu gehen, weil diese Frau in dem Haus immer ein unerklärliches Unwohlsein befiel. Auch Eygló spürte etwas Unangenehmes, konnte sich jedoch keinen Reim darauf machen. Während der längst pensionierte Polizist Konrað, von Eygló über den makaberen Fund informiert, an dem Fall nur mäßiges Interesse zeigt, versucht die Mordkommission alle noch lebenden ehemaligen Hausbewohner ausfindig zu machen und zu vernehmen.
    Konrað ist nach wie vor von dem ungeklärten Fall seines Vaters, der 1963 ermordet wurde, besessen. Er hat inzwischen neue Erkenntnisse über das Leben seines Vaters gewonnen und stößt zu seiner Verwunderung auch auf eine Verbindung seines Vaters zu einem Kriminalfall aus den frühen Sechzigerjahren, in dem es um ein ertrunkenes, möglicherweise ertränktes, zwölfjähriges Mädchen namens Nanna ging – ein Fall, mit dem Konrað sich selbst schon befasst hat.
    Beurteilung
    Der vierte Band um Kommissar Konrað thematisiert mehrere lose miteinander verbundene Kriminalfälle. Dabei ist nur das Geheimnis um das eingemauerte Skelett „neu“, der Tod des zwölfjährigen Mädchens wurde bereits im zweiten Band der Reihe (Das Mädchen an der Brücke) behandelt und die Ermittlungen Konraðs im Hinblick auf den Mord an seinem Vater ziehen sich durch die gesamte Reihe. Diese Ermittlungen nehmen den Löwenanteil der Handlung ein, deshalb ist es unbedingt empfehlenswert, bei der Lektüre dieser Reihe die korrekte Reihenfolge einzuhalten.
    Die Handlung wechselt zwischen verschiedenen Zeitebenen (Konraðs Ermittlungen in der Gegenwart und seine Erlebnisse zu Lebzeiten seines Vaters) und Handlungssträngen. Da in den Kapiteln weder Orts- noch Zeitangaben enthalten sind, erfordert es eine gewisse Konzentration, beim Lesen nicht die Orientierung zu verlieren.
    Das Erzähltempo ist größtenteils ruhig, in einem der Erzählstränge baut der Autor jedoch eine steile Spannungskurve auf und präsentiert auch – eher untypisch für sein sonstiges Vorgehen – Szenen brutaler Gewalt.
    Die Charakterisierung des Protagonisten ist differenziert und schonungslos, in diesem Band wird ein gewisser Egoismus deutlich, der nicht das beste Licht auf den pensionierten Kommissar wirft. Er tritt bei seinen privaten Ermittlungen sehr hartnäckig auf und schreckt im Falle nicht zufriedenstellender Antworten auch nicht vor Drohung und Erpressung zurück. Andererseits ist seine Verzweiflung nachvollziehbar, schließlich wurden seine Mutter und er selbst zu den Tatverdächtigen im Fall seines Vaters gezählt - ein Verdacht, der bisher nicht ausgeräumt werden konnte.
    Auch im vierten Band der Reihe werden gesellschaftliche Missstände wie z.B. häusliche Gewalt und Kindesmissbrauch thematisiert, außerdem erhält der Leser Einblick in die kleinkriminelle Szene Reykjavíks in den Sechzigerjahren.
    Fazit
    Ein komplex gestrickter, fesselnder und stellenweise hochspannender Krimi, für dessen Lektüre man Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden und viel Konzentration mitbringen sollte!
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Ausgaben von Wand des Schweigens

Hardcover

Seitenzahl: 400

E-Book

Seitenzahl: 401

Besitzer des Buches 14

Update: