Die Heimkehr der Störche

Buch von Theresia Graw

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Heimkehr der Störche

Verlorene Heimat - eine junge Frau kämpft um ihren großen Traum  1952: Dora ist nach ihrer Vertreibung aus Ostpreußen mit ihrer Familie auf einem Hof in der Lüneburger Heide einquartiert worden. Die einstige Gutstochter ist von der Enge und den täglichen Reiberein mit der Bäuerin erdrückt. Sie träumt davon, Tierärztin zu werden und bricht für ein Studium auf nach Berlin. Dort bekommt sie Hinweise zum Verbleib ihrer großen Liebe Curt von Thorau, der seit Kriegsende als verschollen galt. Sie macht ihn schließlich in einem Stasigefängnis ausfindig und kämpft mit allen Mitteln um seine Freilassung. Doch während der Unruhen im Juni 53 gerät sie zwischen die Fronten und muss Hals über Kopf fliehen. Wird Dora es noch einmal schaffen, neu anzufangen – und Curt wiederzufinden? 'Es ist sehr berührend, mit welcher Leidenschaft und Präzision Theresia Graw in ihren Romanen Zeitgeschichte lebendig werden lässt.' Heidi Rehn 
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Serieninfos zu Die Heimkehr der Störche

Die Heimkehr der Störche ist der 2. Band der Gutsherrin-Saga Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2020. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2023.

Bewertungen

Die Heimkehr der Störche wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Heimkehr der Störche

    „Wer anderen die Freiheit verweigert, verdient sie nicht für sich selbst.“ (Abraham Lincoln)
    1952. Der Stübeckhof in der Lüneburger Heide ist der Zufluchtsort von Dora Twardy und ihrer Familie nach der Vertreibung vom heimatlichen Gut in Ostpreußen, der sich schon bald wie ein Gefängnis anfühlt aufgrund der zänkischen Bäuerin sowie der Ausgrenzung durch die Dorfbewohner. Trotzdem hält Dora sieben Jahre durch, bis sie sich endlich mit Curt von Thoraus Tochter Clara nach Ostberlin flüchtet, um dort einen Studienplatz für Tiermedizin an der Humboldt-Universität anzunehmen. Sie kommen bei Verwandten ihres jüngeren Bruders unter. Bei ihrer Suche nach Curt findet sie diesen in einem Stasi-Gefängnis und setzt Himmel und Hölle in Bewegung, damit er entlassen wird. Doras Teilnahme an dem Aufstand am 17. Juni 1953 wird ihre zum Verhängnis, der sie erneut zur Flucht zwingt, diesmal vom Osten in den Westen, wo sie nicht nur vor dem Nichts steht und sich mit Clara ein neues Zuhause aufbauen muss, sondern auch von Curt getrennt ist, den sie unbedingt bei sich haben möchte…
    Theresia Graw hat mit „Die Heimkehr der Störche“ den zweiten Teil ihrer historischen Familiensaga vorgelegt, der an Spannung und Dramatik dem ersten Band in nichts nachsteht und sich an ihre eigene Familiengeschichte anlehnt. Der flüssige, bildhafte und fesselnde Erzählstil lässt den Leser sofort eine Reise in die Vergangenheit antreten, um dort an Dora Twarys Seite sinken und die 50er Jahre gemeinsam mit ihr zu verbringen. Der historische Hintergrund wurde von der Autorin wunderbar mit ihrer Handlung verwoben, so dass der Leser das Gefühl hat, alles hautnah mitzuerleben. In der Lüneburger Heide ist das Leben für die Twardy-Familie nicht gerade leicht, denn als Flüchtlinge werden sie wie viele andere zu jener Zeit nicht nur misstrauisch beäugt, sondern sehen sich auch Ausgrenzungen und Beschimpfungen ausgesetzt. Die Reise mit Dora und Clara nach Ostberlin ist abenteuerlich, weil ungewiss. Dort ist nicht nur die Versorgungslage der Bevölkerung schlecht, auch die Denunziationen und Bespitzelungen durch das DDR-Regime spitzen sich immer mehr zu, so dass man nicht weiß, wem man noch trauen kann. Überhaupt sind die Unterschiede zwischen Ost und West sehr gut und nachvollziehbar eingearbeitet, auch der Gedanken- und Gefühlswelt Doras offenbart sich dem Leser, der sich oftmals selbst hinterfragt, wie er wohl reagieren würde. Die freiheitlichen Einschränkungen bringen Dora an ihre Grenzen, auch sie wird schnell ein Opfer davon und muss erneut alles zurücklassen, um im Westen Zuflucht zu finden. Die farbenfrohen Beschreibungen bescheren dem Leser während der Lektüre ein wunderbares und gleichzeitig spannendes Kopfkino, in dem er zeitgleich eine wahre Achterbahn der Gefühle durchläuft.
    Die Charaktere wurden lebendig und realistisch in Szene gesetzt, ihre Weiterentwicklung ist authentisch und glaubwürdig. Der Leser kann sich kaum aus ihrem Schatten lösen und fiebert mit, ob sie ihre Ziele erreichen können. Dora hat sich von ihrer Naivität gelöst, wirkt reifer und erwachsener, sorgt sich um die, die sie liebt und stellt sich den Widerständen immer wieder entgegen. Clara hat in Dora eine fürsorgliche Ziehmutter gefunden, die sich gut um sie kümmert und nicht im Stich lässt. Curt von Thorau sitzt seit Jahren im Stasi-Gefängnis, das ihm alles abverlangt. Aber auch Doras Familie und einige Weggefährten machen die Handlung so spannend, dass der Leser das Buch nicht aus der Hand legen kann.
    „Die Heimkehr der Störche“ ist eine sehr gelungene Fortsetzung, ein wunderbarer und unwiderstehlicher Mix aus Familiengeschichte, Liebe und deutscher Zeitgeschichte, der so sehr zu fesseln weiß, dass man während der Lektüre alles um sich herum vergisst. Absolute Leseempfehlung!
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  • Rezension zu Die Heimkehr der Störche

    Deutschland in den 1950er-Jahren: Nach der Vertreibung aus Ostpreußen ist Dora Twardy auf einem Hof in der Lüneburger Heide gelandet. Die Gutstochter harrt dort lange aus, fühlt sich aber nicht wohl. Als sie mit Ende 20 die Zusage für ein Studium in Ostberlin erhält, macht sie sich auf den Weg dorthin. Ihr Ziel: Sie will Tierärztin werden. Außerdem hofft sie, in der großen Stadt endlich ihren geliebten Curt von Thorau wiederzusehen, der seit dem Kriegsende verschwunden ist...
    „Die Heimkehr der Störche“ ist der zweite Teil der Gutsherrin-Saga von Theresia Graw.
    Meine Meinung:
    Der Roman besteht aus drei Teilen mit insgesamt 49 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Die Geschichte endet mit einem knappen Epilog in Briefform. Die Handlung beginnt im Mai 1952 und umfasst mehrere Jahre in den 1950ern. Einheitliche Orts- und Zeitangaben wären daher hilfreich gewesen. Erzählt wird vorwiegend aus der Sicht Doras. Der Aufbau ist schlüssig und durchdacht.
    Der Schreibstil ist nicht besonders, aber gewohnt anschaulich und lebhaft. Viele Dialoge und Beschreibungen lassen das Geschehen bildhaft vor dem geistigen Auge erscheinen. Eingefügt sind mehrere Briefe und Schriftstücke.
    Obwohl der Roman eine Fortsetzung ist, lassen sich beide Teile unabhängig voneinander lesen. Es ist für das Verständnis nicht nötig, den ersten Band zu kennen. Es empfiehlt sich aber. Unglücklich finde ich die Vermarktung. Erst bei einem genaueren Blick lässt sich feststellen, dass es sich um eine mehrteilige Saga handelt. Das gilt auch für den ersten Band, der nicht als Reihenauftakt ausgewiesen wurde. Das ist etwas ärgerlich, wenn man - wie ich - eigentlich nicht immer wieder neue Reihen anfangen möchte.
    Wieder steht Dora im Vordergrund der Geschichte. Wie im ersten Band war sie mir nicht in allen Punkten sympathisch. Die Protagonistin wirkt jedoch um einiges reifer und hat eine glaubhafte Entwicklung hinter sich. Auch die übrigen Charaktere sind interessant ausgestaltet.
    Wie schon beim ersten Teil hat sich die Autorin von ihrer eigenen Familiengeschichte inspirieren lassen, hier und da aber fiktive Elemente mit tatsächlichen historischen Ereignissen verwoben. Sie habe sich auf Zeitungsartikel, Dokumentationen, Rundfunk- und Augenzeugenberichte gestützt, heißt es in dem leider nicht sehr ausführlichen Nachwort. Diese fundierte Recherche ist dem Roman an mehreren Stellen anzumerken. Auf unterhaltsame Weise wird nebenbei deutsch-deutsche Historie vermittelt.
    Mit mehr als 600 Seiten ist das Buch ein richtiger Schmöker. Die Handlung ist jedoch größtenteils so kurzweilig und fesselnd, dass sich der Roman sehr schnell lesen lässt.
    Das Cover finde ich nicht nur sehr hübsch, sondern auch inhaltlich passend. Der Titel fügt sich gut in die Reihe ein und ist auch im metaphorischen Sinn zutreffend.
    Mein Fazit:
    Mit „Die Heimkehr der Störche“ ist Theresia Graw eine lesenswerte Fortsetzung der Gutsherrin-Saga gelungen, die mir trotz kleinerer Schwächen sogar noch besser als der erste Teil gefallen hat.
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Ausgaben von Die Heimkehr der Störche

Taschenbuch

Seitenzahl: 656

E-Book

Seitenzahl: 640

Besitzer des Buches 12

Update: