Die lautlose Eroberung: Wie China westliche Demokratien unterwandert und die Welt neu ordnet

Buch von Clive Hamilton, Mareike Ohlberg, Stephan Gebauer

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die lautlose Eroberung: Wie China westliche Demokratien unterwandert und die Welt neu ordnet

Gefährlicher Rivale statt unverzichtbarer Partner: Mit welchen Strategien China die Welt erobert Chinas Aufstieg zur Weltmacht ist unaufhaltsam. Lange erwartete man, dass sich das Land mit zunehmendem Wohlstand demokratisieren würde. Doch das Gegenteil ist der Fall. Die Kommunistische Partei Chinas will sich mit allen Mitteln an der Macht halten. Dafür werden Wirtschaft und Gesellschaft im eigenen Land auf Linie gebracht und ein weitreichendes Programm wurde entwickelt, mit dem China die westlichen Demokratien unterwandert und eine neue Weltordnung etablieren will. Dabei setzt es nicht nur seine Wirtschaftsmacht als Waffe ein, sondern die gesamte Bandbreite seiner Politik. Wie vielfältig der chinesische Einfluss auch bei uns bereits ist, enthüllen die beiden Autoren an zahlreichen Beispielen – ein Anstoß zu einer dringend notwendigen Debatte: Wie soll Deutschland, wie Europa mit der neuen Weltmacht China umgehen? Ausstattung: ca. 6 Grafiken
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Bewertungen

Die lautlose Eroberung: Wie China westliche Demokratien unterwandert und die Welt neu ordnet wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die lautlose Eroberung: Wie China westliche Demokratien unterwandert und die Welt neu ordnet

    Clive Hamilton/Mareike Ohlberg – Die lautlose Eroberung: Wie China westliche Demokratien unterwandert und die Welt neu ordnet / Hidden Hand: Exposing how the Chinese Communist Party is reshaping the world
    Klappentext/Verlagstext
    Gefährlicher Rivale statt unverzichtbarer Partner: Mit welchen Strategien China die Welt erobert
    Chinas Aufstieg zur Weltmacht ist unaufhaltsam. Lange erwartete man, dass sich das Land mit zunehmendem Wohlstand demokratisieren würde. Doch das Gegenteil ist der Fall. Die Kommunistische Partei Chinas will sich mit allen Mitteln an der Macht halten. Dafür werden Wirtschaft und Gesellschaft im eigenen Land auf Linie gebracht und ein weitreichendes Programm wurde entwickelt, mit dem China die westlichen Demokratien unterwandert und eine neue Weltordnung etablieren will. Dabei setzt es nicht nur seine Wirtschaftsmacht als Waffe ein, sondern die gesamte Bandbreite seiner Politik. Wie vielfältig der chinesische Einfluss auch bei uns bereits ist, enthüllen die beiden Autoren an zahlreichen Beispielen – ein Anstoß zu einer dringend notwendigen Debatte: Wie soll Deutschland, wie Europa mit der neuen Weltmacht China umgehen?
    Die Autoren
    Clive Hamilton ist Professor für Öffentliche Ethik an der Universität von Canberra und Autor zahlreicher Bücher. Drei Verlage lehnten es aus Angst vor chinesischen Repressionen ab, sein Buch „Silent Invasion. China’s Influence in Australia“ zu veröffentlichen. Nach Erscheinen wurde das Buch zum Bestseller, der die Politik Australiens gegenüber China veränderte und Hamilton zum weltweit gefragten Experten für Chinas außenpolitische Ambitionen und Strategien machte.
    Mareike Ohlberg war bis Ende April 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Mercator Institute for China Studies (MERICS) in Berlin. Nach dem Studium der Ostasienwissenschaften an der Universität Heidelberg und der Columbia University promovierte Ohlberg über Chinas Außenpropaganda nach 1978. Ohlberg ist eine der profiliertesten deutschsprachigen Chinaexpertinnen, zu ihren Forschungsthemen hält sie zahlreiche Vorträge und veröffentlicht neben Fachartikeln u.a. auch in der New York Times und der Neuen Zürcher Zeitung. Sie ist Senior Fellow im Asien-Programm des German Marshall Fund.
    Inhalt
    „Wandel durch Handel“ ist eine der fatalsten Fehleinschätzungen westlicher Politiker. Die Vorstellung, materieller Wohlstand würde in der übrigen Welt durch die offensichtliche Überlegenheit westlicher Demokratien zur Demokratisierung führen, erwies sich als Illusion. Wirtschaftswachstum ist kein Antrieb demokratischer Prozesse. Eine Verbesserung des Konsumgüterangebots scheint die Mittelschichten Indiens und Chinas keineswegs zur Kritik zu animieren, sondern sie eher passiv und desinteressiert an Politik zurückzulassen. Wer als Gewinner der Verhältnisse selbst satt ist, zeigt kaum Interesse an Menschenrechten, Bildung und medizinischer Versorgung für alle. Man könnte die Fehleinschätzung auf kulturelle Überheblichkeit des Westens zurückführen, der sich und das eigene Modell für den Mittelpunkt der Welt hält. Der Mittelpunkt der Welt ist längst von China besetzt, das sich durch Wirtschaftskrisen und Konflikte westlicher Demokratien bestätigt sieht, das eigene System sei dem anderer Staaten überlegen.
    Der häufigste Satz in Hamilton/Ohlbergs hochaktuellem Schwarzbuch chinesischen Einflusses lautet „Sie verstehen es nicht“. Ausländer verstehen nicht, dass die Kommunistische Partei Chinas nie eine Demokratisierung plante. Sie verstehen nicht, dass die eigenen Konzepte von Freundschaft, Volk oder Ordnung nicht 1:1 übertragbar sind und man sich mit den Sitten anderer Nationen auseinandersetzen sollte, ehe man dort Geschäfte macht. Dass „Freundschaft“ eine politische Formel sein kann mit der Erwartung streng ritualisierten Verhaltens, ist westlichen Besuchern häufig fremd. Besonders Politiker fallen mit der Unbedarftheit auf, mit der sie sich von Verhandlungspartnern über den Tisch ziehen lassen und sich gegen ein wenig Schmeichelei oder eine Ehrendoktorwürde das nationale „Tafelsilber“ abschwatzen lassen. Eine häufige Kommunikationsfalle ist für Ausländer neben der falschen Interpretation des Begriffes Freundschaft die Gleichsetzung Chinas mit dem chinesischen Volk unter Ignorierung des Einflusses der Einheitspartei.
    Hamilton/Ohlberg befassen sich mit der Verflechtung wirtschaftlicher, politischer und kultureller Interessen, die so manchen Staat in eine Situation des No-Return gebracht hat, in der China bereits den zukünftigen Kurs bestimmt. Die aufgelisteten Verbindungen sind sorgfältig durch Quellenangaben belegt und stammen aus den USA, Australien, Kanada und Europa, auch aus Deutschland. Die Quellenangaben umfassen stolze 88 Seiten. Wenn konkret geschäftliche Interessen deutscher Politiker und Meinungsführer aufgelistet werden, ist das eindrucksvoller als Geschäfte chinesischer Politikerkinder.
    Neben chinesischen Investition in ausländische Versorgungsbetriebe, Häfen und Pressekonzerne sehen die Autoren eine lange Liste an Sorgenkindern: Einfluss von Sponsoren auf Lehre und Forschung, Verstrickung der Eliten, Selbstzensur und vorauseilender Gehorsam auf allen Ebenen, die „geopolitsche Neuordnung“ durch die Neue Seidenstraße, Cyberattacken auf persönliche Daten, das 5G-Netz – all das unterlegt mit mangelhaften Chinakenntnissen und fragwürdigen Beratern.
    Manche Urteile sind mir zu einseitig und klischeehaft in ihrer Kritik an der KPCh. Wer im Kontakt zu China aus Unkenntnis oder Selbstüberschätzung über den Tisch gezogen wird, ist selbst an der Situation nicht unbeteiligt. Politikern und ganzen Staaten ist durchaus zumutbar aus Blamagen ihrer Vorgänger zu lernen.
    Fazit
    Das Buch ist akribisch recherchiert, auch für deutsche Leser interessant und mit Ereignissen bis ins Jahr 2020 zurzeit hochaktuell.
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Ausgaben von Die lautlose Eroberung: Wie China westliche Demokratien unterwandert und die Welt neu ordnet

Hardcover

Seitenzahl: 496

E-Book

Seitenzahl: 497

Besitzer des Buches 2

Update: