Der Klang der Wälder

Buch von Natsu Miyashita, Sabine Mangold

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Klang der Wälder

Als der junge Tomura einem Klavierstimmer bei der Arbeit lauscht, fühlt er sich durch den Klang in die hohen, rauschenden Wälder seiner Kindheit zurückversetzt, und fortan prägt die Leidenschaft für die Musik sein Leben. Er lernt das Handwerk des Klavierstimmens, doch bei aller Hingabe auf der Suche nach dem perfekten Klang ist da stets die Angst vor dem Scheitern. Als er das Klavier der beiden Schwestern Kazune und Yuni stimmen soll, muss er erkennen, dass es dabei um mehr geht als um technische Versiertheit. Und als er Kazune, die angehende Konzertpianistin, dann spielen hört, spürt er die Bestimmung seines Lebens: ihr Spiel zum Strahlen zu bringen. Ein Roman voller Poesie über die alles verändernde Kraft der Musik.
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Bewertungen

Der Klang der Wälder wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Meinungen

  • Sehr ruhig erzählt, ohne große Spannung. Poetisch.

    Breonna

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Klang der Wälder

    "Der Klang der Wälder" ist fast so etwas wie eine Hommage an die Musik. An das Instrument Klavier. An Töne an sich. Beinahe fühlt es sich so an, als würde die Autorin ihre eigene Faszination für den Klang von Tönen durch ihren Protagonisten zum Ausdruck bringen. Und dieser geht so sehr darin auf, dass er sich fast darin zu verlieren scheint. Das hat es für mich manchmal sehr schwer gemacht, mich auf die Geschichte einzulassen, denn es gibt nur sehr wenig Handlung, dafür viel Raum für fast poetische Betrachtungen, in denen der Protagonist sich verliert, wenn er seiner Arbeit als Klavierstimmer nachgeht. Oder wenn er über seine Arbeit als Klavierstimmer nachdenkt. Oder wenn er sich mit anderen über seine Arbeit als Klavierstimmer und seine Rolle und Verantwortung austauscht. Immer feinfühliger werden seine Gedanken, immer mehr verliebt und verliert er sich in Klang und Tönen. Nichts anderes bestimmt seinen Alltag so sehr wie die Arbeit mit den Instrumenten, weswegen nichts anderes so sehr dieses Buch bestimmt.
    "Der Klang der Wälder" ist ein sehr leiser, feinfühliger, achtsamer und entschleunigender Roman. Er ist sehr besonders, daher gleichzeitig für mich als Leserin so ungewohnt, dass ich nur drei Sterne vergeben kann.
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  • Rezension zu Der Klang der Wälder

    Eine Vielschichtigkeit des Klavierstimmens poetisch zum Klingen gebracht
    Tomura ist ein Junge aus den Bergen Japans, der für den Besuch der High-School in die Stadt gezogen ist. Er scheint aufgrund seiner Herkunft in der Stadt noch nicht ganz angekommen und eher ein Einzelgänger zu sein. Als er daher eines Tages von seinem Lehrer darum gebeten wird, einen späten Gast in die Schule zu lassen, scheint dies zunächst nichts Ungewöhnliches. Und doch wird dies ein Tag sein, der sein ganzes Leben verändert. Die Töne, die der Klavierstimmer dem Klavier entlockt, rufen in Tomura ganz besondere Empfindungen hervor. Sofort fühlt er sich in den Wald seiner Heimat versetzt und ist so fasziniert, dass er diesen Beruf auch erlernen möchte. Doch wie könnte er, der niemals Klavier spielen gelernt hat, es schaffen, Klaviere mit einer solchen Magie zum Klingen zu bringen, wie sein Vorbild? Trotz aller Selbstzweifel lässt Tomura sich zum Klavierstimmer ausbilden. Dass eine abgeschlossene Ausbildung erst der Anfang des Wegs ist, und welche Feinheiten zu beachten, welche Sensibilität an den Tag zu legen ist und wie Tomura diesen Weg geht, erfährt der Leser dieses Buches.
    Eine Ausbildung zum Klavierstimmer erscheint zunächst einmal eine eher technische Angelegenheit zu sein, für die Geduld, Präzision und ein gutes Gehör wichtig sein sollten. Wie könnte man dazu ein Buch schreiben, das nicht bereits nach wenigen Seiten langweilig wird? Diese Frage hatte ich mir zunächst beim Lesen des Klappentextes gestellt. Der Titel versprach jedoch, dass es sich hier nicht um eine reine Beschreibung einer trockenen Angelegenheit handelte. Und schon die ersten Seiten der Leseprobe vermochten mich vom Gegenteil zu überzeugen. Natsu Miyashita, und nicht zuletzt auch die Übersetzerin Sabine Mangold schaffen es, eine Faszination, Sensibilität und Vielschichtigkeit in die Erzählung zu bringen, die tatsächlich über 238 Seiten hin trägt. Wievielerlei Sichtweisen zu berücksichtigen sind, damit ein Klavier einen perfekten Klang entwickeln kann – und ob es überhaupt so etwas wie einen objektiv perfekten Klang gibt, wird hier mit einer solchen Sensiblität berichtet, dass ich die Erzählung sehr spannend fand. Einzig, die aus Europäischer Sicht doch scheinbar etwas zu übertriebenen Selbstzweifel des Protagonisten haben mich zwischendurch punktuell etwas genervt. Der Rest des Buches hat dies aber mehr als aufgewogen. Ein wenig an Musik interessiert sollte man wahrscheinlich schon sein, um dieses Buch zu lieben, dann bekommt es von mir aber eine uneingeschränkte Kauf- und Leseempfehlung.
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  • Rezension zu Der Klang der Wälder

    Eine Geschichte wie ein ruhiger Fluss
    Wer langsam und zart erzählte, poetische Geschichten liebt, dem könnte dieses Buch gefallen. Wer hingegen auf der Suche nach mitreißender Spannung ist, wird nach der Lektüre wahrscheinlich enttäuscht sein.
    Natsu Miyashita schickt ihren Protagonisten auf eine Reise in die Welt der Klänge und auf eine Reise zu sich selbst. Als Tomura im Alter von 17 Jahren einem begabten Klavierstimmer bei der Arbeit zusieht, entbrennt in ihm der Wunsch, ebenfalls diesen Beruf zu erlernen. Von diesem Tag an widmet er sich ganz und gar diesem Ziel. Er arbeitet unermüdlich, erlebt Fortschritte und Rückschläge und muss erfahren, dass Beharrlichkeit sowie die Bereitschaft, ein Leben lang dazuzulernen, ihn der Erfüllung seines Traumes näherbringen.
    Die Geschichte fühlte sich für mich an wie ein ruhiger Fluss, der sich durch eine schöne, friedliche Landschaft schlängelt. Es gibt keine Momente des Erschreckens oder atemloser Erwartung. Stattdessen wird man als Leser einfach immer weiter getragen, ganz sanft und stetig. Die Autorin schreibt dabei schnörkellos, aber nicht trocken.
    Viel Raum nehmen die Gespräche zwischen Tomura und seinen Kollegen ein, in denen Weisheit und auch ein feiner Humor mitschwingen. Ab und zu gibt es Passagen zur Musiktheorie, die mich persönlich (ich bin selbst Musikerin) nicht im Lesefluss unterbrochen haben. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass jemand, dem die Fachbegriffe fremd sind, an diesen Stellen ins Stocken geraten könnte.
    Und vielleicht steckt am Ende auch ein wenig zu viel japanisches Klischee in dem Buch. Zum Beispiel, dass Tomura aus einem Bergdorf stammt und – laut seinen Kollegen – aus genau diesem Grund besonders bescheiden und fleißig ist. Als könnte es gar nicht anders sein.
    Mit den Figuren bin ich leider nur zum Teil warm geworden. Besonders die Zwillinge blieben für mich eher blass; die Unterschiede zwischen ihnen empfand ich als zu wenig herausgearbeitet.
    Dennoch habe ich das Buch genossen, weil es eine entspannte Lektüre war, die mir das Thema Klang von einer ganz neuen Seite gezeigt hat. Zukünftig werde ich Klaviermusik sicherlich anders wahrnehmen als früher.
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  • Rezension zu Der Klang der Wälder

    Der Tag, an dem der junge Tomura durch Zufall der Arbeit eines Klavierstimmers lauscht, soll sein Leben für immer verändern. Der Klang der Töne löst etwas in ihm aus und so schlägt er ebenfalls den Pfad des Klavierstimmers ein, obwohl er selbst kein Instrument spielt und sich mit Musik auch nicht besonders gut auskennt. Rückschläge und Erlebnisse mit unzufriedenen Kunden lassen ihn dabei immer wieder an sich zweifeln, die Angst vor dem Scheitern ist groß. Doch dann lernt er die beiden Schwestern Kazune und Yuni kennen und beginnt zu begreifen, dass technische Perfektion nicht alles ist, was einen guten Stimmer ausmacht.
    Natsu Miyashita ist mit „Der Klang der Wälder“ ein leiser, zarter Roman über die Kraft der Musik gelungen. Dass die Autorin selbst das Klavier liebt, ist aus jeder Zeile zu lesen. Von Beginn an verbindet Tomura mit den Tönen die Geräusche des Waldes seiner Heimat. Immer wieder wird er auf diese Emotionen zurückkommen, die ihm letztendlich helfen, sein Handwerk noch besser auszufüllen. Und auch Tomuras Kollegen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, fördern jeder auf seine Weise, seine Begabung – sei es durch liebevolle Ermutigung oder harsche Kritik.
    Eine Wende nimmt das Leben unseres Protagonisten jedoch vor allem durch seine Begegnung mit den beiden Schwestern, wobei es vor allem Kazunes Klavierspiel ist, das sein Innerstes anrührt. Von nun an möchte Tomura daher sein Können nutzen, um ihren musikalischen Weg zu unterstützen, doch es warten auch einige Hindernisse auf ihn.
    Ich bin froh, dass die Autorin aus der Geschichte keinen Liebesroman gemacht hat – vor allem, da Kazune und Yuni noch Schülerinnen sind. Tomuras Interesse gilt rein dem künstlerischen Potenzial der beiden, was jedoch auch dazu führt, dass die Handlung stellenweise vor sich hinplätschert. Die metaphorisch-bildreiche Sprache, die niedergeschriebene Liebe zur Musik und der sympathische Protagonist tragen den Roman zwar, das „gewisse Etwas“ fehlt bis zum Ende leider. Hier hätte ich mir einfach mehr Tiefe gewünscht.
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Ausgaben von Der Klang der Wälder

Hardcover

Seitenzahl: 238

Taschenbuch

Seitenzahl: 238

E-Book

Seitenzahl: 214

Besitzer des Buches 11

Update: