Der Buchspazierer

Buch von Carsten Sebastian Henn

  • Kurzmeinung

    mondy
    Oberflächlich, viel zu viele Personen mit viel zu vielen Problemen, die dann viel zu leicht gelöst werden
  • Kurzmeinung

    cocodrilla
    Ein unglaublich warmherziger, bezaubernder Roman. Ein absolutes Highlight für mich

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Buchspazierer

»Das geschriebene Wort wird immer bleiben, weil es Dinge gibt, die auf keine Art besser ausgedrückt werden können.« Mit »Der Buchspazierer« präsentiert der renommierte Autor Carsten Henn eine gefühlvolle Geschichte darüber, was Menschen verbindet und Bücher so wunderbar macht.    Es sind besondere Kunden, denen der Buchhändler Carl Christian Kollhoff ihre bestellten Bücher nach Hause bringt, abends nach Geschäftsschluss, auf seinem Spaziergang durch die pittoresken Gassen der Stadt. Denn diese Menschen sind für ihn fast wie Freunde, und er ist ihre wichtigste Verbindung zur Welt. Als Kollhoff überraschend seine Anstellung verliert, bedarf es der Macht der Bücher und eines neunjährigen Mädchens, damit sie alle, auch Kollhoff selbst, den Mut finden, aufeinander zuzugehen …   »Ein Buch zum Einkuscheln, ein Buch das wärmt und Zuversicht spendet. Genau das Richtige für alle, die wissen, wie wichtig ein gutes Buch sein kann.« BRIGITTE 
Weiterlesen

Bewertungen

Der Buchspazierer wurde insgesamt 79 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

(41)
(24)
(7)
(6)
(1)

Meinungen

  • Oberflächlich, viel zu viele Personen mit viel zu vielen Problemen, die dann viel zu leicht gelöst werden

    mondy

  • Ein unglaublich warmherziger, bezaubernder Roman. Ein absolutes Highlight für mich

    cocodrilla

  • Eine absolut bezaubernde Geschichte über Bücher, Lesende und was diese bewirken können. Wunderbar! ❤️

    Cordi

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Buchspazierer

    Ja, ich weiß, dass ich im Begriff bin, jetzt einigen Lesern auf die Füße zu treten. Daher mit Vorwarnung: Wem das Buch am Herzen liegt und wer sich darin so wohlfühlt, dass ihn Kritik schmerzt, bitte nicht weiterlesen, denn es folgt ein Verriss.
    Wenn ein einigermaßen bekannter Autor ein Buch schreibt, in dem sich reizende Figuren rund um Bücher und Schicksale tummeln, scheinen Marketing-Leute in den Verlagen Schnappatmung zu bekommen: Weil Bücherliebhaber Bücher über Bücher liebhaben, verkaufen diese sich gut. Dann muss Bücherliebhaber am Ende des Buches nicht einmal herausbekommen, was eigentlich die Handlung und wo ein Spannungsbogen zu finden ist.
    Er muss auch nicht nach Personen suchen, die sich mit mehr als drei Worten beschreiben ließen, auch nicht nach deren Ecken und Kanten. Immer wieder gleich die herzigen Dialoge der beiden Hauptpersonen liest er ja auch gern: Schascha fordert, Carl lehnt ab, Schascha fordert wieder, Carl gibt nach.
    Auftritte von Kindern, obendrein von wie-auch-immer vom Schicksal gebeutelten Kindern, fachen Leseremotionen an. Und wenn auch noch dem Protagonisten, der mit den Büchern nur Gutes tut und Kümmerer seiner Kunden ist, Unrecht geschieht, schmelzen Leserherzen dahin.
    Dann spielen auch stilistische Flops keine Rolle. Eine kleine Auswahl:
    Das Mädchen fragt einen der Kunden, warum er nicht selbst schreibe. „Carl wunderte sich, dass Schascha ihm diese Frage nicht gestellt hatte. Vielleicht weil sie dachte, wer Bücher austrage, schreibe keine. So, wie Paketboten auch keine Pakete machten, sondern sie nur lieferten.“ (S. 99) Erstens: Wie macht man Pakete? Zweitens: Postboten, die selbst Päckchen verschicken, wehrt Euch!
    „Sabine Grubers Pupillen zuckten nervös, ...“ (S. 113) Ein Tic im Innenauge?
    „Sie blickte … hinauf in den tintenblauen Himmel ...“ (S. 168) Bei der Himmelsfarbe würde ich machen, dass ich wegkäme.
    Die Idee, dass Bücher heilen und ein Protagonist stets die richtige Arznei für das jeweilige Leiden seiner Mitmenschen kennt, hat Henn nicht erfunden. Vor einiger Zeit schrieb u.a. Nina George „Das Lavendelzimmer“ zum Thema. Hier wie dort finden sich Binsenweisheiten, getarnt als poetische Kalendersprüche.
    Auch entdeckt man Parallelen zwischen den Francois Lelords Hector und Henns Carl: Kunstfiguren, Best-Menschen, nicht mehr jung und schrullig.
    Ja, auch ich lese gern Bücher über Bücher. Auch ich habe mich oft hineinziehen lassen in die Handlung, weil ich mich einfach wohlfühlen und mich unterhalten lassen wollte. Beim „Buchspazierer“ klappt es nicht.
    (einer davon fürs Cover)
    Weiterlesen
  • Rezension zu Der Buchspazierer

    Carl ist der Buchspazierer. Aber keine Angst, er ist kein seltsamer Kauz, der mit Büchern Gassi geht, sondern es ist sein Job nach Geschäftsschluss Buchbestellungen in der Innenstadt persönlich zuzustellen. Carl, der mit seinen 70 Jahren nicht mehr als Buchhändler arbeitet, liebt diese Nebentätigkeit. Für alle Stammkunden hat er Romanfiguren im Hinterkopf, die ihnen ähnlich sind oder sich gleich verhalten. Eines Tages begleitet ihn ein junges Mädchen namens Sascha bei den Auslieferungen. Zunächst ist Carl eher abweisend. Es ist "sein" Ding diese Bücher abzugeben und er will keine Begleitung. Aber nach ein paar Tagen und extremer Hartnäckigkeit von Sascha erobert die Kleine sein Herz. Carl erkennt, wie wichtig ihm das Austragen tatsächlich ist, dass er den Menschen andere Bücher bringen sollte, die ihnen helfen können und dass der persönliche Kontakt nicht nur sein Job ist, sondern er auch eine emotionale Bindung zu den Kunden aufgebaut hat.
    Wie wahrscheinlich die meisten Leser, liebe ich Bücher in denen es um Bücher geht. Dieses Buch ist ein absolutes Wohlfühlbuch und das, obwohl auch reichlich unschöne Dinge passieren. Es zeigt aber, dass Bücher und Lesen einen Menschen nicht einsam machen, sondern dass die Liebe zu Büchern Menschen verbindet und Bücher ihnen sogar helfen können.
    Es macht unglaublich viel Spaß zu lesen, wie Carl bewusstwird, was ihm das Austragen bedeutet und was er durch die Besuche und die Bücherwünsche über die Menschen erfährt. Sascha ist auch eine absolute Herzensfigur. Aufgeweckt und liebenswert stellt sie so manches Leben auf den Kopf und mit ihrer kindlichen Neugier und Ehrlichkeit merkt sie sofort, wenn irgendwo der Schuh drückt. Carl und sie wirken auf den ersten Blick wie eine seltsame Kombination, passen aber perfekt zu einander.
    Fazit: Ein wunderschönes Buch über die Magie, die von Büchern ausgeht und wie diese Menschen beeinflusst und miteinander verbindet.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Der Buchspazierer

    "Wer nicht an Magie glaubt, wird sie niemals entdecken." (Roald Dahl)
    Der 72-jährige Buchhändler Carl Kollhoff liebt seinen Beruf, aber vor allem Bücher über alles. Tag für Tag beglückt er nach Ladenschluss seine treuen Kunden höchstpersönlich mit der Überbringung von bestellten Büchern, die ebenso sehnlichst erwartet werden wie ein kurzes Gespräch mit Carl. Auch wenn sie eigentlich Fremde sind, sind sie doch für den einsamen Mann wie seine Familie. Während ihn bei seiner Auslieferung öfters eine streunende Katze begleitet, trifft er eines Tages auf die 9-jährige Schascha, die ihm ab da wie ein Schatten folgt, ob er will oder nicht. Dabei treibt Carl die Frage um, wie lange er diese Touren noch machen darf, denn in der Buchhandlung, in der er Zeit seines Lebens gearbeitet hat, weht nun ein neuer Wind und der sieht zukünftige persönliche Auslieferungen nicht mehr vor…
    Carsten Henn hat mit „Der Buchspazierer“ einen magisch anrührenden Roman vorgelegt, der mit seinen versteckten Botschaften nicht nur für Bücherliebende ein kleiner Schatz ist. Der flüssige, bildhafte und poetische Erzählstil schleicht sich schon mit den ersten Worten ins Leserherz und lässt ihn an die Seite von Carl treten, ihn bei seinen täglichen Runden zu begleiten und neben ihm und Schascha auch seine Kunden kennenzulernen, um dabei überrascht festzustellen, dass man selbst auch einer von ihnen sein könnte. Henn zeigt auf sehr empathische Weise auf, wie sehr Bücher die Menschen nicht nur zusammenbringt und verbindet, sondern ihnen neben einer Flucht aus dem Alltag auch die Möglichkeit gibt, sich anderen zu öffnen und damit für kurze Zeit ihre Einsamkeit zu vergessen. Genauso individuell wie die Bücherinhalte sind auch die Menschen, die sie lesen und von Carl ihren jeweiligen „Spitznamen“ erhalten. Gerade die zwischenmenschliche Ebene ist Henn hier sehr gut gelungen, denn durch die Dialoge zwischen Schascha, Carl und den jeweiligen Kunden kommt man allen sehr schnell ganz nah. Als Leser leidet man regelrecht mit, als die Buchladeninhaberin Carl davon in Kenntnis setzt, dass sein Auslieferungsservice nicht mehr gebraucht wird, oder Carl erst einmal richtig bewusst wird, wie einsam er eigentlich wirklich ist ohne seine Bücher und die Kundenbesuche. Sorgfältig verpackt Henn Themen, die uns alle angehen, denn hier geht es um persönliche Schicksale, Freundschaften, Einsamkeit sowie den Verlust von etwas, für das man lebt.
    Die Hauptprotagonisten wachsen dem Leser mit ihren glaubwürdigen Ecken und Kanten sofort ans Herz, denn sie wirken wie aus dem Leben gegriffen. Carl ist ein zurückhaltender Mann, ein Eigenbrötler, der vielleicht etwas skurril wirkt, doch lernt man ihn näher kennen, bekommt man hinter dieser Fassade einen empathischen und durchaus fürsorglichen Mann zu sehen, dem die Schicksale seiner Kunden wichtig sind, wenn sie nicht sogar neben den Büchern sein jetziges Leben bestimmen, denn sie retten ihn vor der Einsamkeit seiner eigenen vier Wände und zeigen ihm auch, dass es anderen geht wie ihm. Schascha ist eine kleine rotzfreche Göre mit einer alten Seele, sie ist neugierig, schaut in die Herzen der Menschen und hat wie jedes Kind einen offenen unverstellten Blick auf die Welt, die sie schnell erkennen lassen, was den Menschen eigentlich fehlt. Zusätzlich trifft der Leser unter anderem auf Sabine Gruber, Mr. Darcy, Effi und Frau Langstrumpf, die alle mit ihren Auftritten dazu beitragen, diese Geschichte zu einem Kleinod zu machen.
    „Der Buchspazierer“ ist ein poetischer Anschlag aufs Leserherz, der voll ins Schwarze trifft. Absolute Leseempfehlung!
    Weiterlesen

Ausgaben von Der Buchspazierer

Hardcover

Seitenzahl: 224

E-Book

Seitenzahl: 225

Besitzer des Buches 131

Update: